Und die Blätter ausgestreut: Wochenende in Bildern 19./20. Oktober 2024

An diesem herbstfarbigen Wochenende waren wir zu Hause in Berlin. Das Wetter war traumhaft: warm, golden, blauer Himmel.

Ich habe viele farbenprächtige Herbstfotos gemacht. Passend dazu habe ich ein klassisches beziehungsweise romantisches Herbst Gedicht von Joseph von Eichendorff ausgesucht:

Wie immer ist das Wochenende in Bildern verlinkt bei Große Köpfe.

Samstag, der 19. Oktober 2024

Als ich am Samstagmorgen vor die Haustür trete, sehe ich ein Meer aus bunten Farben.

Der wilde Wein güldet von Hellgelb bis Dunkelrot.

Er überzieht die grünen Hecken.

Ich kann mich an den schönen Farben kaum satt sehen und versuche, sie halbwegs fotografisch einzufangen.

Auch die Mehlbeeren, die ja sogar essbar sind (aber nicht besonders gut schmecken), leuchten vor den gelben Blättern.

Die Blätter des Walnussbaums vor unserem Haus werden langsam gelb. Schon länger ist keine Walnuss mehr heruntergefallen. Hier ist die Ernte schon vorbei. Ich habe viele der frisch gefallenen Nüsse aufgesammelt und gegessen. So mag ich Walnüsse am liebten: Frisch vom Baum und die Kerne noch weiß, so dass man die dünne Haut um die Nusskerne abziehen kann.

Der Boden in unserer Wohnanlage ist von Blättern bedeckt. Ich hoffe, die schrecklichen Laubbläser kommen nicht so schnell vorbei; es sieht so schön aus.

Nach einem langen Spaziergang mit den Hunden richte ich unsere Blumenvasen neu her, mit Gesammeltem von draußen.

Für den Tisch ein ganz kleines Väschen mit Ahornblättern, Efeufrüchten und Hagebutten.

Auch der Jahreszeitentisch wird neu gestaltet. Mein Mann und das kleine Kind sind gerade losgegangen, um einen neuen Drachen zu kaufen. Da passt doch unser Filzpüppchen mit dem Drachen gut dazu.

Wir gehen in den Park und lassen den neuen Drachen steigen, aber es klappt nicht besonders gut. Es ist fast windstill. Aber ein schöner Spaziergang ist es.

Im Kiez um den Helmholtzplatz: ein fröhlicher junger Mann hat sich als Fuchs verkleidet, aus seinem Rucksack kommt gut gelaunte Musik, und er tanzt singend und winkend durch die Straßen. Alle, die ihn sehen, lachen amüsiert, winken zurück und freuen sich. Wir auch.

In solchen Momenten liebe ich Berlin sehr.

Wir sind hier unterwegs, um ein Geburtstagsgeschenk für meine Nichte zu kaufen. Der Helmholtzkiez ist traumhaft, besonders um diese Jahreszeit. Die vielen Bäume, von denen sacht die Blätter fallen, und die schönen Gründerzeit-Fassaden, eine Kombination, die fast an Paris erinnert. Nur mit etwas Berliner Schmuddel dazu. Ich liebe es.

Es ist warm, um die 20°C. Um den Helmholtzplatz sind alle Cafés gerammelt voll. Die Menschen sitzen draußen, lachen, reden, stoßen an. Es macht Spaß, hier unterwegs zu sein und in den schönen individuellen Läden nach einem Geschenk zu suchen. Wir stromern von Laden zu Laden, essen ein Eis und fühlen uns wohl unter den Menschen.

Autos zu fotografieren liegt mir ja eigentlich fern, aber diesen Anblick mit Vergänglichkeits-Charakter durch die Herbstblätter finde ich schön. Außerdem: das Haus hinter dem Auto ist das, in dem „Sommer vorm Balkon“ gedreht wurde.

Diese beiden stylischen Frauen in der Schliemannstraße ziehen meinen Blick auf sich.

Später fahren wir durch den Mauerpark, um das Kind zu einer Essensverabredung mit Cousine und Tante zu bringen. Um uns schwirren die Fledermäuse.

Die Lampen vor dem vietnamesischen Restaurant.

Zum Einschlafen lausche ich einer Dokumentation auf ARTE.tv. An einer Stelle möchte ich eigentlich einen Tuck lauter stellen und mache dabei aus Versehen diesen Screenshot. Da oben steht zufälligerweise „Atmen“, wie ich heute bemerke. Das nehme ich als Botschaft für mich mit.

Sonntag, der 20. Oktober 2024

Der Vormittag vergeht gemütlich mit Reiseplanung. In zehn Tagen fahre ich mit dem kleinen Kind nämlich für ein paar Tage nach Paris. Ich habe Spaß dabei, grob unsere Tage zu planen, Eintrittskarten zu buchen, Orte herauszusuchen, wo wir essen könnten und zu recherchieren, wo man schön bummeln und umherstreifen kann.

Dann mache ich einen ausgiebigen Spaziergang mit dem großen Kind durch den Park. Ich habe etwas auf dem Herzen, das ich mit dem Kind besprechen möchte. Wir reden, ich bekomme einige überraschende Antworten und Einsichten (wunderbar, erleichternd und gut!), und wir haben einen total schönen Nachmittag. Unser Kind ist ein zauberhafter Teenager und schon so erwachsen und reif. Wahnsinn. <3

Heute sind noch mal ganz viele Leute draußen. Kein Wunder – bei dem Wetter.

Der Himmel ist knallblau.

Wollewolkenfäden ziehen sich durch die Luft.

Fein zerzauste Zupfwolle.

Am Nachmittag schaue ich einen Film auf ARTE über Flora und Fauna in den Vogesen. Ich liebe Filme, wo ein Landstrich im Lauf der Jahreszeiten zu sehen ist.

Das kleine Kind hatte den ganzen Tag Freundinnen zu Besuch, die um 19 Uhr abgeholt werden. Jetzt kehrt hier langsam Ruhe ein, ich schreibe diesen Beitrag und werde mich gleich an meine 15 Minuten verbundenes Atmen setzen („Atmen“!), was ich zur Zeit im Rahmen von „The Presence Process“ von Michael Brown jeden Tag zweimal tue.

Und morgen fängt schon die vierte Oktoberwoche an. Vor uns liegen zwei Wochen Herbstferien.

Ich bin in Gedanken schon viel in Paris und freue mich total darauf. Auf den Eiffelturm werden wir nicht steigen/fahren, wegen Höhenangst, Besucherandrang und „Wenn-wir-oben-auf-dem-Turm-sind-sehen-wir-ihn-ja-gar-nicht“. Die kleine Tochter möchte aber unbedingt in den Louvre und die Mona Lisa sehen. Darauf könnte ich wegen des Gedränges vor diesem Bild sehr gut verzichten, aber nun ja. Im Louvre gibt es auch eine tolle ägyptische und eine griechische Sammlung. Das wird uns beiden Freude machen.

Außerdem wollen wir uns viel durch die Stadt treiben lassen und unsere eigenen Entdeckungen machen. Wenn Ihr einen ganz heißen Paris-Tipp habt, also etwas, das besonders sehens- und erlebenswert ist, schreib es mir gern in die Kommentare!

Ich hoffe, Ihr hattet auch einen farbenfrohes Herbst-Wochenende. Noch ein paar schöne, strahlende Oktobertage und dass der Merz verstummen möge, wünscht

Eure Maike,
die sich wie immer über Kommentare und Grüße freut, denn ich weiß ja gar nicht, wer hier eigentlich so liest!

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