Des Baumes Seele dringt hervor in Blüten: Wochenende in Bildern 19./20. April 2025 (Ostern)

Wir haben Ostern auf dem Land verbracht. Der Frühling ist dieses Wochenende so richtig ausgebrochen – es war einfach herrlich. Und das Wetter war auch vorbildlich: Am Karfreitag war es noch kühl und regnerisch, am Samstag und Sonntag war der Himmel blau und die Luft sommerlich warm.

Das Frühlingsgedicht von Geibel passt gut zum hervordringenden Frühling:

Das Wochenende in Bildern ist wie immer verlinkt bei Große Köpfe.

Samstag, der 19. April 2025

6:00 Uhr morgens: Spaziergang mit den Hunden. Wir sehen viele Rehe.
Dieses steht dort wie angewurzelt.
Drei junge Hirsche, eines davon weiß.
Jahreszeitentisch: Gestern habe ich ein Jesus-Grab gebaut, aus einer tunnelförmigen Birkenrinde, die ich mit Moos bedeckt habe. Ein Stein verschließt das „Grab“.
Seit dem gestrigen Regen kommen die Blätter an den Bäumen richtig hervorgeschossen.
Am Donnerstag ist uns ein kleiner Hund zugelaufen. Mit einem Anruf im Dorf konnten wir die Besitzerin ermitteln. Zum Dank bringt sie uns zart getönte Eier von eigenen Hühnern mit. Die werden natürlich nicht gefärbt.
Ich habe am Karfreitag gefastet und am Gründonnerstag nur Kräutersuppe gegessen. Jetzt freue ich mich über mein Morgenmüsli, mit dem ich das Fasten breche.
Wenn man will, kann man im Milchschaum meines Kaffees einen Jesus-Ghost mit Heiligenschein erkennen. 🙂
Das Wetter ist herrlich. Wir sind den ganzen Tag viel draußen.
Der Holzboden im Glashaus ist fertig. Das wird ein Wohn- und Esszimmer mitten in der Natur.
Zu Mittag gibt es Rosinenreis, Bratlinge und gemischten Salat.
Am Nachmittag fahren mein Mann und ich (ohne die Kinder) mit dem Zug nach Berlin rein, denn…
… wir sind zu einer Party eingeladen. Wir genießen den Abend unter Prenzlauer Berger Künstler*innen verschiedener Art – Musiker*innen, Autor*innen und mehr interessante Menschen. Ich lerne eine faszinierende Performance-Künstlerin kennen und unterhalte mich über Kunst, Kultur und das Leben in Berlin mit dem Autor Detlef Opitz, der kürzlich ein Buch über den Bibliomanen Johann Georg Tinius veröffentlicht hat, ein Pfarrer, der im 19. Jahrhundert in Sachsen manisch Bücher sammelte und dafür sogar zwei Morde beging.
Wir kommen erst nach Mitternacht ins Bett, schlafen nur 4 Stunden und nehmen den frühesten Zug, um zurück aufs Land zu fahren. Der Flieder in unserem Berliner Garten um 5 Uhr morgens.
Abfahrt vor Sonnenaufgang in Berlin-Gesundbrunnen.
Osterstrauß auf dem Land.
Als erstes spiele ich Osterhase.
Ich liebe meine selbst gefärbten roten Eier.
Schokolade gibt’s natürlich auch. Außer Schokohäschen gibt’s bei uns Nougat- und Blätterkrokant-Eier. Die essen wir alle sehr gern.
Das jüngere Kind bekommt eine selbst gemachte Puppe.
Die Kinder sind immer noch begeistert davon, zu Ostern Eier zu suchen, obwohl sie schon 16 und 12 Jahre alt sind.
Die Körbchen werden langsam voll.
Der Stein ist nun vom Eingang weggerollt. In der „Grabhöhle“ liegt ein Stück Leintuch.
Das große Kind zündet die Osterkerze an.
Zum Frühstück gibt’s Brötchen in Osterhasen-Form.
Die Puppe kann selbstständig stehen, wenn man sie etwas ausbalanciert.
Unsere Linde treibt aus.
Im Garten blühen die ersten Maiglöckchen.
Plötzlich blüht auf den Wiesen rund ums Haus der Löwenzahn.
Unsere Hunde schnuppern am Eingang der Fuchshöhle auf der großen Kuhweide. Und plötzlich guckt für eine Sekunde ein Fuchsbaby aus dem Bau! Es ist so niedlich! Es ist noch ganz klein, noch ganz knuffig-rundlich und noch braungrau gefärbt. Das heißt, es ist maximal 4 Wochen alt.
Mein Mann will auch Fuchsbabys sehen. Wir steigen auf den Hochsitz, von dem aus man den Fuchsbau sehen kann. Leider kommen die Füchse aber nicht raus.
Der Flieder auf unserem Grundstück fängt an zu blühen. Wer sieht die Biene auf der Fliederdolde?
Eine Ackerhummel am Ginsterstrauch.
Sie fliegt fleißig von Blüte zu Blüte.

Das war unser frühlingshaftes Oster-Wochenende bis jetzt. Für mich hat Ostern ja vor allem mit der Auferstehung der Natur zu tun. Es ist ja kein Zufall, dass die Kirche die Auferstehung Jesu auf die uralten Frühlingsfeste der Heiden legte. Dass der Oster-Termin sich bis heute am Mond orientiert, zeigt den kulturellen Ursprung des Festes. Wenn Ihr mehr dazu wissen wollt, was Ostern ist und wie man es begreifen und in sich aufnehmen kann, lest gern mal in meinen Beitrag zum April im Jahreskreis rein.

Ich fahre mit den Kindern am Dienstag zurück nach Berlin, weil die Kinder Verabredungen und Termine haben. Am Donnerstag fahre ich dann allein in den Thüringer Wald, um ein paar Tage und in Ruhe zu wandern. Ich freue mich schon sehr.

Ich hoffe, Ihr hattet auch schöne Osterfeiertage. Der Frühling ist nun wirklich da und jubiliert uns aus jedem Blatt, aus jeder Blüte zu. Das dürfen wir jetzt auf uns wirken lassen und das Leben wieder in uns spüren.

Alles Liebe,
Eure Maike

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