Naturgenuss und Putzen: Ein perfekter Tag im Juli 2024

Ich habe mir endlich wieder einen perfekten Tag in unserem Wochenend- und Ferienhaus auf dem Land gegönnt. Das hat schon seit einigen Monaten nicht mehr geklappt. Dokumentiert habe ich meine perfekten Tage noch viel länger nicht mehr.

Eigentlich haben wir als Familie ja große Sorgen. Eine davon ist die Gesundheit unseres einen Kindes, das länger im Krankenhaus sein muss. Wir haben aber viel gute Unterstützung/Beratung, und diese Menschen haben mir eingebleut, dass ich auch besonders gut auf mich achten muss, um bei mentaler und gesundheitlicher Kraft zu bleiben.

Deswegen habe ich einen der drei Tage, die ich zum Putzen und Aufräumen allein auf dem Land war, als „perfekten Tag“ gestaltet. Interessanter Weise habe ich (freiwillig!) auch an diesem Tag geputzt, einfach weil ich Lust hatte (man stelle sich vor!).

Wir hatten das Haus länger nicht mehr „grundgeputzt“ (eigentlich seit dem Herbst nicht mehr). In Kürze wird das Haus für drei Wochen an einen befreundeten Fotografen und seine kleine Familie vermietet, die hier Urlaub und Arbeit verbinden. Deswegen musste überall gründlich aufgeräumt und sauber gemacht werden.

Tatsächlich empfinde ich Putzen als befriedigende Arbeit. Wenn ich damit fertig bin, fühle ich mich immer so gut. So schön durchgearbeitet. (Wenn ich mal putze, putze ich gründlich!) Und dann natürlich das Ergebnis. Denn wenn bei uns geputzt wird, sieht man einen Unterschied, das könnt Ihr mir glauben 😀

Das Motto dieses perfekten Tages war: Tun, worauf ich Lust habe. Ich hatte mir gar nichts Bestimmtes vorgenommen, sondern habe mich rein von meiner Lust leiten lassen.

Und so habe ich meinen perfekten Tag verbracht:

Morgens früh um 6: Unser großes Gewächshaus mitten in der Natur auf unserem Grundstück, das wir als zusätzlichen Wohnraum nutzen. Ich komme vorbei, als ich zum ersten Mal mit den Hunden rausgehe und freue mich über die Morgensonne.

Auf dem Feld: Die Sonne glitzert durch die Zweige und erzählt mir: Heute werde ich Dich mit Wärme und Licht übergießen.

Nach einem langen Morgenspaziergang nehme ich ein Bad und mache dazu eine geführte Meditation. Die Meditation geht sehr tief und trifft mich emotional sehr. Ich brauche eine Weile, bis ich die Erfahrung verkraftet und das Erlebnis eingeordnet habe. So tief lasse ich mich nur berühren, wenn ich ganz allein, in Ruhe und entfernt vom Alltag bin.

Später putze ich das Bad auf Hochglanz und bringe neue hellbeige Duschvorhänge an.

Auf der Wäschespinne draußen trocknet die Wäsche in wenigen Stunden.

Ich putze alle Fenster und Oberflächen. Das tut so gut.

Mittags müssen die Hunde wieder raus; wir gehen jeden Tag dreimal mit ihnen.

Ich wandere zum Fluss, der viel Wasser hat und dessen Fließen man kaum sieht.

Die andere Seite.

Grüne Bäume, blauer Himmel und weiße Wölkchen, was könnte sommerlicher sein?

Eine prächtige Distel. Ich mag Disteln sehr, und die Bienen lieben sie auch.

Unser Häuschen im Weitwinkel.

Der Vorgarten ist jetzt so üppig bewachsen und wird von vielen Insekten und Grashüpfern angeflogen.

So, jetzt hab ich aber Hunger! Zum Mittagessen mache ich mir Gemüsepfanne (Kartoffeln, Kohlrabi, Möhren, Petersilie) und einen gemischten Salat mit viel frischem Dill und Oregano. KÖSTLICH.

Satt und müde lege ich mich aufs Sofa und schaue eine schöne Dokumentation über Bhutan auf arte.tv.
Ich liebe Mittagsschlaf.

Später säubere ich diese immens dreckige Laterne (sie war viel dreckiger als es auf dem linken Bild wirkt; die Scheiben waren vollkommen verschmiert). Jetzt kann sie wieder benutzt werden.

Ich finde auf dem Grundstück den ersten Steinpilz des Jahres. Leider ist er schon zu alt und madenzerfressen, als dass man ihn essen könnte.

Ich stelle ein paar Wildblumensträuße als Deko fürs Haus zusammen.

Abends gehe ich zum dritten Mal mit den Hunden. Es hat sich Bodennebel gebildet. Ich liebe es.

Als ich später wieder an der Kuhweide vorbeikomme, tut sich diese Szenerie auf. Der Bodennebel wallt auf und ab, die Kühe laufen langsam davor hin und her. Darüber ein leuchtend roter Streifen von der gerade untergegangenen Sonne. Sowas Schönes habe ich selten gesehen. Ich fühle mich reich von der Natur beschenkt.

In echt war es noch viel schöner. Mir steht richtig der Mund offen. Ich kann mich kaum satt sehen.

Auf dem kurzen Nachhauseweg durch den Wald spüre ich einen intensiven perfekten Moment. Die Temperatur ist perfekt auf der Haut, ich fühle mich in meinem Sommerkleid und den Schuhen perfekt wohl, und um mich herum herrscht so eine wunderbare, friedliche warme Stille. Die sommerliche Nachtruhe legt sich über Wald und Felder, und es fühlt sich an wie ein beruhigendes Streicheln. „Alles wird gut. Dieser Moment ist perfekt. Alles wird wieder gut werden.“

Und dann noch der große zunehmende Halbmond über dem Wald. Danke, Welt, danke Natur, dass Ihr so wunderbar seid!

Mit diesen Eindrücken geht mein perfekter Tag zu Ende.

Was könnt Ihr von diesem perfekten Tag für Euch mitnehmen?

  • Ein perfekter Tag muss kein arbeitsfreier Tag sein. Aber: Ihr solltet möglichst nicht zu viel und wirklich befriedigende Arbeit tun.
  • Raus in die Natur und ein bisschen Bewegung reicht schon für einen perfekten Tag. Da braucht man kein Wellness-Hotel.
  • Absoluter Tipp: Im Sommer früh morgens und später am Abend rausgehen. Da fängt man die schönsten Naturstimmungen ein.

Ich hoffe, auch Ihr gönnt Euch gelegentlich ganze oder halbe perfekte Tage nur für Euch. Das haben sich alle Menschen verdient, und ganz besonders erwerbs- und carearbeitende Mütter.

Bald ist August. Der Monat beschenkt uns nochmal mit Hitze und Reife, lässt uns aber schon spüren, dass der Herbst nicht mehr fern ist. Die nächsten Wochen wartet aber der absolute Hochsommer auf uns. Ich wünsche Euch noch wunderbare Juli-Tage und einen guten Urlaub, egal wo Ihr ihn verbringt!

Eure Maike

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