Genieße kleine Freuden: Wochenende in Bildern 24./25. April 2021

Es war wieder kalt in Berlin und der Region. Ich muss gestehen: Ich habe das kühle Wetter satt. Ich möchte endlich warme Frühlingstage! Herrgott: Es ist fast Mai! Erbarm Dich unser und schenk uns ein bisschen Wärme! Wenn ich die Natur mit der im letzten Jahr vergleiche, so sind wir aufgrund der Kälte um mindestens 3 Wochen zurück.

Ich hab’s wie das lyrische Ich im Gedicht gemacht und ob der Kälte kleine Freuden genossen: Wildkräuter sammeln. Aus den Kräutern was Gutes machen. Backen. Spazieren gehen. In die wenigen blauen Sonnenflecken im Himmel schauen. Sich die Blüten und Blumen zu Herzen nehmen. Mit den Liebsten kuscheln. Lesen und die Hundewelpen bestaunen.

Hier das Gedicht, das freudiger und leichter klingt als ich es angesichts der Wetterlage bin:

Samstag, der 24. April 2021

Endlich sind in unserem Berliner Garten die Märzenbecher und Tulpen erblüht.

Und die Vergissmeinnicht, die ich so gern habe!

Auch die weißen Narzissen sind jetzt erst aufgeblüht.

Die große Tochter hatte Übernachtungsbesuch von einer Freundin, die einen unserer Hundewelpen bekommt.

Gleich nach dem Aufstehen werden die Welpen besichtigt und gestreichelt. Ihre Augen und Ohren sind noch geschlossen.

Frühstück mit Croissants, Brötchen, Kräuter-Frischkäse und Möhrensticks, Rührei und Guacamole.

Der Übernachtungsbesuch wird abgeholt; mein Mann und ich schauen Ausschnitte aus dem unsäglich blöden #allesdichtmachen, um uns ein Bild davon zu machen. Ich frage mich, warum den Beitragenden der Kontext offensichtlich völlig unklar war, in dem sie mit ihrem Beitrag landen. Wir freuen uns, dass einige sich direkt von ihrem Beitrag distanziert haben.

Die kleine Tochter hat Geigen-Gruppenstunde via Zoom. Weil zusammen spielen mit Zoom nicht funktioniert, machen sie Notenlehre. Ist auch hilfreich.

Wir fahren raus ins Grüne zu unserer Bärlauchstelle. Bei der Wanderung kommen wir an diesem herrlichen Magnolienbaum vorbei.

So viele Taubnesseln. Die kann man sammeln und in den Salat tun — sie sind voller guter Nährstoffe.

Wald tut gut. Ich habe nach einem Waldspaziergang immer das Gefühl, meine Seele ist erfrischt, entknittert sich und kann wieder atmen. Das tut gerade zur Zeit unheimlich gut.

Hier wachsen Bärlauch und Giersch, dass es eine Freude ist. Ich pflücke von beidem eine gute Handvoll.

Anemonen und Veilchen sind auch schon da.

Aufspringende Kastanienblätter und -blüten. Baby-Kastanien, sozusagen.

Sonnenblitz im grauen Himmel.

Zu Hause haben alle Hunger. Es gibt Bärlauch-Pfannkuchen mit Wildkräuter-Salat. Im Salat sind Giersch, Brennnessel, Bärlauch, Liebstöckel, Gänseblümchen, Löwenzahn und wilde Rauke. Das Rote sind dunkle Tomaten aus der Retterkiste von gestern. Das Dressing ist aus Zitronen- und Mandarinensaft, selbst gemachtem Zitronensirup, Salz, Pfeffer und Olivenöl.

Nach der Mittagspause nochmal raus mit den Hunden. In der Wohnanlage blühen die Felsenbirnen.

Mein Mann spielt “Tutto” mit der großen Tochter.

Ich koche aus einer Steckrübe und anderem Gemüse aus der gestrigen Retterkiste eine Suppe.

Die wird zum Teil eingemacht.

Aus vertrockneten Eukalyptusblättern setze ich ein Eukalyptusöl an. Einen Warmauszug, indem ich die klein geschnittenen trockenen Blätter in warmem Bio-Sonnenblumenöl ziehen lasse. Das verwende ich dann für selbst gemachte Kosmetik oder Badezusätze.

Abends macht die große Tochter noch einen Mürbeteig aus dem Rezeptbuch meiner badischen Oma. Wir wollen morgen Rhabarberkuchen backen, denn in der Retterkiste waren auch ein paar Stangen Rhabarber. Der Mürbeteig meiner Oma ist der Beste. Ihre Geheimzutat ist ein Schluck eiskalter Weißwein.

Dann mach ich noch eine Bärlauchbutter, die mein Mann und ich uns auf dunklem Roggenbrot schmecken lassen. Zusammen mit Scheiben von gekochtem Ei. Dazu Netflix.

Sonntag, der 25. April 2021

In der Küche am Sonntag Morgen. Ich darf luxuriös bis 8 Uhr ausschlafen, während mein Mann mit den Hunden rausgeht, der kleinen Tochter vorliest und das Frühstück macht.

Ich siebe und fülle das Eukalyptusöl ab, das die ganze Nacht gezogen hat.

Die Hundewelpen sind schon richtig groß geworden.

Die kleine Tochter möchte unbedingt das Wohnzimmer wischen, weil ein paar Hundetapser auf dem Boden zu sehen sind. Danach schlägt sie vor, dass wir zusammen Zimtschnecken backen. Das tun wir. Nach unserem Lieblingsrezept von feiertäglich. Das beste Zimtschnecken-Rezept des Universums, wirklich. Ich mache immer mindestens ein Drittel mehr von der “Butter-Zimt-Kardamom-Schmotze” als im Rezept angegeben.

Die fertigen Zimtschnecken.

Den Rhabarber für den Kuchen vorbereiten.

Status der Ranunkelröschen beim Hundespaziergang.

Die kleine Tochter wartet auf das Nachbarsmädchen, mit dem sie sich auf diesem Spielplatz in der Wohnanlage verabredet hat. In der Papiertüte hat sie Zimtschnecken. Das Nachbarsmädchen kommt ein paar Minuten nach dem Foto, und die beiden spielen zusammen für zwei Stunden draußen.

Spätes Mittagessen: Steckrübensuppe mit Croutons und frischem Liebstöckel.

Nach der Mittagspause gibt’s den Rhabarberkuchen.

Und dann geht’s raus in den Mauerpark mit den Hunden. Hier sieht man eine “Urban Gardening” Anlage mit vielen Hochbeeten, die glücklicherweise die Neuanlage des Parks überlebt hat. Denn das Projekt gibt es hier schon lang.

Endlich ein bisschen Sonne.

Unsere Hündin Emma trennt sich seit ein paar Tagen schon etwas länger von ihren Babys und geht wieder auf längere Spaziergänge mit uns.

“Die Blumenschau, die in den Gärten und im Park erblüht.”

Schöner Himmel! Gutes Licht!

Mit diesem Bild möchte ich dieses Wochenende schließen und Dir und Deinen Liebsten Gutes für die neue Woche wünschen. Nimm das Himmelblau und nimm Dir ein bisschen Kraft davon mit für die Herausforderungen der nächsten Tage. Ich bin sicher, davon gibt es viele.

Die Umstände sind widrig zur Zeit und ich verstehe jede*n, der/die meint und fühlt, einknicken zu müssen. Bitte, bitte glaube nicht, Du musst kraftvoll durchhalten, wenn es sich nach dem Gegenteil anfühlt. Dann hol Dir unbedingt Hilfe, vertrau Dich an, geh zur Person oder zur Ärztin Deines Vertrauens, lass Dir Medikamente oder Urlaub verschreiben, was weiß ich. Alles was möglich ist und Dir gut tut. Fahr weg. Ändere die Umstände. Ich weiß nicht, was bei Dir möglich ist, aber ich kann Dich nur ermutigen, nach Wegen zu schauen.

Ich versuche es auch. Auch hier ist nicht alles rosig, auch wenn ich hier schöne Bilder poste. Ein Kind ist hier nächste Woche drei von fünf Tagen zu Hause. Ich muss mich um meinen pflegebedürftigen Vati kümmern, habe seibst Arzttermine und dazu viel, viel Arbeit auf dem Tisch. Alles nicht leicht in diesen Tagen.

Aber ich versuche, tapfer das Schöne zu sehen, das das Leben mir schenkt. Denn das gibt es immer, auch jetzt, auch unter schwierigen Umständen.

Alles Gute und Liebe Dir und einen positiven Wochenstart!

Das wünscht Dir
Deine Maike

Die Wocheneden in Bildern von anderen bloggenden Familien findet Ihr wie Immer hier, bei Große Köpfe.

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10 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Liebe Maike!
    Ich habe ebenfalls 2 “Waldorfkinder” zuhause und darf diese so besondere Welt seit nunmehr 5 Jahren kennenlernen. Sie bereichert mein Leben auf mittlerweile unverzichtbare Weise, und ich bin unendlich dankbar, dass sich der Weg dorthin für meine Familie aufgetan hat.
    Mit einem Gefühl der Verbundenheit lese ich deine feinsinnigen Erzählungen, sehe deine schönen Fotos und lasse mich von deinen einzigartig zauberhaften Bastelideen inspirieren.
    Ich möchte dir und deiner Familie von Herzen alles Gute wünschen! Bewahre dir deinen Blick für all das Schöne, Glückbringende dieser Erde.
    Julia.

    • Lieber Julia, vielen Dank für Deine freundlichen, lieben Worte! ich versuche es, optimistisch und schaffensfreudig zu bleiben. Zur Zeit denke ich aus purer Erschöpfung aber echt manchmal – nee, heute lass ich das Kreativsein und schaue einfach nur einen Film…. die Kräfte sind so am Ende… letztlich gibt mir am meisten Kraft ein Spaziergang, und wenn er noch so kurz ist, und danach ein gutes essen und vielleicht ein Bad.
      Ich wünsche Dir auch Kraftquellen, die Dich durchhalten lassen!
      Alles Liebe, Deine Maike

  2. Liebe Maike,
    vielen Dank für die schönen Blumenbilder!
    Ja, durchhalten und immer wieder innehalten – das ist wohl die Devise für die nächsten Wochen.
    Ich wünsche dir trotz aller Anstrengung auch ein paar Glücksmomente!
    Elisabeth

    • Danke, liebe Elisabeth! Das hat Du schön zusammengefasst: Durchhalten und Innehalten. Genau das muss die Devise sein, sonst klappen wir Eltern zusammen.

  3. Liebe Maike,

    Das sind wieder total schöne Fotos, bei uns in Ludwigsburg ist die Natur schon weiter und wir haben nächste Woche auch ganz ordentliche Temperaturen und Sonne. Das hilft ein wenig darüber weg, dass unser Kindergarten wieder schließen muss.
    Ich werde versuchen viel Zeit im Garten zu verbringen, aber mit einem 9 Wochen alten Baby und einer 4 jährigen wird das nicht immer entspannt sein 🙂
    Wir halten alle gemeinsam durch!! Es kann nur besser werden, so wie das Wetter auch!!!
    In diesem Sinne, ganz liebe Grüße

    Martina

    • Lieber Martina! Danke für Deine lieben Worte. Ja, es bleibt nichts anderes übrig als das Durchhalten, nicht wahr… klar schaffen wir es irgendwie, wir schaffen es ja immer, wir tapferen Eltern…

  4. Liebe Maike!
    Danke für deine lieben Worte. Mir kommen gerade ein paar Tränchen dabei.
    So gerne wäre ich an Pfingsten ans Meer gefahren. Jetzt musste ich mich davon verabschieden, wie schon letztes Jahr vom Schweden Urlaub. Hört sich jetzt so an, als wäre das alles nicht schlimm, aber es spiegelt die Gesamtsituation. Läden offen, Läden zu. Schule offen, Schule zu….
    Ich mag nicht mehr.
    Es geht mir meist ganz gut, nur heute fällt es mir schwer, das alles zu akzeptieren.
    Bei uns auch: drei Tage Kinder daheim nächste Woche. Ein Kind sogar vier Tage. Viel zu lernen, auch viele Termine. Mir raucht der Kopf.
    Und trotzdem finde ich auch jeden Tag etwas Schönes.
    Ich hoffe, dein Mann konnte gut bei der neuen Arbeitstelle starten.
    LG, Steffi

    • Liebe Steffi, oh je, das klingt wirklich anstrengend… 🙁 Ja, es ist im Moment wirklich schwierig für alle. Ganz besonders für Familien mit schulpflichtigen Kindern, die noch nicht so ganz selbstständig sind. Wir Eltern haben einfach keine Lobby. Wir sind keine wichtige Wählergruppe. Das spiegelt sich an so vielen Stellen. 🙁 Es ist eine Schande für dieses Land. Ich hoffe wirklich, dass Annalena Baerbock das Rennen um die Kanzler*innenschaft macht. Ich bin sicher, sie kann einiges zum Besseren wenden.
      Das mit Euren Urlauben tut mir total leid. Ich kann es nachvollziehen…. wir wären so gern mal nach Sizilien gefahren in den Wintermonaten. Und heute muss ich die Kurzreise nach Stralsund mit der kleinen Tochter canceln, weil Reisen nach Meck-Pomm bis auf Weiteres verboten sind. Sie hatte sich so wahnsinnig darauf gefreut…

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