Unter Sommerhimmeln: Wochenende in Bildern 23./24. Juli 2022

Sommersatte Wärme, Insektengebrumm und Wiesenduft schenkte uns dieses Wochenende auf dem Land. Wir haben es uns richtig träge gut gehen lassen. Ich habe mit der großen Tochter genäht, außerdem gestrickt, gehäkelt und eine Puppe zusammen genäht. Wir waren spazieren und haben lecker gegessen und vor dem Haus auf der Bank in der Sonne gesessen.

Ich habe gespürt, dass ich die Wärme und Helligkeit wieder in mich einlassen kann, die mein Herz seit dem Tod meines Vaters im September letzten Jahres nicht mehr so richtig zulassen wollte. Auch deswegen habe ich dieses Gedicht für diese Woche ausgesucht:

Samstag, der 23. Juli 2022

Noch von gestern Abend liegt das Strickzeug auf dem Tisch. Hier entsteht ein rosa Puppenkleid.

Mein Tee in der einzigartigen großen Tasse von ono mao. Der weckt meine Lebensgeister.

Auf dem Weg zum Einkaufen sehen wir Tiere: Diese vier Störche, außerdem Rehe, einen riesigen Feldhasen, der über die Wiese neben dem weg hoppelt, und dann noch einen unglaublich großen Seeadler, der mit seinen zwei Meter fünfzig Flügelspannweite direkt über unser Auto fliegt.

Auf dem Rückweg sehen wir dann was Kurioses: Den Seeadler in einem Luftkampf mit einem Storch und einem dritten Vogel. Sowas haben wir auch noch nicht gesehen. Storch und Bussard (?) schaffen es, den Adler zu vertreiben. Wir vermuten, er hatte es auf Futter oder Babys der anderen abgesehen.

Die große Tochter hat in der Schule dieses Jahr eine Puppe genäht, wie alle Sechstklässler in der Waldorfschule. Weil sie dieses Jahr sehr wenig in der Schule war, hat sie ihre Puppe nicht ganz geschafft. Deswegen habe ich jetzt bei der Puppenmacherei Gesellschaft. Hier näht sie die Haut am Rumpfteil fest. Vorher hat sie die Haut oben am Kopf festgenäht.

Unser Arbeitstisch. Die Puppe rechts oben habe ich in Arbeit.

Zum Mittagessen gibt es eine zitronige Blumenkohlsuppe, die ich sehr gern mag. Hier zum Rezept – ich habe einen neuen Blogbeitrag online mit meinen liebsten Rezepten mit Zitronen. Schaut gern mal rein, da sind köstliche Rezepte dabei. Besonders fein: Die Fenchel-Zitronen-Spaghetti und das Zitronen-Risotto.

Alles super Sommer-Rezepte.

Spaziergang mit Hunden und großer Tochter über die Felder.

Auch auf dem Spaziergang müssen die Hunde mal geknuddelt werden.

Die Tochter pflückt Gräser.

Die Tochter pflückt Ackerwinden, weil sie findet, dass sie so gut duften. Tatsächlich tun sie das. Das wusste ich gar nicht. Die Tochter erzählt, sie erinnere der Duft an einen Urlaub in Italien vor sechs Jahren. Da habe sie immer an diesen Blumen geschnuppert.

Der Holunder wird schon reif.

Wir beobachten einen Rotmilan.

Die Kühe halten Mittagsschlaf auf ihrer Prärie.

Neuer Blumenstrauß fürs Bad mit einer Lilie aus dem Garten.

Am Nachmittag sitzen mein Mann und ich draußen auf der Bank vor dem Haus und haben endlich mal wieder Zeit, um in Ruhe miteinander zu reden, uns Geschichten zu erzählen, uns auszutauschen. Ich stricke dabei an einem Puppenkleid. Wir fühlen uns wohl. Die kleine Tochter streift durch den Garten und macht Fotos, auch von uns.

Hier hat sie uns erwischt. <3

Ein Grashüpfer oder eine Grille?

Ich finde die Nester der wilden Möhre so schön.

Was für ein Kunstwerk der Natur.

Nachmittagssnack für die Kinder.

Am Abend grillen wir, aber davon habe ich keine Bilder gemacht. Wir sitzen am Feuer, bis die Sonne aus dem Garten verschwunden ist. Die kleine Tochter ist so müde, dass sie fast umfällt. Ich bringe sie ins Bett.

Fest eingeschlafen.

Ich gehe noch die letzte Runde mit den Hunden und darf das Abendrot bewundern.

Diese Himmel hier auf dem Land, so herrlich. Ich frage mich, ob ich jemals genug davon bekomme.

In der Nacht werde ich einmal wach und gehe kurz nach draußen. Der Sternenhimmel ist so fantastisch. Tausende Sterne blinken und glitzern. Ich habe, seitdem ich Anfang Mai neue Linsen eingesetzt bekommen habe, noch nicht so oft in den Sternenhimmel geschaut. Deswegen bin ich noch total geflasht von der Vielzahl der Sterne, die ich jetzt sehen kann.

Sonntag, der 24. Juli 2022

Noch vor dem Frühstück nehme ich ein Bad und schaue in die sommergrünen Bäume.

Mein Mann und die Kinder bauen unser kleines Zelt auf dem Grundstück auf. Wir gehen ab morgen für ein paar Tage paddeln und zelten und wollen eigentlich nur dieses Zweier-Zelt mitnehmen. Wir wollen ausprobieren, ob wir zur Not zu viert in dieses Zelt passen.

Wir liegen Probe. Nun ja, es ist eng. Aber es wird gehen, wenn wir Kopf an Fuß schlafen.

Noch eine Runde Puppenmacherei mit der großen Tochter. Hier näht sie den Körperstoff rund um den Hals fest. Sie näht zum ersten Mal im Matratzenstich.

Die kleine Tochter spielt ein bisschen Geige.

Zum Mittagessen gibt es Piroggen, gefüllt mit Kartoffeln und Sauerkraut, mit viel in Butter angebratenen Zwiebeln, und Salat.

Spaziergang mit den Hunden. Es ist Sommer. Sommer, Sommer, Sommer. Bitte bleib noch ein wenig und wärm uns von außen und innen, so dass wir die lange, kalte Jahreszeit hier im Nordosten gut überstehen.

Sonne, glitzere weiter so silbern durch die grünen Blätter.

Wind, lass die Blätter der Erlen zittern, damit ich spüre, wie lebendig alles ist.

Ich häkele die Perücke dieser Puppe fertig und stecke sie – noch ohne Gesicht – in das petrolfarbene Kleidchen, das ich gestern Abend noch fertig gestrickt habe.

Die große Tochter hilft, die getrockneten Blüten und Blätter vom Johanniskraut abzuzupfen, auf dass wir im Winter schönen Anti-Winterdepressions-Tee haben.

Dann deckt sie den Tisch fürs Abendessen und macht Fotos wie Mama, während sie auf uns wartet.

Abendspaziergang mit den Hunden. Barfuß durch den kühlen Sand.

Im Abendsonnen-Licht sind die Haare der Tochter ganz rot. Sie hat im Sommer immer einen rotgoldenen Schimmer im Haar.

Und jetzt gute Nacht. Morgen stehen wir früh auf, weil wir viel vorhaben. Wir müssen das Haus noch picobello aufräumen, dann fahren wir ein Stück nach Nordwesten, um ein paar Tage die urwüchsige Peene entlang zu paddeln. Wir leihen uns für diese Zwecke Kanus aus.

Die Peene ist einer der ganz wenigen noch ganz natürlich und unbegradigt fließenden Flüsse Deutschlands, mit einer reichhaltigen Natur. An ihren Ufern kann man an Wasserwander-Rastplätzen naturnah zelten. Es sind keine Campingplätze, sondern eher Uferwiesen mit Mülleimer und Toilettenhäuschen. Genau das Richtige für uns, die wir definitiv nicht auf Campingplätze stehen.

Du kannst ein bisschen mit auf die Reise kommen, wenn Du mir auf Instagram folgst (@feinslieb_waldorfblog). Falls das Netz und mein Akku es zulassen, findest Du in den nächsten Tagen in den Storys den ein oder anderen Eindruck von unserer Kanutour.

Ich hoffe, Du und Ihr seid auch im Sommermodus! Seid Ihr gerade im Urlaub? Oder habt Ihr was geplant? Oder macht Ihr, wie wir zum großen Teil, Balkonien? Ich freue mich, in den Kommentaren davon zu lesen. Überhaupt freue ich mich immer, Nachricht von Leserinnen zu bekommen. Ich weiß doch gar nicht, wer hier so liest 🙂

Ich wünsche Dir eine gute letzte Juli-Woche!

Deine Maike

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Die Wochenenden in Bildern anderer Blogger*innen findest Du hier bei Große Köpfe.

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4 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Liebe Maike,

    ich bin heute durch Zufall auf deinen Blog gestoßen und kann nur sagen: Danke, danke, danke.
    Wunderbare Texte, wunderschöne Fotos. Man entschleunigt bereits beim Lesen. Und das kann ich gerade gut gebrauchen : Burn Out, erschöpft. Aber deine Texte geben Kraft.

    Sei herzlich gegrüßt,
    Anja

    • Liebe Anja, vielen Dank, ich freue mich! <3 Oh ja, Burnout, das hatte ich auch mal und manchmal denke ich, ich bin auch dieses Jahr knapp daran vorbei geschlittert. Das Einzige, was mir geholfen hat, war: meine Arbeitsroutine und -bedingungen radikal umzustellen (aus einem festen Job in die unsichere und finanziell schwierigere Selbständigkeit, aber es hat sich sowas von gelohnt!), und vor allem: Machen, was mein Herz erfüllt. Ich hoffe, Du findest auch einen guten Weg. Mir hat das Mantra geholfen: Zeit ist der wahre Luxus. Nicht Geld. Und machen, was Freude macht.
      Alles Liebe erstmal und alles Gute auf Deinem Weg! Melde Dich gern wieder!

  2. Ich wünsche euch eine schöne Zeit!
    Wir fahren Mitte nächster Woche mit dem Auto nach Sizilien. Die jüngere Tochter fliegt nach. Wir werden unterwegs einiges ansehen und ich hoffe, es gibt nicht die gleiche Hitzewelle wie letztes Jahr.

    Lg

    • Liebe Tany, ich wünsche Euch ganz viel Freude und ja, hoffentlich ist das Wetter erträglich 🙂
      Wir fahren wieder in den Winterferien Ende Januar. Wir freuen uns schon mächtig! Noch wissen wir nicht genau, wo wir unterkommen werden, aber wahrscheinlich diesmal eher im Westen der Insel, denn wir fliegen nach Palermo.
      Genießt Eure Sizilienzeit!
      Liebe Grüße!

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