Hier meine Glücksmomente des Monats Juni 2021. Wir waren im Juni vor allem in Berlin. Mitte Juni hatten wir eine Baustelle im Haus (neue Heizungsanlage inkl. neuer Stränge) und sind deswegen für zwei Wochen in eine Airbnb-Umsetzwohnung im Nachbarviertel Prenzlauer Berg umgesiedelt. Was sich ab dem ersten Tag wie ein Urlaub in der eigenen Stadt anfühlte. Das war herrlich.
Für diejenigen, die meine Glücksmomente des Monats noch nicht kennen: Ich notiere jeden Monat schöne Momente in einer Notiz im Handy und schreibe dann einen Bericht darüber. Unterstützt durch die Bilder, die mir im Gedächtnis bleiben, kommt mir so mein Leben im Rückblick wie eine Aneinanderreihung lauter schöner Momente vor. Deswegen ermutige ich die Menschen unermüdlich, das auch zu tun. Ich freue mich, wenn Du Deine Glücksmomente in den Kommentaren mit uns teilst. Wenn Du einen Blog hast und einen eigenen Glücksmomente-Artikel dort schreibst, schick mir gern den Link. Dann verlinke ich Dich hier.
Meine Glücksmomente des Monat Juni 2021 waren:
1. Endlich Schwimmbad!
Für einen der ersten heißen Tage Anfang Juni hatte ich in weiser Voraussicht Schwimmbadtickets gebucht. Das Sommerbad Humboldthain ist ein herrliches Freibad. Wenn nicht Corona ist, ist das Bad aber leider sowas von überfüllt, dass es keinen Spaß macht, dort hinzugehen. Aber unter Corona: Nur ganz wenige Menschen und viel Platz zum Schwimmen, ohne Geschrei und Gespritze von halbwüchsigen Jungs. Die Pommes am Imbiss schmecken fantastisch. Die großen Bäume spenden Schatten. Das Wasser ist leicht geheizt. Das war ein Glücksnachmittag, wie er im Buche steht.
2. Spaziergang durch Mitte
Mit der kleinen Tochter wanderten wir eines Nachmittags zu Fuß von der Schule nach Hause. Wir bummelten gemächlich die Straßen entlang, gingen in das eine oder andere hippe Geschäft, kauften uns eine Schale Erdbeeren und machten am Weinbergspark Halt. Dort bewunderten wir die aufgeblühten Seerosen am Teich. Der Reiher ist fast immer hier und hat keine Angst vor Menschen. Trotzdem ist es toll, das schöne Tier so nah vor sich zu haben. Der ganze Marsch mit der Tochter war schön, aber die Viertelstunde im Park mit Erdbeeren und Reiher war ein echter Glücksmoment.
3. Aufschub
Das auf dem Foto ist mein Vater. Er hat Krebs. Als der Krebs im Mai wieder aggressiv wurde, wollte mein Vater eigentlich keine Behandlung mehr. Dann entschied er sich doch dafür, und so bekommt er nochmal einen Aufschub. Und wir noch Gelegenheiten, schöne Momente mit ihm zu verbringen. Wie hier ein Cafébesuch in seiner Straße, wo der Kaffee richtig gut, die Blumen echt und die Kuchen selbst gebacken sind.
4. Unser grünes Viertel
Ich schreibe ja gerade die Geschichte auf, wie wir zu unserem Haus auf dem Land gekommen sind. Mit der Vorgeschichte, wie wir überhaupt zu ein wenig Geld gekommen sind (hier zu Teil 1 der Geschichte, und hier zu Teil 2). Dafür war es zwingend nötig, eine bezahlbare Wohnung für eine Familie in Berlin-Mitte und naher Umgebung zu finden. Schließlich sind wir in einem Viertel mit wahnsinnig viel Grün gelandet. Wir sind sehr glücklich hier. Und immer wieder wird mir unser Wohnglück bewusst, wenn ich so etwas im Kiez sehe — eine Bienenwiese, angelegt von Anwohnern und dem Quartiersmanagement. Mitten in Berlin!
5. Schnäppchen
Wer meinen Blog und die Glücksmomente schon länger liest, weiß, dass Schnäppchen mich manchmal glücklich machen. Ich konsumiere ja möglichst wenig, einesteils, weil wir wenig Geld haben, aber auch aus ökologischen Gründen. Diese schönen kleinen Väschen (eigentlich als Pflanzen-Übertöpfe gedacht) entdeckte ich in der Wühlkiste eines Drogeriemarktes, während ich darauf wartete, dass mein Essen am vietnamesischen Imbiss nebenan fertig wurde. Die Väschen kosteten nur 10 Cent das Stück! Farbenmäßig passen sie genau zu unserer Einrichtung im Haus auf dem Land. Und ich wusste: Wenn ich die jetzt nicht kaufe, werden sie zum Schluss weggeschmissen.
Auf dem Land dekorierte ich damit und mit Schafgarbe, Gräsern und Zweigen gleich den Esstisch. Und den Tisch draußen auch.
6. Urlaub in der eigenen Stadt
Wie gesagt, wir mussten wegen Bauarbeiten im Haus für zwei Wochen in eine Umsetzwohnung. Und wir sind in einem wunderschönen Kiez gelandet, einem Teil von Prenzlauer Berg, der nicht so überlaufen ist. Gleich am ersten Abend machte ich mit den Hunden einen Runde durch den Kiez und kam aus dem Entzücken gar nicht mehr heraus. Es gab voll die schönen Eckrestaurants, und es machte richtig Spaß, den Kiez zu erkunden. Es gab am Ende der Straße einen großen Platz mit viel Grün, und lauter schöne kleine Läden, vom Reparaturgeschäft für Elektrogeräte über ein kleines Theater bis hin zu einer echten italienischen Eisdiele. Wir fühlten uns auf Anhieb wohl und genossen jeden Moment des „Urlaubs in der eigenen Stadt“.
7. Gaumenglück
Ein kulinarischer Glücksmoment darf auch nicht fehlen. ich entdeckte bei meinen Erkundungsgängen im „Kiez auf Zeit“ auch eine italienische Pasticcheria. Dort konnte man zum kleinen Preis die absolut wahnsinnigsten winzigen Leckereien kaufen. Die waren sooooooooooo gut! Ich esse ja eigentlich nicht so gern Süßes, aber diese Teile waren ein ganzer Glücksrausch auf der Zunge. Und genau wie für mich gemacht, nämlich ganz klein.
8. Rotgoldenes Haar
Als eines Morgen auf dem Weg zur Schule das Haar der großen Tochter so wunderschön in der Morgensonne leuchtete. Es glänze intensiv schimmerig rotgolden. Der Glanz war viel, viel doller als auf dem Foto. Leider habe ich es nicht hinbekommen, das besser einzufangen.
9. Zauberhafte Schuh-Verkäuferin
Wir kaufen ja Schuhe normalerweise nicht im Laden, sondern online und gebraucht. Wir hatten für die Tochter tolle Sandalen gefunden, aber deren Lieferung verzögerte sich. Eines Abends sank die Stimmung in den Keller, weil am nächsten Tag ein Wanderausflug bei der Tochter anstand, das Wetter heiß werden würde und die Sandalen immer noch nicht angekommen waren. Die Tochter wollte auf keine Fall ihre Leinenschuhe anziehen, weil zu heiß.
Also fuhr ich kurz entschlossen kurz vor 20 Uhr mit dem Fahrrad in ein „Center“, um dort ein Paar Sandalen für die Tochter aufzutun. Fünf Minuten vor Ladenschluss stand ich vor dem einzigen Schuhgeschäft und trug der Verkäuferin mein Anliegen vor. Sie war (kurz vor Feierabend!) so unfassbar freundlich und hilfsbereit, huschte engagiert mit mir durch die Regalreihen und zeigte, wo ich am besten schauen sollte. Tatsächlich wurden wir fündig, was wegen der speziellen Bedürfnisse der Tochter nicht selbstverständlich ist. Ihre Schuhe müssen nämlich extrem schmal und ohne Schnallen sein, und viele Farben kommen nicht in Frage. Weil die Verkäuferin so freundlich und kompetent war, hatten wir das Passende in 4 Minuten gefunden. Die Sandalen waren sogar um 50% preisreduziert.
Die Tochter war total glücklich, und ich auch.
10. Endlich Friseur!
Was soll ich dazu noch sagen? Seit letztem Sommer war ich nicht mehr beim Friseur gewesen — über ein Dreivierteljahr! Als ich mit meinen endlich wieder kurzen Haaren auf die Straße trat, war ich so froh und beschwingt! Ihr kennt das ja: Eine neue Frisur bringt neue Pep ins Alltagsgefühl.
11. Orangene Stimmung
Mein Mann und ich nutzten einen der ersten warmen Tage, um nur für uns draußen auf der Terrasse einen Aperol Spritz zu trinken und damit den Sommer einzuläuten. Der Aperol hatte die gleiche Farbe wie die Blumen, die ich an diesem Tag in die Vase gestellt hatte. Sowas mag ich.
12. Blumenglück
Diese Pfingstrosen haben uns für eine ganze Woche das Wohnzimmer geschmückt. Sie waren ganz besonders schlicht und schön, genau so, wie ich es mag.
Pingback: Glücksmomente des Monats Juli 2021 - feinslieb
….dass dein papa noch lebt, ist der allerschönste glücksmoment, liebe maike….für ihn und für euch…
herzichst
annette
Ja, so ist es!!! Wir waren so froh, dass er nochmal eine Therapie macht. Danke für Dein Mitgefühl! <3
Liebe Maike!
Wunderschöne Sammlung! Mal ganz kleine Momente wie das rotgoldene Haar und mal ganz große, wie der Aufschub! Besonders gefreut hab ich mich über den Punkt „Orangene Stimmung“, denn ich glaube, ich hatte einmal einen rosaroten Tag als Glücksmoment…
Hier nun meine Sammlung für den Juni:
Die größte Freude ist, dass unser Chor wieder proben darf. Hier in Österreich geht ziemlich viel, solange alle getestet, geimpft oder genesen sind. Es war wunderbar, all die Menschen wiederzusehen, ohne Maske zu singen und andere Menschen um mich singen zu hören.
Außerdem haben wir zum Weltfahrradtag am 3. Juni tatsächlich eine tolle Radtour unternommen – ganze 65 Kilometer sind wir geradelt und haben ganz neue Ecken unserer Stadt kennengelernt.
Ich habe Karten für ein Musikfestival ergattert! Viele Jahre schon versucht, dieses Jahr hat es tatsächlich geklappt. Zuletzt war ich dort 1999… höchste Zeit also. Grafenegg ich komme!
Eines Nachmittags waren wir mit einem Paddelboot auf der Alten Donau unterwegs.
Wir haben uns für den Sommer endlich neue Badehandtücher gegönnt: die „alten“ hat mein Mann in die Ehe mitgebracht (wir sind jetzt seit 16 Jahren verheiratet) und da waren sie schon nicht mehr neu. Dazu gab es für mich einen Sonnenhut und endlich die heiß ersehnte Sonnenbrille für die Tochter. Im Schwimmbad sind wir jetzt auf jeden Fall immer schick!
Und ich war erstmals seit über einem Jahr wieder bei einer Thai- Massage. Mein ganzer Körper singt noch heute vor Glück.
Jetzt freue ich mich sehr auf den Juli, den ersten von zwei Sommerferienmonaten, der für mich eine Woche ganz alleine zuhause bringt und ein Wiedersehen mit meiner Schwiegermutter, die wir jetzt aufgrund der Reisebeschränkungen seit Februar 2019 nicht mehr sehen konnten.
Dir auch einen wunderbaren Hochsommer diesen Juli
Danke, Elisabeth, das ist eine wunderschöne Sammlung auch bei Dir! Oh, Paddeln, wie traumhaft… und sich etwas schönes Neues gönnen ist so prima, das kann ich gut verstehen! Aber ich könnte mir vorstellen, dass das Singen das Beste war… ach ja, schreibst Du ja auch. Mein Chor durfte noch nicht wieder zusammenfinden, aber ich hoffe, dass es im neuen Schuljahr weitergeht. Wir sind „nur“ eine Gruppe Eltern aus der Schule, aber es macht großen Spaß!
Bis bald, wir lesen uns! Deine Maike