Am Samstag Regen und Kälte, am Sonntag Sonne und T-Shirt-Wetter. Und bei uns außerdem: eine große, süße Überraschung zum Sonntag Abend! Ich bin noch ganz geflasht von den umwerfenden Neuigkeiten in unserem Hause und mache deswegen nun ein schnelles WiB, damit ich mich den „Neuigkeiten“ widmen kann.
Das Gedicht dieser Woche, aus dem die Phrase aus der Überschrift stammt, habe ich im Internet gefunden — es passt aufgrund des wahren Aprilwetters dieses Wochenendes sehr gut. Aber auch zur allgemeinen Stimmungslage hier, bevor die Überraschung kam:
Samstag, der 10. April 2021
Wir weiblichen Mitglieder des Haushalts sind in Berlin. Wir sind am Donnerstag mit dem Zug vom Land nach Hause gefahren, um dem trüben, braungrauen, tendenziell deprimierenden Wetter dort zu entfliehen. Wir haben auf dem Land zwar Blumen und knospende Blüten und Blätter auf unserem Grundstück, aber die Natur im weiteren Umfeld ist noch sehr winterlich braungrau. Mich hat das irgendwie diese Woche so deprimiert, dass ich mich nach den Blüten sehnte, die es in Berlin schon gibt. Mein Mann und die Hunde blieben noch bis Sonntag auf dem Land, weil es dort auf dem Grundstück einiges zu tun gab und ich auch Kräuter bestellt hatte, die jemand entgegennehmen musste.
Vor den Fenstern der Berliner Küche sprießen schon die Blätter an den Schneeball-Hortensien. Aber es ist draußen eiskalt und regnerisch. Ich bin froh, dass ich nicht mit den Hunden raus muss — die sind ja noch auf dem Land mit meinem Mann.
Wir richten uns auf einen gemütlichen Drinnen-Tag ein.
Vorlesen bei Tee: Heute aus „Sommer im Möwenweg“, genau das Richtige für die kleine Tochter. Aber auch die Große hört noch zu, auch wenn sie es nicht gern zugibt 🙂 Sie ist 12 und da ist der Möwenweg natürlich nicht mehr cool. „Die Ältesten in dem Buch sind 10, Mama!“ sagt sie ein wenig abfällig. 🙂
Nach dem Frühstück malen und spielen die Kinder, und ich habe ein bisschen Zeit, um Klavier zu spielen. Heute übe ich an der Begleitung für das aktuelle Geigenstück der kleinen Tochter, denn es ist so toll (!wir lieben es beide) und ich würde sie dabei so gern begleiten können. Leider dauert es bei mir sehr lang, bis ich ein Stück gut beherrsche. Auch wenn es nicht allzu schwer ist, wie die Gavotte in G-Dur von Gossec.
Wieder zwei Retterkisten ergattert und im anderen Stadtteil abgeholt.
Ich koche eine Riesen-Linsensuppe aus dem Gemüse der Retterkiste und friere zwei Drittel davon ein. Den Rest gibt es zum Mittagessen, mit ein bisschen Würstchen.
Bei uns reicht eine einzige in dünne Scheiben geschnittene Wiener Wurst für mich und die beiden Kinder zusammen. Finde ich auch gut so. Man braucht nicht so viel Fleisch, und Wurst schon gar nicht.
Ich beschäftige mich mit einem Permakultur-Anbau-Set für Waldgrundstücke, das ich zum Geburtstag geschenkt bekommen habe. Damit will ich dieses Frühjahr anfangen. Es sind ganz viele Samen dabei, genau passend für unser Grundstück auf dem Land. Das ist ja ein Heideland- bzw. Waldgrundstück mit sehr sandigem Boden.
Tja, und ansonsten gibt’s von diesem Tag keine Fotos mehr. Ich kam einfach nicht dazu, welche zu machen, aber ehrlich: Motive gab’s auch nicht wirklich.
Denn die große Tochter geht am Nachmittag zu ihrer Freundin zum Übernachten, und ich gucke mit der kleinen Tochter einen Film:
Die Tochter hat den Film von einer Klassenkameradin empfohlen bekommen. Die beiden haben ihn hier schon einmal zusammen geschaut. Und die kleine Tochter ist seitdem großer Fan. Der Film ist ab 6 Jahren geeignet. In dem Film geht es darum, dass Durchschnitt, Anpassung und „Normalsein“ nicht das Erstrebenswerte ist. Es ist auch ein konsumkritischer Film, der für Andersartigkeit, Wildsein, Kreativität und Experimentierfreude wirbt. Und das, indem eine Bande von Fünfjährigen ihr Dorf komplett durcheinanderbringen, ihre coolen, kreativen Großeltern aus dem Altersheim befreien, und die seltsame „Gesellschaft für Konsumforschung“ aus ihrem Dorf vertreiben.
Dazu kommt, der Film ist von Veit Helmer, einem großartigen Independent-Filmemacher, den ich noch von früher, aus meiner Drehbuchentwicklungs-Zeit kenne. Seine Filme sind immer schräg und intelligent.
Dann bringe ich die kleine Tochter ins Bett und schlafe dabei ein. Dabei wollte ich eigentlich noch etwas fertig schreiben.
Sonntag, der 11. April 2021
Wir fahren heute mit der Patentante der großen Tochter und deren Tochter und Freundin unserer Kinder in ihre Datsche / Kleingarten bei Bad Saarow.
Ankunft in der April-Natur Brandenburgs.
Toller Kletterbaum (Kirschbaum) im Garten. Die Mädels sind begeistert.
Akrobatik im Reifen. Die große Tochter liebt es und will auch so einen Reifen bei uns auf dem Land.
Hier blühen die Forsythien.
Und die Blüten an den Obstbäumen.
Als wir um 19 Uhr zu Hause eintreffen, sind mein Mann und die Hunde schon da. Und wir erleben die Überraschung des Monats: Unsere Emmi hat heute drei Welpen geboren! Wir wussten natürlich, dass sie schwanger ist, aber wir hatten frühestens in 10 Tagen mit den Welpen gerechnet.
Die Kinder flippen natürlich total aus. Die Patentante der Großen und ihre Tocher kommen sofort nochmal zu uns gefahren, denn ihnen ist eins der Hundebabys versprochen, und sie müssen natürlich sofort gucken kommen. Die zweite Freundin der Tochter, die auch eins der Babys bekommen soll, wird auch sofort informiert.
Wir sind natürlich alle total aus dem Häuschen, hätscheln (=streicheln) die frisch geborene Hunde-Mama ein bisschen, lassen sie aber vor allem in Ruhe mit ihren Kleinen. Die neu geborene Mama bekommt Wasser und Essen angeboten, trinkt viel, isst aber nicht. Sie ist eine liebevolle Mama, obwohl sie noch nicht mal ein Jahr alt ist (!!) — sie leckt ihre Kleinen hingebungsvoll und lässt sie ohne Pause trinken.
Wir sind glücklich und dankbar, dass alles gut gegangen ist und drei so süße, gesunde Welpen das Licht der Welt erblickt haben. Sie sind so süß – sie fiepen leise und trinken ansonsten ununterbrochen an den Zitzen ihrer Mama.
Ganz überwältigt von diesem schönen Ereignis schließe ich jetzt und wünsche Euch allen einen guten Wochenanfang.
Das Leben geht weiter! Das Leben lebt!
Auf dass wir alle das verstehen und das Leben so gut wie möglich gestalten, für uns, für andere und für das Wohl der Welt!
Deine Maike
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….das leben lebt….ich danke dir maike…..
fühl dich umarmt
annette
Ich danke Dir, Annette!!! Ja, es lebt! Es ist jetzt so schön zu sehen und zu erleben… bei uns kommt auch wieder neuer Schwung rein! Es ist halt manchmal für eine Weile eher duster. Aber dann kommt wieder das Licht! Mit vielen warmen Gedanken an Dich, Deine Maike
Oh, wie schön.
Gut, dass es allen gut gegt- Mama und Welpen.
Ich freue mich schon auf die kommenden Wochen mit hoffentlich vielen Fotos
Liebe Grüße, Steffi
Ja, wir machen Fotos 🙂 Im Moment kann man (noch) nicht wirklich interessante/schöne Fotos machen, weil die Kleinen eigentlich immer in einem Haufen halb unter dem Bauch der Mama liegen. Sie bewegen sich ja noch nicht wirklich. Aber in zwei Wochen wird das schon anders sein!
Liebe Maike,
zunächst mal herzlichen Glückwunsch zum Nachwuchs! Das ist ja aufregend… Ich wusste gar nicht, dass so junge Hündinnen schon Mama werden können! Die sind ja echt zum Knuddeln die drei…
Ein schönes Klavier habt ihr – ich habe leider nur ein E- Piano, weil es in unserer Wohnung nur Außenwände gibt, an die das Klavier passt und das war mir zu heikel wegen der Stimmung. Ich mag mein Piano, aber Deines sieht so gediegen und erfahren und wie ein guter alter Freund aus.
Die Linsensuppe ist eine schöne Anregung, da werde ich auch gleich einen großen Topf kochen, es ist hier wieder kalt geworden…
Und die Nasenbärenbande liebt meine Tochter. Wurde mittlerweile abgelöst von den Wilden Hühnern (zumindest dem Teil, in dem sich noch keine verliebt).
Und einen Reifen zum Turnen hätte ich auch gerne. Wäre als Kind gerne mal zum Zirkus gegangen, wahrscheinlich kommt dieses Interesse hier gerade wieder durch.
Liebe Grüße und viel Freude mit den Babys! Ich denke, auch bei diesen neugeborenen Wesen ist die erste Zeit ganz magisch, so wie bei Menschenbabys auch?!
Danke für Deine Worte!! Stimmt, die „Wilden Hühner“! Da haben wir einige Bücher, aber die Filme könnten auch was sein für die kleine Tochter.
Was die „magische Baby-Zeit“ betrifft: Ganz so magisch ist es nicht mit den Welpen… man muss sie ja vor allem in Ruhe lassen mit der Mama. Außer ein bisschen Beinchen strampeln tun sie ja noch nicht viel. Die Augen und Ohren sind noch zu. Man soll sie auch möglichst nicht anfassen. Es geht vor allem darum zu erkennen, wann die Hundemama raus muss und ihr genügend Essen und Trinken zu geben. 🙂 Aber es ist natürlich schon sehr süß!!! <3<3<3 Sie fiepen immer so niedlich. Wir sind gespannt, wie es sich entwickelt… eines trinkt nicht ordentlich und ist ziemlich klein und schwächlich… wir werden sehen…