Knoblauchkur zur Stärkung des Immunsystems: Rezept

Hier findest Du Rezept und Anleitung für eine tolle Knoblauchkur, die angeblich auf ein 5000 Jahre altes chinesisches oder tibetanisches Rezept zurückgeht (vermutlich ist es eher ein russisches Rezept, siehe unten).

Die Kur soll den menschlichen Körper um 16 Jahre verjüngen. 🙂 Ich mache die Kur dieses Jahr, weil Knoblauch ein echtes Wundermittel zur Stärkung des Immunsystems ist. Ich schwöre seit Jahren auf Knoblauch. Mein Immunsystem ist aufgrund meiner chronischen Erkrankungen nicht das beste. Und trotzdem habe ich erstaunlich wenig Erkältungen. Das schreibe ich dem Knoblauch zu, den ich in den Wintermonaten ausgiebig verzehre. Und so oft wie möglich roh.

Die Wissenschaft hat es nachgewiesen: Knoblauch…

  • ist ein natürliches Antibiotikum und wirkt desinfizierend,
  • stärkt das Immunsystem,
  • stärkt den Darm und das Herz,
  • schützt Zellen und tötet böse Keime ab.
  • wirkt sogar leicht antiviral, also gegen Viren, wie Laborversuche ergeben haben.

Und das kann man in diesen Tagen ja ohne Zweifel brauchen. Also mache ich dieses Jahr wieder Knoblauchkur.

Hier findest Du einen Artikel auf dem Blog von Andreas Humbert (“Mein Weg aus der Angst”), der anhand von verschiedenen wissenschaftlichen Studien die Wirkung von Knoblauch bei Depressionen und Angst beschreibt – gut recherchiert und seriös.

Wie Knoblauch wirkt

Ich vertraue Knoblauch als Erkältungs- und Grippeschutz in der kalten Jahreszeit schon lange. Ich stelle mir immer vor, wie der scharfe Knoblauch mit seinen ätherischen Ölen böse Keime im Körper einfach weg-ätzt. Und wie er das Blut reinigt, während er zerkleinert und verstoffwechselt durch meine Adern fließt.

Letztlich beschreibt diese bildhafte Vorstellung genau, was der Knoblauch macht, wenn auch der chemische Vorgang natürlich viel wissenschaftlicher klingt: Knoblauchzehen enthalten Alliin, eine schwefelhaltige Aminosäure. Beim Zerkleinern von Knoblauch entsteht aus dem Alliin der chemische Stoff Allicin (für den Knoblauchgeruch verantwortlich). Aus Allicin wiederum entstehen andere Schwefelverbindungen. Allicin und seine Abbaustoffe sind die kleinen Chemiebomben, die so wirksam gegen Bakterien und Viren sind.

Knoblauchkur: Jeden Tag eine rohe Knoblauchzehe?

Tomatenbrot mit rohem Knoblauch. Gesund, aber nicht jederfraus Sache…

Man kann natürlich jeden Tag eine (oder mehrere) rohe Knoblauchzehen essen, wenn man sein Immunsystem boosten will. Das ist wirksam und hilfreich. Ich habe das in den letzten Jahren von November bis März so gemacht. Ich habe den rohen Knoblauch entweder in diesem absolut göttlichen Feldsalat gegessen, oder in sehr dünne Scheibchen geschnitten mit Kräutern auf einem belegten Brot wie auf dem Bild oben, gern mit Tomate. Na gut, ich habe das nicht jeden Tag geschafft, aber so oft wie möglich.

Aber roher Knoblauch ist nicht jederfraus Sache, denn er hinterlässt doch deutliche olfaktorische Spuren, um es mal elegant auszudrücken.

Knoblauchkur nach uraltem Rezept?

Eine Alternative ist die Knoblauchkur. Es handelt sich dabei um Knoblauchtropfen (eigentlich eine Tinktur) nach dem Rezept einer angeblich über 5000 Jahre alten chinesischen Verjüngungs- und Entgiftungskur. Dazu wird Knoblauch ein paar Tage in hochprozentigem Alkohol ziehen gelassen (“extrahiert”; das genaue Rezept siehe unten). Und dann wird zehn Tage lang jeden Tag zu Frühstück, Mittagessen und Abendessen eine ganz bestimmte Anzahl an Tropfen in (wenig) Milch oder lauwarmem Wasser eingenommen. Unten steht, wie es geht und wie viele Tropfen man an den verschiedenen Tagen einnehmen muss.

Knoblauchkur-Rezept: Angeblich in einem zerstörten Kloster gefunden

Im Internet liest man an diversen Stellen (meist auf kräuterkundlichen und/oder leicht esoterisch angehauchten Seiten), dass das Rezept für die Verjüngungskur 1971 oder 1972 von der UNESCO in den Ruinen eines tibetanischen Klosters gefunden wurde. Angeblich eingeritzt in Tontafeln. Ferner liest man, dass das Rezept “von der UNESCO” dann in 20 Sprachen übersetzt worden sei, um möglichst vielen Menschen diese Kur nahe zu bringen.

Ich habe herausgefunden, dass das überhaupt nicht stimmt. Da schreibt ganz sicher der eine von der anderen ab, ohne den Wahrheitsgehalt der Information zu hinterfragen. Denn nirgends ist eine Quelle angegeben. Es ist eine schöne Geschichte, und ich würde sie auch sehr gern glauben. Aber ich bin eine Frau der überprüfbaren Tatsachen und möchte nichts weiter verbreiten, das nicht stimmt. Also bin ich der Geschichte nachgegangen und habe Interessantes, ja Kurioses herausgefunden. Ich habe mich sehr amüsiert und plane seitdem, das alles mal aufzuschreiben, aber mir fehlt immer die Zeit für diesen Beitrag.

Knoblauchkur-Story: Leider komplett falsch!

Das Ergebnis in Kürze: Die schöne Geschichte von dem UNESCO-Fund in einer Klosterruine in Nepal stimmt hinten und vorne nicht. Der unwahre Mythos hat seinen Ursprung wahrscheinlich in einem UNESCO-Magazin zum Thema “Die Revolution der grünen Medizin” von 1979. Irgendjemand hat verschiedene Inhalte / Fakten aus diesem Magazin zusammengefasst und dabei krude vermischt. Die Bruchstücke aus dem Magazin wurden dann wahrscheinlich von anderen zu einer Story verdichtet, verändert und verkürzt (meine These). Das Rezept der Knoblauchkur stammt wahrscheinlich eher aus Russland bzw. dem slawischen Raum, denn dort ist eine wunderheilige Knoblauch-Wodka-Kur gegen Erkältungskrankheiten auch heute noch beliebt.

Das Immunsystem mit Knoblauch-Extrakt boosten

Aber auch wenn die Geschichte mit Tibet und den Tontafeln an den Haaren herbeigezogen ist: Nach dem Studieren und Überprüfen des Rezeptes bin ich sicher, dass die Knoblauchkur hilft. Vielleicht nicht direkt zum “Verjüngen” (was ist das überhaupt?). Aber die Knoblauchkur arbeitet mit einem Extrakt (Tinktur). Deswegen bin ich überzeugt, dass die Kur zumindest das Immunsystem effektiv stärkt. Und was in Russland seit jeher gegen Erkältungen hilft, kann ja so falsch nicht sein.

Extrakte enthalten die wirksamen Mittel einer Pflanze in konzentrierter Form. (Wenn Du mehr über Extrakte wissen willst, klicke hier auf diesen Artikel auf dr.boehm.at, der alles Wissenswerte zum Thema Extrakt zusammenfasst.) Und wenn der Extrakt im Körper das macht, was Knoblauch macht, nur x-mal stärker, schützt er ganz sicher wirksam Zellen, Herz und Darm und bewahrt vor Erkältungskrankheiten.

Knoblauchkur mit Knoblauchextrakt: Rezept

Zutaten und Gerätschaften

  • 350g Knoblauchzehen (ca. 7-9 Knollen)
  • 250 ml unvergällter Weingeist/Trinkalkohol mit 96% Alkohol (“Primasprit”). Wodka oder 70-prozentiger Alkohol funktioniert auch.
  • Knoblauchpresse oder guter Mixer
  • großes Schraubglas (Gurkenglas)
  • feinmaschiges Sieb
  • Schale oder Topf, auf den das Sieb passt – idealerweise mit Ausguss
  • grobmaschiges Tuch zum Durchseihen (z.B. aus dünnem Leinenmull)
  • Trichter mit kleiner Tülle
  • Tropfflaschen mit insgesamt 250-300 ml Fassungsvermögen, oder andere Flasche(n) mit Tropfeinsatz oder Pipette

Ich habe einen winzig kleinen Glastrichter, den unvergällten Weingeist und Tropfflaschen mit jeweils 100 ml Fassungesvermögen beim Paracelsus-Versand bestellt, weil ich da das Preis-Leistungsverhältnis überzeugend fand. (Werbung unbezahlt und unbeauftragt, damit Ihr nicht so lang googeln müsst wie ich 🙂.

Zubereitung Knoblauchextrakt

Wer Wert auf Mondzyklen legt, sollte den Extrakt mit zunehmendem Mond ansetzen und rund um den Vollmond mit der Kur beginnen.

1. Die vielen Knoblauchzehen schälen.

Das ist die Menge für 2 Personen (2 x 250 ml).

2. Die Knoblauchzehen im Mixer zerkleinern und in das Gurkenglas geben. Alternativ die Zehen pressen, die Reste aus der Presse aber mit dazu geben.

3. So rasch wie möglich 250 ml Weingeist / “Primasprit” darübergießen.

4. Das Glas verschließen und 10 Tage in einem kühlen, gern auch dunklen Raum lagern. Die kühle Temperatur ist wichtig, weil der hochprozentige Alkohol bei warmen Temperaturen verfliegen könnte.

Wir haben unser Glas draußen auf die Terrasse gestellt. Die Temperaturen draußen sind aktuell etwas wärmer als der Kühlschrank. Das fand ich optimal. Wie eine alte Vorratskammer. Der Kühlschrank geht aber auch.

Achtung! Bei den nächsten Schritten rate ich dazu, gründlich zu lüften und ggf. Handschuhe anzuziehen. Der hochprozentige Alkohol und das Knoblauch riechen für empfindliche Nasen zusammen ziemlich unangenehm. – Und das Zeug ist auch total scharf. Ich hatte einen winzigen, nicht sichtbaren Kratzer am Handgelenk, der mit dem Extrakt in Berührung kam. Es hat gebrannt wie Hölle. Weil man mit dem Zeug unweigerlich in Berührung kommt (spätestens beim Wegputzen von Resten), könnte es ratsam sein, Handschuhe anzuziehen.

5. Nach den 10 Tagen Stehzeit einen Topf oder eine Schüssel (am besten mit Ausguss) bereitstellen und das Sieb darauf platzieren.

Das Tuch ausgebreitet ins Sieb legen.

6. Die Knoblauch-Weingeist-Masse aus dem Glas vorsichtig darauf schütten.

7. Die Knoblauch-Masse im Tuch immer wieder mit einem Löffel oder einem Stößel auf das Sieb drücken. Das Ziel ist es, so viel Flüssigkeit wie möglich aus der Masse zu drücken. Zum Schluss das Tuch oben zusammenfassen, eindrehen und mit den Händen kräftig ausdrücken. Dabei kommt nochmal gut Flüssigkeit raus. Je gründlicher man ausdrückt, desto mehr Extrakt erhält man.

8. Durch den kleinen Trichter den Extrakt in die Tropfflaschen füllen, den Tropfeinsatz aufdrücken und zuschrauben. Kühl lagern.

Ich habe noch Etiketten gestaltet und ausgedruckt.

Die Knoblauchkur kann man 3 Tage nach dem Abfüllen beginnen.

Knoblauchkur: Durchführung / Anwendung

Die eigentliche Kur dauert 10 Tage. In dieser Zeit nimmt man jeden Tag zum Frühstück, Mittagessen und Abendessen eine bestimmte Anzahl an Tropfen des Extraktes ein (siehe Schema/Dosierung). Die Tropfen gibt man dazu in ein viertel Glas (Pflanzen-)Milch oder lauwarmes Wasser.

Nach den 10 Tagen nimmt man dreimal täglich je 25 Tropfen ein, bis alles aufgebraucht ist.

Ganz ehrlich denke ich aber, dass man einfach auch 10 Tage lang zu jeder Mahlzeit 10-25 Tropfen nehmen kann, je nach Empfindlichkeit. Ich habe nirgends eine Erklärung gefunden, warum man die Anzahl so langsam steigern und wieder reduzieren sollte. Wer Wert auf den Mondzyklus legt, für den/diejenige macht das eventuell aber Sinn.

Dabei die Fläschchen vor jeder Anwendung kurz schütteln, weil sich sonst der Knoblauch am Flaschenboden absetzt. Damit würde man am Anfang sehr alkohollastige Tropfen einnehmen und zum Schluss sehr knoblauchlastige, dickflüssige.

Knoblauchkur Dosierung / Schema

Die drei Zahlen hinter den Tagen beziehen sich jeweils auf Frühstück, Mittagessen und Abendessen. Will heißen: Am ersten Tag nimmt man zum Frühstück 1 Tropfen ein, zum Mittagessen 2 Tropfen und zum Abendbrot 3 Tropfen.

  • 1. Tag: 1 – 2 – 3
  • 2. Tag: 4 – 5 – 6
  • 3. Tag: 7 – 8 – 9
  • 4. Tag: 10 – 11 – 12
  • 5. Tag: 13 – 14 – 15
  • 6. Tag: 15 – 14 – 13
  • 7. Tag: 12 – 11 – 10
  • 8. Tag: 9 – 8 – 7
  • 9. Tag: 6 – 5 – 4
  • 10. Tag: 3 – 2 – 1
  • 11. Tag: 15 – 25 – 25

Danach immer 25 – 25 – 25, bis alles aufgebraucht ist. Das dauert insgesamt etwa zwei Monate.

Nochmal zum Schema

Ich muss ja gestehen, dass ich das Schema ein bisschen komisch finde. Erst steigt die Menge langsam an, dann geht sie wieder zurück und dann plötzlich nimmt man ganz viel. Ich vermute, da hat jemand in das Rezept Prinzipien der chinesischen Medizin eingearbeitet. Oder die Idee des Mondzyklus hat hier Einfluss gehabt. Egal — ich werde es genau so machen. Schaden kann es sicher nicht. Ich habe im Internet viel über diese Kur recherchiert und festgestellt, dass viele Leute seit vielen Jahren darauf schwören.

Laut “Internet” können während der Kur bei empfindlichen Menschen “Entgiftungserscheinungen” wie Kopfschmerzen, Muskelschmerzen oder auch weicher Stuhl auftreten. Da ich aber auch sonst viel Knoblauch esse, gehe ich davon aus, dass ich die Kur gut vertrage.

Außerdem liest man, dass man die Kur nur alle fünf Jahre machen sollte. Und man aufpassen sollte, wenn man Thrombose hat. Dann vorher mit einem Arzt abklären.

Und, was sagst Du: Traust Du Dir die Knoblauchkur zu?

Ich wünsche Dir jedenfalls wenige Erkältungen/Corona-Infektionen und ein gutes Immunsystem in dieser Wintersaison!

Deine Maike

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9 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Guten Tag Maike,

    wieviel 100 ml Glasflaschen hast Du gebraucht für die Kur?
    Hast Du die Pipetten auch dazu bekommen?

    Liebe Grüße
    Elke

    • Ich glaube, das waren so 6 Stück. Ich habe Fläschchen mit Tropf-Ausgießer genommen, wie Medizinflaschen, keine mit Pipetten. Aber die Tropf-Einsätze (so Plastik-Plättchen zum Eindrücken in die Öffnung) musste man extra kaufen.
      LG Maike

  2. Hab alles gemacht wie beschrieben aber nach den 10 Tagen hab ich die Flüssigkeit angegossen dann den knoblauch in den Entsafter (kalt) ganz schön saft rausgekommen den Sud den ich am Anfang weggeschüttet habe sollte man vielleicht mit dem saft vom entsafter mischen beim nächsten Versuch vielleicht

  3. hallo:-)

    ich habe die Knoblauchtinktur angesetzt.
    meine frage: muss sie auch nach den 3 tagen
    im kühlsrank, während der gesamten Kur kühl
    gelagert werden??
    herzlichen dank
    sunny

    • Es kann nicht schaden, die Flaschen im Kühlschrank zu lagern. Aber Knoblauch ist dermaßen antibakteriell, dass es auch nicht schlimm ist, die Flaschen außerhalb des Kühlschranks aufzubewahren. Schlecht wird die Tinktur auch außerhalb des Kühlschranks nicht so schnell. Das bleibt monatelang gut, nach meiner Erfahrung.
      LG Maike

  4. hallo, lässt sich der extrakt auch ohne (schädlichen) alkohol herstellen? Kann zum knoblauch zusätzlich ein anderer stoff wie Petersilie hinzugegeben werden? Freue mich über eine konstruktive Antwort 🙂

    • Liebe Lix, ich befürchte, man muss Alkohol nehmen, um die Essenz herstellen zu können. Alkohol zieht einfach die Stoffe am besten raus. Aber von dem Zeugs nimmt man dann ja nur ein paar Tropfen ein, nichtmal einen Schluck… ich hoffe, das ist für Dich möglich. Zusätzlich weitere Stoffe hinzugeben sollte kein Problem sein.

  5. Klingt gut. Berichtest du mal, wie sehr es riecht? Das ist ja was, was ich nett finde am Maske tragen, ich ease unbesorgter Knofi.
    Unsere rumänische Austauschschülerin hat die Zehen immer kurz mit der flachen Messerseite angedrückt, dann geht das Pellen so viel leichter.

    • Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung, wie sehr es riecht…. man riecht es ja selbst nicht… ich habe das Glück, dass ich im Homeoffice arbeite und außerdem die meisten in meinem Umfeld auch Knoblauch essen. Ich finde, man sollte darauf nicht zu viel Rücksicht nehmen… so schlimm riecht Knoblauch nun auch wieder nicht. Nur wenn man jemandem sehr nahe kommt. Ich finde, die Menschen sollten viel unbedenklicher Knoblauch essen. In Italien kratzt es auch niemanden.

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