Es war prachtvoll. Die Sonne hat geschienen. Das Maigrün hat geleuchtet. Der Himmel hat gestrahlt. Und wir waren seit Ostern zum ersten Mal wieder auf dem Land! Das haben wir voll ausgekostet. Wie, seht ihr unten auf den Fotos.
Als Gedicht musste dieses Wochenende einfach Goethes Mai-Klassiker „Maifest“ sein. Es scheint fast so, als hätte Goethe die Stimmung an diesem Wochenende aufgesaugt und daraus dieses Gedicht gemacht:
Samstag, der 29. Mai
Mit den Töchtern bin ich noch in Berlin. Mein Mann ist am Freitag schon allein aufs Land gefahren, um ein Auto voller Sachen hoch zu transportieren. Außerdem ist Übernachtungsbesuch für die große Tochter da. Also fahren wir heute mit dem Zug hinterher.
Mein Mann hat auch Emmi, unseren zweiten Hund, und ihre drei Welpen mitgenommen, damit wir die nicht mit dem Zug transportieren müssen. Oskar vermisst die anderen Hunde und schaut ständig aus der Terrassentür, ob sie vielleicht endlich zurückkommen. Oder er liegt ein bisschen bedröppelt auf dem Sofa, wie hier.
Als der Übernachtungsbesuch abgeholt ist, gehen wir zum Bahnhof. Kaum zu glauben, dass man von hier aus nur 10 Minuten zum Berliner Nordkreuz läuft.
Wir haben total Glück: Der Zug ist vollkommen leer. In unserem Waggon sind wir die einzigen Fahrgäste!
Alles ist grün auf dem Land. Voller Pracht, Saft und Kraft. Die Kinder haben die Hundebabys und Emmi sehr vermisst. Die Hunde werden ausgiebig begrüßt, geschmust und bespielt.
Sie sind schon drollig…
Gang übers Grundstück und Bewunderung der Maienpracht. Hier: Der blühende Weißdorn.
Große Freude, dass unser geliebter Mini-Apfelbaum es wieder geschafft hat und austreibt. Es ist ein Boskoop-Apfelbaum, den wir als winzigen Trieb vor Jahren von einer Nachbarin bekommen haben. Er ist so klein, aber er schafft es jedes Jahr wieder. Er ist unser kleiner Liebling, den wir hegen und pflegen.
Die Schaukel lädt ein, sich auf ihr niederzulassen.
Unsere „Heide“ ist seit drei Jahren zum ersten Mal wieder saftig grün. Es hat glücklicherweise dieses Jahr geregnet.
So frisch und grün sind jetzt unsere Bäume.
Maiengrün.
So süß: Auf der Lampe über der Schuppentür hat ein Vogel sein Nest gebaut. Wir bemerken es nur, weil immer ein Vogel wegfliegt, wenn wir vorbeigehen.
Und tatsächlich: In dem Nest liegen drei Eier. Wir versuchen mit Büchern und Internet zu bestimmen, um welchen Vogel es sich handelt, aber wir bekommen es nicht heraus. Der Vogel ist sehr klein, ist aber kein Spatz, sagt mein Mann. Ich habe keine guten Augen und konnte den Vogel beim schnellen Fliegen nicht erkennen. Ich weiß auch nicht, ob Spatzen solche Nester bauen…. Weiß jemand aus der Leserschaft, was für ein Vogel solche Eier legt und Nester baut? Es ist definitiv ein kleiner Vogel.
Beim Hundespaziergang haben wir das Glück, einen Fuchs auf der Wiese zu beobachten. Er versucht, Mäuse zu fangen. Er sieht ein bisschen räudig aus und wirkt recht dünn. Wir hoffen, dass er es heute schafft und ordentlich zu fressen kriegt. Vielleicht hat er/sie ja auch Junge.
Auch hier der Fuchs auf der Wiese.
Maientraum.
Auf dem Rückweg zur Maiglöckchenstelle.
Ich bringe Maiglöckchen fürs Haus mit. Sogleich duftet es betörend. Muss ich betonen, dass ich Maiglöckchen- Duft liebe?
Diesen Wiesenblumenstrauß haben wir auch vom Spaziergang mitgebracht.
Nach dem Mittagessen machen wir alle eine lange, späte Mittagspause. Die Baby-Hunde auch.
Mein Mann baut mit den Kindern eine Kommode auf, die dringend für die Bettwäsche benötigt wird. Die Kinder haben Spaß am Bohren. Mein Mann zu dieser Szene: „Wunderbar, wenn man auf dem Bett sitzen und Kaffee trinken darf, und die Kinder arbeiten.“
Ich pflücke in der Zwischenzeit Spitzwegerich und die Triebe von Fichten und Tannen auf unserem Grundstück. Denn ich möchte frischen Hustensirup ansetzen.
Das tue ich dann auch gleich. Das Rezept folgt hier auf dem Blog. Es ist ein total wirksamer Sirup mit den Wirkstoffen aus Spitzwegerich, Tannen- und Fichtentrieben sowie Thymian.
Während mein Mann die Kinder ins Bett bringt, mache ich den Abendspaziergang mit den Hunden in Richtung Sonnenuntergang. Es ist ganz magisch. Aus dem Wald ruft der Kuckuck, ansonsten ist es ganz still. Nur das Abendlicht strahlt erst gelblich, dann immer röter von unterhalb des Horizonts. Als wolle der Tag seine überbordende Kraft nicht loslassen.
Ich genieße die Himmelsstimmungen.
Gute Nacht, Maientag.
Sonntag, der 30. Mai 2021
Früh um sechs gehe ich mit den Hunden raus. Die Feuchtigkeit liegt als Morgendunst noch über den Feldern.
Die große Tochter deckt den Frühstückstisch draußen.
Der Flieder blüht.
Die kleine Tochter schnuppert am Flieder. Ich auch. Es duftet so gut!
Die kleine Tochter und ich machen mit den Hunden einen Spaziergang.
Zwischendurch werden Blumen gepflückt.
Im Wald versorgt die Tochter mich mit einem Hut aus Farn und bestimmt mich zur Farn-Königin.
Das Grab des Vogels wird besucht und mit frischem Grün und Blumen bestückt.
Währenddessen bauen mein Mann und die große Tochter die Kommode fertig auf.
Mein Mann und ich tanken Sonne im Vorgarten.
Dabei betrachten wir die zarten, federleichten Wolken.
Die Kinder genießen das schöne Wetter auf ihre Weise.
Die kleine Tochter und ich gehen nochmal Maiglöckchen pflücken, für zu Hause in Berlin.
Und dann heißt es für mich: Kräuter und Blumen einpflanzen. Wir waren ja sehr lange nicht mehr hier, da muss viel nachgeholt werden. Ich hoffe, dass wir alles halbwegs aufholen können, was der Garten verlangt.
Die kleine Tochter und ich gehen Schaukeln. Beim Schaukeln muss ich der Tochter immer eine Geschichte von Tonio und Annie erzählen. Das ist unsere eigene Fortsetzungsgeschichte. Heute reiten Tonio und Annie bei ihrem Abenteuer in unterirdischen Höhlen auf Fantasiewesen über Lava-Felder.
Am Nachmittag fotografiere ich noch eine Puppe, die im Rahmen der PuppenMITMacherei von Mariengold und Naturkinder entstanden ist. Sie ist das erste Probe-Exemplar eines neuen Schnittmusters, dessen Entstehung Du in diesem Artikel mitverfolgen kannst.
Und dann fahren wir zurück nach Berlin. Weil die Welpen in ihrer Transportbox Rabatz machen, müssen wir einmal anhalten und ihnen zu trinken geben. Dabei kommen wir vor diesem verzierten Waldbaum zum Stehen.
Und mit diesem Herz, das ich Euch Leser*innen widme, endet mein Wochenende in Bildern.
Ich hoffe, Ihr habt die Sonne an diesem Wochenende auch genossen. Ich hoffe auch, es war ein gutes, erholsames Wochenende. Mit Licht, Wärme und Maidüften.
Ich freue mich auf die kommende Woche. Die Kinder gehen jeden Tag 4 Stunden zur Schule oder in den Hort. Das ist nach den vielen Homeschooling-Tagen des letzten Jahres ein wahrer Segen, weil ich wenigstens ein paar Stunden Zeit zum Arbeiten habe. Und weil es vorhersehbar und kalkulierbar ist. Dafür bin ich wirklich dankbar.
Für alle, die mir wegen meines Vaters geschrieben haben: da gibt es gute Nachrichten. Er hat einer erneuten Behandlung zugestimmt, so dass wir nochmal Zeit gewonnen haben. Auch dafür bin ich dankbar, und darum geht es mir zur Zeit wieder sehr gut!
Mit dem Wunsch, dass es auch Dir gut geht, liebe Leserin*,
Deine Maike
*) Ich meine die männlichen und diversen Leser*innen mit! 🙂
Weitere Wochenende in Bildern finden sich bei Große Köpfe.
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Pingback: Licht tanken: Ein perfekter Tag im Juni 2021 - feinslieb
…ich gönne dir die 4 stunden….ich kann das so gut verstehen….
herzlichst
annette
Danke, Annette!! Und ganz liebe Grüße an Dich! Rate mal wer den Hustensirup bekommt 🙂