Der Mai 2022 war insgesamt kühl, aber es gab auch einen kleinen Sommerausbruch. Ich hatte einen guten Monat, mit schönen Tagen auf dem Land, erfüllender Arbeit an Puppen (das liebe ich sehr!) und etwas weniger Sorgen. Langsam kommt Bewegung in die Herausforderung, in der wir stecken. Ein Lichtstreifen zeichnet sich ab am Horizont. Das Wetter klärt sich.
Und natürlich helfen wie immer die Glücksmomente dabei, dass ich trotz Widrigkeiten und Herausforderungen sagen kann „Das Leben ist schön!“
Hier meine Glücksmomente des Monats Mai 2022:
1. Mama-Tochter-Moment
Ein schöner (längerer) Moment mit der großen Tochter. Wir hatten ein gutes Gespräch, lachten zusammen und ließen uns eine Tortilla schmecken.
2. Gelungene Reparatur
Es gelang mir, mit dem Verschluss eines ausgemusterten Hundegeschirrs den Fahrradhelm der kleinen Tochter zu reparieren, so dass wir keinen neuen kaufen mussten.
3. Blätter
Die Bäume sind wieder grün! Ich liebe die ersten Tage Anfang Mai, wenn die meisten Bäume endlich Blätter haben. Hier unsere Straße mit Linden und Kastanien. Es erfüllt mich mit Freude, mit dem Rad die Straße langzufahren und mich am Anblick von Kastanienblüten und grünen Blättern zu laben.
4. Es werde Licht und Farbe!
Sieht jetzt nicht so glücklich aus, war’s aber! Ich hatte Anfang des Monats an jedem Auge eine OP wegen grauem Star (den hatte ich schon seit 25 Jahren). Es war, als hätte man einen graubraunen Schleier von meinen Augen gezogen! Plötzlich sah ich alles heller, bunter, kontrastreicher und schärfer. Als hätte man auf den Zauberstab im Bildbearbeitungsprogramme geklickt. Total genial!
Zum Glück wegen meiner Augen gehört auch dieses Bild. Denn am ersten Tag, als meine beide Augen vom Verband befreit waren, ging ich mit der Tochter in den herrlichen Süßigkeitenladen Sugafari in der Kopenhagener Straße. Dort werden Süßigkeiten aus aller Welt verkauft. Und es ist so BUNT dort! Das war für meine neue Sicht ein totaler Flash!
Und auch dieser Baum – so klar und scharf hatte ich diese Blüten noch nie gesehen! Ich konnte jede einzelne Blüte erkennen und nicht nur so eine diffuse Dolde.
5. Gewinn-Vorstellungen
Die große Tochter jubelt vor Freude, weil sie sich vorstellt, dass wir einen mehrwöchigen Urlaub in Hawaii machen. Wir hatten ausnahmsweise Lotto gespielt, auf Wunsch der kleinen Tochter. Spoiler: Gewonnen haben wir nichts, aber es war trotzdem der Grund für einen längeren Glücksmoment. Das Ganze fing damit an, als die kleine Tochter am Kiosk las, wie viel man im Eurojackpot gewinnen konnte.
Tochter: „Mama, da steht 106…. Tausend… Tausend… Ist das viel Geld?“
Ich: „Hui… Da kann man 106 Millionen Euro gewinnen. Und ja, das ist SEHR viel Geld. Damit könnten wir alles machen, was wir uns erträumen. Bloß leider gewinnt man im Lotto nie. Die Chance ist so klein, ungefähr so, dass Du aus dem Sandkasten vom großen Spielplatz genau das eine einzige richtige Sandkörnchen herausfischen müsstest. Das könnte ganz unten sein. Die Wahrscheinlichkeit, dass das passiert, ist so klein.“
Tochter: „Das weiß ich doch, Mama! Aber es ist so spannend – und man kann sich ein paar Tage lang ausmalen, was man mit dem Geld machen würde! Das ist doch das Schöne daran!“
Und so spielten wir, mit kleinem Einsatz. Und in der Tat hatten die Töchter und ich eine herrliche Stunde, in der wir uns ausmalten, was wir mit den 106 Millionen Euro machen würden, die gerade im Jackpot waren. Das machte so einen Spaß! Die Kinder gerieten richtig außer Rand und Band und steigerten sich total rein — ihre Wünsche zielten vor allem auf Aufenthalte in Luxushotels mit Pool in aufregenden Städten … wo man dann das Essen aufs Zimmer bestellt und es sich einfach nur so richtig gut gehen lässt. Hach, ja.
Auch ich hatte ein paar abgefahrene Ideen, die uns ziemlich zum Kichern brachten. Ich würde ja mit so viel Geld eine wohltätige Stiftung gründen und diese leiten, aber natürlich würde ich uns auch das eine oder andere gönnen. Wir stellten uns zum Beispiel vor, dass ich einen Hubschrauber-Führerschein machen würde, und wir jedes Wochenende spontan mit unserem eigenen Hubschrauber (!) ins Haus auf dem Land oder in ein Luxushotel in Südeuropa fliegen würden
Nur aus dem Grund kann ich empfehlen, mal Lotto zu spielen: Wenn man jemanden um sich hat, mit dem man richtig rumspinnen kann, was man mit dem Gewinn anfangen würde. In meinen Töchtern habe ich da tolle Sparring-Partner.
6. Regen-Freude
Nach ein paar heißen Tagen gab es abends ein dolles Gewitter. Wir saßen auf dem Sofa im Wohnzimmer und lasen Harry Potter vor, da brach plötzlich der Regen los. Es goss wie aus Kannen. Die Kinder, voran die große Tochter, rissen die Terrassentür auf und stellten sich in den Regen. Sie freuten sich an dem einzigartigen Duft und den schweren, dicken Regentropfen. Sie waren so glücklich und in Hochstimmung, dass auch ich ganz glücklich war. Und der Geruch war einfach himmlisch.
7. Gute Gerüche
Nochmal ein guter Geruch. Nämlich der köstliche Geruch der schönen Mensa unserer Schule, wenn man morgens reingeht. Es riecht himmlisch nach Kaffee, frischen Croissants und Brötchen. Und zwar auf diese besondere Öko-Art, die ich total liebe. Ich treffe mich immer freitags mit ein paar anderen Eltern, Schülern und Lehrer*innen um 8 in der Mensa, die auch zur Redaktion der Schulzeitung gehören. Da genieße ich immer den guten Geruch der Mensa und die wohlige Atmosphäre, die hier herrscht.
8. Mama-Tochter-Moment mit Naturstempeln
Mit der kleinen Tochter rund ums Berliner Haus Naturzeugs zum Stempeln sammeln, was für ein Glücksmoment.
9. Bienen-Nachmittag
Noch ein Glücksnachmittag mit der kleinen Tochter: Wir nahmen an einem besonderen Nachmittag der Kirchengemeinde Zion zum Thema Bienen teil. Die Kinder konnten schöne Dinge aus Bienenwachs und anderen Materialien basteln, man konnte den Honig der Bienen vom Kirchendach kaufen und es gab eine Führung des Imkers aufs Kirchendach.
Blick vom Kirchturm auf die Bienenstöcke der Zionskirche.
Und das Honigbrot mit dem köstlichen Lindenhonig von den Bienen der Kirche am Abend schmeckte fantastisch.
10. Überraschungspaket
So eine Riesen-Freude: Elisabeth aus Wien, eine meiner treuesten Leser*innen, hat mir ein Überraschungspaket mit lauter tollen Tees geschickt. So viel guter Earl Grey, so viele tolle Kräutertees, und genau mein Geschmack. So eine Freude! Danke Dir nochmal, Elisabeth, für dieses großartige Geschenk!!! Ich habe mich sooo gefreut! Und bei dieser Gelegenheit auch danke für Deine Glücksmomente, die Du immer in den Kommentaren teilst! <3 <3 <3
Jetzt habe ich jeden Tag Glücksmomente, wenn ich von den Tees trinke und an Dich denke!
11. Leichte Stunde mit Mann und Oliven
Diese Oliven stehen als Symbolbild für einen besonders schönen Moment mit meinem Mann. Wir saßen eines Sonntag Vormittags so schön vor dem Haus auf dem Land in der Sonne, aßen Oliven, quatschen über dies und das und fühlten uns frei von den Sorgen und Belastungen des Berliner Alltags. Das war sehr schön.
12. Lesung und Konzert
Auf dem Foto sieht man die drei ältesten Geigenschüler*innen meiner Schwägerin und eine befreundete Cellistin. Die vier Teenies zwischen 14 und 17 bilden ein Streichquartett und spielen hier im Rahmen des Pankower art spring Festivals das gesamte Streichquartett Nr. 8, op.110 in C-Moll von Dmitri Schostakowitsch vor. Das Konzert war die Begleitmusik zu einer Lesung des israelischen Dichters Gad Kaynar-Kissinger.
Ich habe seit der Pandemie so wenig Kultur genossen, dass ich es als großes Glück und Segen empfinde, einem Konzert und einer Dichterlesung lauschen zu dürfen. Das Streichquartett von Schostakowitsch ist außerdem absolut fantastisch und ein purer Genuss. Ganz großes Glück für Ohren und Herz.
Und wie war es bei Dir? Was waren Deine Glücksmomente im Mai? Ich freue mich, davon zu hören – auch wenn Du nur einen Moment teilen kannst.
Wie immer werde ich nicht müde dazu aufzurufen, die eigenen Glücksmomente zu sammeln. Eine Liste in den Notizen auf dem Handy ist dafür absolut perfekt. Das am Ende des Jahres nochmal zu lesen, ist voll schön. Der Effekt vom Sammeln von Glücksmomenten ist, dass man sich dann besser an diese Momente erinnert und einem das eigene Leben wie eine Perlenschnur aus Glücksmomenten vorkommt. Das hat nichts mit Schönfärberei zu tun, sondern mit positivem Fokus. Und wann brauchen wir das, wenn nicht jetzt, in dieser düsteren Zeit?
Liebe Maike, schön, dass ihr den Bienentag bei Zion gemacht habt. Da waren wir auch vor Jahren und beim Lesen deiner Glücksmomente wird mir ehrlicherweise das Herz etwas schwer, weil die Mama-Kind-Momente rar werden. Natürlich gibt es sie noch. Dinge sind im Fluss, verändern sich. Gerade fällt es mir schwer, das auszuhalten. Dabei helfen die Glücksmomente doppelt. Zum einen, weil es sie Ja wirklich IMMER gibt, zum anderen, weil wir soviel selber gestalten können. Soviel Gutes auf den Weg bringen können.
Gerade sitze ich ganz banal beim Friseur, auch als gute Laune Maßnahme…
Und der Anlass, bei dir vorbeizuschauen, war auch eigentlich die Premiere deines Bruders. Ich bin ganz begeistert von der Aufführung selber, eurer Innigkeit und -wie immer – von deinen Fotos! Viele Grüße,
Rike
Liebe Rike,
danke für Deinen lieben Kommentar — genau so lieb und herzlich, wie Du immer bist! Ich bin froh, dass Du in unserer Nähe bist, es ist immer eine Freude, Dich zu sehen! <3 <3 <3 Ja, auch bei uns werden die Mama-Kind-Momente weniger, zumindest mit der Großen… das verstehe ich so gut.
Friseur — hach, das steht bei mir auch an! Mir hat am Samstag in Stuttgart meine Mama ein bisschen die Haare gestutzt, weil die Frisur so herausgewachsen war. Sie hat es super hingekriegt, aber Friseur muss trotzdem in Kürze sein!
Liebste Grüße und bis bald!
Liebe Maike,
ich habe gerade einen großen Glücksmoment erlebt, als mein Päckchen so „im Internet“ für die große, weite Welt sichtbar wurde. Ich freue mich sehr, dass ich Deinen Geschmack getroffen habe!
Der Mai ist so ein wunderschöner, blühender Monat, da weiß ich gar nicht, wo ich anfangen soll mit meinen Glücksmomenten…
Vielleicht hier: bei einer Klassenkameradin meiner Tochter waren wir eingeladen zu einem Fest bei dem Cinco de Mayo gefeiert wurde – eine US- amerikanische Tradition scheinbar, es gab Tacos, Nachos und Margaritas – das war richtig schön. Ich liebe es, zu feiern – aber ich muss gestehen, dass ich bis heute nicht genau nachgeforscht habe, was gefeiert wird.
Dann erinnere ich mich an eine Autofahrt über Land, bei der mir auffiel, wie grün das Gras jetzt ist, wir sahen grasende Tiere, frisch „geschlüpfte“ Blätter an den Bäumen (so wie Du sie auch erwähnt hast)… da fuhren wir immer wieder mal rechts ran und machten Fotos von der Landschaft.
Dann hatten wir einmal Freunde zu Besuch, um uns endlich wieder im Freien miteinander zu vergnügen: Wir haben Wikingerschach, Boccia, Ringewerfen und Krocket gespielt. Und Spieße gegrillt, zu denen ich einfach schnell etwas Reis gekocht habe.
Dann habe ich mich mit Sonnencreme, Insektenspray und Citronellakerzen für die kommenden Monate eingedeckt. Wenn ich diese Sachen schon parat habe, ist es viel einfacher rauszugehen und Zeit auf der Terrasse zu verbringen.
Und dann waren wir noch einen Tag im Tierpark. Für mich immer ein etwas zwiespältiges Vergnügen, aber es war ein wunderschöner Tag und wir konnten schöne Familienfotos machen und mit dem Teleobjektiv meines Mannes auch tolle Aufnahmen von den Tieren. Und natürlich haben wir dort Popcorn und Zuckerwatte und Slushies und so gekauft und irgendwie hat das auch richtig Spaß gemacht.
Jetzt ist schon der Juni angebrochen – mal sehen, was der so bringt!
Liebe Elisabeth, danke für Deine schönen Glücksmomente!!! Es ist immer ein bisschen so, als wäre ich dabei gewesen!
Ganz liebe Grüße an Dich!