Erlebtes sinnvoll deutend: Wochenende in Bildern 26./27. Oktober 2019

Dieses Wochenende führte mich von Paris wieder nach Hause nach Berlin, dann direkt weiter zu einem “Familientreffen” in Mecklenburg-Vorpommern und wieder zurück nach Berlin.

Als Wochenspruch heute wieder etwas aus dem Anthroposophischen Seelenkalender. Der Spruch passt sehr gut zu meiner letzten Woche, denn mein Gehirn hat bei meiner Reise nach Paris durchgehend geglüht. Es war ja eine Delegationsreise des Berliner media:net für Akteure der Berliner Medien- und Digitalwirtschaft, um das Pariser Ecosystem zu Thema Künstliche Intelligenz kennen zu lernen und Kooperationen zwischen den beiden Städten in dieser Hinsicht anzuregen. Ich hoffe nun, dass “Weltengeistes Kräftequell” mir in den nächsten Monaten hilft, das Erlebte sinnvoll zu deuten und in das Richtige zu verwandeln, ganz getreu dem Spruch:

Sich selbst des Denkens Leuchten
Im Innern kraftvoll zu entfachen,
Erlebtes sinnvoll deutend
Aus Weltengeistes Kräftequell
Ist mir nun Sommererbe,
Ist Herbstesruhe und auch Winterhoffnung.

Rudolf Steiner

Samstag, der 26. Oktober 2019

Am Samstag Vormittag geht es von Paris wieder nach Berlin. Ich nehme Abschied von meinem coolen Viertel, wo ich mir sehr wohl gefühlt habe.

Paris 18. arrondissement: regennasse Straße in Chateau Rouge mit Morgenhimmel
Meine Straße im Viertel Chateau Rouge im 18. Arrondissement am frühen Morgen
Hausfassaden im Viertel Chateau Rouge

In Berlin holt mich meine Familie samt meinem Vati vom Flughafen ab und wir fahren direkt weiter nach Feldberg in Mecklenburg-Vorpommern, an die Feldberger Seenplatte. Dort treffen wir uns zu zwölft zu einer Art Familientreffen. Nämlich meine Eltern und Geschwister sowie eine weitere Familie mit vier Kindern in unserem Alter, mit denen wir schon seit meiner Geburt befreundet sind. Als erstes haben unsere Mütter sich angefreundet, als mein älterer Bruder und die älteste Tochter der anderen Familie Babys waren. Spätestens seitdem zwei Drittel von uns erwachsenen Kindern mit ihren Familien in Berlin leben, sind wir uns alle (wieder) sehr vertraut. Es gibt so viele gemeinsame Erinnerungen. Für mich fühlt sich die andere Familie an wie enge Verwandte. Inzwischen haben drei von uns Erwachsenen eigene Kinder, lustigerweise sind das alles Mädchen. Und wir hoffen, da kommt noch mehr!

Unser Hund schaut bei der Fahrt gern aus dem Fenster. Wir kichern, weil sein Haar sich dabei so windschnittig um seinen Kopf legt und er aussieht wie ein kleiner Bär.

Unser kleiner Paddington Bear

Als wir in Feldberg endlich alle begrüßt, einen Begrüßungssekt getrunken und ausgepackt haben, ist es schon später Nachmittag.

Meine kleine Tochter braucht mich nach einer Woche ohne Mama dringend ein wenig für sich. Wir erkunden zusammen das schöne Grundstück um das Haus. Das Reinhard-Barby-Haus ist übrigens ein Gästehaus. In dem Haus gibt es mehrere separate Gästewohnungen für 2 bis 6 Personen sowie wunderschöne Holz-Bungalows auf dem Grundstück. Es gibt auch Zugang zum See mit Badestelle, Kanus und Ruderbooten. An diesem Wochenende im Juni 2018 waren wir zuletzt hier.

Das Grillhaus im Hintergrund
Eine Spielhütte für Kinder
Tierische Bewohner finden auch ihre Wohnung
Es ist Herbst.
Roter Herbstwald, kleiner Hund (beiger Bolonka)
Unser Hund genießt den Auslauf.
Herbstblätter auf Wiese

Langsam geht die Sonne über dem See unter.

Drinen gibt es Abendessen für alle: köstliche Salate und Wildschweingulasch, gekocht von der ältesten Tochter der befreundeten Familie.

Der gesellige Teil des Abends beginnt. Mehrere von uns waren kürzlich auf Reisen, da will viel erzählt und gehört werden. Außer meiner Reise nach Paris gab es berufliche Reisen nach China, USA und Südfrankreich, eine Pilgerreise nach Jordanien und andere. Bilder werden gezeigt und Anekdoten ausgetauscht, und wie bei uns üblich, mit viel Geschnatter und Gelächter.

Der Höhepunkt des Wochenendes für unsere ältere Tochter: “Die Werwölfe von Düsterwald” spielen (Link führt zur Bestellseite auf buecher.de; kein Affiliate-Link, sondern unbezahlte Werbung, wie man ja so schön sagen muss). Das ist ein kooperatives Gesellschaftsspiel, das man in größeren Gruppen spielt. Jeder Mitspieler erhält eine Rolle, z.B. Bürgermeister, Seherin, oder “Blinzel-Mädchen”. Niemand weiß zu Beginn des Spiels, wer welche Rolle innehat, nur die beiden Werwölfe wissen voneinander und können somit kooperieren. Es ist das Ziel der Dorfbewohner herauszufinden, wer die beiden Werwölfe sind. Das Ziel der Werwölfe ist es, unerkannt zu bleiben und die Dorfbewohner einen nach dem anderen “umzubringen”. Das geschieht mit geheimen Fingerzeigen, Augenschließen, Diskussionen, Verdächtigungen und viel Gelächter. Wir spielen fast bis Mitternacht, bis die große Tochter fast auf meinem Schoß einschläft.

Werwolf-Karte und Bürgermeister-Karte
Rotwein fließt in schönen Gläsern.
Wer ist ein Werwolf? Alle müssen durch gleichzeitiges Fingerzeigen einen Verdacht aussprechen.

Einige Hartgesottene (ich eingeschlossen) bleiben noch länger auf und quatschen und lachen weiter. Am Schluss lachen wir über alles. Wir gehen viel zu spät ins Bett.

Sonntag, der 27. Oktober 2019

Das Frühstück darf heute kräftig und deftig ausfallen. Alle helfen mit. Meine kleine Tochter schält und schneidet Möhren, meine große Tochter hilft bei der Guacamole. Mein jüngerer Bruder macht für alle “Eggs Benjamin”, eine Variante von “Eggs Benedict”, bei der das Eigelb zu Sauce Hollandaise verarbeitet wird und das Eiweiß getrennt gebraten wird. Auf kleinen Toastbrötchen und mit einer Scheibe Lachs oder Bacon einfach der Hammer.

Langer Spaziergang nach dem Frühstück. Unsere Tochter möchte nicht mitkommen, da erzählt die Mutter der anderen Familie folgende Geschichte: “Als der Christian* ungefähr so alt war wie Du, wollte er auch einmal nicht mit zum Spazierengehen kommen. Da habe ich zu ihm gesagt: ‘Vielleicht überlegst Du Dir das nochmal… beim Spazierengehen findet man manchmal etwas.’ Da ist er mitgekommen, und weißt Du was? Bei dem Spaziergang hat er 10 Mark gefunden. Und stell Dir vor, kurz darauf nochmal 10 Mark!” Das Kind von damals bestätigt die Geschichte. Die 20 Mark wurden ins Fundbüro gebracht, aber weil niemand sich meldete, durfte der Junge das Geld nach zwei Wochen wieder abholen und behalten.

Unsere Tochter ist beeindruckt und kommt tatsächlich mit zum Spaziergang. Und wisst Ihr was? Nach ein paar Minuten Gehen findet sie tatsächlich 10 Euro am Straßenrand!! Nun gut, ich habe so meine Vermutung, wie die da hingekommen sind….. also ich war’s nicht, aber es gibt da ja Zauberer in unserer Familie und einen Patenonkel in der anderen… Aber die Tochter ist geplättet und der festen Meinung, dass ein Autofahrer oder Jogger die 10 Euro verloren hat. Als sie erfährt, dass man Beträge unter 50 Euro nicht ins Fundbüro bringen muss, ist sie total erleichtert.

(* Name geändert)

Nach der schönen Überraschung gehen wir weiter. Auf der Weide vor dem See grasen Mini-Kühe und eigenartige Ziegen — Update: Es handelt sich nicht um Ziegen, sondern um Kamerunschafe, wie ich aus einem Kommentar gelernt habe.

Hier gab es tatsächlich Äpfel. Das Apfeljahr 2019 war ja, wie ich gehört habe, eigentlich keines – wegen Frühjahrsfrösten und Trockenheit im Sommer ist vielerorts die Apfelernte ausgeblieben. Hier auch, aber nicht, weil es keine Äpfel gab, sondern offensichtlich keine Menschen, die sich für die Äpfel interessiert haben 🙁

Es duftet so herrlich im herbstlichen Wald.

Waldweg im Herbst mit Birken und Buchenblättern

Wir finden noch Brombeeren am Wegesrand.

Mein Mann belächelt mich immer, weil ich so gerne Blätter mit Wassertropfen fotografiere. Aber ich finde das einfach immer sooo schön.

An einem Spielplatz im Wald kann man sich im Seiltanzen üben. Unsere Tochter ist ziemlich gut darin.

Wir kraxeln noch auf einen Berg und haben von oben eine herrliche Aussicht auf die Seen und das Städtchen Feldberg. Die Sonne kommt jetzt auch mal raus.

Der Rest des Tages vergeht mit noch mehr Werwolf-Spielen, Essen und Quatschen. Während mein Mann und ich ein Stündchen Mittagspause machen, spielen unsere Mädchen mit meiner “Bonus-Mama” und der ältesten Tochter “Mogel-Motte” – ein Spiel, bei dem man schummeln darf. Eine Aufgabe bei dem Spiel ist es, unbemerkt Karten “verschwinden” zu lassen, z.B. auf den Boden fallen zu lassen oder in die Sofaritze zu stecken…. Hauptsache, die Wächter-Wanze bekommt es nicht mit. Sie haben einen Riesen-Spaß. Sie sind im siebten Himmel, als sie das Spiel danach geschenkt bekommen.

Viel zu früh geht an diesem Sonntag der Zeitumstellung die Sonne unter. Wir fahren nach Hause, denn morgen ist ja Schule. Weil ich nach dem Auspacken und Essen genau so müde bin wie die Kinder, verschiebe ich den Wochenend-Bericht auf Montag und gehe schnurstracks ins Bett.

Ich wünsche Euch eine gute Woche! Vor mir liegt wie immer viel Arbeit, viele Termine und Pflichten. Am Montag Nachmittag basteln wir im Hort unter meiner Anleitung Puppenköpfe. Darauf freue ich mich schon.

Auf dass es Euch gelingt, Euer “Denkens Leuchten im Innern kraftvoll zu entfachen”!

Das wünscht Euch und sich

Eure Maike

Lasst mich in den Kommentaren gern Eure Gedanken und Meinungen wissen. Ich liebe Kommentare!

Weitere Wochenenden in Bildern wie immer hier, unter dem Bericht der Berliner Familienblogger Alu und Konsti von Große Köpfe.

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4 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Hallo Maike,

    ich lese immer gern deinen Wochenendrückblick :). Deine komischen Ziegen sind übrigens Kamerunschafe.

    Herzliche Grüße von der schwäbischen Alb!

    Susanne

    • Liebe Susanne,
      lieben Dank!! — Kamerunschafe also, super!! Jetzt weiß ich es, dankeschön!! Wird gleich verbessert. Liebe Grüße an Dich!!

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