Advent und Weihnachten ohne Stress: 11 Tipps, wie das gelingt

Weihnachten ohne Stress – geht das überhaupt? Ich meine: Ja. Auf jeden Fall lässt sich der Stress auch für Eltern deutlich reduzieren. Ja, die Aufgaben sind für uns Eltern vor Weihnachten zahlreich. Ich habe schon jetzt, im Advent, machmal das Gefühl, es nicht zu schaffen. Aber weil mir weihnachtliche Gefühle wichtig sind, erprobe ich mich seit Jahren bewusst in Stressvermeidung zu Advent und Weihnachten. Hier teile ich die Erfahrungen mit Euch, die es wirklich bringen.

Weihnachten ohne Stress durch Entschleunigung

Alles, was im Advent und zu Weihnachten schön ist und Weihnachtsgefühl verbreitet, braucht Zeit. Die Zeit für Plätzchenbacken, Basteln, Vorlesen bei Kerzenlicht und besinnliche Momente muss man in unserer beschleunigten, rasenden Welt voller Termine, Verpflichtungen und Mental Load erstmal finden. Entschleunigung ist hier das Zauberwort. Entschleunigung (= weniger Stress) entsteht auf drei Weisen:

Die drei Faktoren der Entschleunigung für Weihnachten ohne Stress

  1. Weniger machen und sich ausreichend Zeit für das Wenige nehmen.
  2. Schönes, emotional Erfüllendes machen („was fürs Herz“)
  3. Gute Beziehungen genießen.

Durch das Tun von Dingen, die etwas in einem zum Klingen und Schwingen bringen, und durch das positive Erleben von Beziehungen entsteht Resonanz (ein Begriff der modernen Soziologie/Zeitforschung). Und durch Resonanz-Erfahrungen entsteht laut Prof. Dr. Hartmut Rosa, der den Begriff der Resonanz in die Soziologie eingeführt hat, das Gefühl, dass die Zeit langsamer vergeht und erfüllend wirkt.

Meine Tipps für Advent und Weihnachten ohne Stress bestehen aus lauter Ideen, die sich den drei oben genannten Faktoren zuordnen lassen.

Hier also meine Tipps für Advent und Weihnachten ohne Stress:

Tipp 1: JOMO praktizieren: The Joy Of Missing Out

JOMO ist das Gegenteil von FOMO (= „the Fear Of Missing Out“, also die moderne Angst davor, irgendwas zu verpassen). JOMO, the Joy Of Missing Out, bezeichnet dagegen die Freude darüber, Termine zu verpassen.

JOMO verschafft Zeit. In der Adventszeit ist das in der Regel wertvolle Zeit. Deswegen: Du musst nicht überall dabei sein. Müsst Ihr wirklich zur Weihnachtsfeier im Sportverein, wo Euch die Leute eigentlich wenig bedeuten? Oder mit Familie XY auf den Weihnachtsmarkt, den Ihr nicht so toll findet? Was passiert, wenn Ihr nicht zum Adventskaffee bei Tante Andrea geht?

Ich will hier nicht dazu aufrufen, echte Verpflichtungen sausen zu lassen, Leute hängen zu lassen oder armen Tanten den Besuch zu verwehren, den sie vielleicht sehr genießen (auch wenn Ihr nicht den Spaß des Jahrhunderts habt).

Weihnachten ohne Stress: Termine hinterfragen

Ich möchte aber dazu anregen, Euren vollen Kalender durchzugehen und zu fragen: Welche Termine sind uns wirklich wichtig? Worauf möchten wir nicht verzichten? Aus welchen Gründen auch immer: Die Nächstenliebe zu Tante Andrea ist ein sehr guter Grund, den Besuch bei ihr nicht abzusagen. Ich würde zum Beispiel niemals Termine rund um das Elternengagement an der Schule absagen, weil mir das aus vielen Gründen wichtig ist. Aber große Weihnachtsfeiern von Berufsverbänden oder „Networks“, wo ich sowieso die meisten Menschen nicht kenne – davon kann ich gut und gerne welche absagen.

So viel streichen wie möglich

Und dann, am Terminkalender: Alles streichen, was nur so halb wichtig ist und bei dem Dein Inneres sagt: Naja, nicht so toll, aber muss halt sein, der Tradition wegen. Wirklich?? Frag Dich, wie wichtig die Tradition wirklich ist. Was verlierst Du, wenn Du nicht hingehst?

Ehrlich absagen

Meine Erfahrung sagt: Man verliert nicht viel. Manchmal wird man nichtmal vermisst. Wenn Du bei der Absage ehrlich bist und sagst: „Es wird uns einfach alles zu viel dieses Jahr, bitte verzeiht, aber wir schaffen es nicht!“, wird jede:r Verständnis haben. Wenn nicht, kannst Du ehrlich gesagt auf diese Leute verzichten, denn dann meinen sie es nicht gut mit Dir.

Tipp 2: Tu, was Du genießt

Weihnachten ohne Stress geht gut, wenn man wie ich hier mit der Tochter im Bett liegt und ein Buch vorliest. Mit Kerzen auf dem Nachttisch.
Nutze die gewonnene Zeit, um das zu tun, was Du genießt.

Ganz wichtig, deshalb gleich Numero 2: Plane Zeiten für Aktivitäten fest ein, die Dir gut tun. Denk nicht nur an Verpflichtungen, sondern nimm Auszeiten oder Aktivitäten für Dich so wichtig wie „echte Termine“.

Überlege gut, was Du genießt, oder was in den letzten Jahren immer hinten runter gefallen ist. Backen? Faulenzen und Podcast hören? Badepralinen herstellen? Weihnachtskarten schreiben? Für die Puppen der Kinder etwas nähen? Ein Weihnachtskonzert besuchen? In die Kirche gehen? Nichts tun bei Kerzenlicht und das Haustier streicheln?

Was es auch ist – plane Zeiten dafür ein. Du musst ja nicht unbedingt vorab alles genau festlegen, sondern kannst Dir Zeiten für Genuss und Schönes freihalten. Wenn keine Lücke mehr dafür frei ist, beherzige Tipp 1: Termine streichen. Für Genuss und Schönes sollte Zeit sein, wenn Du Weihnachten und Advent entspannt gestalten willst.

Tipp 3: Anspruch runterschrauben

Schiefe braune Pfefferkuchen mit schief geklecksten weißen Punkten und Linien drauf: Weihnachten ohne Stress durch weniger Perfektion.
Schief bekleckste Kekse? Egal! Mittelgut ist gut genug. Ihr habt immerhin Kekse gebacken!

Du kannst Dir eine Menge Stress ersparen, wenn Du Dir immer wieder sagst, dass nicht alles perfekt sein muss. Und natürlich auch danach handelst und entscheidest.

Ganz besonders, was Dekoration, Essen und Abläufe betrifft: Leg lieber Wert auf gute zwischenmenschliche Stimmung als auf Perfektion. Weniger ist mehr, wirklich! Es ist nicht schlimm, wenn Du mal was Gekauftes anstelle Selbstgebackenes zum Bazar im Kindergarten mitbringst (wirklich nicht!).

Es ist vielleicht schöner, wenn Ihr zusammen zwei Sorten einfache Plätzchen backt, als dass Du in einer aufwändigen Mega-Aktion 10 Sorten Super-Plätzchen aus dem Ofen ziehst. Besser, Ihr dekoriert mit Freude gemeinsam und ein paar Sachen werden schief oder falsch angebracht, als dass die Deko aussieht wie bei Schöner Wohnen oder Landlust. Besser, Ihr habt Zeit füreinander als ein aufwändiges Dreigang-Menü wie auf Deinem Lieblings-Kochblog (siehe Tipp 8: Einfaches Essen).

Meine Geschichte zu weniger Perfektion

Kind im rosa Kleid schmückt den Weihnachtsbaum, der noch nicht sehr geschmückt ist

Ich erinnere mich noch an einen Heiligabend vor ca. fünf Jahren, als meine noch kleinen Kinder voller Freude anfingen, den Weihnachtsbaum zu schmücken, obwohl ich noch nicht bereit war. Ich hatte mir das so perfekt vorgestellt: Ich bringe vorher die Kerzen an, damit sie erstens nicht Gefahr laufen, Zweige anzukokeln, und zweitens nicht später zwischen den Schmuck gewurschtelt werden müssen, und dann schmücken wir gemeinsam. Aber als meine Kinder aus eigenem Entschluss in voller fröhlicher Erwartung anfingen, den Baum zu schmücken, war ich weder angezogen, noch hatte ich meinen heiligen ersten Tee getrunken, und die Kerzen waren auch noch nicht am Baum.

Ich war so blöd und pflaumte meine Kinder ziemlich unfreundlich an, dass sie doch warten sollten, sie sollten doch mal geduldig sein, und dass das doch so nicht ginge. Mit meinem Anmotzer zerstörte ich die ganze schöne, freudige Stimmung. Die Kinder waren plötzlich nicht mehr beseelt und voller fröhlicher Weihnachtsstimmung, sondern bedrückt und zerknirscht. Erst als mir klar wurde, dass es besonders an Heiligabend echt nicht darum geht, dass alles perfekt läuft, konnte ich die Stimmung entspannen: Ich entschuldigte mich bei meinen Kindern, stellte Weihnachtsmusik an und machte im Schlafanzug mit, so gut es ging. Zwar war es für mich dann etwas kniffeliger mit den Kerzen. Aber dafür hatten wir dann eine wirklich schöne Zeit beim Schmücken des Baums.

Das Mantra lautet: Mittelgut ist gut genug!

Tipp 4: Geschenke online bestellen

Screenshot des Öko Online-Shops nandi

So sehr ich dafür bin, den lokalen Einzelhandel zu unterstützen, so sparen Online-Bestellungen doch sehr viel Zeit und Nerven.

Ich bestelle ehrlich gesagt Weihnachtsgeschenke sehr gern online. Denn gerade in der Adventszeit sind die Läden so voll und nervig. Also mir macht es überhaupt keinen Spaß, im Weihnachtstrubel durch Einkaufscenter zu stromern. Beim Herumstöbern findet man sowieso nichts Schönes (das ist jedenfalls meine Erfahrung).

Gerade Wünsche von Kindern sind sehr oft konkret, die kannst Du gut bestellen.

Was Geschenke für Erwachsene betrifft, bin ich sowieso für Tipp 7 (Zeit statt Zeug und Spenden schenken) – siehe unten.

Tolle Sach-Geschenke findet man übrigens bei diesen nachhaltig arbeitenden Online-Shops (Werbung, aber unbezahlt und unbeauftragt):

Tipp 5: Aufgaben delegieren

Es kostet manchmal ein bisschen Mut oder Selbstüberwindung, aber Aufgaben delegieren bringt es voll. Damit schafft man sich Mental Load aus dem Gehirn (und Arbeit vom Leib).

Ideen für Aufgaben, die man im Advent und um Weihnachten an andere abgeben kann:

  • Die Tante / der Onkel /die Großeltern sorgen für die Adventskalender (siehe diesbezüglich auch Tipp 3: Anspruch herunterschrauben!)
  • Oma oder Bruder bringen den Nachtisch/Vorspeise/Hauptspeise fürs Weihnachts- oder Heiligabend-Menü mit. Tipp: Sie sollen es wirklich fertig mitbringen und nicht bei Dir zubereiten und für Stress in der Küche sorgen!
  • Der/die Partner:in organisiert die Geschenke für die Kinder (oder wenigstens für ein Kind)
  • Reinigungs- und Aufräumhilfe für den 22./23. Dezember organisieren (Teenager aus dem Bekanntenkreis??)
  • Plätzchen backt dieses Jahr der Bäcker (bis auf 1-2 Sorten, die man mit den Kindern backt)
  • Das Schenken vereinfachen (siehe Tipp 7 – Sinnvoll und stressfrei schenken)
  • an einigen Tagen im Advent nicht selbst kochen, sondern Essen bestellen
  • Nicht bei allem dabei sein (siehe Tipp 1: JOMO). Vielleicht geht nur der Partner/die Partnerin mit den Kindern zum Weihnachtsmarkt und Du bleibst zu Hause und nimmst ein Bad.
  • Mit befreundeten Familien Kindertausch machen: Wie nehmen am Montag und Donnerstag alle Kinder, Ihr nehmt sie alle am Dienstag und Freitag.
  • Geschenke, die viel Recherche erfordern, an Oma/Opa oder andere Verwandte übertragen

Ein Weihnachten ohne Stress ist leichter möglich, wenn Du Aufgaben abgibst.

Tipp 6: Über Erwartungen sprechen (die Erwartungen aller ernst nehmen)

Zugegeben, das ist schon die Kür der Weihnachtsstress-Vermeidung. Aber unglaublich wirksam. Denn oft entsteht Stress, weil irgendwer sich das Ganze anders vorgestellt hat. Es bringt total viel, sich einmal zusammen zu setzen und sich gegenseitig zu erzählen, wie man sich Heiligabend/Weihnachten/Advent vorstellt und was jeder davon erwartet oder sich wünscht. Dann kann man vorher schon überlegen, wie man allen Erwartungen gerecht werden kann und wo ggf. Kompromisse gemacht werden sollten.

Allein, dass man vorher schonmal drüber spricht und damit ausdrückt, dass die Erwartungen aller zählen, nimmt schon viel Stress raus. Im Idealfall kann man mit diesen Infos Pläne schmieden, mit denen alle zufrieden sind. Die Zufriedenheit entsteht aber schon dadurch, dass jeder gehört und in seinen Wünschen/Erwartungen angehört wird.

Also: Do it!

Tipp 7: Stressfrei schenken (und dabei Gutes tun)

Es spart unfassbar viel Zeit, Nerven und Stress, wenn man Zeit statt Zeug oder Spenden verschenkt. Nachhaltig und sinnvoll ist es obendrein. Das sind die wirklich wertvollen Geschenke:

A) Zeit statt Zeug verschenken

Zeit ist ja sowieso der eigentliche Luxus unserer Zeit. Könnte man Wertvolleres verschenken als z.B. die Organisation (und natürlich das gemeinsame Erleben) einer Wanderung für einen wanderbegeisterten Freund im Frühlings nächsten Jahres? Oder die Einladung zum gemeinsamen Kochen, vielleicht für jemanden, der eigentlich gar nicht kochen kann? Oder das Angebot, dem/der anderen im Frühling das Fahrrad zu reparieren? Oder ihm/ihr bei der Gartenarbeit zu helfen? Oder, oder, oder…

Hier findest Du Ideen

28 richtig schöne Ideen für Zeit-Gutscheine findest Du in diesem meinem Blog-Beitrag, wo ich lauter total schöne Zeit-Geschenkideen für einen „Zeit statt Zeug“-Adventskalender aufgelistet habe (ein bisschen runterscrollen zur Überschrift „Ideen für Zeit-Gutscheine“.

Auch Utopia hat eine schöne Liste mit Zeit-Geschenken. Und natürlich die Website „Zeit statt Zeug“.

Achtung: Gleich Termin ausmachen!

Achtung – ganz, ganz wichtig beim Verschenken von Zeit-Gutscheinen: Schon unter dem Weihnachtsbaum, spätestens bis Anfang Januar einen Termin für das Zeit-Geschenk mit dem Beschenkten ausmachen und gleich in die Kalender eintragen. Sonst wird es vergessen, und das wollt Ihr beide nicht. Der Termin ist ja nicht in Stein gemeißelt, aber wenn mal einer da ist, wird der Termin eben ggf. verschoben und nicht vergessen.

B) Spenden statt Zeug schenken

Ihr kennt Eure Freund:innen und Verwandten und wisst, wem Ihr eine Freude macht, wenn Ihr in seinem/ihrem Namen etwas spendet. Es gibt viele Spenden-Organisationen, die Gutscheine oder Urkunden für den damit „Beschenkten“ ausstellen und es sozusagen zu seiner Spende machen.

Ich mache das oft, und es ist jedes Mal sehr gut angekommen.

Urkunden oder Ähnliches für Spenden im Namen eines anderen kann man bekommen bei

  • Mein Tipp: „Das gute Geschenk“ von World Vision – da kann man z.B. eine Ziege oder Hühner für Familien in afrikanischen Ländern verschenken. Ich finde es charmant, dass die Spende damit ein „Gesicht“ bekommt. Hier habe ich schon öfter etwas im Namen einer anderen Person gespendet. Es gibt viele Geschenke in allen Preislagen für verschiedene Krisengebiete der Erde.
  • Oxfam Unverpackt (gleiches Konzept wie bei World Vision)
  • Welthungerhilfe
  • Deutsche Umwelthilfe
  • Kindernothilfe
  • Unicef – mein Tipp: spendet für die Afghanistan Nothilfe. Den Menschen in Afghanistan geht es super schlecht.

Man kann auch ein Patenkind in einem unterprivilegierten Land im Namen des Beschenkten unterstützen. Aber das ist dann in der Regel etwas teurer als ein übliches Weihnachtsgeschenk. Außerdem ist solche Unterstützung eine längerfristige Sache und sollte/kann nicht nach einem Jahr „abbestellt“ werden.

Utopia hat eine sehr gute, ausführliche Liste für Spenden-Geschenke zusammen gestellt, bei der Du sicher fündig wirst, falls Dir nichts einfällt, was im Sinne des Beschenkten ist.

Tipp 8: Einfaches Essen planen, das sich gut vorbereiten lässt

Kartoffelslat in Schüssel - Weihnachten ohne Stress durch einfaches Essen
Noch in Arbeit: Kartoffelsalat. Nicht besonders repräsentativ, aber lecker und einfach vorzubereiten.

Wenn Du nicht Teile der Festtag-Menüs delegieren möchtest oder kannst (siehe Tipp 5 – Aufgaben delegieren), plane einfaches Essen, das sich leicht vorbereiten lässt.

Seit ich Kinder habe, gibt es bei uns an Heiligabend den Klassiker Kartoffelsalat mit Würstchen (für Vegetarier/Veganer: Gemüsefrikadellen). Dabei sind wir eine kulinarisch äußerst interessierte Familie – wir legen Wert auf gutes Essen und scheuen uns nicht davor, Schwierigeres zuzubereiten.

Aber zu Weihnachten wollen wir lieber Zeit füreinander haben, als dass 1-2 Leute den halben Tag in der Küche stehen.

Am 1. Weihnachtsfeiertag gibt es bei uns oft ein weihnachtlich gewürztes Wildschweingulasch, das man super vorkochen kann. Das wird drei bis vier Tage vor Weihnachten mariniert und am 22. oder 23. Dezember gekocht. Dann steht es noch zwei bis drei Tage im Topf kühl auf der Terrasse (oder in der Tiefkühltruhe), bis es zart und deliziös am 25. Dezember aufgewärmt wird. Als Vorspeise gibt es einen guten Salat und zum Nachtisch Eis mit heißer Fruchtsauce, was sich ja auch super vorbereiten (oder in guter Qualität sogar kaufen) lässt.

Das Motto lautet: So viel vorbereiten wie möglich und nichts Kompliziertes machen!

Tipp 9: Nicht giftig werden (Vergebung durch Humor)

Rotes Herz aus Keramik an Beerenzweig
Verkneif Dir harsche Worte und vergib den Deinen.

Ein weiterer Stress- und Streit-Auslöser um die Feiertage sind giftige Bemerkungen gegenüber Verwandten, die jedem Menschen manchmal herausrutschen. Es ist kein Geheimnis, dass ungeübte bzw. un-alltägliche Abläufe an den Feiertagen viel Streitpotenzial bergen. Bemerkungen von Tanten uns Omas zu unserer Art, mit den Kindern umzugehen, oder wenn der Partner schon wieder diesen blöden Witz macht, den er an dieser Stelle immer macht, können uns leicht auf die Palme bringen. Vor allem, wenn gerade in der Küche das Essen anbrennt und der Kleine in die Hose gemacht hat.

Lass es sein, zurück zu giften oder eine gemeine Bemerkung zu machen. Es bringt nichts, außer Eskalation, Streit und Verletzung. Versuche dafür, Dich schon vor den Feiertagen innerlich auf solche Situationen einzustellen und ein „Anti-Gift-Mantra“ für solche Aufreger-Situationen einzuüben. Am besten eins mit Humor à la „Jaja, Tante Inge ist soooooo blöd und gemein, aber ich bin cool und vergebe ihr.“

Oder: „Lalala, das regt mich jetzt total auf. Ich schließe die Augen, zähle jetzt langsam von zehn bis eins und atme ganz, ganz langsam. Danach lächle ich und sage innerlich Ich vergebe Dir.“

Versuche, die Situation von außen zu betrachten, wie einen Loriot-Film. Also mit Humor und Absurdität. Dann fällt es Dir leichter, nicht ins Zurückschieß-Schema zu verfallen und der anderen Person ihre Fehlleistung oder ihre Gemeinheit zu vergeben.

Denn Vergebung ist doch eines dieser weihnachtlichen Dinge, die jetzt besonders wichtig sind. So gelingt Weihnachten ohne Stress leichter.

Tipp 10: Echte Kerzen verwenden

Zwei Bienenwachskerzen auf Holztisch, dazwischen Vase mit Zweig und zwei Tannenzapfen
Echte Kerzen sind an Stimmung nicht zu überbieten.

Kerzen sind sowas Schönes. Wie ich gerade gestern Abend bei arte.tv in einem kurzen Film über das Licht gelernt habe, haben flackernde Kerzen nachweislich eine beruhigende, besänftigende Wirkung auf uns Menschen. Das liegt daran, dass seit grauer Vorzeit das Licht von Feuer für die Menschen bedeutete, dass an einem Ort, an dem Feuer brennt, Ruhe und Sicherheit herrschen. Dass leise flackerndes, warmes Kerzenlicht schöne Gefühle bei Menschen auslöst und uns entspannt, ist tief in unseren Genen verankert. Kein Glühlämpchen, keine Lichterkette kann echtes Kerzenlicht ersetzen.

Für mich persönlich sind Advent und Weihnachten ohne echte Kerzen nicht denkbar. Natürlich muss man auf die Sicherheit achten. Wir haben auch im Advent immer einen Wassereimer und einen Feuerlöscher im Wohnzimmer stehen.

Weihnachtsbaum mit vielen echten Kerzen, roten Kugeln und Strohsternen: Weihnachten ohne Stress, dabei helfen auch echte Kerzen
Ein Weihnachtsbaum mit echten Kerzen – einfach wunderschön und lebendig.

Tipp 11: Spaziergang an Heiligabend (und an Weihnachten sowieso)

Familie (Vater mit Baby im Arm und zweites Kind) vor Gartentor im Schnee, unter schneebedeckten Bäumen: Ein Spaziergang an Heiligabend/Weihnachten ermöglicht Weihnachten ohne Stress
Das Licht an den kürzesten Tagen des Jahres draußen genießen – so vermeidet man Stress an Weihnachten.

Ganz wichtig, damit die Luft nicht zu dick wird. Besonders, wenn viele Verwandte zusammen kommen.

Frische Luft, Kälte auf den Backen und Bewegung bauen Stress super effektiv ab. Laut SPIEGEL bzw. einer Studie der US-amerikanischen Universität Michigan reichen schon 20 Minuten in die Natur oder einer naturähnlichen Umgebung (Park), um das Stresshormon-Level deutlich zu senken.

Klar, die Zeit für den Spaziergang muss frei geschaufelt werden. Ich rate deswegen unbedingt dazu, Tipp 8 zu beherzigen (Einfaches Essen). Dann ist sicher Zeit für einen Spaziergang. Beim Spazierengehen kann man auch schön ins Gespräch kommen. Das wieder tut den Beziehungen gut.

Bonus-Tipp: Die Vorbereitung

Zum Schluss möchte ich Dir noch ans Herz legen, all diese Punkte und Ideen wirklich vorzubereiten, wenn Du Wert auf Weihnachten ohne Stress legst. Nimm den Kalender, plane und streiche Termine. Bau Zeiten / Stunden für das ein, was Du genießt und wirklich gern machen möchtest, z.B. die Foto-Bücher für die eigene Familie.

Lege einen Termin fest, an dem Ihr über Eure Erwartungen und Wünsche bezüglich der Feiertage sprecht. Ruft auch alle an, die ggf. von ferner anreisen. Plant zusammen, hört einander zu. Dann kann Weihnachten ohne Stress stattfinden.

Ich wünsche Euch eine wunderschöne Adventszeit und frohe Weihnachten ohne Stress!

Eure Maike

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12 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Pingback: Nichts bleibt. Und nichts vergeht: Wochenende in Bildern 24.-26. Dezember 2021 (Weihnachten) - feinslieb

  2. Liebe Maike,
    14 ist die Patentochter, die den Baum bekommen hat 🙂 Ich hatte im ersten Kommentar geschrieben, dass ich dank Deiner tollen Tips nun ein Geschenk für meine Patentochter habe.
    Lieben Gruss
    Ulrike

  3. Liebe Maike,
    ich habe mich für einen Baum entschieden. Sie ist 14 , bei Fridays for Future sehr engagiert und auf Nachhaltigkeit bedacht so dass es immer schwerer wird, etwas materielles zu verschenken
    Ich glaube, meine eigenen Kinder bekommen dieses Jahr auch Bäume.
    Vielen Dank nochmal für Deine tolle Arbeit. Ich habe gerade das Wochenende in Bildern gelesen und fühle mich wieder so inspiriert! (Kindergeburtstag ist inzwischen auch geschafft!)
    Lieben Gruß und noch eine entspannte Adventszeit
    Ulrike

    • Liebe Ulrike, lieben Dank für Deine Zeilen, das freut mich total! Ich kann nur gerade nicht folgen, wer ist denn „sie“ (die, die 14 ist)? Bäume sind auf jeden Fall ein tolles Geschenk, finde ich! Tausendmal sinnvoller als aller anderer Kram.
      Viele liebe Grüße an Dich und bis bald!

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    • Lieber Maren, danke. Und wie schön, dass es bei Euch stressfrei abläuft. Das ist nicht so oft der Fall!
      Genießt diese schönen Tage bis Weihnachten!

  7. Liebe Maike,
    danke für diese wertvollen Tipps! Da bei uns die Adventszeit auch noch mit Geburtstagen belegt ist, wächst mir manchmal wirklich alles über den Kopf. Ich werde versuchen, zu entschlacken. Dank Deiner Tipps habe ich nun auch schon eine super Geschenkidee für mein Patenkind!
    DANKE für diesen Beitrag und überhaupt für Deinen wundervollen Blog!
    Liebe Grüße
    Ulrike

    • Liebe Ulrike, oh ja, ich weiß, wovon Du sprichst! Zwar gibt es bei uns nur einen Geburtstag in der Adventszeit, aber das reicht auch schon, ehrlich gesagt. Ich freue mich, dass Du eine Geschenkidee für Dein Patenkind gefunden hast! Darf ich wissen, was das ist?
      Liebe Grüße, Maike

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