Wir waren dieses Wochenende an drei Orten. Erst zu Hause in Berlin, dann für eine Stippvisite in unserem Haus auf dem Land, und jetzt, am Sonntag Abend, sind wir auf unserem Geigenworkshop im Schloss Kröchlendorff in der Nordwestuckermark angekommen.
Als Gedicht habe ich dieses ausgewählt, weil ich es sehr liebe und es am Samstag wieder entdeckt habe. Wir haben es (vertont) vor Corona in unserem kleinen Chor gesungen, und ich habe das Stück so gemocht.
Samstag, der 13. August 2022
Der Hibiskus in unserem Berliner Gärtchen. Ich versuche jeden Morgen als erstes kurz rauszugehen.
Kapuzinerkresse in einem Hochbeet im Gemeinschaftsgarten unserer Wohnanlage
Tomaten, ebenda.
Wegwarte in der Wohnanlage.
Blick in den heutigen Himmel. Es ist sehr warm und schwül. Am Nachmittag gewittert es kurz. Zu kurz.
Weil ich arbeiten möchte, hilft mein Mann den Töchtern dabei, Makramee zu lernen. Er lädt Anleitungen herunter und hilft den Mädels, die ersten Knoten zu lernen.
Am Ende des Tages haben beide einen kleinen Wandbehang fertig gestellt.
Ich nähe währenddessen ein Outfit für diese Puppe (eine Auftragsarbeit) und arbeite ein paar Stunden konzentriert am Computer.
Herrlich, ich hatte in den letzten Wochen 24/7 die Kinder (mindestens eines) und hatte kaum mal ein Stündchen für die Arbeit. Nur das Nötigste habe ich geschafft.
Symbolbild für eine schöne Tätigkeit: Chor-Noten heraussuchen und kopieren für unsere Gesangsgruppe aus Eltern beim Geigenworkshop.
Eine Mutter ist auch im echten Leben Chorleiterin und kann die Stücke mit uns einüben. Ich freue mich total darauf, wieder zu singen.
Auf der Suche nach dem Liedtext des Stückes „Erlen“ stoße ich auf die Lyrik von Eva Strittmatter. Ich kannte Eva Strittmatter vom Namen natürlich, aber habe nie bewusst etwas von ihr gelesen, hatte auch keinen rechten Begriff von ihrem Werk. Heute hole ich das nach und habe das Gefühl, auf eine Goldader gestoßen zu sein.
Ich glaube, das ist genau die Art von Lyrik, die ich schon lange suche. Sofort bestelle ich bei booklooker mehrere ihrer Bücher, die es dort glücklicherweise fast alle für 1 Euro gibt.
Jetzt freue ich mich total auf die Bücher.
Zum Mittagessen kocht die große Tochter vietnamesische Pho Bo, jedoch mit lokaler Hühnchenbrust statt Rinderfilet. Eins ihrer Leibgerichte.
Mein Mann und sie waren vorher zusammen im Asia-Laden in der Kopenhagener Straße die Zutaten einkaufen (Sprossen, Thai-Basilikum usw.).
Ich mache einen Instagram-Post mit Ideen für den Jahreszeitentisch im August.
Am Abend schauen wir alle zusammen ein Stück „Spiderman“, bis es für die kleine Tochter zu gruslig wird und sie auch ins Bett möchte. Mit der großen Tochter schaue ich den Film zu Ende (sie gruselt sich vor gar nichts und ist völlig angstbefreit, ganz anders als die jüngere Tochter).
Sonntag, der 14. August 2022
Mit der kleinen Tochter gehe ich Brötchen holen.
Diese Kiefer mit zwei Stämmen in unserer Wohnanlage mag ich sehr. Ich mag ihre gute Symbolik. Ein Zwillingsbaum. Freundschaft. Nähe. Gemeinsam wachsen. Sowas kommt mit bei ihrem Anblick in den Sinn.
Wir laden ums Eck meine Nichte, einige Instrumente, einen Drucker sowie jede Menge Gepäck für den Geigenworkshop ins Auto – Notenständer, Noten usw. Meine Schwägerin und mein Bruder leiten den Workshop, fahren aber mit dem Zug und können nicht all das Gepäck mitnehmen.
Ab geht’s jetzt erstmal mit Kindern und Instrumenten aufs Land in unser Häuschen.
Wir müssen nämlich heute noch das Haus auf dem Land für Bekannte von uns zurecht machen, die eine Woche im Haus wohnen.
Aber erstmal streifen wir übers Grundstück und atmen den heißen, intensiven August-Duft auf der trockenen Heide ein.
Übrig geblieben von einem Spiel der Töchter.
Die kleine Tochter und ihre Cousine entwickeln immer die schrägsten Spiele. Hier hat die eine der anderen aus allen möglichen Sachen ein völlig absurdes Kostüm zusammen gestellt, besonders aus einem zusammen geknoteten Handtuch, einer Fliegenklatsche und einigen Kochutensilien. Damit wird jetzt herumstolziert. Danach ist die andere dran.
Für unsere Gäste stelle ich ein paar Sträuße aus Wildblumen zusammen.
Wir packen zusammen und fahren am Abend weiter zum Schloss Kröchlendorff in der Nordwestuckermark, wo die kleine Tochter, meine Nichte und ich mit vielen anderen die nächsten 5 Tage verbringen werden. Die meisten anderen sind mit dem Zug hierher zum Geigenworkshop gekommen.
Mein Mann lädt uns und das Gepäck hier ab und fährt dann zurück nach Berlin zur großen Tochter
Schloss Kröchlendorff von der Seite. Es sieht von außen nobel aus, hat einen schönen großen Park und innen hübsche kleine Säle zum Musizieren, aber in den Zimmern sind fast überall einfache Stockbetten, und das Essen ist (für unsere Gruppe) jugendherbergs-mäßig. Wir, d.h. meine Tochter und ich, wohnen im Gästehaus nebenan.
Hier werden oft Hochzeiten mit externem Catering abgehalten.
Nach dem sehr bescheidenen Abendessen spielen die Kinder im Alter der Tochter draußen im Park. Die Teenager haben noch Proben am Abend, auch in der tollen Kirche.
Nach dem wilden Spiel (Fangen, Verstecken und Steh-Geh) ist die Tochter um 20 Uhr todmüde und möchte ins Bett. Sie war in den letzten Tagen gesundheitlich ein bisschen angeschlagen.
Also sagen wir für heute Gutenacht und gehen auf unser Zimmer.
Ich freue mich total auf die kommenden Tage hier beim Workshop. Es werden Tage voller Musik, Gesang, Gespräche, Austausch, Gelächter, langer Nächte und Spiel. Und das sowohl für die Kinder als auch für die Erwachsenen. Denn von vielen Kindern sind auch die Eltern dabei, als Begleitung, aber auch, weil es auch für uns so schön ist.
Für uns ist dies auch die letzte Woche der Sommerferien.
Ich wünsche auch Dir, liebe Leserin, eine gute Woche. Habt Ihr noch Ferien? Was steht an? Sind Deine Gefühle bei der nächsten Woche eher Yay! oder Nay….?
Ich freue mich immer über Kommentare und schicke freundliche Grüße der Wärme und der Sommer-Reife,
Deine Maike
Mehr Wochenenden in Bildern bei den Großen Köpfen.