Lacht im Himmelsscheine: Wochenende in Bildern 10./11. Juli 2021

Wir machen Ferien in unserem Haus auf dem Land zwischen Berlin und Ostsee. Das Wetter dieses Wochenende war sommerlich: Am Samstag zunächst bewölkt und kühl, aber gegen Mittag kam die Sonne hervor und blieb bis zum Ende des Sonntags am heißen Himmel stehen.

Das Gedicht aus dem Tagebuch der Edith Holden von George Meredith huldigt den gelben Farben der Sommerblumen. Davon gibt es hier auch zahlreich. Was aus dem Gedicht auch passt: Mein Mann hat gestern die Sense geschwungen und damit das hoch stehende Gras auf unserem Grundstück gemäht. Einen Grünspecht haben wir sogar auch gesehen.

Samstag, der 10. Juli 2021

Vorlesen: „Die Brüder Löwenherz“. Das war mein absolutes Lieblingsbuch als Kind. Ich glaube, ich habe es mindestens hundertmal gelesen. Ich konnte früher die ersten Seiten auswendig. Und ich war so in Jonathan verliebt!

Unser Jahreszeitentisch hier auf dem Land ist noch Johanni-haft mit dem Feuer aus Filz und den Sonnenblumen.

Ich beschäftige mich diesen Vormittag damit, diese Holzwand in der Küche abzuschleifen. Ich möchte sie taubenblau streichen und ein Tellerregal daran anbringen.

Auf dem Grundstück blüht das Johanniskraut.

Und diese gelben Blumen.

Und der Mauerpfeffer, wie in Merediths Gedicht.

Wir pflanzen einen Apfelbaum. Eine alte Sorte. Es handelt sich um Lageräpfel, die sich bis in den März/April hinein halten.

Und einen Quittenbaum. Annette, das ist noch nicht „Deiner“, den werden wir im Herbst besorgen, wenn eigentlich die bessere Zeit zum Bäumepflanzen ist. Der Baum braucht nämlich noch einen Befruchterbaum, weil es im näheren Umfeld keine Quittenbäume gibt.

Ich arbeite an dieser Puppe, die auf diesem Foto noch nicht ganz fertig ist. Sie hat am Abend noch einen kecken Pagenschnitt in die Perücke eingeknüpft bekommen. Diese Puppe ist das fünfte Modell, das ich im Rahmen der Entwicklung eines neuen Puppenschnitts genäht habe. Ich bin jetzt mit dem Schnitt und der Herstellungsweise fast zufrieden. Ich werde nur noch Kleinigkeiten ändern. Wer die Entstehung des Schnittes nachverfolgen möchte, kann das in diesem Beitrag nachlesen („Puppe entwerfen – Schritt für Schritt“).

Wir bekommen Besuch von Freundinnen der Töchter und ihren Eltern. Sie holen die beiden Welpen ab, die ab heute ihr Familienleben bereichern werden. Wir haben gestern schon Abschied genommen, so dass es heute nicht allzu schwer ist, sich von den beiden extrem süßen Hündchen zu trennen. Sogar die Töchter nehmen es unvorhergesehen gelassen.

Mein Mann und ich genießen im Garten einen Prosecco im Abendlicht und freuen uns an den vielen Insekten, die die Blumen auf der Wiese besuchen.

Eine Wildbiene.

Noch eine Art Wildbiene – oder Wildwespe?

Am anderen Ende des Grundstücks sieht der Himmel gewitterhaft aus. Aber ein Gewitter kommt heute nicht zustande.

Ich gehe mit den Hunden spazieren und bringe einen Arm voll weißer und blauer Wildblumen nach Hause, die ich mit den gelben Gerbera aus dem Supermarkt kombiniere.

Die große Tochter hat Aquarell-Stifte bekommen und malt damit fleißig Bilder.

Abendessen im Garten.

Es gibt Broccoli-Quiche und grünen Salat mit Cherry-Tomaten und Kräutern.

Sonntag, der 11. Juli 2021

Vorlesen im Familienbett mit beiden Hunden auf den Beinen.

Morgenspaziergang mit der kleinen Tochter und den Hunden übers Grundstück.

Ich mag die zarten hellgrünen Samenplättchen der Ulme.

Ich pflanze noch Blumensamen ein, in der Hoffnung, dass ich sie noch ins Freiland auspflanzen kann, bevor wir nach Hause fahren.

Die kleine Tochter richtet auf unserer Etagère eine dreistöckige Puppenwohnung ein. Die Puppen haben in der untersten Etage sogar einen Pool in einem Schälchen. Die große Tochter backt „originale Alea-Aquarius-Kekse“ von der Website des Oetinger-Verlags. Sie ist ja ein großer Fan der Buchreihe.

Frühstück draußen. Es ist schon so warm, dass wir für die Sonnenplätze einen Schirm brauchen.

Die Sonne scheint kraftvoll und stark durch die Krone unserer Linde..

Mein Mann und ich haben heute einen Ausflug „nur für uns Eltern“ geplant. Wir hätten die Kinder eigentlich gern mitgenommen, aber sie hatten überhaupt keine Lust und wollten lieber mit den Hunden zu Hause bleiben. Also schwingen mein Mann und ich uns alleine auf die Fahrräder und radeln durch Wald und Felder zum Gutshaus im übernächsten Dorf, wo man schön essen kann.

Ein bisschen durch den Wald…

… zum See… und weiter über die Felder.

Blick von der Restaurant-Terrasse des Gutshauses in den Park.

Ich, zufrieden.

Wir genießen die Zeit zusammen und dass wir seit Ewigkeiten endlich mal wieder essen gehen. Und natürlich das gute Essen: Zur Vorspeise Rinder-Carpaccio mit Olivenöl und Parmesan und als Hauptgericht Lammfilet mit grünen Bohnen und Kartoffelgratin. Alles fein, aber nicht überkandidelt und mit merkbar hervorragenden Zutaten zubereitet.

Eine riesige Hummel an dem Blumenstrauß auf unserem Tisch.

Ein paar Wolken quellen über den Himmel.

Rückweg durch den Wald, wo wir ein kleines Stück über Sandwege schieben müssen.

Mein Mann fotografiert Holzstrukturen am Wegesrand für seine Bilder.

Wieder zu Hause. Die Tochter tollt mit unserem kleinen Hund Emma durch den Garten.

Die Hündin kann stundenlang Kiefernzapfen apportieren und wird einfach nicht müde.

Später ruht die Tochter sich auf einer Decke aus. Mit ihrem Tablet.

Die kleine Tochter spielt währenddessen „Spa“. Sie hat allerlei Kosmetika und Bad-Utensilien im Gästezimmer aufgebaut und bitten erst mich, dann meinen Mann zur „Kosmetik-Stunde“. Es ist wunderbar: Sie massiert unsere Rücken mit einer Bürste, cremt und ölt uns ein, pflegt unsere Lippen mit einem Lippenpflegestift, feilt meine Fingernägel, lackiert meine Fußnägel, tut mir Deo unter die Achseln und kämmt und frisiert meine Haare. Zum Schluss werde ich sogar noch umgekleidet, weil sie mich gern in schönen langen Kleidern sieht. Tatsächlich fühle ich mich nach der Behandlung total gut und gepflegt. Danke, liebes Kind!

Mohnblumen-Kapseln habe ich heute auch gesammelt. Damit will ich morgen wieder stempeln — hier zu meiner Anleitung mit vielen Bildern, wie man ganz einfach und schön mit Mohnkapseln gestalten kann.

Und jetzt setze ich mich noch zur Familie, die hier neben mir das Finale gucken, während ich an diesem Beitrag schreibe. Eben ist das Italien-Tor gefallen. Ich hab mich sehr gefreut, denn ich bin für Italien, wenn auch ich nicht sehr leidenschaftlich beim Fußball bin. Obwohl ich sogar Abseits erklären kann. Mein Mann auch nicht; er schaut nur EM und WM, keine Bundesliga. Die kleine Tochter ist schon auf dem Sofa eingeschlafen. <3

Wir sind jetzt noch ein Weilchen hier auf dem Land und freuen uns auf weitere Sommertage hier in der Natur. Nächstes Wochenende zeige ich Euch die taubenblaue Küchenwand.

Weil es schon spät ist und ich dann ins Bett möchte, wünsche ich allen Leser*innen schöne Sommertage und viel Sonne nach dem Regen, der ja fast überall ausgiebig gefallen ist. Meine Devise für die Sommerferien, die ich Euch ans Herz lege: Nicht zu viel Programm machen, lieber mit freundlichen Menschen schön in der Sonne sitzen und nichts tun. Oder spazieren gehen oder Rad fahren. Das tut alles der Seele gut. Eine Wand streichen ist auch nicht schlecht, das räumt innerlich auf und gibt neuen Schwung.

„Lacht im Himmelsscheine“, liebe Leute!

Das wünscht Euch und Dir
Deine Maike

Dieser Beitrag ist verlinkt bei Große Köpfe.

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