Weltenlicht und Weltenwärme: Wochenende in Bildern 29./30. Juni 2019

Dieses helle und warme Wochenende war unser zweites Ferienwochenende, das wir in unserem Haus auf dem Land verbringen. Wir haben die Wärme genossen, die draußen herrschte, und die Energie dieser Jahreszeit voll aufgenommen. Kühlung fanden wir im Haus, dessen Mauern so dick sind, dass es drinnen immer schön frisch bleibt.

Die Natur ist gerade unheimlich lebendig, was sich hier bei uns durch viele verschiedene Insekten zeigt. Es kreucht und fleucht und schwirrt überall. Heute haben wir auf 25 cm Blumenwiese 5 verschiedene Wildbienen-Arten gesehen. Es gibt sie noch, die guten Insekten, Botschafter zwischen Himmel und Erde.

Seit längerer Zeit habe ich mich endlich wieder einmal entspannt gefühlt. Ich habe ja dieses Jahr viel und hart gearbeitet, oft auch zusätzlich abends und an den Wochenenden. Die letzten vier Tage habe ich das gemacht, was auf neudeutsch „Digital Detox“ heißt, also Medien, soziale Medien und alles Digitale weggelassen. Kein Handy, kein Instagram, kein Internet, keine Filme. Zusätzlich keine ToDos, also keinerlei Arbeit und Erledigungen. Das hat mir sehr gut getan. Ich habe gelesen und viel mit den Kindern gespielt, habe die Natur genossen und einfach mal nicht recherchiert, wie der „Erbsenbusch“ heißt (siehe unten).

Dieser Beitrag ist das erste, das ich seit Tagen wieder am Rechner mache.

Mein ausgewähltes Gedicht ist diese Woche wieder aus dem Anthroposophischen Seelenkalender. Die Natur, das Wetter und die Stimmung draußen fühlen sich hier unglaublich Johanni-haft an, deswegen passen dieses Wochenende noch sehr gut die Verse der „Johannes-Stimmung“ vom 24. Juni:

Der Welten Schönheitsglanz,
Er zwinget mich aus Seelentiefen
Des Eigenlebens Götterkräfte
Zum Weltenfluge zu entbinden;
Mich selber zu verlassen,
Vertrauend nur mich suchend,
In Weltenlicht und Weltenwärme.

Ja, „in Weltenlicht und Weltenwärme“ habe ich dieses Wochenende gebadet und mir Kraft zurück geholt, um die zweite Jahreshälfte zu begehen. Noch knapp 26 Wochen bis Weihnachten, bis zum kürzesten Tag des Jahres.

Samstag, der 29. Juni 2019

Morgenspaziergang übers Grundstück mit Hund und kleiner Tochter. Der Himmel ist blau und die Bäume strotzen vor Saft und Kraft.

Unser Zelt, in dem wir aber nur ein paar Nächte geschlafen haben.

Schöne gelbe Blumen im Vorgarten.

An den rosa Strohblumen nippen Schmetterlinge.

Und Käfer:

Und Bienen:

Und wilde Wespen:

Und Hummeln. Ich bin so froh, dass es hier noch so viele verschiedene Insekten gibt. Die Luft ist voller kleiner Viecher. Aber die Nachbarn sagen, das sei heute kein Vergleich zu vor 20 Jahren.

Die Tochter trägt seit Tagen dieses Leder-Täschchen mit sich herum, das wir in einem Freilichtmuseum gekauft haben.

Wir verbringen den ganzen Tag rund ums Haus im schattigen Garten. Mein Mann und ich räumen den Schuppen auf. Wir entscheiden, den alten Kirschbaum-Tisch unserer Vorbesitzer nicht wegzugeben, sondern ihn draußen zu benutzen, so lange das geht. Ich lege eine grün-weiß gestreifte Leinen-Tischdecke darüber, und finde den Tisch so richtig schön, besonders mit diesem Bauernblumenstrauß, den wir einem Männlein auf dem Markt im Kreisstädtchen für ein paar Kröten abgekauft haben:

Zur Mittagszeit gehen wir rein, denn das Haus ist wunderbar kühl.

Die Kinder puzzeln den ganzen Tag mit dem Nachbarskind, erst drin, dann draußen auf dem Gartentisch.

Ich setze nebenbei fast einen Liter Johanniskrautöl an, denn wir haben auf einem Spaziergang am Vormittag ganz viel Johanniskraut gefunden.

Am Nachmittag wird es heiß. Der Rasensprenger schafft Abkühlung für alle. Besonders die kleine Tochter hat Spaß an den kalten Schauern.

Wir lesen im Schatten aus dem „Buch der Feen und Elfen“ mit den zauberhaften Illustrationen von Friedrich Hechelmann.

Wir bekommen am Gartentisch Besuch von einem Moschusbock, der ohne Fühler bestimmt 4 cm lang ist. Nachdem er ein bisschen über den Tisch gekrabbelt ist, fliegt er zu meiner Überraschung plötzlich los. Irgendwie sah er für mich nicht so aus, als ob er fliegen könne.

Und dieses kleine Dingeling besucht uns ebenfalls. Wunderbare Insektenwelt.

Ganz kurz vor Feierabend eine Runde Federball mit dem Nachbarskind:

Um 20 Uhr geht die kleine Tochter schlafen. Die Große spielt mit dem Hund, der sich für seinen geliebten Knochen zu allerlei Kunststückchen hinreißen lässt:

Sonntag, der 30. Juni 2019

Der erste Gang mit Tasse Tee führt mich morgens immer übers Grundstück. Wer weiß zufällig, was das für ein Strauch ist? Ich nenne ihn immer „Erbsenstrauch“, weil er diese Büschel kleiner, erbsenähnlicher Schoten trägt. Ich habe ihn noch in keinem Bestimmungsbuch gefunden. Wer sachdienliche Hinweise geben kann, gern in die Kommentare!

Waldspaziergang mit der ganzen Familie, denn es ist noch kühl. Es soll ja richtig heiß werden heute.

Die Kinder ziehen die Schuhe aus.

Und klettern auf den Hochstand, der eine neue, stabile Leiter bekommen hat.

Der Sand auf dem Weg ist sehr fein und weich. Es macht Spaß, ihn zu verstreichen.

Auf der Wiese sind an den rosa Blumen ganz viele verschiedene Insekten aktiv – wir staunen. Hier eine Sandwespe:

Zwei Käferchen spielen Bienchen und Blümchen:

Ein Falter saugt Nektar mit seinem Rüssel:

Eine Raupe wartet auf ihre Verwandlung.

Wir pflücken gelbe und rosa Blumen und machen auch einen Blumenkranz für die große Tochter auf der Wiese.

Zu Hause erwartet uns ein junger Vogel (ein Spatz?), der gerade fliegen gelernt hat und nicht so schnell wegkommt wie er wohl möchte.

Jetzt haben alle Hunger. Es gibt Pfannkuchen mit Apfelmus zum Frühstück, das ich an diesem Wochenende gemacht habe. Der Vorrat geht jetzt zur Neige.

Es ist jetzt 10 Uhr, und es ist schon ziemlich heiß. Das heißt für uns: Ab zum See. Eine Wiese auf dem Weg zum See:

Die kleine Tochter ist kaum aus dem Wasser heraus zu kriegen. Wir anderen sind aber auch immer nur kurz zum Trocknen draußen.

Aber zum Mittagesen sind wir wieder zu Hause, denn wir wollen es mit der „Sonnenexposition“ ja nicht übertreiben, nachdem wir letzte Woche alle ein bisschen zu viel abbekommen haben. Es gibt Reste, u.a. Kartoffeln und Reste vom Schweinefilet mit Kräutern, dazu Salat.

Nach dem Essen genießen mein Mann und ich eine gemütliche Stunde auf der Hollywoodschaukel, schmieden Pläne für Haus und Grundstück, die wir wahrscheinlich in Jahren noch nicht umgesetzt haben werden, und trinken ein Glas kalten Weißwein.

Es ist heiß. Da tut eine kalte Fußdusche mit dem Gartenschlauch gut.

Später kühlen wir uns alle nochmal im Rasensprenger, sitzen gemütlich am Gartentisch im Schatten, spielen, puzzeln und haben es sehr sommertrunken.

Müde, licht- und wärmegesättigt werde ich nun ins Bett sinken. Die Kinder schlafen schon, mein Mann bewässert draußen noch die Blumen, die wir nicht an die Hitze verlieren wollen.

Ich wünsche Euch auch gute Erlebnisse mit den hellen, warmen Tagen. Auf dass Ihr die positive, kraftvolle Energie spüren und nutzen könnt, die in dieser Jahreszeit steckt.

Wir immer freue ich mich über Grüße und Kommentare: Was habt Ihr gemacht an diesem warmen Wochenende? Habt Ihr die Hitze genossen oder darunter gelitten?

Das fragt sich und Euch
Eure Maike

Andere Wochenenden in Bildern von anderen Familien finden sich in der Sammlung von Alu und Konsti auf dem Blog „Große Köpfe“, hier.

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4 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Hallo Maikecoelle,
    vielen Dank für die nette Antwort. Ich werde hier auf jeden Fall öfter vorbeischauen. Dein Blog spricht mich sehr an. Ich wünsche euch noch einen ganz tollen Sommer und dass es wieder wärmer wird.

    Liebe Grüße aus Bayern

  2. Hallo, ein sehr schöner Blog, auf den ich zufällig gestoßen bin. Faszinierend zu lesen wie ihr der Natur begegnet. Für mich ist das alles ganz selbstverständlich, ich bin auf dem Land aufgewachsen und lebe heute mit meinem Mann und 3 Kindern das ganze Jahr so, wie ihr am Wochenende. Es ist ganz spannend zu lesen, wie ihr das Landleben jedes Mal neu entdeckt, wie anders wahrnehmt, da es nicht selbstverständlich ist. Ich glaube vieles nimmt man da bewusster wahr.
    Die Samenbüschel sehen wie Ulmensamen aus, vielleicht ist es ja eine Abart? Und die rosa Blumen sind Wiesenscabiosen;) Bei uns wachsen die eher spärlich, man könnte keinen Kranz daraus winden…
    Viele Grüße aus dem heißen Bayern, wo die armen Kinder noch 4 Wochen in die Schule gehen müssen.

    • Liebe Simona, tausend Dank für Deine Worte. Und wie schön, dass Ihr so viel Freude am Landleben habt und alles so gut kennt. Ich bin selbst auch in Feldern und Wiesen aufgewachsen und habe daher auch meine Liebe zur Natur. Aber das war in Süddeutschland, und hier im Nordosten entdecke ich ganz viel Neues. Und ich liebe eben auch die Natur so sehr, dass es mich wirklich glücklich macht. Danke vor allem für den Tipp mit der Ulme, denn ja, ich denke, der „Busch“ ist eine Ulmenart. Seltsamerweise sieht es im Moment wirklich aus wie ein Busch, denn es gibt zwei Hauptstämme und das Ganze ist erst 3 m hoch. Super auch, den Namen der rosa Blumen zu kennen, denn davon gibt es hier gerade viele. Wiesenscabiosen also!! Ich freue mich, wenn Du wieder vorbeischaust — vielleicht habe ich wieder Maleine Frage 🙂 Liebe Grüße an Dich und Deine Familie!

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