Wie könnt ich traurig sein?: Wochenende in Bildern 6./7. November 2021

Dieses Wochenende auf dem Land war wahrscheinlich das letzte oder vorletzte in diesem Jahr, das klassisch herbstlich war. Wir haben zugesehen, wie der Wind die letzten Blätter unseres Ahorns und unserer Linde zu Boden trieb. Die gelben Blätter taumelten durch die Luft. Es roch zwar draußen intensiv nach Pilzen, aber essbare gab es keine mehr.

Das Gedicht der Woche:

Ich habe dieses einfache, kurze Gedicht gewählt, weil es in wenigen Zeilen zusammenfasst, was ich angesichts der aktuellen Jahreszeit und auch hinsichtlich der Dinge in meinem Leben empfinde. “Bleibt diese Rose mein”. Die Rose steht für mich für Erinnerung, Lebendigkeit, Kraft, Eindrücke, Entwicklung, Schönheit. All das bleibt, auch wenn das Äußere geht.

Ich weiß auch, dass mein Ende September verstorbener Vater noch bei mir ist. Ich spüre ihn und habe ihn in der Erinnerung bei mir. Für mich ist er nicht fort, auch wenn ich diese Woche gesehen habe, wie sein Körper im Sarg in die Brennkammer des Krematoriums gefahren ist. Das war nochmal eine schöne Abschiednahme von seiner sterblichen Hülle. Ich mag den Ausdruck “sterbliche Hülle”, denn ich bin überzeugt, der Körper ist nur eine temporäre Hülle für den Menschen, der nach dem Tod in anderer Form weiter existiert. Und wenn es nur die Erinnerungen seiner Mitmenschen sind.

Aber nun zum Wochenende in Bildern, das wie immer verlinkt ist bei Große Köpfe.

Samstag, der 6. November 2021

Noch in Berlin; Spaziergang mit Hündin Emmi durch die gelb leuchtende Wohnanlage. Unser zweiter Hund Oskar ist mit meinem Mann und der großen Tochter schon seit gestern Nachmittag auf dem Land. Die kleine Tochter und ich fahren heute mit dem Zug hinterher.

Im Hof des Gemeindesaals, wo die kleine Tochter Geigen-Gruppenstunde hat. Ich mag Berlin für seine Hinterhöfe.

Die Kinder spielen heute schon Adventslieder.

Auf dem Land. Die Linde ist schon fast kahl.

Spaziergang übers Grundstück. An manchen Stellen ist der Herbst noch in vollem Gange.

Unsere Lärche ist schon gelb.

Kleine Buche zwischen Nadelbäumen.

Buchenblätter.

So schön bunt!

Mein Mann auf dem weg zurück zum Haus.

Hach, unser heimeliges Häuschen.

Drinnen ist die kleine Tochter schon an unserem neuen Holzofen zugange. Dieses tolle Gerät heizt nicht nur, sondern fungiert auch als Kochherd und Backofen. Mein Mann hat den Ofen letztes Wochenende endlich an den Schornstein angeschlossen. Die “Kochmaschine” (so nennt man diese Herd-Öfen in bestimmten Teilen des Landes) wurde gestern von Mann und großer Tochter eingeweiht.

Die Kinder wollen es natürlich ausprobieren und bereiten einen Pfannkuchen-Teig zu.

Während die große Tochter die Pfannkuchen ausbackt, liest die kleine Tochter aus dem großartigen Buch “Über den Tellerrand” von Gregg Segal, erschienen bei Thienemann-Esslinger vor. In diesem Buch sieht man, was verschiedene Kinder aus aller Welt in einer Woche gegessen haben. Dazu werden die Kinder, ihr Umfeld, ihr Bezug zum Essen und ihre Familie vorgestellt. Das gewährt herrliche Einblicke in das Leben anderer Menschen. Unsere Töchter lieben es. Wir schauen das Buch immer wieder gemeinsam an.

Die große Tochter findet dieses Mädchen cool, weil sie aus einem Armenviertel in Los Angeles kommt und es trotzdem auf die University of Berkeley geschafft hat. Dort studiert sie Sozialwissenschaften und möchte später anderen armen Menschen helfen.

Ich freue mich derweil am Jahreszeitentisch, der noch so schön aussieht, obwohl ich ihn schon vor zwei Wochen so hergerichtet habe.

Der Nachmittag vergeht mit Malen und Lesen. Später schauen wir alle zusammen Harry Potter und der Stein der Weisen mit Beamer. Immer wieder ein Genuss. Die Mädchen haben lauter Schüsselchen mit Obst, Studentenfutter, Schokolade und Käsestückchen für die Filmsession zurechtgemacht.

Sonntag, der 7. November 2021

Um 7 Uhr gehe ich mit den Hunden raus. Manche Bäume leuchten geradezu. In den gelben Blättern der Pappeln raschelt der Wind.

Die Farben des Herbstes.

Der letzte Apfel an unserem neuen Apfelbaum hängt immer noch.

Frühstück.

Nach dem Frühstück gehen wir alle raus, um ein paar wichtige Arbeiten zu verrichten. Die Kinder bekommen die Aufgabe, die harzhaltigen, leichten Zapfen der Weymouth-Kiefer in Körbe zu sammeln. Die sind super als Hilfe beim Anfeuern.

Es kommt gut was zusammen.

Als es zu regnen anfängt, gehen wir rein. Ich stricke eine Puppenjacke in taubenblau.

Spaziergang nach dem Regen übers Grundstück. Irgendwo ist doch sicher ein Regenbogen. Aber uns zeigt er sich heute nicht.

Mitten im invasiven Gras ein Herbstbäumchen.

Auf unserem Grundstück wächst viel frische Vogelmiere. Das ist ein super gesundes Wildkraut, das viele Vitamine und Mineralstoffe enthält, z.B. Vitamin C, Vitamin A, Kalium, Kupfer, Magnesium, Zink, Kalzium und Eisen, außerdem Saponine, Cumarine, Oxalsäure, Kieselsäure und Karotin. Ich sammle eine gute Handvoll für unseren Salat zum Mittagessen.

Später ist der Himmel knallblau.

Wir nutzen den sonnigen Moment und grillen unser Mittagessen an der Feuerstelle. Zu den Würstchen gibt es Brot und Salat.

Der Kopfsalat wird ergänzt durch Zwiebelringe, Vogelmiere, junge Löwenzahnblätter, Zitronenthymian und einige späte Ringelblumen. Dazu gibt es eine Sauce aus einer halben zerdrückten Kartoffel (um die Sauce etwas anzudicken), Salz, Pfeffer, Weißweinessig, Olivenöl und einem Teelöffel Erdbeermarmelade für den kleinen Süße- und Aroma-Kick, der jeder Salatsauce gut tut.

Nach der Mittagspause geht schon die Sonne unter (hier in Nordostdeutschland um diese Jahreszeit schon um 16:15!!). Ich mache mit den Töchtern und den Hunden noch einen Spaziergang zur untergehenden Sonne.

Auch ein Novemberhimmel kann sehr, sehr schön sein.

Auf der Heimfahrt nach Berlin sahen wir den großen schmalen Sichelmond (Neumond) aufgehen, der rötlich schimmerte. Den nehmen wir als Omen mit in die neue Woche.

Ich wünsche allen Leser:innen eine gute neue Woche, auf dass Ihr klarkommt mit dem, was Ihr vorhabt oder tun müsst. Ich bin zur Zeit (immer noch) recht dünnhäutig und schnell überfordert. Ich habe leider aktuell zu viele Aufgaben, sehe aber keine Möglichkeit, kürzer zu treten (bin aber dabei, die Lage zu entzerren).

Ich weiß auch, diese Zeit wird vorübergehen. Bis dahin lasse ich so viel wie möglich ausfallen und versuche, mir im Alltag zwischendurch Gutes zu tun. Mein Kraftschöpf-Tipp für den Alltag ist ja, sich in den Garten oder ans offene Fenster zu stellen und ein paar Minuten langsam und tief ein- und auszuatmen. Danach ist man total erfrischt und kann wieder klarer sehen, fühlen und denken.

Dass Ihr die Energie des ausatmenden Herbstes gut für Euch nutzen könnt, wünscht Euch

Eure Maike

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In dem Beitrag findest Du Anregungen, wie Du die Kraft der Jahreszeit positiv für Dich nutzen kannst.
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6 Kommentare Schreibe einen Kommentar

    • Ja, klar. Bei dem Ofen handelt es sich um den “La Nordica Scheitholzherd Sovrana Easy Evo”. Wir haben lang recherchiert und uns dann diesen Ofen im Super-Sonderangebot geleistet. Denn wir finden, bei Öfen zahlt sich Qualität aus. Und wir hatten bestimmte Wünsche, die dieser Ofen alle erfüllte (der Anschluss, dass das Rohr nicht hinten rausgeht, dass der Ofen nicht so tief ist und anderes mehr.) Ich rate dazu, sich bei idealo.de oder einem anderen Preisvergleich-Portal das günstigste Angebot rauszusuchen. La Nordca, eine traditionelle italienische Ofenbau-Firma, kann ich empfehlen, weil sie Öfen herstellen, die tatsächlich auch zum Kochen und Backen und Heizen designt werden und nicht nur zum Angucken und Herumprotzen der Besitzer.

  1. Liebe Maike!
    Wie immer habe ich mich sehr über euer Wochenende in Bildern gefreut.
    Das ist so bereichernd und schön anzuschauen.
    Diese Woche soll bei uns hier im Dreiländereck die Sonne ☀️ scheinen.
    Das werde ich wie Frederik dazu nutzen, die Sonnenstrahlen zu sammeln.
    Liebe Grüße, Steffi

    • Liebe Steffi, das ist eine super Idee! Ganz liebe Grüße in den Süden, nach dem ich mich häufiger sehne.
      Liebste Grüße aus Berlin,
      Maike

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