
Gedicht und mehr Text kommen morgen, bin zu müde jetzt.
Wir waren zu Hause in Berlin. Fast alle in unserer kleinen Familie waren gesundheitlich angeschlagen. Natürlich waren wir aber demonstrieren und auch sonst mit dem Kopf bei der Politik.
Ganz wichtig: Nicht meinen Artikel verpassen: „Gegen rechts: 11 Ideen, was Du jetzt tun kannst„. Mit vielen, vielen Links, Beispieltexten für Anschreiben an CDU- und AfD-Abgeordnete zum Kopieren und mehr nützliche Hilfen, um Dir Dein Engagagment so einfach wie möglich zu machen 🙂
Samstag, der 1. Februar
Ich gehe heute schon vor Sonnenaufgang mit den Hunden raus und stelle fest: Die Vögel singen schon! Ich höre Amseln, Meisen und wahrscheinlich noch andere Arten. Es klingt draußen schon nach Frühling!

Frühstück. Die Tochter hat die Servietten beschriftet.

Ich gestalte den Jahreszeitentisch neu.

Noch ist es winterlich, aber die Schneeglöckchen läuten schon.

Das süße Rotkehlchen, das ich während der Kur im Haus der Natur am Feldberg gekauft habe.

Basenbad.

Auweia, ihr wisst, was das bedeutet… Ein Kind hier ist betroffen.

Nach dem Auskämmen: Igitt, die Viecher sind so eklig.

Ich erstelle einen recht aufwändigen Instagram-Beitrag mit meinen 11 Ideen, wie man sich gegen rechts engagieren kann.

Ich male ein Demo-Plakat.

Ich brate Räucher-Tofu und würze mit Döner-Gewürz.

Denn zum Abendessen gibt es heute selbst gemachten veganen Döner.
Sonntag, der 2. Februar 2025

Hündchen schläft gern auf mir.

Gutes Demo-Wetter heute.

Das Kloster gegenüber von unserem Haus.

Im Biomarkt einkaufen, was fehlt.

Leicht frühlingshafte Szene auf der Fensterbank in der Küche.

Mein Mann füllt Vogelfutter nach.

Mein Demo-Schild und ich. Das jüngere Kind ist zu Haus geblieben, weil sie sich nicht wohl fühlt (sie hatte die letzten Tage leichten Magen-Darm-Infekt), das große Kind ist zusammen mit Freund*innen auf der Demo. Zu diesem Zeitpunkt ist sie auf der Reichstag-Wiese und hört Michel Friedmann zu, der Merz und die CDU aufs schärfste verurteilt und die AfD eine „Partei des Hasses“ nennt.

Mein Mann (in schwarz) ist bei der Demo als Ordnungskraft beschäftigt (freiwillige Hilfe). Seine Aufgabe ist es, den vorausfahrenden Wagen – die spätere Bühne – während der Demo zu sichern, damit niemand draufklettert etc.

Ich bin auch ganz vorn dabei (cool!), also direkt hinter dem Banner. Ich werde von den Veranstaltern gefragt, ob ich das Banner mittragen will, aber das ist mir zu viel, weil ich ja auch mein Plakat halten will. Aber direkt dahinter laufen finde ich gut. Gleich geht’s los.

Auf der Straße des 17. Juni. Interessant, ganz vorne dabei zu sein. Ständig macht jemand Fotos oder filmt.

Hier müssen wir kurz warten, weil vorn auf dem Platz um die Siegessäule und in der Straße, in die wir einbiegen wollen, zu viele Menschen sind.

Rückseite meines Plakats.

Die Vorderseite meines Plakats.

Jetzt geht’s weiter in Richtung Sonnenuntergang.

Eins von vielen guten Plakaten.

Mein Mann passt immer noch auf, bei den Abschlussreden und musikalischen Beiträgen. Die Menschen sind alle ruhig und friedlich. Die Menge ist bunt gemischt, aus der Mitte der Gesellschaft. Ganz normale bürgerliche Leute, alt und jung, Familien, Pärchen, Freundesgruppen. Ich bin niemandem begegnet, den ich auch nur ansatzweise als „linksradikal“ bezeichnen würde. Die AfD und die CDU drehen es ja gern so hin, als seien die Hunderttausenden, die dieses Wochenende demonstrieren, alle „linksradikal“. Dabei sind das alles friedliche, nette, ruhige, freundliche Menschen, die am Schluss leise zur Melodie von „Hejo, spann den Wagen an“ zusammen singen und dabei sachte ihre Handys mit leuchtenden Taschenlampen schwenken.
Es war sehr schön! Und wie wir aus den Medien erfahren, waren wir laut Polizei 160.000 Menschen und laut Veranstalter um die 250.000 Menschen. Also wohl so um die 200.000 mindestens. Stabil, Berlin!
Und jetzt ins Bett.
Eure Maike