London: Wochenende in Bildern 12./13. August 2023

Wir waren in London! Seit Dienstag wohnen wir bei einer Familie im Nordwesten Londons, mit denen wir ursprünglich die Häuser tauschen wollten. Mel, unsere Tauschpartnerin, musste aber kurzfristig am Auge operiert werden und durfte nicht fliegen. Sie hat uns dann stattdessen eingeladen, sie und ihren Sohn zu besuchen.

In Mel habe ich adhoc eine neue Freundin gefunden. Wir haben uns super verstanden und nur ungefähr eine Stunde gebraucht, um uns einfach alles zu erzählen. Auch Peinliches und Intimes. Wie schön, dass das mit manchen Menschen einfach geht! Mel ist so ein herzlicher, wundervoller, lustiger Mensch. Auch unsere Kinder verstanden sich gut und hatten Spaß. Männer waren nicht von der Partie. Meiner ist zu Hause in Berlin geblieben wegen Arbeit, Mel hat sich vor zwei Jahren von ihrem getrennt, ist ihm aber noch freundschaftlich verbunden. Er wohnt um die Ecke; sie kümmern sich 50:50 um den gemeinsamen Sohn, der immer eine Woche bei ihr ist und dann eine Woche beim Vater.

Weil wir am Sonntag nur gereist sind (puh, war anstrengend!), zeige ich Euch hier die Bilder von Freitag und Samstag.

Freitag, der 11. August 2023

Brombeeren pflücken auf dem Weg zur Bahn.
Sie schmecken so lecker nach August.
Angekommen in Euston, weiter geht’s erstmal mit der Victoria Line nach Victoria Station.
Naturhistorisches Museum: Tochter studiert den Museumsplan
Im Natural History Museum fährt man mit einer Rolltreppe durch eine Erdkugel ins Reich der Vulkane. Oben kann man in einem Raum, der eingerichtet ist wie ein japanischer Supermarkt, das Gefühl eines Erdbebens erleben. Der Raum beginnt sich zu bewegen und leicht zu rütteln.
Mein Mann sagt, die Kugel ist eine Anspielung auf die Kugel bei Indiana Jones.
Auch von dieser versteinerten Schnecke sind wir beeindruckt.

Update 17. August – Leserin Astrid korrigiert meine laienhafte Bildunterschrift wie folgt: „Die versteinerte Schnecke ist gar keine Schnecke sondern ein Ammonit… ein Tintenfisch, mit den Dinos zusammen ausgestorben…erkennt man, da das Gehäuse gekammert ist – bei Schnecken ist das nicht der Fall.“

Toll, dass ich so aufmerksame Leser*innen habe, vielen Dank, Astrid!!!

Immer noch im Natural History Museum, jetzt in der beeindruckenden Hintze Hall. An der Decke schwebt das Skelett eines Blauwals.

Alle Wände und Säulen sind mit Tieren und Pflanzen verziert. Das Gebäude wurde vor rund 150 Jahren schon als Naturkundemuseum gebaut und ist eines der größten und bedeutendsten Naturkundemuseen der Welt.
Die Hintze Hall ist echt kathedralenartig. Und das Museum voll.
Die Decke ist in kleine Kassetten unterteilt, die mit Pflanzen bemalt sind.
Der Blick von oben ist besonders schön.
Nach dem langen Museumsbesuch suchen wir Ruhe in den Kensington Gardens.
Wir ruhen uns anderthalb Stunden aus, essen und trinken was. Wir legen uns auch eine halbe Stunde lang ins Gras und tun gar nichts. London und die vielen Menschen überall sind anstrengend. Da brauchen wir eine Pause.
Weiter durch den Park: Beim Albert Memorial in den Kensington Gardens. Rechts vom Memorial befindet sich die berühmte Konzerthalle Royal Albert Hall.
Überall gibt es wunderschön angelegte Blumen-Rabatten.
Schwarz und rosa.
Grün.
Wir wandern weiter durch das Viertel Kensington, ein nobles Wohnviertel mit lauter schönen Läden und Cafés. Hier eine Wohnstraße. Hinten raus haben die Gebäude einen riesigen privaten Park. Nobel, nobel.
Eine Seitenstraße mit kleineren, einfacheren Häusern. So hübsch.
Privat-Parks hinten raus (fotografiert durch das Gitter). Schon sehr schön. Ich frage mich nur, ob diese Parks jemals betreten und genutzt werden…
Das ist der Garten des kleinen, aber feinen Hotels, in dem wir uns zum Afternoon Tea angemeldet haben.
Hier ist alles so schön, und der Tee schmeckt fantastisch. Für uns als Tee-Liebhaber*innen der Traum.
Die Tochter genießt die Teestunde über alle Maßen.
So fein: Oben kleine Törtchen, in der Mitte Sandwiches mit verschiedenen Belägen, unten (eingeschlagen in ein Tuch) warme Scones, auf die man Clotted Cream (eine Art gebackene sahnige Butter) und Marmeladen aufstreicht.
Die Tochter weiß gar nicht, was sie zuerst probieren soll.
Wieder zurück in unserer Unterkunft in Watford. Auch hier ein Garten. Mel hat ein Barbecue vorbereitet.
Ihr Sohn betätigt sich als Grillmeister.

Wir quatschen und lachen mit unseren neuen Freund*innen den ganzen Abend, bis spät in die Nacht.

Samstag, der 12. August 2023

Wir gehen mit unserer Gastgeberin Mel und ihrem Sohn zur Eröffnung der Proud Watford Week (@proudwatford), eine Aktionswoche für die selbstverständliche Akzeptanz von queeren Menschen in Watford, dem Vorort von London, wo wir wohnen. Mel macht (ehrenamtlich) die gesamte Online- und Social-Media-Kommunikation für diese Initiative. An Proud Watford beteiligen sich zahlreiche Läden, Vereine und Organisationen mit Aktionen und besonderen Produkten. Zum Beispiel hat eine lokale Brauerei ein besonderes Bier zum Anlass gebraut.
Heute werden auch 15 fotografische Porträts von queeren Persönlichkeiten aus Watford enthüllt und gefeiert, die in den nächsten Wochen als Gesichter der Initiative an Bushaltestellen und öffentlichen digitalen Displays gezeigt werden.
Queere Schuhe einer Besucherin.
Fähnchen stehen auch herum.
Farbenfrohe Aktion draußen in der Fußgängerzone von Watford.
Nachmittags: Im riesigen Cassiobury Park in Watford. Wir gehen noch eine Runde spazieren.
Der Park ist weitläufig und wundervoll. Er gehörte mal dem Earl von Essex, einem Günstling einer früheren Königin Elisabeth, wie uns Mel erzählt.
Im Café des Parks nehmen wir unseren Afternoon Tea ein, dazu gibt es den klassischen englischen Afternoon-Tea-Kuchen Victoria Sponge Cake. Sehr lecker und sehr süß.

Nach dem Tee sind wir total groggy und verbringen den Rest des Tages bei Mel und Evan zu Hause. Es ist so gemütlich und schön dort. Wir packen ein bisschen, und ich hole noch im kleinen Supermarkt den guten Earl Grey Tee, den sie hier haben, und ein paar Leckereien, die es bei uns nicht gibt – zum Beispiel Scones fürs Frühstück, Battenberg Cake und eine spezielle Schokolade, die meine Tochter mag.

Heute sind wir zurück nach Berlin gereist und kamen total fertig hier an. Erst als wir hier waren, merkte ich, wie anstrengend die turbulente London-Woche war. Jeden Tag sind wir in die Stadt gefahren und haben uns Museen angeschaut, sind durch verschiedene Viertel spaziert und haben so, so viele Eindrücke aufgenommen.

Mit Abstand die beeindruckendste Erfahrung für mich war die Tate Modern (Museum für moderne und zeitgenössische Kunst, falls jemand das nicht weiß), ungelogen das beste Museum, das ich je besucht habe, in jeglicher Hinsicht. Um Längen besser als das Guggenheim Bilbao, wie ich finde. Vor allem viel, viel besser kuratiert, mit sehr viel mehr Augenmerk auf die Besucher*innen.

Für mich steht fest, dass ich so bald wie möglich nochmal hinwill und mir dann mindestens zwei Tage Zeit dafür nehmen möchte. Dann zusammen mit meinem Mann.

Und nun werde ich mich auch zu eben jenem ins Bett legen, denn ich bin echt müde und habe eine Kappe Schlaf verdient.

Schreibt doch mal, wo Ihr in den Ferien wart oder seid, und was das beste Erlebnis an diesem Ort war! Würde mich sehr interessieren!

Ganz liebe Grüße, noch ein bisschen im Urlaubs-Modus,
Eure Maike

Weitere Wochenenden in Bildern wie immer bei Große Köpfe.

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4 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Liebe Maike,
    Oh wie schön! Ich muss auch unbedingt zumal wieder nach London…
    Aber kleine Korrektur (ich bin gerne etwas nerdig ); die versteinerte Schnecke ist gar keine Schnecke sondern ein Ammonit…ein Tintenfisch, mit den Dinos zusammen ausgestorben…erkennt man, da das Gehäuse gekammert ist – bei Schnecken ist das nicht der Fall…
    Liebe Grüße! Ich lese immer wieder gern bei Dir,
    Astrid – normalerweise im Ostseeraum, jetzt gerade im Urlaub in Australien

    • Ich freue mich total über Deine Nerdigkeit!!! Ich war mir auch selbst nicht sicher, ob das eine Schnecke ist 🙂 Mein Mann sagte, das sei ein ganz besonderer Ammonit, nämlich sowas wie ein „Missing Link“ oder so, etwas, das den Übergang von einem Erdzeitalter ins andere markiert oder so…. Cool, dass Du Dich so auskennst! Ich verbessere das sofort im Text mit Hinweis auf Dich! Danke Dir für die Mühe und liebe Grüße nach Australien!

  2. Hallo Maike, das hört sich hervorragend an. Ich war noch nie in London.
    Wir verbringen heute den letzten Tag in Sizilien. Für meine jüngere Tochter und ich mich war es leider viel kürzer als sonst und da die sizilianische Hitze heuer ausblieb, war dies das Besondere. Ich habe bisher immer nur geschwitzt, kaum geschlafen und heuer war es so herrlich, dass mir der Abschied extrem schwer fällt.
    Vermutlich war es auch das letzte Mal, dass wir als komplette Familie hier waren.
    Morgen geht’s mit dem Auto sehr früh zurück nach Tivoli bei Rom. Ein bisschen Weltkulturerbe ansehen und am Mittwoch geht’s dann heim.

    LG Tanja

    • Danke, Tanja!! Ja, ich habe gesehen, dass es in Sizilien nicht so heiß war. Großartig! Ich wünsche Euch eine gute Heimreise!!

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