Michaeli feiern: Fest der Selbstüberwindung, des Gleichgewichts und des Lichts

Michaeli, ein Fest, das besonders in Waldorfkreisen gefeiert wird, ist am 29. September. Wir mögen dieses Fest hier sehr und begehen es jedes Jahr. Aber man kann es auch ohne Kinder begehen und Kraft daraus ziehen.

In diesem Beitrag schreibe ich darüber,

  • was es mit Michaeli auf sich hat (Kulturgeschichte, Bräuche,…),
  • welche Kräfte wir zu dieser Jahreszeit feiern dürfen,
  • was man zu diesem Fest mit Kindern und als Erwachsene machen kann (Ideen für Aktivitäten, Rezeptideen, Basteleien)
  • und wie Du die Energien und Themen des Festes für Deine Selbstentwicklung nutzen kannst.
Michael und der Drachen, Postkarte von Ilona Bock, hier bestellbar beim Waldorfshop

Michaeli: Bereitet das Weihnachtsfest vor

Michaeli ist ja ein Fest, das vor allem in Waldorfinstitutionen (z.B. Schulen und Kindergärten) gefeiert wird. Es gilt dort als das erste von drei herbstlichen Festen, die Weihnachten vorbereiten – Michaeli, St. Martin und Nikolaus. Weihnachten ist ja das Fest des Guten, an dem das Licht (auch das innere Licht des Menschen) wieder geboren wird.

Jedes der drei vorbereitenden Feste rückt einen Aspekt des guten Handelns in den Mittelpunkt:

1. St. Michael / Michaeli — MUT

2. St. Martin, das Laternenfest — MITGEFÜHL

3. St. Nikolaus am 6. Dezember – GROSSZÜGIGKEIT und GEWISSEN

Alle drei genannten Motive sind wichtige Aspekte menschlicher Güte.

Überwindung des Drachen: Die Michaels-Sage

Michael bringt Licht ins Dunkle. Unten sind die negativen Aspekte Gleichgültigkeit und Intoleranz abgebildet. Bild: David Newbatt, aus dem Buch „Twelve Aspects of Michael“, leider nur auf englisch erhältlich

An Michaeli feiert man die biblische Geschichte des Erzengels Michael, des Anführers der „himmlischen Heerscharen“. Der heilige Michael verbannt mit Entschlossenheit und Mut den Satan in Gestalt eines Drachen oder Lindwurms aus dem Himmel („Höllensturz“). Damit weist er das Dunkle (das „Böse“ bzw. die satanischen Kräfte) in die Schranken. Das Helle (das „Gute“ bzw. die göttlichen Kräfte) darf hervortreten.

Die Geschichte des Drachentöters gibt es in den europäischen Kulturen in hundert verschiedenen Varianten. Die Sage handelt von der Tugend Mut/Selbstüberwindung, außerdem natürlich von Gut und Böse.

Man könnte auch sagen, es geht um Gegensätze und deren Zusammengehörigkeit. Das Einssein von Gegensätzen wird in der fernöstlichen Philosophie mit dem Bild von Yin und Yang dargestellt.

Wenn man die Gegensätze so betrachtet, kann man in der Geschichte auch die Motive Gleichgewicht / Ausgleich und Streben nach Harmonie erkennen.

Was bedeutet das für uns?

Uns Menschen darf diese Geschichte dazu anregen, unser eigenes inneres Licht stärker zu spüren und immer wieder am Leben zu erhalten, es zu nähren und zu pflegen. Wir dürfen den Impuls aufgreifen, das Gute in uns stärker zum Vorschein zu bringen. Wir können wie Michael mit dem Schwert das „Gute“ vom „Bösen“ scheiden und dem Guten die Oberhand lassen.

Wir dürfen uns bemühen, den „Drachen in uns“ (was auch immer er sei) sowie die Drachen der Welt zu besiegen. Dazu braucht es manchmal Mut und Entschlossenheit. Dafür steht das Michaelsfest.

Die Saga um den heiligen Georg

Auch die Legende um den heiligen Georg fließt als Geschichte ins (waldörfliche) Michaeli ein.

Die Legende um den „Drachentöter Georg“ (unter dem Link alles zu Georg ganz ausführlich) hat ihren Ursprung ab etwa 200 n. Chr. Georg ist zunächst ein typischer christlicher Märtyrer, der trotz Verfolgung und Folter durch den römischen Kaiser Diokletian nicht von seinem Glauben abrücken wollte und schließlich getötet wurde.

Um die Zeit der Kreuzzüge wurde der heilige Georg zum Schutzpatron der Kreuzfahrer erklärt. In dieser Zeit entstand eine neue Legende, die mit ihm verbunden wurde: Georg soll im östlichen Mittelmeerraum eine Prinzessin aus den Klauen eines Drachens befreit haben. Diese Drache forderte laut Legende jährlich lebende Opfer von den Bewohnern der Stadt. Als alle Schafe geopfert waren, war die Prinzessin dran und sollte dem Drachen zum Fraß vorgeworfen werden…

Georg tötete das Untier und konnte die Prinzessin befreien. Er erhielt dadurch Reichtümer vom König. Georg aber verschenkte den großzügigen Lohn des Königs an die Armen der Stadt. Daraufhin ließen sich viele Menschen taufen. (Dies ist nur eine Version der sehr unterschiedlich erzählten Geschichte.)

In manchen Darstellungen steht der Erzengel Michael hinter dem heiligen Georg, um ihm Kraft zu schenken.

Erstes Thema des Michaeli-Festes: Mut und Selbstüberwindung

Im Zentrum des Michaeli-Festes steht das Motiv Mut. Für mich zählt dazu untrennbar die Angst, denn Mut gibt es nicht ohne Angst.

Jahreszeitentisch Michaeli: Gefilzter Michael und Drache, aufplatzende Kastanienhülle
Mensch und das „Böse“. Oder: Mensch und Gefahr. Oder: Mensch und seine eigene Angst (unser Jahreszeitentisch 2021 zu Michaeli)

Ich lese die Geschichten von Michael und dem mutigen Ritter Georg als Geschichten der Überwindung von Angst. Mut heißt ja nicht, keine Angst zu haben. Mut bedeutet, trotz Angst weiter zu gehen.

Die eigene Angst überwinden

Wir Menschen dürfen Angst haben. Angst macht uns menschlich. Ängste können uns schließlich auch vor echten Gefahren beschützen. Aber wir dürfen sie auch überwinden.

Wer nie Ängste überwindet, entwickelt sich nicht weiter, sondern bleibt in seinen Ansichten, seinem Leben und verpassten Chancen hocken. Das kann unzufrieden, mürrisch und engstirnig machen.

Es kann dazu führen, dass wir neidisch auf andere blicken, andere Lebensstile nicht akzeptieren können und/oder unsere persönlichen Ängste für normal oder sogar für objektiv gerechtfertigt halten. Aber Ängste sind immer persönlich oder gesellschaftlich gemacht.

Ich sage: Je mehr Ängste wir überwinden, desto freier und glücklicher sind wir. Wer wenig Angst hat, braucht nicht viel, um glücklich zu sein.

Wie Du diese Themen für Dich und Dein persönliches Wachstum nutzen kannst, dazu findest du unten Ideen und Impulse.

Zweites Thema des Michaeli-Festes: Gleichgewicht, Ausgleich, Harmonie

Es ist kein Zufall, dass das Michaeli-Fest kurz nach der Herbst-Tagundnachtgleiche (Equinox) gefeiert wird. Tag und Nacht sind an diesem Tag (dem 21. September) genau gleich lang. Licht und Dunkelheit sind also genau im Gleichgewicht.

Zu Weihnachten, rund um den kürzesten Tag des Jahres, werden das Licht, das Helle und die Hoffnung auf das Gute wieder geboren. Danach geht es wieder aufwärts. So stellt Michaeli auch einen Schritt der Hoffnung auf Licht und zum Guten dar.

Auch beginnt um diese Zeit das Tierkreiszeichen der Waage. Auch wenn man nicht an den Einfluss der Sternenkonstellationen auf das Schicksal und Wesen der Menschen glaubt, so darf man doch annehmen, dass die Themen Ausgleich, Gleichgewicht und Ausgeglichenheit in dieser Jahreszeit „dran“ sind.

Der Erzengel Michael und die Waage

Der Erzengel Michael wird auf alten Abbildungen oft mit einem Schwert und seit ca. 1100 nach Chr. auch mit einer Waage in der Hand dargestellt. Dies geht auf die mittelalterliche christliche Vorstellung zurück, dass der Erzengel nach dem Tod (beim „Jüngsten Gericht“) die Seelen der Toten wiegt, um zu schauen, ob das Gute oder das Böse in den Seelen überwiegt (vereinfacht gesagt).

Diese so genannte „Seelenwaage“ geht übrigens auf uralte, vorchristliche Traditionen zurück. Auch bei den alten Ägyptern gab es bereits eine ähnliche Vorstellung eines solchen „Totengerichts„.

Drittes Thema des Michaeli-Fests: Das Dunkle überwinden

Mit dem Tag, an dem die Tage kürzer werden als die Nächte, beginnt die dunkle Jahreszeit. Auch schwinden nun die Lebenskräfte der Natur. Die Blätter fallen, die Energie der Bäume zieht sich in die Wurzeln, in die Erde zurück. Die Insekten sterben, die Vögel fliegen gen Süden.

Die Zeichen der Jahreszeit stehen jetzt auf Vergänglichkeit, Rückzug und Ruhe. Wir Menschen dürfen uns langsam von der Fülle und der Leichtigkeit des Sommers verabschieden.

Das Helle in uns stärken

Mit dem einziehenden Herbst dürfen wir beginnen, gegen das Schwere, Belastende zu kämpfen, das mit der Dunkelheit und der zunehmenden Kälte auf uns zukommt.

Das Michaelsfest kann uns darin bestärken, selbst mehr Mut und Willenskraft für das „Gute“ aufzubringen. Wir dürfen uns daran erinnern, dass in uns gute Kräfte stecken. Dass wir uns Aufgaben stellen dürfen – auch Entwicklungsaufgaben -, auch wenn sie vielleicht erst schwierig erscheinen.

Wir dürfen uns stärker bewusst machen, dass wir die Welt ein kleines Stückchen besser machen können (Stichworte Umweltschutz, Nachhaltigkeit, weniger Konsum, Frieden,…), und auch danach handeln.

Wir dürfen versuchen, uns in vielen Momenten und Situationen für die richtige Seite zu entscheiden. Das kann uns dazu anregen, im alltäglichen Miteinander gegenüber unseren Mitmenschen freundlicher, zugewandter, wohlwollender und großzügiger zu sein.

All diese Themen dürfen wir jetzt in der dunklen Jahreszeit stärker bewegen.

Das Michaeli-Fest in Waldorfeinrichtungen

An Michaeli wird den Kindern in Waldorfschulen und Kindergärten (statt der etwas gruseligen und abstrakten Geschichte vom Erzengel Michael) eine kindgerecht gefasste Version der Georgs-Saga erzählt.

Diese „Kinder-Version“ der Michaels-Sage ist die Geschichte eines Ritters, der gegen einen bösen Drachen kämpft. Der Drache hat Unheil über die Welt gebracht: Ernteausfälle, Krankheit, Zwietracht, Traurigkeit. Mit Mut, Entschlossenheit und Selbstüberwindung kann der Ritter das Unheil beenden, so dass Gemeinschaft, Freude, gute Ernte und Gesundheit wieder bei den Menschen einziehen können.

Diese Version der Michaels-Geschichte findet man z.B. im Jahreszeitenbuch von Christiane Kutik und Eva-Maria Ott-Heidmann oder auch im Buch „Der Drache mit sieben Köpfen“ aus dem Urachhaus Verlag.

Besonders schön ist es natürlich, wenn wir solche Geschichten frei erzählen.

Tafelbild zu Michaeli von E. Traintinger aus der Waldorfschule Salzburg

Michaeli: Ritterspiele und Mutproben

Oft werden in Waldorfschulen und -kindergärten an diesem Tag Ritterspiele abgehalten. Dazu dürfen sich die Kinder als Ritter verkleiden, und die Räume werden entsprechend geschmückt. Auch werden es passende Lieder gesungen.

Manchmal gibt es auch spielerische Mutproben. Zum Beispiel „Drachenblut trinken“ (scharf gewürzter Rote-Bete-Saft), mit geschlossenen Augen einen Baumstamm entlang balancieren, oder über ein niedriges Feuer springen. (Viele Ideen für Mutproben siehe unten)

Die Kinder erleben so spielerisch Mut und Selbstüberwindung. Sie empfinden großen Stolz, wenn sie etwas geschafft haben, das zuerst schwierig erschien.

Natürlich wird aufgepasst, dass die Mutproben für alle schaffbar sind, so dass jedes Kind sich stark fühlen kann. Aber ein bisschen Herausforderung für jede*n ist schon dabei. – Welchem Kind schmeckt schon scharf gewürzter Rote-Bete-Saft? 😀

Postkarte „Michaeli“ von Verena Kohl (Aquarell), bestellbar bei der Künstlerin hier.

Michaeli feiern mit Kindern: Ideen und Anregungen

Die Themen Mut, Überwindung von Angst, Gleichgewicht/Harmonie und Bestärkung zum Guten kann man mit Kindern auf vielfältige Weise zelebrieren.

Wichtig ist dabei, dass Ihr Dinge tut, die für Euch und Eure Familie passen. Es macht keinen Sinn, ein solches Fest mit hundert Aktivitäten voll zu packen. Wichtig ist, dass Ihr den „Geist dahinter“ spürt. Es geht wie bei jedem Fest darum, dass Ihr Euch mit den Bedeutungen verbindet und Eure Seele mitschwingt.

Es soll auch nicht anstrengend oder mühsam sein. Macht, was Euch gefällt und trägt, und lieber nicht zu viel. Es ist total OK, „nur“ eine rote Kerze anzuzünden und am Abend „Drachenblut-Suppe“ (Tomatensuppe) zu essen.

Es ist auch nicht schlimm, wenn Ihr Michaeli nicht genau am 29. September feiert. Es kann auch ein anderer Tag rund um dieses Datum sein. Ein Wochenend-Tag eignet sich natürlich besonders gut.

Die Ideen hier sind eine Auswahl, die bei uns aus den letzten 10 Jahren stammen. Nie machen wir alles davon.

Michaelsschwerter backen

Die Schwerter sind aus einem ganz einfachen, leicht gesüßten Hefeteig und vor dem Backen mit Eigelb bepinselt. Beim Lavendelblog gibt’s ein Rezept für Martinsbrötchen, aus deren Teig Ihr auch die Michaelsschwerter backen könnt.

Michaels-Brot und „Drachenblut-Suppe“ zum Abendessen

Als Drachenblut-Suppe macht Ihr eine Tomatensuppe (evtl. scharf gewürzt?) oder eine Rote-Bete-Suppe. Dazu gibt’s ein Brot in Drachen- oder Schwertform, z.B. nach diesem Rezept. Wenn Ihr einen Drachen backen wollt, formt Ihr aus dem Teig eine Schlange, steckt Mandeln als Rückenzacken hinein, und gestaltet Augen mit Nüssen o.ä.

Eine Michaels-Waage bauen und verwenden

Eines der schönsten Michaeli-Rituale ist die Michaelswaage. Sie ist bei uns seit letztem Jahr im Einsatz war eine echte Entdeckung.

Eine ganz genaue Bau-Anleitung für eine Michaels-Waage findest Du hier.

Eine Michaels-Waage fasst die Bedeutung und Botschaft des Michaelsfestes wunderbar zusammen. Sie kann auf dem Jahreszeitentisch stehen und ist Mittelpunkt eines total schönen Rituals:

In die eine Waagschale kommt ein dunkler Stein. (Wir verwenden dazu seit letztem Jahr einen schwarzen Lava-Stein, den wir aus Sizilien vom Vulkan Ätna mitgebracht haben.)

In die zweite Waagschale dürfen Kinder und Erwachsene nach und nach helle (Halbedel-)Steine legen, wenn sie eine “gute Tat” vollbracht haben. Erst kommt die Waage ins Gleichgewicht, dann wird die Waage mit den hellen Steinen schwerer als andere und senkt sich herab. Ein toller Moment für Groß und Klein.

Die Waage darf bis Nikolaus oder auch darüber hinaus stehen bleiben und die Familie für ihre „guten Taten“ belohnen.

Gute Taten können kleine Dinge sein:

  • Danke sagen
  • Freundlich zu jemandem sein, jemandem etwas schenken, jemandem etwas Gutes tun
  • Haushalts-Aufgaben erledigen (Spülmaschine ausräumen, Tisch decken, Fenster putzen…)
  • sich für jemanden einsetzen, ihn/sie in Schutz nehmen
  • etwas für jemand anderen tun
  • etwas Mutiges tun, z.B. etwas in der Gruppe oder Familie vorsingen/vorspielen/vortragen
  • etwas tun, das Mut, Sportlichkeit oder Geschicklichkeit erfordert
  • etwas Schönes machen: ein Bild malen, etwas basteln oder den Jahreszeitentisch “schön machen”
  • Für größere gute Taten wie Geldsammeln/Flohmarkt oder Konzert/Kuchenverkauf für Arme/Bedürftige oder ältere Menschen gibt es ein besonders großes helles Steinchen

Alle kulturgeschichtlichen Hintergründe sowie die Schritt-für-Schritt-Anleitung für den Bau einer Michaels-Waage findest Du hier.

Ein Mut-Herz schenken

Kinder freuen sich über ein rotes Mut-Herz auf dem Frühstücksteller.

Rotes Mut-Herz

Das Herz kann auch aus Salzteig, Keramik oder sonstwas sein. Was Ihr eben da habt. Meine Kinder lieben diese Schoko-Herzen mit Praliné-Füllung von Rapunzel aus dem Bioladen, die es bei uns nur zu Michaeli gibt.

Es kann auch eine Mut-Kette aus Frühherbst-Früchten sein (siehe unten) – ein schönes Symbol in dieser Jahreszeit.

Ritter-Verkleidung selber machen

Ein Michaels-Schwert aus Holz selber machen

Wir haben noch kein Michaels-Schwert selbst gemacht, weil meine Kinder nicht so auf Schwerter stehen, aber ich weiß, dass das manche Kinder ganz toll finden.

Hier findet Ihr eine tolle Anleitung zum Bau eines Michaels-Schwerts.

Man könnte beim Holzladen24 auch einen solchen Rohling für 5 Euro (zzgl. 5,95€ Versand) kaufen und ihn dann selbst schmirgeln und einölen:

Bei Betzold kann man ein fertig geöltes Schwert kaufen (Preis: 7,50 € zzgl. Versand) – Werbung für beide Schwerter unbezahlt und unbeauftragt.

Den Jahreszeitentisch zu Michaeli besonders gestalten

In diesem Beitrag (klick) findest Du viele Fotos, Ideen und Anregungen, um einen Jahreszeiten-Tisch zum Michaelsfest zu gestalten.

Ein üppig ausgestatteter Jahreszeitentisch zu Michaeli

Mutproben für Kinder – Ideen

Wenn Eure Kinder Michaeli nicht im Waldorfkindergarten/-schule feiern, könnt Ihr zu Hause Mutproben durchführen.

Wichtig bei allen Mutproben: Sie sollen herausfordernd und nicht total leicht, aber dennoch schaffbar sein. Manchmal darf es einige Versuche und Selbstüberwindung kosten, bis man es schafft. Also gut überlegen, was zu den eigenen Kindern passt und wie hoch man die Schwelle legt. Wirklich gefährlich darf es natürlich nicht sein.

Wichtig ist auch, dass es kein zu starker Wettbewerb zwischen den Kindern wird. Man sollte darauf achten, dass die Kinder sich gegenseitig unterstützen, die Mutproben zu bestehen.

Es geht um Selbstüberwindung und Vertrauen, nicht um „Wer-ist-besser“.

Beispiele für Mutproben zu Michaeli für Kinder:

  • „Drachenblut“ trinken (mit Ingwer und Knoblauch gewürzter Rote-Bete-Saft)
  • „Dracheneier“ essen (Oliven oder geschälte Litschis)
  • über ein (niedriges) Feuer springen. Das ist ein echtes Highlight! Bei kleineren Kindern reicht evtl. ein nicht brennender Reisighaufen oder ein (höher gestellter) Teller mit brennenden Teelichten.
  • Mit geschlossenen Augen von einer bestimmten Höhe (z.B. großer Stein) herunterspringen. Hier ggf. direkt daneben stehen, um aufzufangen.
  • Sich mit verbundenen Augen nach hinten in die Arme eines anderen Menschen fallen lassen (wow, was für ein Vertrauen man da braucht!)
  • In einen Karton mit was Ekligem drin hineingreifen (Schleim, gekochte Spaghetti,…)
  • eine Heuschrecke oder Kellerassel auf sich krabbeln lassen oder eine Nacktschnecke in die Hand nehmen
  • eine richtig hohe Wand (gesichert) hochklettern. Dazu müsstet Ihr ggf. in eine Kletter- oder Boulderhalle gehen – warum nicht einmal ausprobieren an diesem besonderen Tag?
  • auf einem Spielplatz etwas machen, was man sich bisher nicht getraut hat (z.B. die steile Rutsche hinunterrutschen)
  • über einen Graben springen
  • auf einem dünnen Brett balancieren

Mut-Abzeichen verleihen

Man kann eine Auswahl an Mutproben anbieten und ein „Mut-Abzeichen“ verleihen, wenn die Kinder eine bestimmte Zahl an Mutproben geschafft haben (z.B. 3 von 4 oder 7 von 9).

Oder die Kinder bekommen für jede geschaffte Mutprobe eine Perle, aus denen dann ein Armband aufgefädelt wird.

Das Mut-Abzeichen könnte etwas Gutes zum Essen/Naschen sein oder auch ein Gegenstand, z.B. ein Armband mit einer alten Münze dran oder eine kleine Drachen-Figur.

Mutproben hinterlassen einen tiefen seelischen Eindruck bei Kindern — wenn sie sich dabei gesichert fühlen und vertrauen können; das ist nämlich wichtig und unterscheidet diese Mutproben von „gefährlichen Mutproben“.

Roten Mut-Schmuck basteln

Aus Vogelbeeren, Pfaffenhütchen (schön, aber giftig!!) oder Hagebutten kann man Ketten oder Halsbänder basteln. Man kann diesen Schmuck als „Mut-Schmuck“ bezeichnen, der besondere Kraft verleiht.

Mut-Schmuck“ aus roten Früchten der Jahreszeit: Hagebutten, Vogelbeeren, Sanddorn

Drachen- oder Ritter-Geschichten vorlesen

Schöne Geschichten zu Michaeli, Sankt Martin und Nikolaus findest Du z.B. in diesem Buch:

Empfehlenswertes Buch mit Geschichten zu Michaeli, St. Martin und Nikolaus aus dem Urachhaus Verlag, bestellbar hier. (Werbung unbezahlt und unbeauftragt)

Oder das kleine Büchlein „Michaels Schwert“ mit fünf Geschichten eines erfahrenen Waldorflehrers, empfohlen ab Grundschulalter:

Erhältlich im Waldorfshop, hier bestellbar. (Werbung unbezahlt und unbeauftragt)

Auch online findest Du Geschichten, z.B. diese:

Gedichte, Sprüche, Fingerspiele

Zum Frühstück oder Nachmittags-Tee könnt Ihr ein Gedicht vorlesen, einen Spruch aufsagen oder ein Fingerspiel machen. Hier eine kleine Auswahl, damit Du findest, was zu Euch passt:

Die Kastanien
(Christiane Kutik, geringfügig erweitert durch mich)

Kastanienfrüchte, rund und braun,
Wohnten einst in einem Baum.
Sie hatten dicke Mäntlein an
Mit vielen kurzen Stacheln dran.
Gemütlich blieb’n sie darin versteckt,
Bis der Herbstwind sie geweckt.
Der zerrte sie mit Saus und Braus,
Und warf sie aus dem Baum heraus.
Da platzte auf ihr Mäntelein.
Sieh da! Kastanienherzen fein!

Hierzu kann man sich auch ein Fingerspiel ausdenken: eine Hand mit Arm spielt den Baum und das Mäntelein, die andere als Faust eine Kastanie.

Lied oder Gedicht zu Michaeli
(Text: Marianne Garff)

Wenn ich groß bin, wenn ich groß bin, so groß wie die Welt,
dann werd ich gewisslich ein Ritter und Held.

Wenn ich stark bin, wenn ich stark bin, so stark wie ein Stier,
dann erschlag ich im Walde das Drachengetier.

Und die Erde und der Mond und die Sterne sind dann mein,
und die Sonne soll auch für den Rittersmann sein.

Hier ein Link, wie man das Lied inszenieren und singen kann.

Michael
(Rudolf Steiner)

Michael – leihe mir Dein Schwert,
daß ich gerüstet bin,
den Drachen in mir zu besiegen.
Erfülle mich mit Deiner Kraft,
damit ich Geistern,
die mich lähmen wollen, trotze.

So wirke in mir,
daß leuchtend mich mein Ich durchdringe
und mich zu Taten führe, die Deiner würdig,
Michael.

Fingerspiel aus dem Waldorfkindergarten Zwergenhaus in Roetgen

Hier zur YouTube-Aufnahme (klick), wo Du siehst, wie das Fingerspiel geht.

Alle meine Fingerlein
wollten einmal Ritter sein.
Der Daumen ist der dicke Baron,
der kennt nichts als Witz und Hohn.
Der Zeigefinger ist der Ritter Kunibert,
der trägt ein langes, eisernes Schwert.
Der Mittelfinger ist der Hans,
der trägt eine silberne Rüstung ganz.
Der Ringfinger ist der Junker Gunther,
der ist immer froh und munter.
Der kleine Finger ist der Knappe,
der ist wirklich nicht aus Pappe.
Zusammen kämpfen sie gegen den Drachen
Und gemeinsam knebeln sie ihm den Rachen.

Fingerspiel „Die fünf Ritter“

  1. Fünf Ritter, die in ihren Betten liegen, wollten den bösen Drachen besiegen.
  2. Der erste Ritter traut sich nicht, der zweite zittert fürchterlich.
  3. Der dritte, der will auch nicht gehen, der vierte schafft das nie im Leben.
  4. Der fünfte aber spricht: ”Alleine geht das nicht!”
  5. So reiten kurz darauf fünf Ritter den Berg hinauf.
  6. Doch am Berge oben, welch ein Schreck, da war der Drache plötzlich weg!

Anleitung für die Bewegungen:

  1. Die Finger der einen Hand in der anderen ruhen lassen. Kraftvoll ein „Schwert“ in die Luft halten.
  2. Daumen zeigen und die Hände vor die Augen halten. Zeigefinger zeigen und furchtsam zittern.
  3. Mittelfinger zeigen und den Kopf schütteln. Ringfinger zeigen, mit der anderen Hand eine abwinkende Bewegung machen.
  4. Kleinen Finger zeigen. Hände in offener Geste halten.
  5. Alle fünf Finger nach oben reiten lassen.
  6. Arme nach oben heben und dann Hände blitzschnell hinter den Rücken verschwinden lassen.

Michaeli feiern als Erwachsene: Ideen und Anregungen

Auch als Erwachsene können wir Michaeli begehen. Wir können uns den Themen dieses Festes auf ganz unterschiedliche Weise nähern.

Auch hier gilt: Mach, was zu Dir passt. Es muss nicht viel sein, schon gar nicht alles. Du solltest aus den Ideen hier etwas heraussuchen, das Dich intuitiv anspricht. Woran Du wirklich Freude hast, oder wobei Dein Herz ein bisschen klopft.

Zeit zum Nachdenken nehmen – Fragen stellen

Du könntest in der nächsten Zeit öfter innehalten vom Alltag und Dir Fragen zu den jahreszeitlichen Themen stellen, sie in Dir bewegen und Dich selbst dabei bewegen.

Fragen zur Michaeli-Zeit

  • Wovor habe ich Angst? Was möchten meine Ängste mir mitteilen?
  • Was könnte ich gewinnen, wenn ich meine Angst überwinde?
  • Wo könnte ich mutiger sein?
  • Was wollte ich schon längst tun, zögere aber? Warum zögere ich?
  • Bin ich konfliktscheu? Was würde es mir bringen, mich (m)einem Konflikt zu stellen?
  • Wo verbergen sich in mir Stärken, die ich für das Gute einsetzen kann?
  • Gibt es etwas Gutes „draußen in der Welt“, für das ich mich stärker einsetzen möchte?
  • Was ist mein „innerer Drache“? Wie könnte ich ihn angehen und bezwingen?
  • Welche „dunklen Bereiche“ in mir könnte ich einmal beleuchten?
  • Was bringt mich innerlich zum Leuchten? Wie kann ich dieses Leuchten entfachen?
  • Wie kann ich dafür sorgen, dass mein inneres Licht nicht erlischt?
  • Ist in meinem Leben alles im Gleichgewicht?
  • Wann habe ich mich zuletzt richtig ausgeglichen gefühlt? Wie kann ich dafür sorgen, dass ich öfter in meiner Mitte bleibe?
  • Welchen Themen, Dingen, Plänen oder Aufgaben in meinem Leben könnte ich in der nächsten Zeit mehr Gewicht geben?
  • Was sollte ich für mein Leben energischer einfordern, damit ich in Balance bleibe?

Solche Themen gedanklich-gefühlsmäßig zu bewegen, geht besonders gut bei einem Spaziergang durch den Wald. Oder bei einer meditativen Arbeit wie Stricken, Laub harken oder Wände malern.

Lesen zu den Michaeli-Themen

Jetzt beginnt die Zeit, in der man sich lesend auf dem Sofa einkuscheln darf! — Du könntest diese Einladung der Jahreszeit annehmen und etwas zu den Michaeli-Themen lesen: Mut, Angst, (inneres) Gleichgewicht, Harmonie,…

Natürlich findest Du zu den Themen auch online viel. Zum Thema Michaeli z.B. diese Sammlung von Michaeli-Gedichten.

Ich empfehle hier zwei Bücher zu den Themen Mut und Angst:

Renate Woi: Mut ist ein Wildpferd, das du reiten kannst, bestellbar hier bei buecher.de

„Wer wäre nicht gern mutig? Wie schaffen wir es, unser mutiges Ich zu stärken und jeden Tag zu leben? Durch intensive Feldforschung konnte Renate Woi fünf Schritte des mutigen Handelns entdecken. Dadurch wird Mut trainierbar, für jeden von uns. Die Autorin erklärt das komplexe Phänomen Mut anschaulich mit vielen Fallbeispielen und lädt mit Übungen ein, die Komfortzone zu verlassen und die Mutkompetenz in den verschiedensten Lebensbereichen Schritt für Schritt zu erhöhen. Dieses Handbuch richtet sich an alle, die ihr Handlungspotenzial voll ausschöpfen und ihr Leben erfüllend gestalten wollen. Denn: »Ohne Mutkompetenz ist es unmöglich, seine wahre Bestimmung zu leben«, sagt Renate Woi.“ (Text vom Verlag)

Henning Köhler: Vom Rätsel der Angst, bestellbar hier beim Urachhaus Verlag

„Hat die Angst einen Sinn? Für die meisten Menschen ist sie ein Zustand, den sie tunlichst vermeiden oder möglichst schnell beseitigen möchten. Henning Köhler stellt fest, dass wir die Angst für ein gesundes Seelenleben sehr wohl benötigen: Sie befähigt uns, unsere Beziehungs- und Zuwendungsfähigkeit zu steigern, zu vertiefen und für Neues offen zu sein.“ (Text vom Verlag)

Eine Veranstaltung besuchen

Eine Veranstaltung oder einen Workshop zu den Themen Michaeli, Mut, Angst oder Gleichgewicht besuchen (oder an einem Online-Kurs zum Thema teilnehmen).

Dazu kannst Du googeln, es gibt massenhaft Angebote verschiedenster Ausprägung.

Veranstaltungen zu Michaeli bieten manchmal anthroposophisch orientierte Häuser oder die Christengemeinschaft an.

Kerzen anzünden

Kerzen tun jetzt gut, wo die dunkle Jahreszeit beginnt.

Ich finde: Alles ist schöner, wenn eine Kerze brennt. Besonders, wenn es eine duftende Bienenwachskerze ist.

Einen Jahreszeitentisch gestalten

Ein Jahreszeitentisch muss nicht aufwändig sein. Wichtig ist, dass Du Dich mit den Sinnbildern verbindest und sie Dir innerlich etwas „sagen“. Und wenn es nur die warme Freude ist, die Dir die Farbe Rot oder das Motiv auf der Postkarte macht, oder Gedanken an das Thema Mut, wenn Du den Tisch gestaltest.

Hier siehst Du einen schlichten Jahreszeitentisch zu Michaeli mit einem roten Seidentuch, einer Vase, einer Michaels-Postkarte und einer Kerze. Mehr muss es gar nicht sein:

Wenn Du Lust hast, mehr auf den Jahreszeitentisch zu legen und richtig zu gestalten, dann schau mal in diesem Beitrag zum Jahreszeitentisch an Michaeli. Dort findest Du viele Anregungen und Fotos, auch, welche Farben jetzt passend sind und viele Ideen, was Du auf den Tisch legen könntest.

Michaels-Waage bauen und verwenden

Oben bei den Kindern habe ich beschrieben, wie man die Michaels-Waage einsetzt, um sich und seine Lieben zu motivieren, Gutes zu tun (was ganz kleine Dinge sein können).

Hier findest Du einen eigenen Beitrag zur Michaelswaage, in dem das Ritual und ihre Bedeutung genau erklärt wird.

Gutes tun

Spätestens zu St. Martin und in der Vorweihnachtszeit dürfen wir uns stärker dazu anhalten, Gutes zu tun.

Beispiele, wie man Gutes tun kann:

  • Spenden oder Spenden sammeln (z.B. für die Ukraine, für Somalia oder Afghanistan)
  • bei einer Hilfsaktion mitmachen (Du bekommst sicher auch öfter e-mails, die zur Mithilfe auffordern?)
  • eine Nachbarschaftsaktion planen
  • an einer Demo teilnehmen
  • jemandem etwas schenken
  • jemanden tatkräftig, finanziell oder bei einer Diskussion/Gruppensituation unterstützen oder verteidigen
  • etwas für jemanden tun („ich mach das für Dich“)
  • für weitere „Gute Taten“ siehe auch die Liste bei dem Ritual mit der Michaelswaage

Geführte Meditation zu den Themen Mut, Angst, Heilung, Gleichgewicht

Ich bin ja ein großer Fan von geführten Meditationen. Es gibt sie in Hülle und Fülle auf Youtube, als Podcasts und auf Spotify, zu allen erdenklichen Themen. Warum nicht einmal etwas zu den Themen Mut, Angst, innerem Licht oder Harmonie anhören?

Bei geführten Meditationen wird man von eine*r Sprecher*in angeleitet und erlebt gedanklich eine Geschichte oder eine Fantasie-Reise. Dabei bewegt das Gehirn bestimmte Themen und es werden Gefühle in uns angeregt oder hervorgeholt. Das Gehirn kann nicht zwischen vorgestellten und echten Bildern unterscheiden, deshalb können solche Meditationen total wirksam sein.

Also ich heule manchmal bei geführten Meditationen. So eine starke Wirkung können sie haben.

Wichtig dabei ist, dass Dir die Stimme des/der Sprechenden gefällt und der Stil. Da muss man ggf. ein bisschen herumsuchen. Ich persönlich mag die Meditationen von Paulina Thurm (kurze Meditationen, Podcast), die von Anika Henkelmann (Youtube, längere Meditationen) und Anne Vonjahr (spirituell, lange Meditationen, „tiefenwirksam“).

Mutproben für Erwachsene

Auch wir Erwachsenen dürfen uns in Mut üben. Vielleicht üben wir uns aber anders in Mut als Kinder, nämlich indem wir uns trauen, unsere Komfortzone zu verlassen.

Das erfordert oft Mut und Entschlossenheit, zwei michaelische Tugenden.

Beispiele für Taten, die Mut erfordern:

  • ein Gespräch führen, vor dem Du Dich uns schon lange drückst
  • etwas zugeben, z.B. eine Schwäche, Ängstlichkeit, eine Tat, die Du „begangen“ hast oder Deinen Anteil an etwas, das etwas Negatives/Trauriges bewirkt hat
  • Zivilcourage zeigen in der Öffentlichkeit
  • Deine Meinung sagen, wo Du es Dir in der letzten Zeit nicht getraut hast
  • eine Entscheidung treffen, auch wenn Du nicht sicher weißt, ob sie wie erhofft aufgeht oder eine andere Wendung nimmt
  • jemanden anrufen, den Du schon lang anrufen wolltest
  • alleine verreisen
  • um eine Gehaltserhöhung bitten (vorbereitet und mit guten Argumenten, bitte)
  • etwas beenden, was Du schon lang beenden wolltest – und wenn es erstmal nur innerlich ist (Beziehung, Freundschaft, Arbeitsverhältnis,…..)
  • jemandem etwas sagen, was Du auf dem Herzen hast – etwas Schönes/Gutes/Emotionales oder Kritik, alles erfordert ggf. Mut
  • etwas probieren oder ausprobieren, was Du noch nicht kennst oder kannst
  • jemanden ansprechen, den Du schon immer (besser) kennenlernen wolltest
  • um Hilfe bitten
  • um Begleitung fragen, wenn Du nicht gern allein irgendwo hingehen willst
  • ein gewagtes Kleidungsstück tragen
  • Du selbst sein und nicht das, was die Gesellschaft verlangt

Je nachdem, was für ein Mensch Du bist, brauchst Du für diese Taten mehr oder weniger Mut.

Für Mut und inneres Licht

Ich wünsche uns allen, dass wir im michaelischen Sinne mutiger werden. Dass wir keine Angst vor unseren Ängsten haben, sondern uns trauen, sie anzusehen. Dass wir es schaffen , unser inneres Licht lebendig zu halten. Dass wir (öfter) den Mut aufbringen, den Drachen in uns und den Drachen der Welt ins Auge zu blicken und sie zu bekämpfen.

Viel Mut für die Überwindung von Ängsten und Besinnung auf das Helle in Dir, das wünscht Dir

Deine Maike

Link-Tipps

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7 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Liebe Maike Coelle,

    auf der Suche nach Michaeli bin ich auf Ihre Internetseite gestoßen. Eine wirklich tolle Seite, die Sie da aufgebaut haben – auch inhaltlich.
    Eine Sache finde ich allerdungs etwas bedenklich: Drachenblutsuppe essen oder Drachenblut trinken. Wenn wir der Diktion Rudolf Steiners folgen, dann ist das Blut der Ich-Träger. Und wir wollen doch nicht das Ich des Drachen in uns aufnehmen, uns mit dem Ich des Drachen, dem Bösen, verbunden wissen – oder? Es geht doch vielmehr darum, dem etwas entgegenzusetzten.

    Mit Herzlichen Grüßen
    Stefan Brüning
    seit 30 Jahren Waldorflehrer

    • Lieber Stefan, vielen Dank für Deine Nachricht. Das ist ein interessanter Gedanke, den Du da äußerst. Allerdings trinken die Kinder ja nicht wirklich „Drachenblut“, sondern es ist ja Saft. Da würde ich das hinnehmen. Oder meinst Du, das Symbolische hat eine solche Kraft?
      Danke für die Gedankenanregung, das schätze ich sehr!
      Liebe Grüße,
      Maike

  2. liebe maite! ich bin berührt von deinem michaels- post. er ist mir das liebste der jahreskreisfeste, aber irgendwie muss ich jedes jahr erst wieder drauf gestoßen werden…….
    auch eva strittmatters gedichte haben mich früher begleitet (ich komme auch aus dem spreewald). dann wurden sie überlagert von anderen und durch deinen blog fiel sie mir wieder ein und zu. jetzt sitze ich mit ihren gedichten im herbstlicht-garten, habe pflichten von mir geschoben….. und schau, sie hat auch ein st. michaels gedicht:
    „ich mache ein lied aus stille/ich mache ein lied aus licht. /so geh ich in den winter. / und so vergeh ich nicht.“
    danke❣️christiane

    • Liebe Christiane, wie wunderschön! Ja, das Gedicht von Eva Strittmatter hatte ich auch schon gefunden. Das ist so schön. So erstaunlich, dass sie sich auch mit St. Michael auseinander gesetzt hat. Und so einfach hat sie es in Worte gefasst. Was für eine schöne Vorstellung, wie Du im Herbstgarten sitzt und Gedichte liest. Ich wiederum sitze gerade mit Wolldecke um die Schultern in der Küche und schreibe am Artikel über den September im Jahreskreis. Ich danke Dir für Deine Post – woher aus dem Spreewald kommst Du?

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