Gemeinschaft erleben: Unser Wochenende in Bildern 15./16. September 2018

Dieses Wochenende haben wir drei intensive Tage in der Uckermark mit allen Familien der Klasse unserer großen Tochter verbracht. Wir waren mehr als 80 Leute, die auf einem großen Gutshof mitten auf dem Land zusammen kamen. Wir sind Boot gefahren und haben gebadet, saßen am Feuer, haben gemeinsam gelacht und geweint, gekocht und aufgeräumt, gefeiert und gesungen, haben eine intensive, inspirierende Yoga-Stunde erlebt, neue Seiten aneinander und an unseren Kindern wahrgenommen, wunderschöne Natur-Momente erlebt, und auch das Drama blieb nicht aus. Zum Schluss bestätigt sich mal wieder: Gemeinschaft und gute Verbindungen zu unseren Mitmenschen sind die Essenz der Menschlichkeit. Doch seht selbst:

Freitag, der 14. September 2018

Am Nachmittag beziehen wir den Bauwagen, den wir auf dem Gelände eines Betriebsferienlagers aus DDR-Zeiten für dieses Wochenende bewohnen werden. Hier verbringen wir mit der ganzen Klasse der großen Tochter, allen Eltern, Geschwistern und dem Lehrer das Wochenende.

Unser Zuhause für dieses Wochenende

Die Kinder rennen kurz nach Ankunft mit den anderen schon angekommenen Kindern los zum See:

Der See ist schmal und lang. Erstmal am Bootshaus gucken:

Und die Kinder springen tatsächlich noch ins Wasser. Einfach traumhaft, die Seen in Brandenburg. Von diesen Seen gibt es Hunderte, einer schöner als der andere.

Am Abend gibt es Nudeln mit Tomatensauce für alle hungrigen Mäuler, danach ein Feuer in der Feuerschale. Wegen der immer noch anhaltenden Trockenheit in Brandenburg (Waldbrandgefahr) darf man leider kein Lagerfeuer machen.

Alle gehen spät ins Bett.

Samstag, der 15. September 2018

Die Kinder sind alle früh auf und rennen über Stock und Stein, zum See und von Wohnbungalow zu Wohnbungalow.

Zwischendurch werden die Ponys gestreichelt, die einfach so auf dem Gelände herumlaufen.
Ein paar von uns Eltern erfreuen sich an der wundervollen Yoga-Stunde, die uns eine der Mamas gibt, die in der Ausbildung als DruYoga Lehrerin ist. Ich bin danach völlig tiefenentspannt und hatte ein paarmal richtig Gänsehaut. Wow. Ich sollte wirklich endlich richtig mit Yoga anfangen, wie es mir seit Jahren so viele verschiedene Menschen raten.

Meine Tochter mit Freundin auf dem Weg zu unserem Bauwagen. Sie planen eine Party in unserem Bauwagen – seit einer Woche war das das Hauptthema in der Schule. Die Party findet dann tatsächlich statt. Alle Mädels der Klasse, ein Kassettenrecorder, Süßigkeiten und Salzstangen sind die Zutaten. Es wird sogar getanzt, denn ein Mädchen kennt sich aus mit Musik und findet auf dem Radio die richtigen Songs. Wahnsinn. Die Kinder feiern ihre erste, unschuldige Party. Nur die Mädchen unter sich. Die Jungs dürfen nicht dabei sein, denn sie haben gestern Abend den ersten Party-Versuch torpediert, indem sie den Mädchen alle Süßigkeiten weggegessen haben.

Es ist Apfelzeit. Eine Mama sammelt Äpfel am Straßenrand und beglückt alle mit den frischen, süßen Gaben aus Evas Hand.

Neunjährige können schon so viel!:

Und der September zeigt sich in ganzer Pracht:

Aufregende Entdeckungen: Riesen-Heuschrecken. Riesen-Kreuzspinnen außerdem.

Mein starker Mann rudert sechs Kinder quer über den See, vorne drei und hinten drei. Und ich in der Mitte.

Eins der Mädchen erkennt ein gestrandetes Floß auf der anderen Seeseite als das Floß, das die Klasse ihres Bruders vor ein paar Jahren hier gebaut hat. Wir nehmen das Floß in Schlepp zu unserer Seeseite. Was für ein Abenteuer für die Kinder. Natürlich wird sofort mit dem Floß gebadet und gespielt. Den ganzen Nachmittag. Bei 22°C. Die Kinder kommen zähneklappernd, aber erfüllt und voll innerer Glut zurück.

Glut wird auch wieder in der Feuerschale gemacht. Wir Erwachsenen quatschen und lachen und kochen und bereiten den Grillabend gemeinsam vor. Es wurde eigentlich nichts vorher geplant, nur alle haben Essen mitgebracht. Alles andere ergibt sich hier von allein, alle machen mit. Das ist so herrlich und entspannt.

Jeder macht etwas, und wenn es nur Zwiebelschneiden ist.

Es gibt Würstchen, Lammcarrés und viel Vegetarisches.

Sonntag, der 16. September 2018

In der Nacht gab es leider einen dramatischen Zwischenfall. Ein Vater hatte einen Gehirnkrampf und musste ins Krankenhaus gebracht werden. Das überschattet leider den Vormittag 🙁 Aber es geht ihm den Umständen entsprechend gut, er darf heute schon wieder nach Hause.

Aber der Altweibersommer ist jetzt voll da. Spinnennetze allüberall:

Septembermorgen
Im Nebel ruhet noch die Welt.
Noch träumen Wald und Wiesen.
Bald siehst Du, wenn der Schleier fällt,
Den blauen Himmel unverstellt,
Herbstkräftig die gedämpfte Welt
In warmem Golde fließen.
(Eduard Mörike)

Mein herzensguter Mann und ich beginnen den Tag mit Espresso (er) und Schwarztee mit Milch (ich) und ein paar Momenten Ruhe.

Ein paar Kinder vergnügen sich mit diesem Gefährt, das so herrlich den Berg runter rauscht.

Ein Mädchen hat heute Geburtstag. Es gibt eine Schatzsuche für alle Kinder.

Auf dem Weg zum ersten Hinweis:

Die Mädchen der Klasse verbringen den weiteren Vormittag damit, ein Zirkusprogramm einzustudieren. Ganz allein, ganz ohne Anregung, ganz ohne Hilfe. Sowas Schönes. Und was die Mädchen alles können!

  

Mit visuellen Eindrücken vom Altweibersommer, Herzenseindrücken von Gemeinschaft und glücklichen, lebendigen Kindern fahren wir am Mittag wieder nach Hause. Die Kinder waren so glühend beschäftigt, so glücklich und haben so schön gespielt.

Alle sind geschafft von den vielen Eindrücken, so bleiben wir einfach nur zu Hause, packen aus, spielen Mensch-ärgere-dich-nicht, essen noch zu Abend, und dann fallen die Kinder todmüde ins Bett.

Die nächste Woche startet recht entspannt; zwar ist da viel Arbeit, aber so langsam kommt das Schuljahr in vertraute Gefilde, die Dinge rhythmisieren sich, die neuen Abläufe werden vertraut… das schöne Wochenende in der Klassengemeinschaft gibt nun schönen Auftrieb. Für mich fühlt es sich so an, als wolle ich jeden einzelnen Menschen, der dabei war, fest umarmen und danke sagen.

Denn ich bin dankbar für das, was da ist.

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2 Kommentare Schreibe einen Kommentar

    • Ja, das war sehr, sehr schön! Es ist toll, mit so vielen Familien zusammen zu sein. Was die Kinde gespielt haben, unglaublich. ich war ganz begeistert. Liebe Grüße!

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