Es reift in jeder Ähre: Wochenende in Bildern 5./6. Juli 2025
Dieses warme, sommerliche Wochenende habe ich halb in Berlin und halb auf dem Land verbracht. Unsere Familie war mal zusammen, mal getrennt: Mein Mann ist schon am Freitag Nachmittag allein aufs Land gefahren, ich bin am Samstag Abend nachgefolgt. Die Kinder wollten beide nicht mit, wegen Geburtstagseinladung (jüngeres Kind) und Tanz im Jugendzentrum (größeres Kind) am Samstag. Sie sind aber ja schon groß und können gut mal eine Nacht allein zu Hause sein. Ich hatte ja vor ein paar Tagen ein Juli-Gedicht geschrieben und auf Instagram eingesprochen. Ich habe total berührende Rückmeldungen bekommen (danke!!!!). Weil ich für die Stimmung dieses Wochenendes auf dem Land partout kein passendes Gedicht gefunden habe, hab ich wieder selbst eins geschrieben.
Ich möchte gern hören, ob es Euch zu altmodisch, zu kitschig, zu romantisch oder was auch immer ist, oder ob es Euch gefällt. Also gern kommentieren oder mir per e-mail schreiben.
Wenn alles reift
Der Sommer steht in Hitze. Er atmet der Sonne Segen. Das wilde Wachsen ruht nun aus, satt von reichem Regen. Es reift in jeder Ähre, erfüllt von Gold und Saft. Die Felder tragen nun ihr Gut, genährt von alter Kraft. Schmetterling in roter Glut, zum Nähren und Sterben bereit, taumelt in schwüler Schwere in die Unendlichkeit.
Am Abend wallt ein Duft heran: Warmes Kissen aus Heu. Der Mond steigt hoch mit hellem Blick, mit kühler Luft anbei. Die Grillen zirpen ihr Konzert in blauer Dämmerzeit, die Luft ist lau von Tageshitz und milder Müdigkeit. Nun träumt die Welt. Nun ist es still, von Duft und Nacht umhüllt. Die Pracht des Sommers ruht. Und reift. Und wartet. Und erfüllt.
Noch in Berlin: Früher Morgenspaziergang in den Mauerpark, wo ein kraftvoller Rasensprenger angestellt ist.Es regnet Wasserstaub herunter.Einige Menschen beten die Sonne oder die Erde an hier im Mauerpark um 7 Uhr.Die Kinder haben sich zum Frühstück Obstsalat gewünscht. Dazu gibt es Brot mit Frischkäse und Gurke.Ich habe heute von 10 bis 15 Uhr eine Sitzung mit dem Landeselternrat in Zehlendorf. Auf dem Weg dorthin dieses Straßenschild.Straße im gediegenen Zehlendorf.Wir haben unsere Sitzung in der Cafeteria einer der Zehlendorfer Waldorfschulen.Sehr waldörfliches Arbeitsmaterial haben wir zur Verfügung. 😀 Das hat die Frau einer der Teilnehmer*innen gehäkelt.Am Bahnhof Teltow, wo ich nach der Sitzung in die Bahn steige, um zum Haus auf dem Land zu fahren: Vereinzelt reife Brombeeren.Hach, angekommen auf dem Land. So schön. Als erstes begutachten mein Mann und ich den Holzboden im Glashaus, den mein Mann selbst verlegt und kürzlich versiegelt hat. Wir überlegen und planen, wie wir hier einrichten wollen. Zuerst wird es wohl noch provisorisch sein, mit einem selbst gebauten Tisch, einem Schaukelstuhl und unserem alten Schlafsofa.Hummel an Natternkopf auf dem Grundstück.Vierbindiger Schmalbock auf einer der letzten Duftrosen. Ich finde, sein Kopf sieht ein bisschen aus wie Darth Vader 🙂Wir verbringen den Abend auf der Bank vor dem Haus, mit diesem Blick in Grün und Blau. Wir quatschen, planen, unterhalten uns, essen zwischendurch Suppe und haben ganz ungestörte Zeit. So erholsam.Nach einer Weile dieser Himmel.Kurz darauf dann so.Und dann, als Dämmerung und Schatten kommen, so.„Der Mond steigt hoch mit hellem Blick.“ – Wir bleiben noch länger sitzen und spüren die warmen Duftkissen, die nach Heu riechen, und die kühlen Luftfelder dazwischen. Hach, Sommerabende.
Sonntag, der 6. Juli 2025
Heute früh ist es bedeckt und es gibt einen starken Schauer. Danach klart es auf und wird heiß.Die Rosenblätter sind jetzt trocken und können zu Rosenöl verarbeitet werden.Beim Frühstück ist voller Alarm am Vogelhäuschen, das mein Mann mit Sonnenblumenkernen bestückt hat. Ein Buntspecht ist länger hier zugange.Hier hat sich trotz dem großen Buntspecht ein Kleiber herangetraut. Außerdem sehen wir Weidenmeisen, Kohlmeisen, Blaumeisen, Spatzen und einen Buchfink.Wir sind heute den ganzen Vormittag damit beschäftigt, das Haus für Gäste herzurichten, die am Mittwoch kommen und 10 Tage bleiben. Ein Bekannter meiner ältesten Berliner Freundin verbringt einen Teil der Sommerferien mit Frau, Teenager-Sohn und dessen Freundin in unserem Haus.Ich pflücke mehrere Blumensträuße auf der Wiese gegenüber vom Haus und lasse mir dabei viel Zeit, um Insekten zu beobachten. Hier ein Landkärtchen. Süßer Name für diesen Schmetterling.Länger beobachte ich ein Taubenschwänzchen, das mit seinem langen Rüssel wie ein Kolibri vor den Blüten schwirrt und Nektar saugt.
Ich bemerke, wie viel Freude mir es macht, Insekten zu beobachten. In einer Blumenwiese stehen und schauen, wie Schmetterlinge, Bienen, Hummeln, Käfer und Grashüpfer zugange sind, die eine oder andere Blume pflücken und dabei die Hitze der Sonne spüren, das ist es, was mir zur Zeit gut tut und Freude macht.
Blumenstrauß 1.Blumenstrauß 2, fürs Bad: Labkraut, wilde Möhre, Natternkopf, Ampfer, Gräser.Blumenstrauß 3.Wieder zu Hause in Berlin: Das Foto sieht grusliger aus, als es war, weil ich das Bild ein bisschen verfremdet habe 🙂 Tochter und Freundin bemalen sich gegenseitig die Gesichter mit Wasserfarbe.
Jetzt grüße ich Euch ganz lieb und wünsche Euch schöne Sommertage. Vielleicht habt Ihr auch bald Sommerferien und fahrt in den Urlaub? Unserer rückt definitiv näher. Wir fahren dieses Jahr nach Frankreich, in die französischen Voralpen bei Grenoble.
Ich arbeite die Tage übrigens an meinem Artikel zum Thema Juli im Jahreskreis. Ich glaube, deswegen hat mich auch die Muse geküsst mit den Gedichten — weil ich so drin bin in den Juli-Themen und die Monats-Energie dadurch stark fühle.
Wenn Du wissen willst, wie wir zu unserem schönen Haus auf dem Land gekommen sind, lies mal hier. Da sind unten ziemlich viele Fotos.
Vielen Dank für deine schönen Einblicke. Frankreich hört sich sehr schön an. Für uns geht’s wieder nach Sizilien. Danach zieht die jüngste Tochter aus. Da kann man vorher noch einmal Kraft tanken. Die große Tochter muss an ihre Einsatzschule im Referendariat und da könnte auch ein Umzug bevorstehen.
Liebe Tanja, auweh, wenn die Kinder das Nest verlassen… ja, da kann man sicher Kraft gebrauchen… Wir machen wieder Haustausch, da verschlägt es uns ja immer irgendwohin. Das mögen wir sehr, weil wir so Regionen entdecken, die wir gar nicht auf dem Schirm hatten. Das Baskenland. Das Loire-Tal. Umbrien. Das waren alles so tolle Entdeckungen. Jetzt die Gegend um Grenoble mit dem Chartreuse-Massiv und dem Vercors. Wir sind gespannt! Liebste Grüße an Dich!
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Liebe Maike, du bist die geborene Dichterin!
Vielen Dank für deine schönen Einblicke.
Frankreich hört sich sehr schön an.
Für uns geht’s wieder nach Sizilien.
Danach zieht die jüngste Tochter aus. Da kann man vorher noch einmal Kraft tanken. Die große Tochter muss an ihre Einsatzschule im Referendariat und da könnte auch ein Umzug bevorstehen.
Liebe Grüße, Tanja
Liebe Tanja, auweh, wenn die Kinder das Nest verlassen… ja, da kann man sicher Kraft gebrauchen… Wir machen wieder Haustausch, da verschlägt es uns ja immer irgendwohin. Das mögen wir sehr, weil wir so Regionen entdecken, die wir gar nicht auf dem Schirm hatten. Das Baskenland. Das Loire-Tal. Umbrien. Das waren alles so tolle Entdeckungen. Jetzt die Gegend um Grenoble mit dem Chartreuse-Massiv und dem Vercors. Wir sind gespannt!
Liebste Grüße an Dich!