Me-Time trotz Corona: Ein perfekter Tag im Juli 2020

Me-time trotz Corona: Seit März hat es in diesem Jahr keine Perfekten Tage mehr auf dem Blog gegeben. Denn aufgrund der Corona-Krise war es schwierig, Zeiten für perfekte Tage nur für mich ganz allein einzurichten. Es gab natürlich Tage, die ich als sehr schön empfunden habe, auch und gerade mit der Familie. Aber insgesamt war die Zeit anstrengend und belastend. Manchmal hatte ich das Gefühl, einem Burn-out nicht fern zu sein. Die Doppelbelastung für arbeitende Eltern durch Home-Office und Home-Schooling, die ja leider von der Politik völlig unterschätzt wurde, hat definitiv ihre Spuren hinterlassen.

Letzte Woche habe ich aber endlich wieder einmal drei Tage allein auf dem Land verbracht. Und so konnte ich am Donnerstag, den 16. Juli echte Me-Time erleben.

Es war zwar ein grauer, kühler Tag mit viel Regen. Außerdem habe ich gearbeitet. Und trotzdem wurde es ein perfekter Tag, einfach, weil ich ihn ganz autonom, nach meinem Gefühl, meinem Rhythmus und meinen Bedürfnissen gestalten konnte.

Seht selbst, so habe ich meine Me-Time trotz Corona im Juli 2020 gestaltet:

Morgenspaziergang

Ein perfekter Tag startet für mich immer mit einem Spaziergang in die Natur. Das macht munter, bringt den Kreislauf in Schwung und weckt die Sinne. Zwar war dieser Tag trüb und kühl, aber in der Natur ist ja jedes Wetter schön. Gerade bei Regen duftet es immer so herrlich nach Wiese und Wald.

Frühstück mit Brombeermüsli

Ein Müsli mit frischen Brombeeren ist ein guter Start für einen Tag Me-Time trotz Corona

Ich frühstücke ja selten, aber heute hatte ich nach dem strammen Marsch von fast einer Stunde mal Lust dazu. Denn ich hatte so herrliche Brombeeren gekauft, die unbedingt frisch auf ein Müsli gehörten. Perfekt wird für mich jede kalte Mahlzeit mit einem schönen Earl Grey Tee mit Milch.

Und natürlich zünde ich auch nur für mich allein ein Kerzlein an. Das sorgt für eine heimelige Stimmung.

10 Minuten Nichtstun

Me-Time trotz Corona auf dem Sofa: Einfach mal 10 Minuten lang gar nichts tun. Ich auf dem Sofa mit Teetasse und Hund
Me-Time trotz Corona: 10 Minuten Nichtstun auf dem Sofa

Gerade in der Zeit unter Corona habe ich wochenlang sehr diszipliniert gearbeitet und die Kinder betreut. Wegen der vielen Aufgaben ist es mir besonders schwer gefallen, mal ganz abzuschalten. Auf Instagram inspirierte mich jemand heute dazu, einfach 10 Minuten lang mal gar nichts zu tun, also nur dazusitzen und vor mich hin zu starren.

Ich trank zwar dazu einen Tee und streichelte ein bisschen den Hund, aber ansonsten tat ich wirklich 10 Minuten lang gar nichts. GAR NICHTS. Das war schön und fuhr meinen stets aktiven Geist mal herunter.

Ohne Unterbrechungen von außen arbeiten

Me-Time trotz Corona geht auch, wenn man arbeitet. Hier ich am Rechner sitzend mit Blumenstrauß auf dem Tisch

Ich arbeite ja sehr gern. Jedenfalls dann, wenn ich nicht ständig unterbrochen werde oder wegen Essenszeiten oder anderen Bedürfnissen der Kinder aufhören muss. Heute konnte ich ganz in Ruhe ein paar Stunden Aufgaben wegschaffen. Weil es ein perfekter Tag werden sollte, machte ich heute aber nur, was ich gern tat, und schärfte mir ein, aufzuhören, wenn es keinen Spaß mehr machte. Das nenne ich “Luxus-Arbeiten”.

Kurz nachdem ich angefangen hatte zu arbeiten, fing es draußen an, zu regnen, und es regnete den ganzen Vormittag durch:

Wie gemütlich es da drinnen am Arbeitstisch war!

Pediküre: Fußbad mit Bimsstein, frischer Nagellack und Ölkur

Gegen Mittag wurden durch das lange Sitzen meine Füße kühl. Angeregt durch Elisabeth, die hier auf dem Blog in der Rubrik “Glücksmomente der Woche” immer ihre eigenen Glücksmomente in die Kommentaren schreibt, hatte ich mir für heute vorgenommen, mich einmal um meine Füße zu kümmern. Neuer Nagellack war fällig, und ich dachte, ich könnte die Füße auch einmal wieder mit einem Bimsstein fein und zart rubbeln. Ich hatte extra ein vitalisierendes Fußbad und einen neuen Bimsstein gekauft.

Außerdem bereitete ich den Ort schön vor: Ich legte ein Handtuch, eine Wolldecke für die nackten Beine, einen Mittagssnack und Kochbücher bereit, um ein schönes Rezept für mein Abendessen heraus zu suchen. Und eine Tasse heißen Kakao. Denn mir war kürzlich aufgefallen, dass ich eigentlich sehr gern Kakao trinke, mir das aber nie gönne. Wahrscheinlich, weil mein innerer Kritiker mir immer einflüstert, dass Kakao süß und ungesund ist. Und genau deswegen beglückte ich mich heute mit einem richtig süßen, schokoladigen Kakao.

Kurz vor dem Fußbad. Die Schüssel ist nicht schmutzig, sondern der Boden der alten Emaille-Schüssel ist nur leicht verkratzt und sieht darum auf dem Foto schmutzig aus.
Me-Time trotz Corona: Gemütlich auf einem Stuhl sitzen, die Füße im Fußbad und in der Hand eine Tasse warmen Kakao
Me-Time trotz Corona: Zum Beispiel durch ein warmes Fußbad und einen “verbotenen” Kakao.

Voll schön an einem kühlen Regentag: Ein warmes Fußbad, eine schöne Wolldecke auf dem Schoß und ein heißer Kakao.

Sich um die eigenen Füße kümmern ist übrigens ganz wichtig. Sie tragen einen jeden Tag so viele Kilometer und werden dafür so selten gewürdigt. Nicht umsonst ist das Waschen von fremden Füßen ein uraltes Motiv der Demut und der Liebe. Und die Füße danken es einem, wenn man sich lieb um sie kümmert. Denn gepflegte, warme Füße tragen extrem zum körperlichen Wohlgefühl bei.

Nach dem Fußbad, dem sanften Bearbeiten mit dem Bimsstein und dem frischen Nagellack ölte ich meine Füße dick mit Johannisöl ein. Darüber zog ich erst dünne Strümpfe zum Schutz und dann Wollsocken, um die Füße warm und wohlig zu halten. Hach, war das schön und gemütlich!

Mittagsruhe mit Film

Satt, warm und zufrieden legte ich mich dann zur Mittagsruhe ins Bett. Dazu schaute ich einen Film: “Astrid”, ein Biopic über die sehr junge Astrid Lindgren und ihr erstes Kind, das sie unehelich bekommt, und das deswegen zunächst in Dänemark von einer Amme großgezogen wird. Hier ein paar Screenshots:

Astrid hat eine leidenschaftliche Affäre mit dem Herausgeber der Lokalzeitung, bei der sie arbeitet und wird schwanger. Der Journalist ist später das Vorbild für den Vater von Madita.
Astrid mit ihrem Sohn am Ende des Films.

Nach dem Film schlief ich noch ein Stündchen.

Schöner Strauß fürs Bad

Am späten Nachmittag war das Wetter etwas besser und ich pflückte einen schönen Wildblumen-Strauß für unser Bad.

Feines Abendbrot

Zum Abendbrot machte ich mir indische Gemüse-Frikadellen aus gestampften Kartoffeln und Erbsen, frischem Ingwer und indischen Gewürzen aus dem Kochbuch “Vegan aus aller Welt” von Miriam Spann und Jens Schmitt, das ich übrigens wärmstens empfehlen kann (natürlich unbezahlt und unbeauftragt). Dazu machte ich wie im Rezept empfohlen ein scharfes indisches Ketchup mit viel frischem Knoblauch. Dazu gab es einen grünen Salat mit frischen Kräutern aus dem Garten: Liebstöckel und Blutampfer. Und ein Gläschen kalten Weißwein.

Abendspaziergang

Zum Abschluss dieses ruhigen, schönen Tages ging ich nochmal mit dem Hund raus, zu einer langen Runde über die Felder. Wir hatten Glück: Gerade als wir danach wieder am Haus ankamen, fing es wieder an zu regnen.

Eine Reise planen

Am Tag zuvor hatte sich herausgestellt, dass unser Haustausch nach Frankreich in letzter Minute abgesagt wurde, weil unseren Tauschpartnern die Flüge gecancelt wurden. Das fand ich natürlich schade; ich hatte mich sehr gefreut. Aber nun lagen zwei Wochen unverplante Zeit vor uns. So nutzte ich den Abend, um zwei Kurztrips mit meinen Töchtern zu planen – ein Wochenende in Dessau mit der großen Tochter und ein paar Tage Stralsund mit der kleinen Tochter. Ich liebe es, Reisen zu planen, so passte diese Tätigkeit gut zum heutigen Tag.

Und so ging ein perfekter Tag trotz Corona zu Ende. Zufrieden und mit weichen Füßen kuschelte ich mich ins Bett.

Was kannst Du für Dich aus meinem perfekten Tag mitnehmen?

  • Auch ein Arbeitstag kann ein perfekter Tag werden: wenn man z.B. die unangenehme Arbeit an den Tagen vorher wegschafft und am perfekten Tag nur Lieblingsaufgaben erledigt
  • Oder wenn man am perfekten Tag wenigstens einen halben Tag frei nimmt oder auch nur zwei Stunden früher Schluss macht.
  • Zwischen die Arbeitsstunden kleine Wohlfühlmomente einbauen: z.B. 10 Minuten Nichtstun, ein Nickerchen auf dem Sofa, eine Mahlzeit oder eine Tasse Tee/Kaffee besonders achtsam genießen…
  • Fußpflege ist ein heißer Tipp fürs körperliche Wohlgefühl! Kann man ja auch professionell machen lassen und direkt nach der Arbeit genießen
  • Vor der Arbeit und am Ende des Tages einen schönen Spaziergang machen. Wenn nicht in der freien Natur möglich, kann man auch in der Stadt zu einem Park oder in ein unbekanntes Viertel fahren und dort herumbummeln.
  • Sich etwas gönnen, was auf der inneren “Geht eigentlich gar nicht”-Liste steht. Zum Beispiel eine Tasse Kakao wie bei mir (ja, warum steht das eigentlich auf meiner “Geht eigentlich gar nicht”-Liste???), oder auch die ganze Packung Eis mit Karamellsauce oder eine ganze Tüte Chips… Ich bin sicher, Du weißt, was bei Dir “eigentlich gar nicht geht”, aber Dir große Freude macht.

Ich wünsche allen tapferen arbeitenden Eltern die Möglichkeit, sich Me-Time trotz Corona gönnen zu können!

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  5. Liebe Maike,
    Danke für deine Inspiration mit dem Fußbad und 10 Minuten Nichtstun.
    Ich werde jetzt gleich beides kombinieren!

    Ich richte mir übrigens den Kakao so her:
    1 gehäufter TL Backkakao (“Bensdorp”
    1 schwacher TL Xylit
    mit einem Schuss kalter Milch gut glattrühren und mit heißer Milch aufgießen.
    Köstlich und gesund, weil durch das Xylit das Kalzium aus der Milch besser aufgenommen werden kann. 🙂 Perfekt, oder?

    Mit deinen Töchtern wünsche ich dir eine schöne Zeit. Gut, dass ihr schon neue Pläne geschmiedet habt, und die Enttäuschung hinter euch lässt. Uns ging es heuer genau so.
    “Nicht ärgern, nur wundern” hat mir mal eine alte Bäurin gelernt…

    Herzlichen Gruß, Heidi

    • Liebe Heidi, danke für das Kakao-Rezept, das mit dem Xylit ist eine gute Idee! “Nicht ärgern, nur wundern” ist ein guter Spruch, das merke ich mir! 🙂
      Ich wünsche Dir viel Freude bei der Fußpflege. Das ist echt was Schönes.
      Liebe Grüße und bis bald!

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