Musik und Schneespuren: Unser Wochenende in Bildern 26./27. Januar 2019

Viel Musik in Berlin! Etwas Schnee! Juchheiridee!

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Samstag, den 26. Januar 2019

Die Kinder gucken direkt nach dem Aufwachen nach draußen. Das ist um halb sechs Uhr morgens. Und sie schreien laut los: Es hat geschneit! Endich, auch wenn es nur 1cm ist, es ist mehr als jemals zuvor diesen Winter… Die Kinder jubeln.

Die kleine Tochter und ich gehen heute auf einen Geigen-Workshop. Unser erster Suzuki-Workshop. Weil meine Schwägerin zu den Organisatorinnen gehört, fahren wir mit der Familie meines Bruders mit dem Taxi zu der Tempelhofer Schule, wo der Workshop stattfindet. Auf dem Fußweg zur Familie sehen wir diese süßen Vogelspuren im Schnee.

In Tempelhof angekommen: meine Tochter und ihre Kusine freuen sich am Schnee. Ihre Geigenkoffer wollen sie nicht loslassen, aber trotzdem rennen.

Bei den Workshops sollen wir Eltern nicht filmen oder fotografieren. Das finde ich gut. Auch wenn ich ja manches abbilde von unserem Leben, bestimmte Dinge bleiben bei uns und werden nicht veröffentlicht. Aber dieser winterliche Blick aus dem Schulgebäude trifft die Stimmung des Tages sehr gut – drinnen funkeln die Sterne und es ist bunt und lebendig, draußen ist es weiß und verzaubert.

Nachmittags bringe ich die Tochter mit Bus und Bahn von Tempelhof zum Aquarium am Zoo. Hier ist sie zu einem Kindergeburtstag eingeladen. Ihr allerliebster Freund feiert seinen 6. Geburtstag. Sie kennt ihn schon, seit sie anderthalb ist; sie waren schon zusammen bei der gleichen Tagesmutter. Nach den Sommerferien wird er in eine andere Schule gehen als sie, deswegen ist dieser vielleicht letzte gemeinsame Geburtstag wichtig. Bevor die anderen Geburtstagsgäste eintreffen: Meine Tochter berührt fasziniert die Kois, die in dem großen Becken hin- und herschwimmen.

Ich übergebe die Tochter der Mama des Freundes und fahre nochmal zurück zum Geigenworkshop, wo es einen interessanten Vortrag für die Eltern gibt. Mein Mann und die große Tochter waren inzwischen bei einem Event in einer Kunst-Galerie nahe dem Potsdamer Platz. Am Abend treffen wir uns alle in Clärchen’s Ballhaus in der Auguststraße in Mitte wieder, wo die Kinder der Geburtstagsparty Pizza bekommen und wir Erwachsenen anstoßen auf das kleine, coole Geburtstagskind.

Die kleine Tochter und ihre beiden Freunde schauen beim all-abendlichen Tanzkurs in Clärchens Ballhaus zu. Unsere Tochter muss sich offensichtlich keine Sorgen um Kavaliere machen. Wenn ich sie mir so ansehe, denke ich, sie wird sich niemals Sorgen um Kavaliere oder Kavalierierinnen machen müssen. Und zwar deswegen, weil sie auch super gut alleine kann. Cooles Mädchen.

Clärchen’s Ballhaus ist herrlich. Da sitzen immer noch echte Typen rum. Zum Beispiel dieser hier:

Und dieser wunderhübsche Kellner in Livree. Diese Pose. Einfach wunderbar. Wie vor 100 Jahren, nur mit Handy. Das gibt’s nur hier.

Wir Erwachsenen quatschen; unsere Kinder machen weiterhin auf eigene Faust Clärchens Ballhaus unsicher. Weil der eine Freund unserer Tochter hier fast mehr als zu Hause ist, bekommt er von den Köchen einen Batzen Pizza-Teig. Die Kinder formen damit herum, bis wir aufbrechen müssen.

Zu Hause sind wir alle müde und gehen schnellstmöglich ins Bett. Ich bin super erschöpft; ich habe ja so ein paar chronische Krankheiten und bin deswegen abends oft einfach total groggy und nix geht mehr. So heute. Ich komme nicht mehr hoch nach 20 Uhr.

Sonntag, den 27. Januar 2019

Heute hat die Omi Geburtstag, aber wir erreichen sie leider nicht. Sie ist immer so busy und wahrscheinlich unterwegs.

Dafür freuen wir uns an unserer neuen winterlichen Dekoration, Chrysanthemen in Zwiebel-Väschen. Die Anleitung für diese winterlichen Väschen gibts in ein paar Tagen auf dem Hans Natur Blog.

Wie jeder Wochenend-Tag beginnt auch dieser mit Lesen. Die große Tochter hat seit ein paar Tagen dieses phänomenale Buch am Wickel, das ich im wohl bestsortiertesten Kinderbuchladen Deutschlands gekauft habe, der glücklicherweise bei uns um die Ecke ist. “In einem alten Haus in Moskau” ist ein wunderbares, liebevoll gezeichnetes großformatiges Bilderbuch, das die Geschichte Russlands (und Europas!) der letzten 110 Jahre anhand einer Wohnung in Moskau und einer Familie, die in dieser Wohnung lebt, thematisiert. Unfassbar liebevoll und genau so, wie ich mir Geschichtsvermittlung vorstelle: Mit vielen lebensnahen Beispielen, alten Dokumenten und Fotos, O-Tönen in Sprechblasen, persönlichen Schicksalen, mit Lebens- und Menschennähe, mit Witz, Gefühlen und Alltagssprache. Alles wird ganz exemplarisch und emotional erzählt, und so, dass man es hautnah versteht. Sowas Schönes. Die Tochter (jetzt knapp 10) hat das Buch zu Weihnachten bekommen. Ich empfehle das Buch Kindern ab frühestens ca. 10-11 Jahren. Denn vorher begreifen die Kinder die politischen Hintergründe nicht. Wirklich verstehen können das Buch erst Kinder ab ca. 14, denke ich.

Immer in der gleichen Wohnung und rund um die gleiche Familie bildet sich die Geschichte Russlands ab.

Ganz zum Schluss, im Jahr 2002, wird aus der Moskauer Wohnung ein Café. Da hat die Wohnung Revolutionen, Kriege und die Perestroika mitgemacht; in ihr haben Spione, Andersdenkende, Künstler, Ärzte und Arbeiter gewohnt. Taufen, Geburtstage, Hochzeiten und Totenfeiern haben hier stattgefunden, es wurde gelacht und geweint, gebangt und gefürchtet. So manches Familienmitglied ist in andere Länder ausgewandert; die Familie hat sich in alle Winde zerstreut und hat über die Wohnung doch immer zusammen gehalten. Im Jahr 2002 werden alle Verwandten und alten Freunde aus der ganzen Welt eingeladen, um den 92. Geburtstag der Ur-Ur-Oma der Familie zu feiern, die 1910 hier geboren wurde. Sowas Schönes. So liebevoll. Eines der tollsten Bücher, die ich jemals in Händen hielt. Auch für uns Erwachsene!

Um 11 beginnt für die kleine Tochter der 2. Teil des Suzuki-Geigen-Workshops in Tempelhof. Die Tochter hat richtig Spaß. Hier legen alle Kindern die Geigen vor ihren Füßen ab und üben erstmal nur mit dem Bogen: Rhythmus, Zuhören, Zuhören (!!!), auf den Lehrer eingehen, den Bogen richtig halten usw. Ich bin beeindruckt, wie schön die Kinder alle mitmachen.

Dieses Foto hat die Tochter von einer Wanddekoration in der Schule gemacht. Sie hat mir wieder mal die Kamera abgeluchst.

Noch ein Foto der Tochter:

Dafür habe ich sie hier aufgenommen, kurz vor dem wundervollen, herzerweichenden Konzert, an dem zum Schluss 100 Berliner Geigenschüler zusammen das gleiche Stück spielen. Darunter unsere kleine Tochter, die sooo stolz ist, dass sie mitspielen darf.

Ich nehme die Kusine vom Workshop nach Hause zu uns, wo die Kinder ganz allerliebst spielen und sich freuen. Nach dem gemeinsamen Baden gibt es Abendessen mit Kartoffelbrei, Blattspinat und Rührei. Dann wird von den Kindern ein Ruf nach Schokolade laut. Ich finde noch drei kleine Schokoriegel im Schrank, die ich auspacke und zusammen mit Birnenschnitzen und Mandarinenscheiben auf einen Teller lege. Aus Spaß sage ich betont mahnend: “Ich möchte gern, dass Ihr auch die Schokoladenriegel esst!!!”

Und eigentlich entgegen meiner Erwartung nehmen sich alle drei Mädchen zuerst von den Birnenschnitzen, die innerhalb kürzester Zeit weggeputzt sind, und die Schokoriegel liegen immer noch auf dem Teller. Ich frage, ob sie eventuell noch mehr Birne haben wollen. Das wird bejaht und so essen sie nochmal eine große Ladung Birne, bevor die Schokolade angerührt wird. Tja, da sieht man mal.

So. Und nun geht’s ins Bett. Wir sind alle total müde, und morgen gibt’s straffes Programm. Eine toughe Woche liegt vor uns, denn am Freitag geht’s für 10 Tage ab in den Urlaub in den Süden, um Sonne und Licht zu tanken inmitten des langen Berliner Winters. Und als Selbstständige habe ich ja nie Urlaub; da muss ich vor-arbeiten. Ganz besonders, weil es in unserem Ferienhaus kein WLAN gibt. Also muss bis dahin noch viel geschafft, gearbeitet und organisiert werden. Auch rund um meinen Vater, der in Kürze in seinem Zuhause gepflegt werden wird. Ich will außerdem noch ein Konzept zu Ende schreiben. Und auch allerlei Telefonate führen, besonders betreffs des CE-Handbuches für Schnullerketten. Eine der kleineren Aufgaben: Den Reisepass einer der Töchter verlängern zu lassen, damit wir überhaupt mit ihr abreisen dürfen. Für sowas geht hier in Berlin ein ganzer Nachmittag drauf, weil man mit Kind und Kegel zu einem Amt in Berlin-Lichtenberg fahren muss, wenn man so doof ist, 10 Tage vor Reisetermin festzustellen, dass der Reisepass eines Kindes abgelaufen ist…..

Wish me luck für diese anstrengende Woche!

Ich freue mich wie immer über Kommentare, und sei’s nur Euer Name oder ein kurzer Gruß! -, weil ich nur über Kommentare sehe, ob das überhaupt jemand liest (ich nutze Google Analytics nicht).

Eine gute letzte Januar-Woche wünsche ich Euch allen!!

Eure Maike

Weitere Wochenenden in Bildern findet Ihr hier, in der Sammlung von Große Köpfe!

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4 Kommentare Schreibe einen Kommentar

    • Danke, Sonja, wir versuchen zu genießen! Heute regnet es, ist aber toll – es gibt hohe Wellen und wir haben es drin super gemütlich. Mit Blick aufs Meer ist alles zu ertragen!

  1. Liebe Maike,
    Ein kleiner Gruß aus der momentan schneereichen Region Trier von mir! Ich finde es so toll, dass deine kleine Tochter schon Geige lernt und so diszipliniert und mit Freude dabei ist! Ich spiele selbst Klavier und hoffe immer, dass ich meine Kinder auch dafür begeistern kann ein Instrument zu lernen. Ich wünsche euch einen erholsamen Urlaub zum Kraft tanken. Wir haben auch die nächsten Wochen eine turbulente, anstrengende und auch sorgenvolle Zeit vor uns, danach kommt hoffentlich wieder ruhigeres Fahrwasser..so ist das Leben-immer dynamisch und (zum Glück) niemals stillstehend. Liebe Grüße Diana

    • Lieben Diana, danke Dir für Deinen Kommentar! Ich spiele auch Klavier und bin wirklich froh, dass meine Eltern mich immer ermutigt haben weiter zu machen, obwohl ich manchmal keine Lust hatte zu üben. Musik machen schenkt so viel Freude und eröffnet kulturelle Welten. Es ist einfach etwas ganz anderes, selbst ein Instrument zu spielen oder “nur” zu konsumieren. Der Wunsch, Geige zu spielen, kam von meiner Tochter selbst, wahrscheinlich, weil die große Schwester Cello angefangen hat und die Kusine eben Geige spielt. Manchmal will sie auch nicht üben, aber immer, wenn sie mit anderen zusammen spielt, macht es ihr total Spaß. Ich bin gespannt, wie es weiter geht. Ganz liebe Grüße schon aus dem Urlaub — heute Abend gibt es Bilder aus Sizilien!

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