Steigt die Sonne mit bloßen Füßen: Wochenende in Bildern 6./7. Februar 2021

Endlich waren wir mal wieder auf dem Land. Es war draußen kalt, sehr kalt, aber drinnen herrlich warm. Wir haben mit den Holzöfen eingeheizt, bis die Kinder die Pullis ausgezogen haben, weil ihnen zu warm war. Geschneit hat es hier nicht, aber es lag Schnee von vor ein paar Tagen. Das war schön.

Das Februar-Licht ist ja ein besonderes. Es macht scharfe Kanten und schafft harte Kontraste. Es kann sehr hell strahlen und kalt wirken. Aber die Sonne hat schon Kraft und Wärme. Wir haben dieses Wochenende gemerkt, dass die Tage jetzt merklich länger werden. Wow, um 17 Uhr ist es noch hell! Und um 7 Uhr morgens auch! Fast 10 Stunden Licht am Tag! Es geht aufwärts!

Deswegen, und weil wir auch über verharschten Schnee gestiefelt sind, fand ich dieses Gedicht für dieses Wochenende passend, auch wenn wir noch nicht Mitte Februar haben:

Samstag, der 6. Februar 2021

Der Morgen-Blick aus dem Schlafzimmerfenster über den Schuppen gen Osten.

Erstes Frühstück für die Kinder: Obstsalat mit Joghurt und Limettenschale.

Vorlesen am Holzofen aus der Ella-Reihe von Timo Parvela. Ich finde die Bücher ja ein bisschen bekloppt, weil die Kinder aus Ellas Klasse sich absolut dämlich verhalten, aber das gehört zum überspitzten Humorstil. Meine Kinder lachen sich jedenfalls jeden dritten Satz schlapp, und mein Mann auch.

Unsere Hunde sind zwei Kuscheltiere.

Die kleine Tochter übt Geige, denn immer noch ist sie dran am Plan „100 Tage Geige üben ohne einen Tag auszulassen“.

Aber nach dem Geige-Üben und einem zweiten Frühstück geht’s mit dem Schlitten raus in den Wald.

Mein Mann zieht die Kinder, was anscheinend nicht besonders anstrengend ist, weil der Weg vollkommen vereist ist.

Leider kommt es auf dem Foto nicht gut rüber, aber die Eisplacken glitzern in der Sonne wie Diamanten.

Diesen Baum im Wald mag ich sehr.

Diesen Schneemann finden wir mitten im Wald. Wer ihn wohl gebaut hat? Die Kinder verzieren und reparieren ihn noch ein bisschen.

Eine kleine Kuhle im Wald dient als Rodelbahn.

Weil es so vereist ist, haben die Kinder richtig Mühe, aus der Kuhle wieder rauszusteigen.

Der Himmel ist knallblau. Wenn man in die Kiefernkronen guckt, könnte man denken, man ist im Süden und es wäre Sommer.

Schneelandschaft mit Kühen.

Übers Grundstück zurück nach Hause.

Die Sonne scheint so warm, dass mein Mann und ich uns auf die Bank vor dem Haus setzen und noch eine halbe Stunde Licht tanken.

Spätes Mittagessen mit zweierlei Suppe. Minestrone mit Parmesan von gestern Abend für meinen Mann und mich, Lieblingsessen Karotten-Kartoffelsuppe für die Kinder. Mit selbst gebackenen Brötchen von gestern (in Scheiben geschnitten zum Tunken).

Nach der Mittagspause dämmert es schon wieder.

Die Kinder spielen Yenga. Da muss man aus dem Turm so lange immer abwechselnd ein Hölzchen herausziehen, bis der Turm zusammenfällt. Beide Kinder sind sehr gut darin.

Später malen sie mit Wandfarbe ihr Barbiehaus weiß an, weil ihnen das Rosa nicht gefällt. Das Haus haben sie vor ca. einem Jahr in Berlin auf dem Sperrmüll gefunden und seitdem sehr kreativ bespielt.

Ich stricke endlich die warme Jacke für die Lieblingspuppe der kleinen Tochter aus blauem Baby-Alpaka fertig. Ohne die Jacke will die Tochter ihre Puppe nicht mit in den Schnee nehmen, weil sie sonst friert. Dabei haben wir doch einen Puppenschlitten hier, der unbedingt ausprobiert werden will… also muss ich mich mit dem Stricken und Vernähen ranhalten, damit das wenigstens morgen was wird mit der Puppe auf dem Schlitten.

Zum Abendessen gibt’s Möhren und Rote Bete als Ofengemüse mit Meerrettich-Zitronen-Schmand sowie Ravioli mit Pilzfüllung.

Als die Kinder im Bett sind, schauen mein Mann und ich noch die letzten Folgen Lupin auf Netflix. Gefällt uns sehr gut, die Serie.

Sonntag, der 7. Februar 2021

Blick aus dem Küchenfenster, während ich darauf warte, dass das Teewasser kocht. Und ich schaue, was der gestern angesetzte Sauerteig macht. Heute will ich nämlich noch Roggenbrot backen.

Nach dem Frühstück schnipseln die kleine Tochter und ich einen Fichtenzweig klein, der hier noch in einer Vase steht. Wir machen daraus ein Fichtennadelbad, weil ich ein Foto davon für einen Blogbeitrag zum Thema „selbstgemachte Badezusätze“ brauche. Eigentlich mache ich Fichtennadelbäder im Mai, wenn der Gehalt an ätherischem Öl in den frischen Trieben hoch ist. Aber zur Not geht es durchaus auch im Winter, wenn man die kleinen Ästchen mitschneidet. In den Nadeln allein ist nicht mehr so viel ätherisches Öl um diese Jahreszeit. So ein Fichtennadelbad kann man auch aus dem Weihnachtsbaum machen, wenn er Bio bzw. unbehandelt/ungespritzt war. Mit Tanne und Kiefer geht es nämlich auch.

Die Tochter mörsert Totes-Meer-Badesalz klein.

Das Fichtennadel-Bad, gut bei Erkältung. Es ist noch ein bisschen ätherisches Eukalyptus-Öl dran. Das Glas muss jetzt aber noch ein wenig stehen, bevor man das Bad wirksam verwenden kann.

Ich nehme lieber ein Bad mit meinem anregenden Lieblings-Badezusatz mit Zitronenschale und ätherischem Bergamotte-Öl (die Anleitung dafür bald hier auf dem Blog). Ich habe in der Nacht schlecht geschlafen und brauche etwas Erfrischendes, das mich ein bisschen aufmuntert und lebendig macht. Dazu höre ich eine Meditation zum Thema „Selbstvergebung“, während Mann und Kinder oben am Barbie-Haus weiter arbeiten. Meine kleine Auszeit an diesem Wochenende, die sehr gut tut. Einfach mal eine halbe Stunde Ruhe. Das ist so selten in diesen Tagen.

Endlich raus mit der Puppe und dem Puppenschlitten, der leider auf diesem einzigen Bild nur zu erahnen ist – hinter dem großen Schlitten, auf dem die Tochter verkehrt herum sitzt.

Geigen.

Nach der Mittagspause hängt die große Tochter ihr selbst gebasteltes Vogelhäuschen auf. Sie hat es nach einer Anleitung ihrer Gartenbau-Lehrerin aus zwei Tetra-Packs gebaut (Homeschooling-Aufgabe). Sie hat es mit Acrylfarben angemalt.

Zum Abendessen bereite ich Rosenkohl vor. Der wird erst mit Blutorangensaft, Zitronenschale, Knoblauch, Zwiebeln, Honig, Peperoncino, Salz und Olivenöl mariniert, dann ca. 15 Minuten im Ofen gebacken.

Zusammen mit dem frisch gebackenen Roggenbrot einfach herrlich.

Und jetzt, nach dem Verfassen dieses Beitrags, gehe ich sehr müde ins Bett. Der Rest der Familie ist längst in der Horizontalen.

Morgen fahren wir wieder nach Berlin zurück. Eigentlich könnten wir noch hier bleiben. Denn wir haben noch ein paar Tage Ferien, weil die Lehrer unserer Schule drei Klausurtage haben und die Schule zwei bewegliche Ferientage drangehängt hat. Außerdem ist ja eh Homeschooling. Aber ich habe dummerweise nicht genug von meinen Tabletten mehr hier, die ich unbedingt nehmen muss. Also geht’s morgen erstmal nach Hause.

Ich muss sagen, ich weiß gar nicht genau, was diese Woche alles ansteht. Irgendwie habe ich ein bisschen die Orientierung verloren. Natürlich steht Arbeit auf dem Zettel, klar. Und alles, was die Kinder betrifft, sowie Haushalt und Administratives, wie immer. Nur eins ist diese Woche besonders, irritiert mich aber auch ein bisschen: Ich habe am Donnerstag Geburtstag. Feiern fällt ja flach, aber ich habe noch überhaupt kein Gefühl, was ich an dem Tag gern machen möchte. Vielleicht bleibe ich einfach einen Tag im Bett liegen? Aber das kann ich wahrscheinlich gar nicht — ist einfach nicht so mein Ding. Ich habe viel mehr Freude am Machen als am Faulsein. Aber eins ist klar: Meinen Geburtstag verbringe ich so, wie ICH will. Das mache ich seit Jahren so, und deswegen freue ich mich eigentlich immer auf meinen Geburtstag. Leider gibt es halt wegen Corona und Kindern zu Hause dieses Jahr nicht so viele Optionen. Aber mir wird schon was einfallen.

Gehabt Euch wohl, liebe Leser*innen nah und fern. Den weitaus größten Teil von Euch kenne ich ja gar nicht und habe keine Ahnung, wer Ihr seid. Deswegen freue ich mich immer, wenn Ihr einen Kommentar hinterlasst oder mir eine e-mail schreibt!

Komm gut in die neue Woche und pass gut auf Dich auf!

Deine Maike

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2 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. …badewanne, gut liebe maike, ich wünsche dir ganz viele solcher aus-zeiten…hast du vielleicht einen geburtstagswunsch ;)?…..
    herzlichst
    annette
    p.s. mailst du mir mal wieso ich die kommentare nicht sehen? danke dir

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