Das lange Wochenende über den 3. Oktober haben wir in unserem Wochenend- und Ferienhäuschen auf dem Land verbracht. Am Freitag war noch Traum-Wetter, aber den Samstag hat es mehr oder weniger durchgeregnet. Am Samstag Abend aber war der Himmel klar, ein heller Mond erleuchtete die Nacht, und die Sterne glitzerten. Leider zogen in der Nacht wieder Wolken auf, so dass der Erntedank-Himmel am Sonntag wieder bedeckt war.


Das WiB ist wie immer verlinkt bei Große Köpfe.
Freitag, der 3. Oktober 2025

Am Freitag Abend sind wir draußen rund ums Glashaus und staunen über den riesigen gelben Mond, der zwischen den Bäumen aufsteigt.

Wir brutzeln uns zum Abendessen über dem Feuer eine Pilzpfanne mit Kartoffeln.

Der Mond leuchtet immer mehr, denn der Himmel wird dunkler.

Die Tochter wirft Zapfen für Hund Emma.

Für Emma gibt’s nichts Schöneres.

Der Mond nimmt zu. In wenigen Tagen ist Vollmond – ich glaube am Montag.

Die Pilzpfanne essen wir im Glashaus. Dabei scheinen die Sterne zu uns herein. Wir spielen ein Frage- und Antwort-Spiel, das sich grundsätzlich mein Bruder und meine Nichte ausgedacht haben, das wir für unsere Familie aber weiter entwickelt haben. Es ist super lustig – im Grunde erfindet man zusammen nach und nach eine völlig absurde, durchgeknallte Geschichte, die aber vollkommen logisch ist. An diesem Abend geht es um ein Paar Ballettschuhe, in deren Sohle ein Code eingraviert ist und die einst dem berühmten Balletttänzer Mikhail Baryshnikov gehörten. Die Ballettschuhe sind aktuell im Keller eines venezianischen Wohnhauses versteckt und werden von verschiedenen Geheimdiensten gesucht, darunter der Geheimdienst der australischen Aborigines (!!). Der Code auf der Sohle öffnet ein Portal in Venedig, das einen in die Zeit des Seidenhandels im 16. Jahrhundert katapultiert. Wenn man den Code kennt und an der richtigen Stelle in Venedig einsetzt, landet man in einer alten Seidenhandel-Straße.
Angefangen hat es mit den Ballettschuhen und der Frage: „Befinden sich die Ballettschuhe in Asien?“; und der Rest hat sich dann entwickelt.
Wir spielen dieses Spiel zur Zeit oft und lachen uns dabei jedes Mal kaputt. In den letzten Tagen hatten wir u.a. schon die Geschichte eines Forschers, der sich in der Antarktis in eine Robbe verliebt hat, mit ihr in einem Höhlensystem ein paar Kilometer unter der Eis-Oberfläche lebt und dort mit der Robbe im Dunkeln ein Spiel mit Manschettenknöpfen spielt, und die Geschichte eines Wildschweins mit Anzug und Melone, das Michael Jackson den Henkel einer Teekanne geklaut hat und diesen auf dem Tafelberg in Südafrika in den Mülleimer eines Picknickplatzes geworfen hat.
Wer wissen will, wie man dieses Spiel spielt, lasst es mich in den Kommentaren wissen — dann veröffentliche ich eine Anleitung. Ich verspreche: Es ist SEHR lustig und ganz besonders etwas für einfallsreiche Leute.
Samstag, der 4. Oktober 2025

Es ist trist und es regnet. Aber gerade bei so grauem Wetter strahlen die Farben im Vorgarten.

Die Berberitzen leuchten rot.

Wir kaufen am Vormittag im Städtchen ein und machen am frühen Nachmittag einen englischen Afternoon Tea mit selbst gebackenen Scones, „Clotted Cream“ (in unserem Fall Mascarpone) und Erdbeermarmelade.

… und Sandwiches mit Frischkäse/Gurken und Leberwurst/Apfel — also eigentlich das, was es bei uns traditionell am Heiligabend-Nachmittag gibt.

Die Kinder haben sich heute so einen Afternoon Tee gewünscht, denn beide sind ziemlich stark erkältet. Sie verbrauchen Hunderte von Taschentüchern und liegen die meiste Zeit im Bett.

Aber wir machen immerhin ein paar Kastanien-Spinnennetze (hier zur Anleitung) und dekorieren damit das Glashaus.

Auch im Glashaus.

Großes Kind mit Hündchen im Bett, einen Film schauend.

Auch ich bin müde und schaue eine Folge meiner Serie.

Nach dem Abendessen gehe ich nochmal mit den Hunden raus, auf einen längeren Spaziergang. Die Regenwolken haben sich verzogen, die Sterne übersäen den Nachthimmel. Der Mond erleuchtet die Landschaft so hell, dass man das Gefühl hat, es sei Tag.

Mond und Wald.

Der große Wagen über dem Wald.

Ach ja, da fällt mir ein: ich habe jetzt ein neues Telefon. Mit dem kann man auch solche Bilder vom Großen Wagen machen, nämlich dann, wenn man es einfach machen lässt.
Sonntag, der 5. Oktober 2025

Unser Vorgarten. Mein Mann und ich gehen um 6:30 Uhr mit den Hunden spazieren und hier vorbei.

Im Wald stehen Fliegenpilze.

Zunderschwämme gibt es hier auch.

Jetzt sieht man es auch neben unserem Haus: Es ist Herbst.

Zum Frühstück bekommen alle das traditionelle Michaeli-Mut-Herz auf den Teller. Diese Herzen gibt es von Rapunzel im Bioladen, und sie sind schweineteuer. Aber sehr, sehr lecker, nämlich mit Nougat gefüllt.

Während die Kinder ihre Herzen gleich öffnen und essen, reden wir darüber, was Mut eigentlich bedeutet. Zivilcourage. Sich für jemanden einsetzen, der die Gruppe gegen sich hat. Aufstehen für Gerechtigkeit. Nicht nach dem Mund der anderen reden, wenn es falsch und diskriminierend ist. Sich für das Gute entscheiden, auch wenn es schwerer und anstrengender ist, oder wenn man dafür auf etwas verzichten muss. Etwas tun, obwohl man Angst hat, obwohl man sich schämt, obwohl man aufgeregt ist, obwohl es nicht leicht ist. All das erfordert Mut. Und unsere Welt erfordert gerade jetzt viel von dieser Art Mut.
Wer wissen will, was Michaeli eigentlich ist, und warum wir zu dieser Zeit Mut thematisieren, kann mal in diesen Artikel reinlesen.

Nach dem Frühstück will das Kind mal den großen Rasenmäher ausprobieren.
Nach einem großen Frühstück baden wir alle der Reihe nach. Dann wird gemütlich gepackt und wieder nach Berlin gefahren.

Auch in unserer Wohnanlage haben sich in wenigen Tagen herbstliche Farben ausgegossen.

In unserer Wohnanlage haben Nachbar*innen ein kleines Fest organisiert, mit Kaffee/Kuchen, Spielen für die Kinder und Basteltisch. Erst basteln wir Schmuck, dann wollen alle Kastanien-Spinnennetze machen, weil ein paar Kinder Kastanien gesammelt haben. Also hole ich schnell unsere Wolle, Zahnstocher und Bohrer, und alle fangen an, Spinnennetze zu wickeln. Allerliebst. Meine Tochter leitet die kleinen Kinder an und hilft ihnen später noch beim Schmuck basteln.
Und damit geht unser erstes Oktober-Wochenende zu Ende.
Ich werde jetzt noch 15 Minuten atmen, da ich in der 4. Runde des Presence Process von Michael Brown stecke, und mich dann in mein Federbett hüllen und schlafen.
Ha, übrigens: Nächstes Wochenende hat die jüngere Tochter Geburtstag, und sie bekommt von allen zusammen ihren absoluten Herzenswunsch erfüllt: eine Reise ins Disneyland Paris zusammen mit ihrer ältesten Freundin. Also kommt das nächste WiB aus dem Disneyland, und wahrscheinlich erst am Montag, weil wir erst spät am Sontag Abend zurückkommen.
Ich wünsch Euch eine gute Woche und hoffentlich ein paar Herbst-Freuden!
Eure Maike
… die sich immer über Grüße und Kommentare freut!
Liebe Maike, das war wieder ein wunderbarer Rückblick!
Und wie toll, dass der Wunsch der Tochter in Erfüllung geht. Ich bin gespannt auf deinen Bericht.
Liebe Grüße, Tanja
Danke Dir!! Ganz liebe Grüße an Dich — hoffe, es geht Dir gut!
Hallo, natürlich würde mich jetzt das Spiel i interessieren!
Und danke pro Schreiben.
Viele Grüße aus dem Rheinland
Cool, dann mache ich das demnächst — kann aber etwas dauern, weil ich noch so viel anderes auf dem Zettel habe!