Der Februar im Jahreskreis: Ideen und Impulse

Der Februar ist der Monat, in dem nach der großen Winterruhe die Lebenssäfte der Natur langsam wieder zu fließen beginnen. In diesem Beitrag erfährst du, welche Kräfte und Energien im Februar wirksam sind, und wie Du sie für Dich und Deine persönliche Entwicklung nutzen kannst. Du findest viele Impulse und Ideen, wie Du Dich im Februar stärker mit der Natur und dem Jahreskreis verbindest.

Der Charakter des Februar

Der Monatsname Februar kommt von lateinisch „februare“ = reinigen. Deswegen eignet der Februar sich gut für tatsächliche Reinigung (Frühjahrsputz, Körperpflege), aber auch für Reinigung im übertragenen Sinn. Also zum Beispiel für seelische Reinigung, oder für das Ausmisten alter Gewohnheiten.

Mütterchen Tau bei der Arbeit, Zeichnung von Elsa Beskow aus dem wunderschönen Buch „Olles Reise zu König Winter“, Urachhaus Verlag

Der Februar ist aber auch der Monat des Umschwungs. In die große Stille und Erstarrtheit des Winters kommt jetzt nach und nach wieder Bewegung, Leben, Licht und Wärme. Mütterchen Tau wird jetzt aktiv, fegt die Reste des alten Jahres fort und macht die Bahn frei für die Frühlingskönigin (für Kinder schön zu sehen im oben genannten Buch).

Noch ist da anfangs zwar Väterchen Frost, der sich an sein Zepter klammert, aber Mütterchen Tau ist jetzt energisch und gewinnt im Lauf des Monats die Oberhand.

Silbernes Februar-Licht

Wir Menschen wagen uns so langsam wieder raus und genießen die ersten stärkeren Sonnenstrahlen. Ab Mitte des Monats staunen wir über das gleißende Licht, das von glatten Baumstämmen und Steinen reflektiert wird und so hell wirkt, weil noch keinerlei Blätter da sind, die es absorbieren. Es tut so gut, das Licht und die Wärme der Sonne wieder zu spüren!

Die Natur im Februar

Auch in der Natur wird der Übergang von der bewegungslosen, kalten Stille zum Neubeginn des Lebens spürbar.

Licht und Wärme kommen zurück

Anfang Februar wird die Natur eines Tages regelrecht von der Sonne geimpft. Die Sonne scheint schon viel stärker als zu Anfang des Jahres. Die Tage sind jetzt plötzlich spürbar länger; es wirkt heller. In Leipzig (Mitteldeutschland) ist der Tag Mitte Februar schon ca. zwei Stunden länger als zu Weihnachten (7 Stunden und 50 Minuten am 25. Dezember, 10 Stunden am 15. Februar).

Die Natur wacht auf

Im Februar erwachen ganz vorsichtig die Kräfte der Natur wieder. Zunächst noch träge. Anfang bis Mitte Februar ist es oft noch still, verschneit und eisig draußen. Doch im Laufe des Monats schmilzt langsam der Schnee und beginnen die Säfte wieder zu fließen.

Der Lebenssaft der Bäume fließt nach der Winterruhe über die Wurzeln wieder in den Stamm hinein. Die Knospen der ersten Bäume und Büsche schwellen, erste warme Lüfte und erwachende Tiere lassen den Frühling schon fern erahnen. Manchmal flattert schon ein ganz zartes “blaues Band” durch die Lüfte. Nach der Schneeschmelze in den Bergen beginnen auch die ersten Bächlein wieder zu gluckern.

Die Sonne – Wecker der Natur

Die Sonne weckt auch die Frühblüher, die vom Frühling künden. Schneeglöckchen wandeln die erste Sonnenkraft des Jahres in Wärme um und vermögen es so, den Schnee zu schmelzen, der über ihnen liegt. Sie schmelzen sich sogar durch Eisschichten.

Die ersten Tiere

Im Februar kommen die ersten Zugvögel zurück von ihrer Reise in wärmere Gebiete. Stare zählen zu den ersten Rückkehrern. Spechte zimmern hörbar an ihren Bruthöhlen. Haubentaucher, Waldkauze und auch Meisen beginnen schon mit der Balz oder Brut; die Meisen erkennt man an ihrem vorfrühlingshaften „Bitteschön! Bitteschön!“ – Gesang.

Sobald es im Februar draußen milder wird, tauchen auch Insekten auf. Erste Bienen taumeln träge durch die Luft und suchen Nahrung an Hasel- und Weidenkätzchen. Auch Ameisen, Mücken, Erdhummeln und Schmetterlinge wie Zitronenfalter werden bei günstiger Witterung jetzt schon aktiv.

Erste Schösslinge

Sogar allererste Pflanzen und Wildkräuter beginnen jetzt schon zu sprießen. Eines der ersten Wildkräuter ist der Huflattich, dessen Blätter für unsere Vorfahren wegen ihres hohen Vitamin C-Gehalts wichtig war. Auch Vogelmiere, Löwenzahn, Brennnesseln und Labkraut kommen bei wärmeren Temperaturen schon hervor, wenn man ein bisschen Geduld und Aufmerksamkeit mitbringt.

Winterlinge

An Blümchen findet man im Februar natürlich die lang ersehnten Frühblüher wie Schneeglöckchen und Winterlinge. Und die ersten Bäume blühen: Haselnuss, Weide und Erle zum Beispiel. Sie sind wichtige Bienennahrung, deswegen sollte man sie nicht abpflücken. Weidenzweige zu schneiden ist an vielen Orten Deutschlands deswegen verboten.

Februar-Wissen unserer Urahnen

Ich finde ja immer, dass ein Blick auf uralte heidnische Bräuche und Vorstellungen ein guter Schlüssel zum Verständnis des Jahreskreises ist. Unsere heidnischen (= keltischen, germanischen und slawischen) Vorfahren waren noch viel enger mit der Natur und dem Jahreskreis verbunden als wir heute, denn sie waren vom Rhythmus und von den Launen der Natur absolut abhängig. Ihr Überleben als bäuerliche Kulturen hing schließlich davon ab, ob zur rechten Zeit Regen fiel, das Getreide wuchs und die Früchte reifen konnten.

Die Riten und Feste unserer heidnischen Urahnen sind ja auch der kulturelle Ursprung der christlichen Feste und Bräuche. Denn im Zuge der Christianisierung von Europa wurden die alten Bräuche der „wilden“ Germanen, Kelten und Slawen übernommen und christlich umgedeutet. So wurde zum Beispiel aus den uralten Lichterfesten um die Wintersonnenwende die Geburt Jesu (Weihnachten), aus den heidnischen Frühlingsbräuchen wurde die Auferstehung Christi (Ostern). Aus dem keltischen Imbolc Anfang Februar wurde Maria Lichtmess.

Und da sind wir schon beim Thema.

Imbolc / Oimelc: Heidnischer Vorgänger von Maria Lichtmess

Maria Lichtmess am 2. Februar geht auf ein altes keltisches Fest zurück, das heute noch als Imbolc oder Oimelc bekannt ist und in Irland noch gefeiert wird. Der Name Imbolc bedeutet „Rundum-Waschung“ und kennzeichnet das Fest als Reinigungsfest. Oimelc ist die Bezeichnung für die erste Milch der Schafe im Frühjahr, was auf Tätigkeiten der Fruchtbarkeit wie Nähren und Gebären hinweist. Im übertragenen Sinne feiert Imbolc/Oimelc also auch Mutter Erde, die die Keime der Pflanzen in sich trägt, die bald wachsen werden.

Brigid, die heidnische Frühlingsgöttin

Das irisch-keltische Imbolc ist der heiligen Brigitte (Brigid) geweiht. Brigid löst in der keltischen Vorstellung als Göttin des Vorfrühlings die Wintergöttinnen ab. Die Wintergöttin ist in unserem Kulturkreis bekannt unter den Namen Frau Holle, Perchta, Berta oder auch Erda.

Brigid kommt Anfang Februar vom Himmel herab und erweckt mit ihrem Lichtpfeil die Natur zum Leben.

Brigid mit ihrem Lichtpfeil

„Kindliche“ Zeit

Brigid ist in der keltischen Mythologie von elementaren Wesen begleitet, allen voran dem Bär. Brigids Zeit, die bis zum 2. Mai dauerte, stand im keltischen Jahreslauf für den Lebensabschnitt der Kindheit. Deswegen ist die Zeit des Vorfrühlings seit jeher auch die Zeit des Spielerischen, des Kindlichen und der Ausgelassenheit, zu der auch der drollige Bär passt. In der keltischen Vorstellung stand das Jahresrad in der dunkelsten Zeit zwischen Ende November und Imbolc still. In dieser Zeit durfte z.B. nicht getanzt werden.

So markierte das Fest der Brigid auch das Ende des Tanzverbotes. Kein Wunder, dass darauf seit Urzeiten eine heitere Zeit mit Spiel, Spaß und Tanz folgte. Dieses Treiben hat sich als närrische Faschingszeit bis heute erhalten.

Imbolc: Fest des Lichtes und der Reinigung

Der Lichtpfeil der Brigid. So haben ihn unsere Vorfahren wohl wahrgenommen.

Brigid trägt einen hellen Lichtstrahl mit sich, der nicht nur die Natur weckt, sondern im übertragenen Sinne auch für das Erwachen der Lebensfreude und der Erotik steht. Diese Göttin, die die Tage spürbar länger werden lässt, das Eis zum Schmelzen bringt, die Gewässer wieder in Bewegung bringt, die Säfte der Bäume anregt und die Pflanzen wieder zum Sprießen bringt, regt also auch die Lebenssäfte im Menschen an.

Ganz früher wurde in dieser Zeit das (Liebes-)Orakel befragt, und es wurden Probe-Ehen geschlossen. Außerdem waren Reinigungs-Rituale Teil der Zeremonien. Das Reinigen von Haus und Hof nach dem langen Winter diente damals natürlich auch ganz praktisch der Hygiene.

Das uralte Reinigungs-Ritual hat auch Eingang in Astrid Lindgrens „Ronja Räubertochter“ gefunden: Ronjas Mutter Lovis scheucht bei den ersten Sonnenstrahlen nach dem langen Winter die dreckigen, stinkigen Räuber hinaus in den Schnee, auf dass sie sich nach der langen Zeit des Drinnenseins endlich einmal gründlich waschen. Herrlich und unvergessen die Zeichnung von Ilon Wikland, wie die noch etwas verdatterten Räuber nackig im Schnee durcheinanderpurzeln!

Frühjahrs-Putz: Ein Relikt aus uralter Zeit

Noch heute macht man ja “Frühjahrsputz”, das ist nichts anderes als ein Relikt der Reinigungsrituale aus alter Zeit. Es entspricht irgendwie unserem inneren Wunsch, jetzt Sauberkeit, Frische und Ordnung in die Wohnung zu bringen.

In der Landwirtschaft wurden um diese Jahreszeit auch die Obstbäume “wachgerüttelt”, was manche Bauern im mitteleuropäischen Raum heute noch tun. Und sobald das Eis geschmolzen war, begann die Feldarbeit.

Die Brigid-Mythologie in „Schneeweißchen und Rosenrot“

In unserem Märchen „Schneeweißchen und Rosenrot“ hat sich übrigens die Mythologie der Brigid erhalten. Der Bär (Brigids Begleiter), unter dessen Fell es golden blitzt und sich der Prinz versteckt, steht für den kommenden Frühling, für Erotik und Lebenskraft. Schneeweißchen und Rosenrot sind die beiden Aspekte der Frühlingsgöttin (Licht und Feuer). Die Mutter der beiden Schwestern steht für die Wintergöttin (Frau Holle-Figur) und der böse Zwerg für die negativen Aspekte der Winterzeit (und die dunklen Anteile in uns Menschen), die mit dem Frühling überwunden werden dürfen.

Feste im Februar: Maria Lichtmess

Das erste Fest, das in unseren Breiten in christlichen Kreisen im Februar gefeiert wird, ist Maria Lichtmess am 2. Februar. Das Fest ist der christlich umgedeutete Nachfolger des heidnischen Imbolc bzw. der Riten um das Wieder-Erwachen von Licht und Natur.

Kerzenweihe

An diesem Tag werden in vielen Gegenden Europas in der Kirche Kerzen geweiht, die man dann mit nach Hause nimmt. Früher (und in manchen Gegenden noch heute) wurde / wird dieses Frühlings-Licht dann durch die Ställe und durchs Haus getragen, um Haus und Hof zu segnen. In der Steiermark z.B. trägt man das geweihte Lichtmessfeuer von Haus zu Haus, und entzündet die Herdfeuer oder eine Kerze am Hausaltar damit.

In Kärnten tropft man z.B. als Schutz für das kommende Jahr drei Tropfen Wachs auf ein Brot, das dann für ein Jahr lang aufgehoben wird.

Weitere Bräuche um Lichtmess

In anderen Gegenden wurden/werden Ställe und Wohnräume gründlich geputzt. Mensch und Vieh wurden/werden mancherorts rituell mit Büscheln aus Haselnuss-, Weiden- oder Birkenzweigen abgestrichen. Die Räume, manchmal auch die Ställe, wurden mit reinigenden Kräutern wie Wacholder geräuchert. Der Sinn dieser Rituale ist es, Menschen und Tiere von alten Lasten zu befreien, damit Neues wachsen und entstehen darf.

Man kann das Fest auch als Anlass nehmen, um über das eigene Licht und das eigene Dunkle nachzudenken. Beides hat seinen Platz und seine Berechtigung. Jetzt wird aber das Licht stärker und darf darum auch besonders begrüßt werden – Bewegung, Lebendigkeit, Abstreifen des Wintermuffs sind jetzt angesagt.

Maria Lichtmess: Markantes Datum im Bauernkalender

Meine Mutter hat mir folgenden Spruch weiter gegeben: „Maria Lichtmess – bei Tag zu Nacht ess!“ Dieser Spruch sagt aus, dass es zur Abendbrot-Zeit an Maria Lichtmess erstmals wieder so hell war, dass man keine Kerzen mehr anzünden musste, also bei Tageslicht essen konnte. Das teilt uns auch mit, dass die Menschen in Mitteleuropa früher wohl gegen 16 Uhr zu Abend aßen! 🙂

Beginn des neuen Arbeitsjahres

Maria Lichtmess war in früheren Zeiten auch der Tag, an dem das Bauernjahr begann. Jetzt wurde mit den ersten Arbeiten draußen begonnen, z.B. Weidezäune reparieren oder erstes Pflügen. Auch endete das Dienstboten- und Knechtsjahr. Jetzt konnten Knechte, Mägde und andere Angestellte zu einer anderen Arbeitsstelle wechseln oder das Arbeitsverhältnis per Handschlag fortsetzen. Bis zum 5. Februar war dann Zeit, sich evtl. zur nächsten Arbeitsstelle zu begeben. Die paar Tage waren traditionell der wenige Urlaub für Knechte und Mägde im Jahr.

So markiert Anfang Februar auch einen traditionellen Neuanfang, mehr vielleicht als der kalendarische Jahresbeginn am 1. Januar.

Feste im Februar: Fastnacht/Karneval/Fasching. Da tanzt der Bär!

Närrisches Treiben nach dem langen Winter hat in unseren Breiten eine uralte Tradition, wie oben schon erwähnt. Von der Frühlingsgöttin wurden die Lebenssäfte geweckt; jetzt konnte man im wahrsten Sinne des Wortes mal den Bären rauslassen, verrückt spielen und die sonstige Ordnung umkehren. Es wird manchmal sogar behauptet, dass in vorchristlichen Zeiten der Frühling auch mit wilden Orgien eingeläutet wurde.

Rollen annehmen

Aber hinter den Karnevalsbräuchen steckt mehr als nur närrisches Treiben und Spaß am Verkleiden. Im Verkleiden steckt die Chance,

  • Neues auszuprobieren,
  • Rollen und Normen umzukehren,
  • zu experimentieren,
  • verborgene Seiten auszuleben und
  • Eigenschaften zum Vorschein kommen zu lassen, die sonst nie einen Platz haben.

Denk gern mal darüber nach, wenn Du überlegst, wie Du Dich zu Fasching/Karneval verkleiden möchtest.

Tiergeister

Tschäggättä aus dem Lötschental im Wallis (CH)

Aus dem alemannischen Raum (Süddeutschland, Schweiz) kennt man zum Teil wirklich gruselige Fastnachtskostümierungen, die noch aus heidnischer Zeit stammen. Man denke zum Beispiel an die Tiergeister aus dem Lötschental im Wallis (Schweiz) namens „Tschäggättä“. Das sind echt schaurige Gestalten mit handgeschnitzten Holzmasken und Tierkostümen aus Ziegen- und Schaffellen, die zur Fastnachtszeit abends herumwandern, die Menschen erschrecken und „zum Narren halten“. In früheren Zeiten (noch gar nicht so lang her…) durften die Tschäggättä sogar Gewalt an Menschen ausüben – echt unheimlich – ich will gar nicht dran denken, was da so gemacht wurde….

So einem Tschäggättä will man abends bei Dunkelheit echt nicht begegnen…

Die Maskierungen und das wilde, manchmal laute Treiben zur Fastnachtszeit diente nicht nur dazu, den Winter auszutreiben. Besonders an alten Kostümierungen wie den Tschäggätä wird heute noch sicht- und spürbar, dass es bei den Kostümierungen auch darum ging, sich mit den Tiergeistern der heidnischen Mythologie zu verbinden.

Mit Tiergeistern haben sich die Menschen aller Kulturen der Welt mit Masken und Kostümen seit Jahrtausenden verbunden. So sollen die Kraft und der Geist des Tieres auf den Menschen übergehen und der Gruppe Botschaften und Weissagungen der Naturgeister mitteilen. Das sind uralte Bräuche, die sich aufgrund ihrer impressiven Kraft bis heute erfolgreich gehalten haben.

Zur Zeit findet man übrigens in der Mediathek von ARTE (arte.tv) in der Rubrik „Zu Tisch in…“ einen sehenswerten Beitrag zur Tradition der Tschäggättä-Kostüme im Wallis. Einfach auf arte.tv „Wallis“ als Suchbegriff eingeben.

Masken

Diesen Menschen mit Maske habe ich im Februar 2022 in Venedig aufgenommen, als dort gerade Karneval war – hier zum Wochenende in Bildern von unserem Wochenende in Venedig

Die Symbolik der Maske ist ja bekannt. Masken erlauben, sich anders zu geben, als man ist. Sich zu verstecken, sein wahres Ich nicht preis zu geben. In andere Rollen zu schlüpfen, Ungewohntes auszuprobieren. Das kann sehr gut tun und befreien.

Man muss aber für den befreienden, inspirierenden Effekt von Masken und Kostümen nicht unbedingt betrunken in der Kölner Innenstadt herumtorkeln oder bei politischen Satire-Versen im Zelt schunkeln. Wie man auch jenseits vom Karneval mit Kostümierungen und Masken spielen kann, liest Du unten bei den Ideen. (Nicht alle mögen ja den Karneval.)

Sich ungehemmt gehen lassen

Aber natürlich darf der Karneval auch dazu dienen, sich mal so richtig gehen zu lassen. Das darf auch sein, wenn man Spaß daran hat! Wann, wenn nicht jetzt?

Feste im Februar: Valentinstag

Auch den Valentinstag möchte ich wenigstens erwähnen, auch wenn er erst seit Kurzem auch in Mitteleuropa gefeiert wird. Letztlich könnte man behaupten, dass der Valentinstag auch von Brigid erotischem Pfeil inspiriert ist, darum hat er wohl seine Berechtigung. Natürlich steht überall (auch bei Wikipedia), dass der Tag auf einen heiligen Valentinus zurückgeht (es gibt verschiedene Figuren, Biographien und Legenden zu diesem Namen).

Mit der romantischen Liebe assoziiert wurde der Namenstag des Valentin erstmals im 14. Jahrhundert; einen weiteren Schub für heutige Traditionen gab es im England des 18. Jahrhunderts, als der Brauch entstand, dass Liebende einander Grußkarten („valentines“), Blumen und Süßigkeiten schickten.

Ich gestehe hiermit, dass ich keine Freundin vom Valentinstag bin und mich freue, dass mein Mann und ich ihn erfolgreich ignorieren. 🙂 Wir mögen an dem Tag nicht, dass er in der heute zelebrierten US-amerikanischen Form vor allem vom Konsum und von klischeehaften Vorstellungen von Liebesbeziehungen geprägt ist.

Natürlich gibt es auch andere Formen, den Tag zu begehen, als sich gegenseitigen billigen Tünnef aus der Valentinstag-Grabbelkiste zu schenken, oder amerikanischen Idealen zu folgen. Ideen dazu folgen!

Typisch Februar: Fastenzeit

Nach der Karnevalszeit beginnt die traditionelle Fastenzeit. Die Menschen haben im späten Winter seit Urzeiten gefastet. Ursprünglich natürlich deswegen, weil die Vorräte alle waren und man warten musste, bis draußen das erste Grün spross, die Hühner wieder fleißig Eier legten und erste Tiere schlachtreif waren.

Das Christentum deutete die Fastenzeit dann christlich als Zeit der Buße, des Verzichts und der Vorbereitung auf die Auferstehung Christi an Ostern.

Auch wenn hier ein Kreuz liegt – Fasten muss man absolut nicht christlich verstehen.

Fasten ist wahnsinnig gesund, und unser Körper kann es perfekt. Kein Wunder: Menschen mussten seit Urzeiten Fastenzeiten überstehen, so dass unser Körper das ohne Probleme durchsteht. Im Gegenteil: Es ist absolut gesund, gelegentlich auf Nahrung zu verzichten.

Besonders das traditionelle Heilfasten (nur Tee und Brühe trinken, keine feste Nahrung für eine bestimmte Zeit bis zu 6 Wochen) erneuert unsere Zellen, schützt vor Krebs und anderen Zivilisationskrankheiten und schenkt außerdem frische Seelen- und Lebenskräfte.

Man kann jedoch auch sehr gemäßigt fasten, auch ohne Verzicht auf Essen. 19 verschiedene Fasten-Ideen von Genussmittelverzicht bis Klima-Fasten habe ich hier in diesem Beitrag gesammelt:

Du findest in diesem Beitrag nicht nur tolle Fasten-Ideen, sondern auch viele Inspirationen und Informationen zum Thema Fasten. Lies gern mal rein!

Themen im Februar

Im Februar darfst Du Dich gedanklich, ggf. auch in der Meditation (oder auf anderen Wegen) mit folgenden Fragen und Themen befassen:

Reinigung
Dich selbst reinigen, äußerlich und innerlich; ausgiebige Körperpflege, aber auch Seelenpflege. – Fasten ist ein inneres und äußeres Reinigungsritual und ist also diesbezüglich sehr hilfreich.

Neuentfachen des jungen Lichts
Was darf dieses Jahr bei dir wachsen? Was bekommt Kraft? Welche Samen in dir sollen ans Licht?

Altes abstreifen
Was belastet dich, wovon solltest du dich trennen? (geistig, seelisch, emotional, aber auch ganz praktisch: Ausmisten!) – Stichwörter Beziehungen/Freundschaften/Bekanntschaften, Arbeitsverhältnisse, Lebensumstände, Gewohnheiten,…

Winter vertreiben
Kaltes / kalte Gefühle gehen lassen; Faulheit, Lähmung, Dunkelheit und negative Gedanken gehen lassen

Neubeginn
Was möchte ich neu in mein Leben aufnehmen? Denke an Gewohnheiten, Rituale, Denkmuster,…

Visionssuche / Ausrichtung für das Jahr finden
Wo möchte ich dieses Jahr hin? Habe ich Ziele oder Visionen, wie mein Leben bestenfalls aussehen könnte? Was wünsche ich mir tief innen für mein Leben, für mein Wohlgefühl? Könnte ich allererste Schritte tun (Keime anlegen), damit ich meiner Vision näher komme?

Aufs Wesentliche konzentrieren
Was ist mir wirklich wichtig in meinem Leben? Was sind die 3-5 Dinge, auf die ich nicht verzichten möchte? Warum? Und worauf könnte ich verzichten?

Die Energien des Wassermanns aufgreifen und nutzen
Der Februar ist der Monat des Sternzeichens Wassermann. Der Wassermann steht für

  • Loslösung von verhafteten Strukturen und von nicht mehr wichtigen (materiellen) Dingen
  • Lösung von unguten Bindungen
  • Neue Ideen entwickeln und zulassen, Neues ausprobieren und annehmen
  • Dinge neu und anders machen
  • mehr Unabhängigkeit (von Menschen und Umständen) schaffen,
  • Strukturen und Muster aufbrechen
  • Rebellion, freier Geist, Mut, Zukunftsorientierung

Aktivitäten und Rituale, die zum Februar passen

Reinigungs-Räucherung

Frühjahrsputz: Wohnung, Haus, Garten, Keller, Hof… gründlich sauber machen

Ausmisten: Schritt für Schritt von Dingen trennen. Äußere Ordnung sorgt auch für innere Ordnung.

Neues zulassen: Etwas machen, was Du noch nie gemacht hast, oder so etwas konkret planen. Zum Beispiel allein verreisen? Fallschirmspringen? Eine Dating-App benutzen? Einen Termin bei einer Heilerin oder einer*m Coach vereinbaren? Eine Sportart oder ein Musikinstrument ausprobieren? – Was wolltest Du immer schonmal machen?

Reinigungsritual durchführen: Im Februar mindestens ein- oder zweimal mit gutem Duft baden oder ausgiebig duschen, Peeling (z.B. mein unübertroffenes Efeu-Peeling), danach eincremen, Fußpflege, Nagelpflege, neue Frisur, neues Outfit…

Fasten: Siehe oben und in diesem Beitrag – passt perfekt in diese Jahreszeit und tut SOOOO gut!

Räuchern zur Hausreinigung. Schöne Räuchersets zu verschiedenen Themen findest Du z.B. bei @naturmama (Instagram) bzw. dem Naturkinder Shop. Oder auch bei der Kräuterfrau Sonja Sacher alias @pflanzengeist_und_seelenzauber (Instagram) bzw. ihrer Kräuterwerkstatt mit sehr gut sortiertem Shop (Werbung unbezahlt und unbeauftragt).

Kerzenweihe / Jahreskerze segnen: Eine Kerzenweihe führen viele katholische Kirchen (aber auch manche evangelischen) rund um den 2. Februar (Maria Lichtmess) durch. Alternativ kann man zu Hause ganz privat eine Jahreskerze segnen (Anleitung folgt).

Verkleiden, andere Rollen auszuprobieren: Nimm Dir einen Nachmittag Zeit, schminke Dich, verkleide Dich, zieh Dir Sachen an, die Du nie trägst oder auch aus dem Kleiderschrank des Partners/der Partnerin. Versuche, die Scham zu überwinden und betrachte dich verkleidet/geschminkt/maskiert im Spiegel. Bewege Dich und schau mal, was die Verkleidung, ein anderer Gesichtsausdruck, eine andere Haltung, ungewohnte Bewegungen und Körperhaltungen, eine Maske, die Schminke,… mit Dir machen. Ganz sicher kommt was Spannendes dabei heraus. Keine Angst, nur Mut! Nimm Impulse und Neues an, die sich dir zeigen.

Lärm, Tanzen, Geräusche: Den eigenen Winter austreiben und im wilden Tanz, schreiend und/oder singend Gefühle rauslassen, die im Winter (oder überhaupt schon viel zu lang) geschlafen haben. Ähnlich wie das verkleiden oben, erfordert aber mehr Mut, und man muss die Scham überwinden. Aber wenn man das schafft, kann was Tolles dabei rauskommen!

Wunschritual mit Kerzenschiffchen: Kleine Schiffe mit Kerzen in Fluss oder See setzen und das Licht mit den Wellen über das Wasser tragen lassen. Jedes Schiffchen steht für einen Wunsch oder eine Vision für Dich/Euch.

Orakeln. Im Handel finden sich Orakelkarten mit allen Ausrichtungen, die man sich wünschen kann. Mein persönlicher Tipp: Krafttier-Karten.

Den Saft der Bäume hören: Halte an einem sonnigen Tag Ende Februar dein Ohr an einen Baumstamm, am besten an eine Rotbuche. Dort hörst Du es dann rauschen und gluckern. Das sind die frischen Säfte, die von den Wurzeln zur Krone aufsteigen und die Ausbildung der frischen Triebe vorbereiten.

Haut an die Sonne lassen: beim Spazierengehen die Ärmel hochkrempeln, die Schuhe ausziehen… Licht an die Haut lassen ist jetzt so wichtig und gut!

Kräuter sammeln: Vogelmiere, Scharbockskraut, Brennnesseln, Brunnenkresse,…

Langer Spaziergang in der Natur: kräftig ausschreiten, Blut und Kreislauf tüchtig anregen, ins Licht schauen, Haut der Sonne aussetzen. Ganz wichtig jetzt im Februar!

Eine geführte Meditation machen, jetzt z.B. zu den Themen Neubeginn, Veränderung zulassen, Beziehungen loslassen, innere Reinigung, Visionssuche… Auf YouTube, in Meditations-Apps und -Podcasts gibt es tolle kostenlose Gedankenreisen zu allen nur denkbaren Themen. Dafür muss man nicht „meditieren können“, man muss nur ein bisschen Zeit und Ruhe mitbringen. Ein*e Sprecher*in leitet dich durch die Fantasiereise wie bei einem Hörbuch, so dass man nicht mit den Gedanken abschweift. Kann ich nur empfehlen.

Februar – Ideen mit Kindern

Keimlinge basteln – Märchenwolle um zusammen geklebte Holzkugeln wickeln, oben ein Blatt formen und die Spitze zwirbeln. Wir haben hier für die Bäuche runde Bällchen aus Neptungras genommen (findet man an Stränden).
Die Puppen mit rausnehmen – auch in den Schnee! Auch Waldorfpuppen und andere Stoffpuppen kann man waschen.
Auch im Kinderzimmer Frühjahrsputz machen und alles schön aufräumen. Am besten zusammen mit den Kindern.
Spaziergänge in die Natur! Ganz toll ist es immer in der Nähe von einem Bach. Denn dort haben Kinder eigentlich immer Spaß, wenn man sie lässt. Auch im kalten Februar!
Draußen sein schenkt Kraft! Nicht nur Kindern, auch uns Erwachsenen.
Wenn’s warm ist, können Kinder auch schon im Februar draußen malen oder anders kreativ sein. Das Bild ist von einem warmen Februar-Tag vor ein paar Jahren.
Das Keimen der Natur sichtbar machen: Strünke von Gemüse auf der Fensterbank austreiben lassen.
Aus Weidenkätzchen in Walnussschalen kleine Vögelchen herstellen.
Papier-Theater herstellen und kleines Stück über das Austreiben und Wachsen von Schneeglöckchen spielen. Der Osterhase hoppelt auch schon durchs Bild…
Besen aus Weidenzweigen herstellen. Achtung, Weide nicht selbst schneiden, sondern unbedingt aus sicherer Quelle besorgen (Gärtnerei). Weide ist in Deutschland geschützt.

Dekorationsideen im Februar

Schneeglöckchen aus Papier – hier zur Anleitung
Sprossen-Blumenkinder. Hier zur Anleitung.
Ende Februar dürfen bei uns die ersten Tulpen einziehen. Die Postkarte mit dem schlafenden Weidenkätzchen ist ein Bild von Elsa Beskow, das man auch online findet.
Weidenkätzchen-Babys – hier zur Anleitung.
Hyazinthen mit Blaubeerzweigen und weißem Papier

Ich wünsche Euch einen guten, inspirierenden Februar! Lasst mir sehr gern einen Kommentar da, welche der Ideen und Gedanken Ihr gut oder interessant fandet!

Liebe Grüße,

Eure Maike

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Quellen dieses Beitrags:

http://www.kuriosetierwelt.de/unsere-natur-im-februar-pflanzen-insekten-voegel-kroeten-und-wildschweine/

https://www.nabu.de/natur-und-landschaft/natur-erleben/natur-tipps/monat-fuer-monat/02057.html

https://www.jahreskreis.info/files/imbolc.html

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