Maienpracht – Sonne lacht: Wochenende in Bildern 9./10. Mai 2020

Wir genießen die Zeit hier auf dem Land mitten in der Natur, umgeben von Maiengrün, Vogelgezwitscher und Sonnenschein. Zwar wäre Regen dringend nötig. Es wäre uns ehrlich gesagt lieber, es würde in Strömen regnen. Aber natürlich haben wir die Sonne auch genossen, den es war warm, T-Shirt-warm!

Wir haben das Wochenende zwischen Waldspaziergängen, gutem Essen, frischen Brötchen, Spielen, Malen, (Vor-) Lesen, besonderen Filmen und Arbeit verbracht.

Samstag, der 9. Mai 2020

Morgen-Spaziergang mit dem Hund auf die Felder.

Leider können wir diese große Wiese nicht mehr überqueren, denn jetzt sind Kühe drauf. Das wäre super gefährlich mit Hund, denn die Kühe haben allesamt Kälbchen und würden uns niedertrampeln. Kein Witz; Kühe sind zum Schutz ihrer Kälbchen viel gefährlicher als Stiere.

Hinten meine geliebte Feld-Eiche. Unerreichbar wegen der Kühe.

Wir frühstücken frisch gebackene Dinkel-Brötchen, die dieses Mal einfach unfassbar gut gelungen sind, weil ich zwei, drei Kleinigkeiten an unserem Standard-Rezept geändert habe. Ich nenne die Brötchen „Super-Brötchen 2.0“, weil das wirklich der Clou ist und ich das Rezept so wohl nochmal verbloggen muss. Sie sind knusprig, extrem wohlschmeckend und innen weich und fluffig. Einfach genial.

Das Schnecken-Brötchen hat die kleine Tochter geformt, „So habe ich das im Kindergarten immer gemacht, Mama!“. Sie vermisst manchmal den Kindergarten und äußert immer wieder, dass sie gern nochmal in den Kindergarten gehen würde.

Nach dem Frühstück gehen die Kinder raus und bemalen ihren Schleich-Drachen mit Acryl-Farben, weil ihnen sein Orange und Schwarz nicht (mehr) gefällt. Die große Tochter hat den Drachen vor ein paar Jahren von ihrem Patenonkel geschenkt bekommen. Sie wollen den Drachen jetzt lieber in Blau und Türkis, mischen die Farben und tragen sie abwechselnd vorsichtig mit Pinseln auf. Der Drache wird aktuell aktuell ausgiebig bespielt.

Die große Tochter und ich backen Cupcakes. In einem ihrer Bücher kamen Cupcakes vor, und sie hatte daraufhin so einen Jieper, dass wir unbedingt Schoko-Cupcakes backen mussten. Sie will schon seit Monaten Cupcakes backen, heute ist es soweit. Als wir das Frosting mit einer improvisierten Tülle aus einer alten Tüte draufspritzen, müssen wir alle lachen, weil das Endergebnis aussieht wie Kakahaufen auf Kakahaufen.

Aber schmecken tun die Teile super. Wir haben nämlich sowohl in den Teig als auch in das Frosting einen Hauch Zimt und Kardamom getan, was eine tolle Geschmackstiefe ergibt.

Draußen begegnet uns eine wunderschöne Ringelnatter. Die Kinder wollen sie einfangen und auf die Hand nehmen, aber das arme Tier hat natürlich Angst und flüchtet. Ich erkläre den Kindern, dass sie dem Tier nichts Gutes tun, wenn sie versuchen, es auf die Hand zu nehmen. Schließlich darf das Tier sich in Sicherheit bringen. Aber die Kinder sind ganz verliebt und sagen, sie wünschen sich beide zum Geburtstag eine Schlange….. nun ja. „Wir teilen sie auch, Mama!“ Ich daraufhin: „Längs oder quer?“ Was die Kinder verständlicherweise nicht so lustig finden… 🙂

Zum Mittagessen draußen gibt es für die Kinder Pizza von gestern und für uns Erwachsene grünen Spargel mit Schmand-Eier-Sauce und Kartoffeln. Das Rezept habe ich relativ neu entwickelt und kann nicht genug davon kriegen. Hier habe ich es verbloggt. Die Sauce passt einfach hervorragend zum grünen Spargel und schmeckt ein bisschen wie milde Eier in Senfsauce. Wir schlecken und essen alles ratzeputz auf, so gut schmeckt es uns. Denn die Sauce schmeckt auch supergut einfach zu Kartoffeln.

Nach der Mittagspause machen wir einen Waldspaziergang.

Mit Rennen.

Und Barfußlaufen. Die Kinder genießen den weichen Sand unter den Füßen.

Zu Hause geht für die große Tochter ein großer Wunsch in Erfüllung: Sie darf den dritten Teil von Harry Potter schauen, „Harry Potter und der Gefangene von Askaban“. Das ist aus der Harry-Potter-Reihe bisher ihr Lieblingsbuch, und es ist auch eins meiner liebsten. Eine tolle, perfekt verwobene Geschichte, dicht und einfallsreich. Wir waren lange skeptisch, ob der Film nicht zu gruselig sei für unsere Kinder, mit den krassen Dementoren-Szenen und dem Werwolf am Ende…. Aber der großen Tochter trauen wir es zu, und so schaue ich den Film mit der großen Tochter zusammen, während mein Mann der kleinen Tochter vorliest. Die große Tochter genießt es unwahrscheinlich und ist völlig hingerissen von der Schönheit der Bilder und der Spannung.

Die Kleine möchte zur Zeit ununterbrochen „Nils-Karlsson Däumling“ von Astrid Lindgren vorgelesen bekommen. Ich glaube, ich habe das Märchen in den letzten drei Tagen viermal vorgelesen. Aber heute Abend ist mein Mann dran. 🙂

Während mein Mann die Kinder in den Schlaf begleitet, arbeite ich noch bis Mitternacht am Rechner – Vorlesungen für die Uni vorbereiten. Tagsüber mit den vielen Pflichten und den Kindern drumherum komme ich in dieser Zeit einfach nicht dazu, konzentriert zu arbeiten.

Sonntag, der 10. Mai 2020

Morgenspaziergang mit dem Hund: Weil wir nicht mehr über die Kuhweiden spazieren können, gehen wir Richtung Dorf und überqueren eine schöne Blumenwiese. Dort haben die Spinnen ihre Spuren hinterlassen.

Hier in der Gegend gibt es übrigens unwahrscheinlich viele verschiedene Spinnen, aber in diesem Jahr viel weniger Bienen und Käfer als noch vor zwei Jahren 🙁 Beängstigend. Dabei ist das hier eine sehr dünn besiedelte Gegend, in der null Ackergift gespritzt wird und noch vor zwei Jahren eine extrem hohe Artenvielfalt bei den Insekten herrschte. Ich bin angesichts dieser Beobachtung echt beunruhigt. Wie sieht das wohl erst in Gegenden aus, wo Pestizide ausgebracht werden?!

Die starken Eichen treiben aus. Ich liebe das helle Maigrün gegen den blauen Himmel.

Auf dem Nach-Hause-Weg hole ich noch ein paar Stängel Maiglöckchen im Wald. Sie beduften das ganze Haus. Beim ersten Morgen-Tee plane ich das nächste Brot aus Lutz Geißlers Brotbackbuch Nr. 1.

Frühstück gibt es draußen: Pfannkuchen mit Apfelmus. Die Kinder hauen rein.

Das Yoga meines Mannes: Gießen mit dem Schlauch. Mit Kaffee in der Hand. Er gießt sehr geduldig, jeden Tag, wo es doch viel zu trocken ist.

Ich packe die Materialsets für die Brotbeutel aus Leinen für die drei Gewinner*innen meines kleinen Gewinnspiels von letzter Woche zusammen, schreibe Karten und drucke ihnen noch die Nähanleitung für die Leinen-Brotbeutel aus. Die Post wird fertig gemacht, so dass sie morgen auf die Reise gehen kann.

Von der Wiese habe ich noch diesen kleinen Strauß mitgebracht. Die Leinen-Umhüllung der Vase (Einmachglas) habe ich an diesem Wochenende in Palermo gekauft.

Vorlesen in der Hängematte.

Hier blühen überall diese kleinen weißen Veilchen oder irgendwelche winzigen Heide-Orchideen.

Wieder ein Waldspaziergang mit den Kindern und Hund.

Natürlich: Schuhe aus auf dem gemütlichen Sandweg.

Die kleine Tochter will mit den Händen in den Schuhen Fuß-Abdrücke in den Sand prägen und „geht“ ein Stück im Vierfüßlerstand.

Klar, auf den Hochsitz müssen sie rauf, wenn wir schonmal da sind.

Zu Hause lesen wir nochmal eine Runde Harry Potter auf der Bank im Vorgarten, während der Hund vor Flieder und Ginster herumschnuffelt.

Und so geht dieses Wochenende friedlich und ruhig zu Ende.

Morgen fährt mein Mann mt den Kindern für ein paar Tage nach Berlin, weil die große Tochter am Dienstag ein paar Stunden Schule in kleiner Gruppe hat, die kleine Tochter am Donnerstag. Auch braucht der Berliner Garten wahrscheinlich ein paar Runden Gießen.

Ich bleibe hier auf dem Land, um in Ruhe zu arbeiten. Ich muss jeden Tag ein paar Stunden online meine Studenten unterrichten und dafür die Lerneinheiten überarbeiten, aktualisieren und anpassen. Und auch anderes ist zu tun. Auch Puppen möchten so gern gemacht werden.

Ich freue mich auf drei Tage ganz für mich, in Autonomie. Danach habe ich mich die letzten zwei Wochen manchmal gesehnt, und ich bin froh, dass das so einfach möglich ist, indem ich hier auf dem Land bleibe und mein Mann mit den Kindern nach Hause nach Berlin fährt. Ich bin dankbar, dankbar, dankbar, dass das möglich ist, sogar in dieser verrückten Zeit.

Ich hoffe, Ihr könnt auch für Euch ein wenig sorgen. Versucht, Eure Bedürfnisse wahrzunehmen und für sie einzustehen. Denn nur wenn Ihr für Euch selbst gut und liebevoll sorgt, könnt Ihr auch gut für andere sorgen. Eigentlich ist das doch das Geheimnis des gemeinschaftlichen Lebens.

Ich wünsche Euch eine gute Woche. Seid gut und lieb zu Euch selbst!

Eure Maike

Die Wochenenden anderer Familien findet Ihr hier, auf dem Familienblog „Große Köpfe“ aus Berlin.

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