Nichts bleibt. Und nichts vergeht: Wochenende in Bildern 24.-26. Dezember 2021 (Weihnachten)

Weiße Weihnachten in unserem Bullerbü-Haus auf dem Land, kann es bessere Bedingungen für ein stimmungsvolles Fest geben? Dass es wirklich schön wurde, lag daran, dass wir in kleiner Runde waren, dass wir uns wenig vorgenommen haben, und dass wir fast alle meiner Tipps für ein stressfreies Weihnachten beachtet haben.

Als Gedicht habe ich dieses melancholische Jahresende-Gedicht von Erich Kästner ausgesucht:

Freitag, der 24. Dezember 2021 (Heiligabend)

Über Nacht hat es geschneit und die Welt um unser Haus in ein weißes Kleid gehüllt. Als ich mit den Hunden rausgehe, knirscht der Schnee unter meinen Füßen und gefriert der Atem in der Nase.

Die Wiese gegenüber vom Haus liegt im Nebel.

Unser Haus liegt zwischen hohen Fichten und anderen Bäumen.

Als ich nach Hause komme, grüßt die Tochter aus dem Esszimmerfenster.

Die Vögel werden von meinem Mann mit frischem Futter versorgt und tun sich an den Sämereien gütlich.

Meine Mama hat leckerste Frühstücks-Brötchen aus Roggen, Dinkel und Sauerteig in unserem holzbefeuerten Ofen gebacken.

Wir schmücken alle zusammen den Weihnachtsbaum; die Kinder geraten in Hochstimmung und singen und lachen dabei.

Raus aufs Grundstück in den Schnee.

Meine Mama baut mit den Kindern eine Schneefrau, die sogleich von unserem Hund angepinkelt wird. (Die Stelle wurde später wieder kaschiert).

Die Knöpfe und Augen sind Lärchenzapfen.

Es schneit schon wieder. Die kleine Tochter fängt Schneeflocken mit der Zunge wie im Bilderbuch.

Hündchen Emmi hat auch Spaß im Schnee.

Meine Mama steckt schnell noch etwas Grün in den Blumenkasten vor dem Fenster.

Nebenbei gedeiht der Kartoffelsalat für heue Abend.

Als es dämmert, machen wir alle zusammen einen Spaziergang durch den Wald. Heute ist es besonders schön, wieder nach Hause zu kommen.

Zum Mittagessen gab es nur ein Kohlrabisüppchen mit Croutons, da haben jetzt alle tüchtig Hunger. Wie immer machen wir zu Heiligabend einen englischen High Tea mit herzhaften und süßen Leckereien. Leider haben wir heute tatsächlich vergessen (!), Scones zu backen. Also gibt es Stollen, selbst gebackene Plätzchen von meiner Mama und mir, außerdem die von den Kindern geliebten Gurken-Frischkäse-Sandwiches und Häppchen mit Leberwurst und Apfelscheiben sowie Käsecracker (klick zum Rezept, ein Traum) mit Lachscreme aus veganem Lachs.

Nach dem Teetrinken beschäftigen sich die Kinder oben im Spielzimmer, während wir Erwachsenen unten alle Geschenke unter den Baum legen. Die Kinder halten sogar eine Dreiviertelstunde Singen und Vorlesen aus, bis wir sie sehr spät selbst ins Weihnachtszimmer bitten, weil die Weihnachtsklingel-App nicht losging.

Endlich ist es so weit!

Wir packen die Geschenke reihum aus, immer eins nach dem anderen. Das ist sehr schön. Dieses wilde Aufgereiße, bei dem jeder für sich ist, konnte ich noch nie leiden. Es ist viel schöner, wenn die ganze Runde die Geschenke aller würdigt. Die Kinder machen es sehr schön mit, auch wenn sie furchtbar aufgeregt sind.

Wir haben eine richtig schöne Zeit rund um den Weihnachtsbaum, alle sind glücklich und in Hochstimmung.

Als alle schon müde sind, gibt es Würstchen und Kartoffelsalat und dann das wohlverdiente Bett.

Samstag, der 25. Dezember 2021 (erster Weihnachtsfeiertag)

Als ich dieses Bild aufnehme, ist es schon 9:30 Uhr. Die Sonne kommt dieser Tage kaum über den Horizont.

Seit Tagen haben unsere Töchter daran gearbeitet, ihr Lieblings-Computerspiel „Among us“ in die Realität zu übertragen. Sie haben an den Regeln getüftelt, Zettel vorbereitet und sich Spielaufgaben ausgedacht. Wir Erwachsenen haben keine Lust, bei -12°C draußen zu spielen, aber wir wollen die Kinder nicht enttäuschen, die sich seit Tagen darauf freuen. Also ziehen wir zähneknirschend die Zettel für die erste Runde. Ich ziehe „Crewmate“, das heißt, ich muss immerhin nicht der „Imposter“ sein und andere mit einem Fingerpieks in die Seite „umbringen“.

Das Spiel hat aber sehr viel Gutes: Alle müssen Aufgaben erledigen, während der Imposter herumschleicht und versucht, die Crewmates umzulegen. Die Kinder haben sich schöne Aufgaben ausgedacht: Holz zum Haus schleppen und Zapfen zum Anfeuern sammeln. Das sorgt dafür, dass wir Brennholz für die ganzen Tag ins Haus schleppen.

Nach dem Spielen ist allen kalt. Mein Mann macht Feuer draußen an der Feuerstelle, wo die Kinder und er sich noch eine Weile vergnügen. Die Tochter hat ein Fernglas zu Weihnachten bekommen, das will ausprobiert werden.

Meine Mama und ich gehen mit den Hunden spazieren. So ein kräftiger Marsch durch Schnee und Sonne ist genau, was wir jetzt brauchen. Hier: Tierspuren im Schnee auf dem Feld.

Zu Hause habe ich endlich Zeit, mich eingehender mit meinen Weihnachtsgeschenken zu beschäftigen. Hier: Ein altes Koch- und Haushaltsbuch meiner Urgroßmutter. Ich lese gern in solchen alten Büchern; die Rezepte sind immer aufschlussreich oder witzig („Zum Kartoffelbrei reiche man junge Tauben und feine Nierchen“). Bei den Seiten zur Haushaltsführung und zur Kindererziehung bekommt man aber das Grausen. Ist trotzdem interessant.

Dieses Buch ist einfach nur voller schöner Illustrationen.

Diesen Kalender aus dem Atelier Ode Desjardins habe ich bei @waldorfinspiration auf Instagram gewonnen. Er war Teil eines herrlichen Pakets mit lauter wunderbaren Dingen. Ich habe mich so gefreut, das riesige Paket zu gewinnen (zusammen mit einer Freundin), dass ich Eveline von @waldorfinspiration eine kleine Puppe als Dankeschön genäht habe.

Auf unsere Krippenlandschaft fällt weihnachtliches Sonnenlicht.

Unser Wohnzimmerfenster.

Die Hunde sind ziemlich schmutzig und werden von kleiner Tochter und Mann gewaschen und geföhnt.

Zum Weihnachtsessen gibt es bei uns Wildschweingulasch (das Fleisch vom hiesigen Förster, zubereitet von meinem Mann) mit selbst gemachten Spätzle meiner Mama und vorher einen Feldsalat mit winterlicher Sahne-Knoblauchsauce mit Röstbrot und Resten der Avocadocreme vom Frühstück. Ich bin nur für den Salat zuständig.

Die große Tochter hat dieses ersehnte Paris-Panorama-Puzzle zu Weihnachten bekommen (3 € auf Ebay) und macht sich daran.

Nach der Mittagspause ist es schon wieder dunkel. Wir schauen alle zusammen den Film „Oben“, mit dem Beamer aus dem Telefon an die Wand geworfen. Der Pixar-Film ist als Familienfilm entzückend, ich kann ihn aus vollem Herzen empfehlen. Sehr poetisch und eine Spur abgefahren, und glücklicherweise ohne das lästige Musical-Gesinge der Disney-Filme.

Nach dem Film sind wir alle müde und gehen einfach ins Bett.

Sonntag, der 26. Dezember 2021 (zweiter Weihnachtsfeiertag)

Heizen und Hundespaziergang (mein Mann), Ausschlafen nach schlechter Nacht und Baden (ich), Baguette backen (Mama), mit den Weihnachtsgeschenken beschäftigen (Kinder), Frühstück (alle).

Nach dem späten Frühstück gehen meine Mama und ich wieder eine lange Runde spazieren. Alle ist in Frost und Schnee gehüllt.

Das sind Weiden, deren Kätzchen schon austreiben.

Meine Mama auf dem Nachhauseweg.

Schnee auf unserem Torpfeiler.

Nach Mittagessen und Mittagspause wird es schon wieder rasch dunkel. Ich gehe nochmal mit den Hunden in Richtung Sonnenuntergang.

Über dem Waldesssaum steht schon der Abendstern.

Nun bin ich schon wieder müde und habe nicht mehr die Kraft für viele Worte. Ich möchte Euch nur wünschen, dass auch Ihr schöne Feiertage hattet. Grämt Euch nicht zu sehr, wenns katastrophal oder nicht so toll war, ich nehme an, das ist eher der Normalfall als unser fast kitschiges Bullerbü-Fest, das wir dieses Jahr hatten.

Nun steht die Zeit zwischen den Jahren an. Mein Mann ist heute wieder nach Berlin gefahren, weil er bis Donnerstag arbeitet. Bis Dienstag bleibt meine Mama. Wir erwarten dann neuen Besuch und werden hier Silvester feiern. Also kommt das nächste Wochenende auch wieder vom Land.

Ich wünsche allen Leser*innen geruhsame Tage bis zum Ende des Jahres. Macht wenig und lasst es Euch gutgehen!

Das wünscht

Deine Maike

Dieses Wochenende in Bildern ist verlinkt bei Große Köpfe.

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4 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Liebe Maike,
    Das sind wirklich schöne Schneebilder und sieht sehr gemütlich aus. Wir haben es auch gemütlich gehabt, allerdings leider ohne Schnee…
    Es wird jedes Jahr schwerer der nun 5 jährigen Tochter den „heilig Abend Mittag“ zu gestalten. Die Aufregung in ihr ist dann soooooo gross. Aber trotzdem hat alles gut geklappt und wir hatten mit unseren beiden kleinen Töchtern einen schönen heiligen Abend. Zum ersten Mal mit echten Kerzen am Baum, trotz der kleinen Kinder und das kann ich einfach nur jedem empfehlen. Das Licht ist einfach wunderschön und die Kinder gehen ganz selbstverständlich achtsam damit um, eigentlich wie beim Laterne laufen auch.
    Das war für mich meine schönste Weihnachtserfahrung dieses Jahr. Ab jetzt nie mehr anders…..
    Liebe Maike, ich wünsche dir und deiner Familie schöne Tage auf dem Land, zwischen den Jahren, und einen guten Rutsch ins neue Jahr!!
    Ganz liebe Grüße aus LB
    MARTINA

    • Liebe Martina, das klingt doch alles wunderbar! Kleine Kinder sind nun mal wahnsinnig aufgeregt, da kann ich mir vorstellen, dass Eure Tochter es kaum aushalten konnte! Und wie schön, dass Ihr auch echte Kerzen hattet. Ich finde auch, dieser Eindruck ist durch nichts zu ersetzen.
      Liebste Grüße, Deine Maike

  2. Liebe Maike,
    es ist doch schön, dass ihr so ein ruhiges gemütliches, Weihnachtsfest hattet. Euer und vor allem dein Jahr war nicht leicht, so dass dir die Ruhe sicher gut tut. Auftanken für das, was da kommt, dazu ist euer Haus auf dem Land ganz wunderbar geeignet.
    Die Frostbilder sind wunderschön.
    LG von TAC

    • Liebe TAC, ich danke Dir! ja, das stimmt, unser Haus ist wunderbar, vor allem können wir so schön raus in die Natur. Mit den Kindern ist es aber fast nie wirklich ruhig 🙂
      Liebe Grüße, Deine Maike

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