Der März 2022 war für mich ein herausfordernder Monat. Wir haben Sorgen, und das Wetter ist (immer noch) kalt, kalt, kalt.
Ich wünschte mir den ganzen Monat lang so sehr den Frühling, der hier im Nordosten einfach zu lange auf sich warten lässt. Dann der Krieg in der Ukraine und weiterhin Corona, dazu ständig kranke Kinder zu Hause und zu wenig Zeit zum Arbeiten. Ja, normal, würde meine große Tochter sarkastisch sagen.
Ein wenig Eskapismus darf sein
Und trotzdem gab es Glücksmomente im März 2022. Ich habe immer ein wenig Trost empfunden und Zuversicht gespürt, wenn mir auffiel, dass doch gerade etwas Schönes passierte. Ich rede mir mit den Glücksmomenten nicht die Realität schön, denn ich blende Schwierigkeiten oder die Weltlage deswegen ja nicht aus. Meine Glücksmomente sind zwar kurzer Eskapismus, den ich an dieser Stelle aber bewusst bejahe.
Denn ein wenig Eskapismus bewahrt davor, zu verzweifeln. Wir dürfen auch jetzt gut zu uns sein und das Schöne sehen, auch wenn es der Welt dreckig geht. Es nützt niemandem etwas, wenn wir uns selbst kasteien. Und wir dürfen uns auch schlecht fühlen, wenn’s denn so ist, und schlecht gelaunt sein. Aber wir dürfen auch dafür sorgen, dass es uns gut geht. Natürlich ist das ein Privileg, wie uns in der letzten Zeit nur allzu deutlich bewusst wurde. Dennoch darf man auch in Kriegs- und Krisenzeiten ein wenig Frieden fühlen sowie das Gute, Schöne und Beglückende schätzen. Oder wie siehst Du das?
Hier jedenfalls meine Glücksmomente des schwierigen Monats März 2022:
1. Helfen
Packen für die Ukraine-Hilfe an unserer Schule. Es tat gut, etwas für die Menschen im Kriegsgebiet tun zu können.
2. Teenie-Party
Die Geburtstagsparty der großen Tochter in einem echten Club Anfang des Monats. (Mehr dazu liest Du in diesem Wochenende in Bildern).
3. Frühlingsboten
Die allerersten Frühblüher. Ich habe mich über jeden einzelnen gefreut, der auf dem Land aus dem winterlichen Boden kroch.
4. Die Himmel des März
Die tollen Himmel, die wir auf dem Land bewundern durften. Mehr beeindruckende Himmelsbilder siehst Du an diesem Wochenenden in Bildern, und an diesem.
5. Dolls for Ukraine
Es hat mir riesige Freude gebracht, meine Puppe für die schöne Aktion „Dolls for Ukraine“ zu nähen. Für diese schöne Community-Aktion nähen Puppenmacher*innen aus aller Welt Puppen und Stofftiere, deren Verkaufserlöse zu 100% an das Rote Kreuz für die Ukraine gespendet werden. Die Puppen werden vom 7. bis zum 12. April auf Instagram auf den Accounts der Puppenmacher*innen versteigert. Man findet alle, die mitmachen, unter dem Hashtag #dollsforukraine.
Myrna, meine Puppe mit dem rosa Strickkleid, findet Ihr ab dem 7. April bei mir unter @feinslieb_waldorfblog. Falls Ihr jemals mit dem Gedanken gespielt habt, eine handgemachte Puppe zu kaufen, jetzt ist der richtige Zeitpunkt. Es sind wahnsinnig tolle Puppen dabei! Ich werde auch bei der einen oder anderen mitbieten, denn: Schöner und besser kann man nicht spenden!
6. Liebling Luki
Wir hatten Besuch von Hündchen Luki, einer Tochter unserer beiden Hunde, und ihrer neuen Familie. Die Leute sind so wahnsinnig, wahnsinnig nett, und Luki geht es bei ihnen so gut. Und Luki ist immer noch so süß. Sie war unser aller Liebling.
7. Wildtier-Beobachtung
Wir haben auf dem Land im März viele Wildtiere gesehen. Mir macht das immer große Freude. Hier durften wir eine kleine Gruppe Rehe auf der großen Wiese beobachten.
Hier eine paar Hirsche am Waldrand, nicht weit weg von unserem Haus.
Und hier eine große Herde Hirsche. Sie kam bei Sonnenuntergang ganz nah an uns vorbeigerannt.
Kraniche haben wir auch beobachtet.
8. Musik
Ich habe (fast) jeden Tag ein bisschen Klavier gespielt im März. So beglückend. Das war mein Selbstauftrag für die Fastenzeit.
9. Einladung zu Kaffee und Kuchen
Eine Einladung zu Kaffee und Kuchen mit lieben Freunden im Stadtteil Steglitz, wohin wir fast nie kommen. Wir hatten uns zu lange nicht gesehen. Und es gab fantastischen Kuchen und dann noch ein deftiges Abendbrot.
10. Schwimmen
Die Schwimmbäder sind wieder geöffnet, und wir haben ein Ticket ergattert. Schwimmen tut dem Körper so gut.
11. Selbständige Kinder
Die Kinder haben an diesem Wochenende ganz allein Brötchen besorgt und Frühstück gemacht.
12. Gewinn
Ich habe bei Andrea Reiß auf Instagram diese goldige gefilzte Streichholzschachtel und die beiden wunderhübschen Postkarten gewonnen.
13. Safran in der Wohnanlage
Unsere Nachbarin hat in dem braunen Erdhügel gegenüber von unserem Haus Krokusse gepflanzt. Ganz, ganz viele. So ein schöner Anblick, der hat mich im März jeden Tag erfreut.
14. Ganz normales Glück
Ein glücklicher Moment an einem ganz normalen Tag. Mir wurde klar, wie schön wir es zusammen am Nachmittag in der Küche haben, wenn wir hier alle beisammen sind. Hier: Die Große spielt Gitarre, die kleine Tochter kocht einen Kakao, ich koche Suppe und backe etwas für das Fest in der Schule, und mein Mann ist mittendrin und erzählt uns was über Musik. Das sind ganz normale, durchschnittliche Momente, aber genau die sind es doch, die das Leben ausmachen. Wenn es so ist, ist es schön!
15. Sonnenlicht
In der Sonne sitzen und stricken. Das tat ich, sobald sich die Möglichkeit bot, und wenn es nur für ein Stündchen war.
Und so sind wir nun im April gelandet, der hoffentlich, hoffentlich wärmer Temperaturen bringt. Ich sehne mich so nach Sonnenschein und grünen Blättern.
Dolls for Ukraine
Ich möchte nochmal auf „Dolls for Ukraine“ hinweisen. Da werden auf Instagram vom 7. bis 12. April die schönsten handgemachten Puppen für einen guten Zweck versteigert; alle Erlöse werden gespendet. Auf Instagram unter dem Hashtag #dollsforukraine findest Du alle Puppen bzw. Puppenmacher*innen, die mitmachen. Auch ich habe eine Puppe genäht, Bild siehe oben unter 5. Ich lade herzlich ein, mitzusteigern.
Auf dass der April freundlicher und wärmer wird!
Das wünscht sich und Dir
Deine Maike
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Liebe Maike,
wow, wie viele Glücksmomente Du in einem Monat findest, den Du für Dich als Herausforderung beschreibst!
Besonders schön fand ich die Noten am Klavier und die Fotos von den Tieren!
Jeden Monat wenn ich mich hinsetze, um diese Liste mit den Glücksmomenten zu schreiben, denke ich auch an das Vorjahr zurück, was sich verändert hat, was gleich geblieben ist. Direkt fällt mir ein, dass wir diesen März nun seit zwei Jahren mit der COVID Pandemie leben. Hier in Europa.
Aber der März birgt auch die Ankunft des Frühlings, den Jahrestag der ersten Verabredung meines Mannes und mir, den Geburtstag meines Patenkindes und den Beginn der Aussaatphase für unseren Garten. Der Countdown zum Frühling läuft und bis er wirklich kam, hatten wir ein paar frische, grüne Momente, die uns durch den März getragen haben. Angefangen mit Planungen für die wärmeren Monate, die noch vor uns liegen bis zum Finden von kreativen Möglichkeiten, den Geburtstag der Nichte zu feiern.
Hier ein paar besondere Momente:
1. Die Ankunft des Saatkatalogs, in dem ich Gemüse, Kräuter und Pflanzen ankreuzte, die ich gerne dieses Jahr wachsen sehen möchte. Dann die Bestellung und das Säen. Es macht viel Spaß, sie sprießen zu sehen, wenn ich sie in der Wohnung wachsen lasse, denn es bringt etwas Grünzeug und Leben nach drinnen während der letzten anhaltenden Wintertage. Und dann, wenn es endlich dauerhaft wärmer wird, kann ich die Pflänzchen in meinen Draußen- Garten verpflanzen und ihnen wirklich zusehen, wie sie durchstarten. Letztes Jahr hatten wir viel Erfolg mit Tomaten, Radieschen, Spitzkohl, Basilikum und Minze.
2. Ein wunderschöner Fund in einem „grünen“ Modegeschäft – ich habe endlich eine Jeans gefunden, die mir passt, gefällt und trotzdem aussieht wie Mode. Und fair hergestellt wurde.
3. Eine Teeparty mit meiner Tochter und ihrer besten Freundin einfach so an einem Dienstag Nachmittag. Spontan.
4. Am ersten Frühlingstag ein Blumenkleid angezogen, frische Blumen (am Vortag) gekauft und mit frischem grünen Gemüse gekocht, um den Tag zu feiern.
5. Eine tolle Doku auf Netflix gesehen: Decoding Bill Gates – kann ich sehr empfehlen. Ich fand es klasse zu erfahren, wie ein Mensch mit seiner Intelligenz, seinem Einfluss und seiner finanziellen Macht sich Umweltthemen annimmt.
6. Endlich ein Back-up von unseren Fotos, Rechnungen und wichtigen Textdokumenten gemacht. Ich freue mich sehr, das habe ich monatelang vor mir hergeschoben!
Bis zum April!
Danke, liebe Elisabeth, für Deine Glücksmomente! Da sind so schöne dabei, die mich auch gleich dazu bringen zu überlegen, ob ich da auch etwas in der Richtung erlebt habe. Ich wünsche Dir einen ganz tollen April, weiterhin viel Freude am Saatgut bzw. den ersten Sprossen, einen schönen Jahrestag mit Deinem Mann und überhaupt eine gute Zeit! XXX Maike