Bei uns in Berlin war das Wetter bis gestern schön. Wir sind nun umgezogen, an einen Ort im Berliner Zentrum, wo grüne Idylle (um unser Haus herum) und coole Urbanität direkt nebeneinander liegen. Margareta ist die erste Puppe, die ich nach meiner Umzugspause von fast sechs Wochen nähen durfte (und bei der ich Zeit hatte, Fotos zu machen). Ich nutzte für die Fotos den sonnigen Tag zwischen ihrer Vollendung und dem Geburtstag der Puppenmama, und unser spannendes neues Wohnumfeld. Es ist kaum zu glauben, aber das idyllische Wäldchen, in dem Margareta vor weiß blühendem Jasmin herumtollt und zwischen den Zweigen hangelt, liegt nur zwanzig Meter neben dem coolen, mit Graffiti verzierten 70er-Jahre-Bau einer Bibliothek, der bald zu einem Kulturzentrum umgebaut wird. Und beide Locations liegen nur hundert Meter von unserem neuen Zuhause entfernt.
Margareta (40 cm) trägt ein am Saum taubenblau besticktes Kleid aus weichem, altem Leinenstoff, der noch aus der Aussteuer meiner Großmutter stammt. Da die Puppe ein Geschenk für das Kind einer Freundin ist, durfte ich mich endlich mal wieder mit Recycling-Stoff ausleben. Außerdem trägt sie ein Unterhöschen mit Blümchen aus Baumwollbatist, Schühchen aus Schafwollfilz und eine Strickjacke aus taubenblauem Kaschmir, einer Wolle, die gleichzeitig weich und herrlich griffig-fest ist.
Außerdem habe ich mit Margareta meinen neuen Schnitt verfeinert. Ich arbeite schon seit einer Weile an der Perfektion dieses Schnittes für eher schmalere, feingliedrige Körperformen, die jedoch gleichzeitig etwas stärker ausgeprägt sind als es bei klassischen Waldorfpuppen üblich ist. So habe ich mich bei Margareta zum Beispiel an rundlichen Waden versucht – einfach weil ich rundliche Waden auch bei Kindern so unheimlich süß finde. Ich finde, sie sind schon ganz gut gelungen, aber ich denke, eine Runde brauche ich noch, bis ich ganz zufrieden bin. Und an den Armen und Händen möchte ich auch noch arbeiten; die wünsche ich mir noch zierlicher.