Machte sich ein Bild vom Jahr: Wochenende in Bildern 27./28. August 2022

Spaziergänge, schöne Arbeit, draußen sein, lecker essen… Das war mein Wochenende. Ich war seit Samstag Mittag ganz allein im Haus auf dem Land, und es war herrlich! Eigentlich sollte es viel regnen. Aber es hat fast das ganze Wochenende die Sonne geschienen, und es war warm. Sehr warm.

Dieses schöne August-Gedicht ist von Eva Strittmatter, ihr wisst schon, meine aktuelle Lieblingsdichterin. Tatsächlich habe ich das ganze Wochenende die Gänse der Nachbarn schnattern gehört, wenn auch ich noch keine Wildgänse gesehen habe. Dafür habe ich am Sonntagabend den ersten röhrenden Hirsch gehört. Dieses Geräusch läutet hier auf dem Land eindeutig den Herbst ein.

Samstag, der 27. August 2022

Erste Tätigkeit auf dem Land: alle vorhandenen Buntstifte sortieren, zerbrochene und schlechte wegwerfen und die guten frisch spitzen. Stifte sortieren, wie habe ich das als Kind geliebt. Es ist so lange her, dass ich das zuletzt gemacht habe.

Ich fange heute nämlich ein Naturtagebuch an und muss zumindest ein paar Überschriften malen. Ich möchte so ein Tagebuch führen, damit ich mir merken kann, was wann hier auf dem Land reif ist, blüht, wann welche Tiere beobachtet werden können, welche Pilze wann reif werden usw.

Erster, richtig langer Spaziergang mit den Hunden zum Fluss. Diese Rotdornbeeren sind die Früchte der hübschen rosa Blüten dieses Wochenendes.

Der Holunder ist noch nicht richtig reif.

Hopfendolden kann ich aber ernten. Tue ich auch. Aus den getrockneten Dolden kann man beruhigenden, einschlaffördernden Tee machen, oder sie in ein Kräuterkissen füllen.

Der Fluss im August.

Die andere Seite des Flusses.

Auf dem Heimweg: eine Kuh guckt neugierig oder misstrauisch.

Ich freue mich, dass die Äpfel an unserem kleinen Apfelbaum wachsen.

Es war total heiß und schwül draußen. Ich bin ziemlich verschwitzt und nehme ein Bad. Dazu lese ich über Wildkräuter.

Ich breite den Hopfen zum Trocknen aus.

Neue Blumen fürs Haus. Alles beim Spaziergang gesammelt.

Abendessen: Ofenkartoffeln und Salat. Mehr braucht es nicht, um mich glücklich zu machen.

In der Dämmerung der letzte Spaziergang mit den Hunden.

Vor dem Einschlafen noch ein Kräutertee.

Sonntag, der 28. August 2022

Wie soll es sein, als erstes geht es wieder raus mit den Hunden.

Es ist noch vor sieben Uhr und trüb; über den Wiesen hängt ein zarter Dunst.

Die Hunde haben ein Riesenspaß und peesen die Wege entlang.

Schnuffel, schnuffel.

Blühendes Heidekraut im Wald.

Also das ist für mich ein rüsselnasiger Erdgeist mit Antennen-Haaren. Der ruft die Natur so langsam zurück. Siehst Du ihn auch?

Hier sehe ich ein Wesen mit hellorangenem Schnabel und einem weißen und einem schwarzen Auge. Wenn man will, sieht man überall Gesichter und Naturgeister.

Am späten Vormittag wird uns Brennholz für den Winter geliefert. Wir heizen hier ja nur mit Holzöfen.

Nach einer langen Runde Arbeit am Rechner gibt es gegen Mittag ein dickes Müsli mit Pfirsich und Apfel und einen Milchkaffee. Ich freue mich, dass ich die Hunde zum Kuscheln habe.

Schmeckt gut.

Danach ein bisschen Sonne tanken und entspannen. Es ist im August und September so wichtig, noch Sonne aufzunehmen. Die dunkle Jahreszeit naht.

Gestern sagte die Wetter-App noch, es solle regnen. Heute keine Spur mehr davon. Es ist total heiß. Noch richtig Sommer. Dabei war ich innerlich schon ein bisschen auf Herbst eingestellt.

Nächster Spaziergang mit den Hunden. Ich gehe eine Weile barfuß, weil der Weg so weich und warm ist.

Ja, es ist noch Sommer.

Definitiv.

Die Birken werden nur deswegen schon gelb, weil die Bäume sich wegen der Trockenheit der Blätter entledigen.

Ich mag die grünen Eicheln. Was Du damit basteln kannst, findest Du in diesem Beitrag.

Das abgekippte Holz muss gestapelt werden. Ich stapele anderthalb Stunden lang Holz und schaffe dabei nur etwa ein Viertel des Haufens.

Danach bin ich kaputt, aber mein Körper fühlt sich gut an. Echte körperliche Arbeit hat einen Effekt wie Meditation. Man fühlt sich total gereinigt, entspannt und lebendig zugleich.

Ich bin absolut kein Fan von Zucchini, aber so schmecken sie mir: Mit Semmelbröseln paniert und gut gesalzen.

Jetzt geht’s nochmal mit den Hunden raus, und dann werde ich zu Bette gehen.

Ich habe diese zwei autonomen Tage allein im Haus sehr genossen, und es liegen noch anderthalb solche Tage vor mir. Ich werde sie nutzen, um in Ruhe zu arbeiten, eine Puppe zu nähen, und natürlich um spazieren zu gehen und gut zu essen.

Ich bin so gern allein und brauche solche Zeiten unbedingt. Gerade war es dringend nötig, weil ich sechseinhalb Wochen 24/7 die Kinder betreut habe. Ich bin einfach keine geborene 24/7-Mama. Ich brauche viel Alleine-Zeit und Autonomie. Deswegen ist für mich überlebensnotwendig, ab und zu so ein Arbeits- und Alleine-Refugium zu haben.

Ich wünsche Dir, dass es auch Dir gut geht. Dass Du Zeit für Dich hast oder Dir nehmen kannst, wenn Du sie brauchst.

Ich wünsche allen Leser*innen eine gute Woche. Tankt Sonne und Wärme, solange die Natur sie uns schenkt. Der Herbst ist nah.

Deine Maike

Mehr Wochenenden in Bildern hier, bei Große Köpfe.

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2 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Liebe Maike,
    es ist so schön, dass ihr es schafft, dass du immer mal wieder „Alleinezeit“ genießen kannst. Bei uns gab es am Wochenende eeeeendlich den so lang erhofften Regen. Innerhalb von einer knappen Stunde fielen fünfzig Liter Quadratmeter. Wirklich ein Segen. Das Aufschreiben von Natur-und Wetterbeobachtungen mache ich schon seit vielen Jahren. Jeden Abend ein paar Zeilen sind ein feines Abendritual. Und es ist unglaublich spannend zu vergleichen, Rhythmen zu entdecken- ich bin mir sicher, dass es dir sehr gefallen wird. Sehr schön vorbereitet hast du es ja schon.
    Liebe Grüße aus dem kleinen Dorf zwischen den Meeren
    Lydia

    • Liebe Lydia, wie schön, dass Du auch en Natur-Tagebuch führst! Und wie gut, dass es bei Euch geregnet hat. Bei uns auch, am Montag und Dienstag, und endlich mal länger als ein kurzer Schauer.
      Ich habe übrigens gestern an Dich gedacht. Das schöne Augenkissen von Dir habe ich nämlich gestern benutzt und mich mal wieder sehr daran gefreut. Ich habe außerdem überlegt, den Hopfen auch für solche Augenkissen zu verwenden und die zu Weihnachten zu verschenken.
      Danke für Deine Post und ganz liebe Grüße!

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