Anmerkung 2022: Dieser Beitrag erschien ganz zu Beginn der Corona-Pandemie, im April 2020. Damals gab es noch keine Impfung; der Streit über Masken und Corona-Maßnahmen war noch nicht ausgebrochen. Zu meiner Corona-Haltung: Ich bin als chronisch Kranke vierfach geimpft und habe immer überzeugt Maske getragen. Das erste Mal Corona hatte ich erst im Herbst 2022. Ich führe das auf den guten Schutz zurück, den ich durch Impfen und Masketragen hatte. In meiner Familie hat es niemanden gestört, Maske zu tragen, auch die Kinder nicht.
Keine Corona-Sorgen
Ich bin ein total positiver Mensch und sehe in allem gern das Gute, Helle, Schöne. So lebt es sich leichter. Meine Erfahrung ist, dass mir aufgrund dieser Lebenshaltung nichts wirklich Schlimmes geschieht. Deswegen habe ich auch keine großen Corona-Sorgen. Ich neige sogar dazu, das Gute an der Corona-Krise stärker zu sehen als das Schlechte.
Corona-Sorgen werden suggeriert
Viele Menschen werden gerade total aufgehetzt und bekommen suggeriert, dass sie wegen Corona Angst haben müssen, dass Schlimmstes passieren könne usw.
Ich bin der Ansicht, dass alles nicht so schlimm ist für uns Menschen in Mitteleuropa. Damit mich keiner falsch versteht: Ich sehe und verstehe die Gefahr der Pandemie und bin absolut und rigoros dafür, dass man alle vom Robert-Koch-Institut und den Institutionen angeordneten Hygiene-Maßnahmen befolgt. Ich selbst und meine Familie halten uns an körperliche Abstände, Mundschutz und häufiges Händewaschen. Wir tragen z.B. zum Einkaufen Handschuhe.
Ich gehöre auch aufgrund von chronischen Autoimmun-Krankheiten zur Risikogruppe und hätte deswegen allen Grund, ängstlich zu sein. Das bin ich aber nicht. Ich gehe aktuell so selten wie möglich unter Menschen (eigentlich so gut wie gar nicht). Wenn es aber doch mal sein muss, halte ich die Hygiene-Richtlinien penibel ein. Ich vertraue darauf, dass diese ausreichen, um mich zu schützen.
Besorgt bin ich hinsichtlich Corona wegen ganz anderer Dinge.
Ich bin besorgt
- über die vielen Menschen auf der Welt, die allein im Krankenhaus sterben (werden) und ihre Angehörigen, die nicht auf angemessene Art und Weise Abschied nehmen können
- über die vielen Menschen auf der Welt, die nicht mal Wasser und Seife haben und genau so vom Virus bedroht sind wie wir hier im privilegierten Europa
- über die Wut, die Angst und die Trauer vieler von der Krise Betroffenen hierzulande, aber besonders in benachteiligten Regionen der Erde
- über die gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und sozialen Herausforderungen, die nach der großen Krise kommen werden
- über Menschen (darunter Kinder!), die angesichts der Umstände unter verstärkter (häuslicher) Gewalt und anderen Horror-Szenarien leiden – und sei gewiss, das passiert auch in Deiner Nachbarschaft, egal ob weiß und bürgerlich, spießig-kleinbürgerlich, hochwohlgeboren-priviligiert, migrantisch geprägt oder sozial schwach. Es passiert überall, quer durch die Gesellschaft.
- über die vielen anderen schlimmen Krisen auf der Welt, die angesichts der Corona-Krise hierzulande nicht mehr beachtet werden, z.B. die Situationen in der Zentralafrikanischen Republik, in Somalia und Burkina Faso (schon mal von diesen Konflikten gehört?!!), im Südsudan, in Afghanistan, in Venezuela, in Nigeria, im Kongo, in Syrien oder im Jemen, oder (für uns näher dran) die Lage in den Flüchtlingscamps in Griechenland. Und so weiter. – Klickt mal hier auf den Überblick des International Rescue Committees über die 10 schlimmsten Krisengebiete der Welt! Es ist seit Corona nirgendwo besser geworden. Und in jedem Land der Erde wollen die Menschen einfach nur leben, ihre geliebten Familienmitglieder schützen, ihren Lebensunterhalt verdienen – und manchmal nur ihr Dasein und Überleben sicherstellen.
- über die kursierenden Verschwörungstheorien und über Menschen, die solche weiter verbreiten, ohne Quelle und Seriosität zu hinterfragen
- über Menschen, die die Ver- und Gebote nicht ernst nehmen (oder gar ablehnen) und damit andere in Gefahr bringen (zum Beispiel mich und andere aus der Risikogruppe)
- über die gruselige Fremdenfeindlichkeit und den noch gruseligeren „Untertanengeist„, die aufgrund der Krise mancherorts ausbricht, zum Beispiel in Mecklenburg-Vorpommern (Artikel im Tagesspiegel über Ausgrenzung von Inhabern von Ferienhäusern in Brandenburg und MV)
- über all die Menschen, die sich anderen moralisch oder sozial überlegen fühlen und meinen, sie könnten andere verurteilen und maßregeln. Weil sie denken, nur sie verhielten sich richtig und angemessen (Stichwort Vernunftpanik, dazu dieser hervorragende Artikel von Sascha Lobo)
So viel zu den Dingen, über die man gern mal nachdenken kann. Ich habe in der Liste viele interessante Links gesetzt, unter denen man nachlesen kann, was aktuell Sache ist. Das sind alles vertrauenswürdige Quellen.
Echte Corona-Sorgen haben andere
Denn unsere Erdkugel ist so viel riesiger als Deutschland oder Europa. Wir in unseren sauberen, gut organisierten deutschen Städten sind ein kleiner, unbedeutender Fleck auf der Riesen-Kugel Erde. Und uns geht es wahnsinnig, ja, verdammt gut. Auch und gerade angesichts der Corona-Pandemie.
Und das ist manchmal gut, sich vor Augen zu führen.
Danke fürs Lesen und Teilen.
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