Was ist Schönheit: Wochenende in Bildern 30. April/1. Mai 2022

Wir waren wieder mal auf dem Land, die ganze Family. Endlich sehen wir hier mal die Tulpen blühen – wegen der Lockdowns waren wir in den letzten beiden Jahren genau zur Tulpenblüte nicht hier.

Wie Ihr auch hier in meinem “perfekten Tag im April 2022” lesen könnt, bin ich nach einem monatelangen Tief pünktlich zu Ostern wieder auferstanden. Warum, weiß ich gar nicht so genau; es ist nichts Einschneidendes passiert. Aber es geht mir besser. Waren es die acht sehr erholsamen Tage vor Ostern, die ich allein auf dem Land verbrachte? Das Sonnenlicht (Vitamin D)? Das seelische Mitschwingen mit der Natur, die endlich auch wieder loslegt und lebendig wird? Neue Impulse, die ich bekommen habe? Ich weiß es nicht. Jedenfalls fühle ich mich besser, und ich bin sicher, dass ich wieder bergan gehe. Dass ich das tiefe, dunkle Tal hinter mir gelassen habe. Und das ist schön!

Darum heute dieses Zitat von Nietzsche:

Samstag, der 30. April 2022

Auch vor unserer Haustür in Berlin ist es grün. Es dauert nicht mehr lang, und die Büsche rechts und links hängen voller dicker weißer Bälle (Schneeball-Hortensien), die leider nur etwa drei Wochen im Jahr ihren pompösen Auftritt haben.

Die große Tochter hat gestern mit einer Freundin einen Zitronenkuchen gebacken, den die Schalen von drei Zitronen aus Rom aromatisieren.

Geigenstunde der kleinen Tochter. Mit einer Freundin aus der Gruppe werden die Stücke besprochen, die die beiden spielen.

Heimweg durch den Park.

Mit dem Zug fahren die Töchter und ich aufs Land, wo mein Mann uns vom Bahnhof abholt – er ist schon seit gestern hier. Nicht weit von unserem Haus sehen wir direkt wieder die Hirschherde, die ich zuletzt am Ostersamstag gesichtet habe.

Überall auf unserem Grundstück blühen die Tulpen.

Und die Traubenhyazinthen.

Auch am Schuppen.

Spaziergang übers Grundstück mit meinem Mann und den Hunden.

Mein Mann hat ein altes Schränkchen abgeschliffen, das schon seit Anbeginn zum Haus gehörte. Es war dunkelgrün lackiert. Jetzt wird es weiß gestrichen.

Ich stricke dabei an einem Puppenkleidchen, die Kinder rennen mit en Hunden herum, schaukeln und wollen ständig was zu essen.

Die ersten Maiglöckchen sind schon heraus.

Spaziergang mit den Kindern und Hunden in den Wald. Wir finden ganz weiche, wollige Haarbüschel auf dem Boden neben dem Weg. Hat die jemand hierher gebracht? Oder hat ein Tier sein Winterfell verloren, indem es sich an einem Baum schabte? Wir wissen es nicht.

Die Wolle ist jedenfalls sehr weich.

Die Kinde haben frühlingshaften Bewegungsdrang. Sogar die Große, die sonst nicht sehr gern rennt.

Aber heute. Die Kinder stehen den Hunden in nichts nach.

Aus dem Wäldchen wollen die beiden aber schnell wieder raus. Sie sehen überall Spinnen und ekeln sich davor. Keine Ahnung, woher sie ihre Spinnenangst haben; weder mein Mann noch ich haben Probleme mit Spinnen. Hier huschen aber wirklich viele herum; mir fällt es auf, als ich darauf achte.

Trotzdem werden Anemonen gepflückt. Die wachsen hier zu Tausenden.

Zu Hause schmücken die Anemonen die Küche.

Die große Tochter hackt Dill für den Gurkensalat..

Wir grillen hinterm Haus. Es gibt Lammspieße, Gurkensalat, geröstetes Brot, Focaccia und Rohkost.

Wir sitzen noch am Feuer, bis die Sonne untergegangen ist, und schlüpfen dann alle müde ins Bett. Passenderweise lesen wir heute bei Harry Potter von der Beerdigung Aragogs, Hagrids Riesenspinne aus der Gattung der Acrumantula. Die Kinder stellen sich vor, die kleinen schwarzen Spinnen aus unserem Wäldchen würden sich alle in Acrumantulas verwandeln. Schauder, schauder….

Sonntag, der 1. Mai 2022

Alle haben sehr gut geschlafen, trotz Spinnen-Fantasien am Vortag.

Die große Tochter und ich stanzen Herzen und Sterne aus Birkenrinde, die wir im Wald gesammelt haben.

Ich gärtnere ein wenig; unter anderem pflanze ich eine Himbeerstaude ein (kann man die erkennen?)

Wir fahren ein kleines Stück mit dem Auto zu einem schönen Spazierweg. Hund Oskar genießt es, den Kopf aus dem Fenster zu strecken, wenn wir fahren. Die Tochter hält ihn dabei gut fest.

Wir spazieren zu einem Aussichtspunkt über ein Moor.

Die Kinder schauen mit dem Fernglas, ob sie seltene Tiere sehen. Aber wir sehen nur Schwäne und Kraniche. Die sehen wir hier in der Gegend aber so oft, dass das für uns jetzt kein so dolles Ereignis ist. Trotzdem ist es schön hier.

Man kann auch einen kleinen Fluss überqueren.

Es ist die Zeit des Löwenzahns. Überall sind die Wiesen dottergelb gesprenkelt.

Ein paar Tagpfauenaugen fliegen herum.

Die Buchen bekommen Laub. Grün vor Blau, wie hat mir das gefehlt!

Ich pflücke Blaubeerkraut als Grün für Blumensträuße..

Auf dem Rückweg sehen wir im Nachbardorf einen Storch in seinem Nest.

Als wir wieder zu Hause sind, haben alle Hunger. Eine Nachbarin hat uns Tapioka-Resipapier vorbeigebracht, deswegen gibt es Sommerrollen mit Salat, Möhren, Paprika, frischem Koriander angebratener Hühnerbrust und selbst gemachtem scharfem Dip.

In der Mittagspause fange ich mit diesem Löwenzahn-Blumenkind an. Das ist für den Jahreszeitentisch in der Klasse der kleinen Tochter. Die Puppe bekommt noch mehr Löwenzahnblätter als Rock und eine große Blume mit Stängel in den Arm.

Töchterchen übt ein bisschen Geige.

Mein Mann hängt das fertig gestrichene Schränkchen auf, wo es immer schon hing.

Dann Packen und zurück nach Berlin.

In den nächsten Tagen kommt eine Operation an meinen Augen auf mich zu. Ich habe grauen Star, seit ich denken kann. Und ja, das ist das, was die meisten Menschen erst bekommen, wenn sie alt werden. Es ist letztlich eine Trübung der Linsen. Ich merke davon außer einer erhöhten Lichtempfindlichkeit nicht viel; ich habe jedenfalls nicht das Gefühl, dass meine Sicht getrübt ist. Aber die Augenärztin hat mir im Februar die baldige Operation nahe gelegt. Tja, da muss ich dann wohl durch. Ich freue mich nicht gerade darauf, muss ich zugeben…. Aber das wird schon werden.

Mich nervt nur, dass ich dann zwei, drei Tage lang nicht arbeiten kann, denn die Augen werden nicht gleichzeitig operiert. Das rechte Auge kommt am Dienstag dran, das linke am Donnerstag.

Wer weiß, vielleicht trägt auch die Augen-OP zu meiner weiteren Auferstehung bei 😀
Ob mein Blick oder meine Sicht sich durch die OP merklich verändern?

Da ich neue Blickwinkel und Sichtweisen immer willkommen heiße, bin ich gespannt auf die Antwort.

Ich wünsche Dir eine gute neue Woche und ein paar angenehme Sinnenfreuden im Mai,
Deine Maike

Weitere Wochenenden in Bildern finden sich gesammelt hier bei Große Köpfe, dem schönen Berliner Familienblog von Alu und Konsti.

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9 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Guten Morgen,
    über 12 von 12 zu dir gekommen und hängen geblieben.
    Ich trag mich mal spontan für deinen Newsletter ein.
    Liebe Grüße,
    Britta

  2. Liebe Maike,
    da habt Ihr ja wieder ein schönes Wochenende gehabt! Danke, dass Du uns immer mit nimmst. Ich freue mich für Dich, dass Du aus dem Tief aufgetaucht bist. Zum Glück geht es mir genauso. Der Herbst/Winter-Blues ist vorbei – Halleluja 🙂
    Ich wünsche Dir alles erdenklich Gute für die beiden OPs und sende Dir liebe Grüße,
    Juliane

    • Danke, liebe Juliane! Die erste OP ist sehr gut verlaufen, morgen kommt das zweite Auge dran 🙂
      Liebste Grüße an Dich!

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