Eine Adventsspirale selber machen: Unten findest Du die Anleitung, mit vielen Tipps und Tricks.
Eine selbst gemachte Adventsspirale aus Salzteig ist eine schöne Alternative oder Ergänzung zum Adventskranz. Gleichzeitig ist sie ein Adventskalender der besonderen Art.
ACHTUNG! Die Kerzen in der Salzteig-Spirale nie unbeaufsichtigt brennen lassen, denn Salzteig brennt an. Unbedingt selbst löschende Kerzen verwenden. Außerdem immer eine Löschdecke in der Nähe haben (viel effektiver als ein Feuerlöscher oder ein Eimer Wasser).
Variante 1: Mit 24 Kerzen
In die Spirale kann man jeden Tag im Advent eine von 24 kleinen Kerzen stecken, so dass das Licht bis Weihnachten immer heller wird. Hier sollte man darauf achten, dass die Kerzen nicht zu eng beieinander stehen, sonst schmelzen sie sich gegenseitig. Auf dem Bild hier stehen sie zu dicht:
Variante 2: Mit einer Kerze und Murmeln
So wird es klassischerweise und für Kinder gemacht: Eine einzige Kerze wandert bis Heiligabend von Vertiefung zu Vertiefung, von außen nach innen. Bis sie ganz im Inneren der Spirale angekommen ist. Dann ist Weihnachten. Die Kinder dürfen jeden Tag eine Murmel in die gerade von der Kerze verlassene Vertiefung legen. Die Murmeln verdecken dabei auch schön die Reste des Wachses, mit dem man die Kerze angeklebt hat 🙂
Für viele kleine Kinder im Kindergartenalter ist das ganz toll. Vielleicht bekommt das Kind, nachdem es eine schöne Murmel aus dem Körbchen genommen und platziert hat, eine Schoko-Rosine? In der Kindergartenzeit ist so etwas als Adventskalender zu Hause absolut ausreichend.
Statt nur einer Kerze können es wie bei einem Adventskranz auch vier Kerzen sein, die jeweils am Adventssonntag an ihrem Platz stehen bleiben.
Adventsspirale: Die Bedeutung
In der Adventszeit hat die Spirale eine tiefe Bedeutung. Spiralen sind uralte Motive, die den Weg vom Außen ins Innen symbolisieren. Die Spirale steht damit für den menschlichen Weg in die innere/geistige Erkenntnis. Oder von der physischen, materiellen Welt in die Tiefe der Seele.
Das Licht in der Mitte der Spirale steht für unser inneres Licht als Menschen, sozusagen für den potenziellen „Christus“, also das Gute in uns, um das es ja in der Weihnachtszeit geht.
Längste Nacht, hellstes Licht
Denn der Advent ist der Weg, der auf die längste Nacht des Jahres zuführt. In dieser Zeit wurden in Europa schon seit Jahrtausenden Lichterfeste gefeiert. Dabei steht das Licht schon seit jeher für die Hoffnung auf die Erneuerung, auf das Gute im Menschen. Auf gute Ernte, auf ein gutes Jahr, auf eine gute Welt. Das Christentum deutete das in ganz Europa verbreitete Lichterfest um und verknüpfte es mit der Geschichte um Christi Geburt. Denn auch Christus steht natürlich symbolisch für die gute Kraft des Menschen. Auf dass wir, wenn wir „christlich“ handeln, die Welt zu einem besseren Ort machen.
Und so kann man in der schnöden Adventsspirale aus Salzteig den symbolischen Weg des Menschen zur inneren Erkenntnis sehen, dass er/sie gut ist, dass er/sie Gutes tun kann, dass er/sie das Licht und die Wärme zulassen darf.
Je dunkler es in der Adventszeit wird, desto mehr Kerzen brennen in der Spirale, wenn wir sie mit Kerzen bestücken. Auch das ist eine schöne Botschaft: Je dunkler es wird, desto heller brennt das Licht. Das Licht symbolisiert nicht nur unser Potenzial zum Guten, sondern auch die Liebe Gottes, wenn man möchte.
Mit Hilfe der Murmeln wird die Zeit bis zum Weihnachtsfest für Kinder besser greifbar und spürbar. Geduld ist auch eine Tugend. Und das Kind erfährt ganz spielerisch, dass Warten Spannung bedeutet und ausgehalten werden kann.
Die Murmel-Spirale kann wie ein Adventskranz auch vier Kerzen haben.
Adventsspirale selber machen Anleitung:
- Salzteig herstellen. Für eine große Spirale braucht man 500g Mehl, 250g Salz, ca. 250 ml Wasser (etwas mehr) und 2 EL Öl. Alle Zutaten in einer Schüssel gut verkneten. Wenn es zu trocken ist, mehr Wasser zugeben. Der Teig sollte schön glatt sein und beim Kneten keine Risse zeigen.
- Den Teig mit Wasser bestreichen und eine halbe Stunde liegen lassen, damit das Salz sich gut auflöst und mit dem Teig verbindet.
- Aus dem Salzteig formt man erst eine Schlange bzw. Rolle. Die Schlange sollte ca. 90-100 cm lang sein. Eine Spirale für nur eine Kerze kann auch kürzer sein. Wenn man 24 Kerzen hineinstecken will, eher 100 cm einplanen, damit genug Platz zwischen den Kerzen ist.
- Die Schlange an einem warmen Ort, wo sie 1-3 Tage liegen bleiben kann, vorsichtig zu einer gleichmäßigen Spirale formen. Eventuell gleich auf ein Backpapier platzieren.
- Vertiefungen machen: Von innen nach außen 24 oder 25 möglichst tiefe Löcher mit dem Zeigefinger in den Salzteig drücken. Die Vertiefungen müssen etwas größer sein als die Kerzen, denn auf wundersame Weise werden die Löcher beim Trocknen kleiner. Und so tief wie möglich, damit die Kerzen später gut in den Löchern stehen. Auf genügend Abstand achten.
- Wenn alle Löcher gemacht sind, den eventuellen Rest der Schlange abschneiden und das Ende möglichst rund formen.
- Die Spirale 2-3 Tage am warmen Ort trocknen lassen. Dann auf ein Backblech bugsieren und im Ofen bei 60°C 100 Minuten backen. Und dann nochmal 100 Minuten bei 90°C.
- Wer keine Zeit zum langen Vor-Trocknen hat: Direkt nach dem Formen erst 30 Minuten bei 60°C backen, dann 30 Minuten bei 100°C und dann zwei Stunden bei 120°C. Salzteig verträgt keine hohen Temperaturen, sonst verformt er sich, wird rissig oder bildet gar Blasen.
- Wer möchte, malt die fertig gebackene Spirale noch mit Wasserfarben an. Zum Beispiel in Regenbogenfarben von Hellgelb (außen) über Dunkelgelb, Orange, Rot, Lila und Blau bis Grün (innen). Oder einfarbig in blau, grün oder rot.
Du merkst: Eine Adventsspirale selber machen ist ganz einfach!
Ich wünsche Dir viel Freude beim Formen und Gestalten. Und dann natürlich bei der Benutzung!
Deine Maike
PS: Unbedingt darauf achten, dass die Kerze(n) in der Spirale nie unbeaufsichtigt brennen!! Am besten selbst löschende Kerzen verwenden. Bei denen endet der Docht ein Stück über dem Ende der Kerze, so dass die Kerze von selbst verlischt, bevor sie aufgebraucht ist.
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