Von Fluss und Sternen überschwemmt: Wochenende in Bildern 5./6. September 2020

Noch ist es Sommer. Die Bäume sind grün, der Himmel blau, die Sonne wärmt noch schön, wenn sie scheint. Dennoch kann man sagen: Es ist “der Anfang kühlerer Tage”.

Wir haben das spätsommerliche Wochenende mit Sonne und kräftigem Regen auf dem Land erlebt. Ab Samstag Nachmittag hatten wir Besuch von Freunden mit Kindern, die ungefähr im Alter unserer Kinder sind. Es war super schön, so viel Zeit miteinander zu haben, zum Reden, zum Austausch, zum Lachen und zum Singen.

Die schöne Phrase im Titel stammt aus diesem Gedicht von Günther Eich. Dass er in dem Gedicht auch beschreibt, wie zwei Menschen sich unbemerkt voneinander entfernen, ignoriere ich hier mal. 🙂

Dieser Beitrag ist verlinkt bei Große Köpfe, dem Berliner Familienblog von Alu und Konsti.

Samstag, der 5. September 2020

Die Bäume um unser Haus sind noch sommerlich grün.

Um 6:30 Uhr mache ich einen Morgenspaziergang mit Oskar durch die duftenden Wiesen und den Wald.

Die Brombeeren sind auch hier vertrocknet.

Als ich nach Hause komme, fängt es an zu regnen. Im Haus ist es kühl. Mein Mann macht Feuer. Kurz darauf ist es super gemütlich im Haus.

Weil es draußen kräftig regnet, schauen wir drinnen einen Film in der ZDF Mediathek über die Cheops-Pyramide. Die Klasse der großen Tochter beschäftigt sich zur Zeit mit den Ägyptern und den Pyramiden. Sie haben einen Querschnitt von der Cheops-Pyramide gezeichnet, so dass die Tochter genau weiß, wo welche Gänge und Kammern liegen. In diesem Film erfahren wir, dass es kürzlich mit futuristischen photographischen Methoden gelungen ist, einen weiteren Hohlraum in der Pyramide zu lokalisieren. Es wird vermutet, dass hier das Grab von Cheops sein könnte. Wir staunen.

Nach der Mittagspause kommt unser Besuch. Wir essen Kuchen und machen dann einen Spaziergang durch den Wald. Meine Freundin ist auch so eine Sammlerin wie ich – hier findet sie ein Stück Rinde mit feinem Moos und winzigen Pilzen.

Der Sohn der Freunde tobt sich am Wegesrand aus.

Die Männer haben sich auch viel zu erzählen.

Der Himmel wird langsam wieder blau.

Wir grillen. Die Freunde haben köstlichste Spezereien von der Bio-Metzgerei Bünger in Charlottenburg (der “Fleisch-Sommelier”) 🙂 mitgebracht: Orientalisch gewürzte Bratwürste mit Minze, scharfe fernöstlich gewürzte Bratwürste mit Zitronengras und Koriander, außerdem Entenspieße und marinierte Hähnchenschlegel. Wir lassen alles überm Holzfeuer garen.

Außer meinem selbst gebackenen Brot, das schneller alle ist, als ich fotografieren kann, gibt es Gurkensalat, Tomatensalat aus unseren eigenen Tomaten aus dem Gewächshaus und Kartoffeln mit Butter und Salz.

Alle schmatzen und schlecken.

Der Himmel färbt sich schon rosa-gelblich. Die Kühe auf der Weide hinter dem Grundstück nehmen von uns keine Notiz.

Hinter dem roten Schirm grillen wir. Die Sonne möchte langsam untergehen.

Da ist es schön, ein warmes, helles Feuer zu haben. Die beiden kleinen Mädchen werden ins Bett gebracht, sie können vor Müdigkeit kaum noch stehen.

Wir drücken unserem Freund die Gitarre in die Hand. Er ist Musiker und kann super spielen. Ich singe so gern, und meine Freundin auch. Wir singen Klassiker wie “How many roads must a man walk down…” von Bob Dylan, und meine Lieblingslieder von Element oft Crime (“Weißes Papier”, “Narzissen und Kakteen”, “Über Nacht”,…). Wundervoll.

Die beiden großen Kinder rollen die Augen und gehen auch lieber ins Haus, als uns uncoolen Erwachsenen beim Singen zuzuhören. 😀

Sonntag, der 6. September 2020

Spaziergang mit der großen Tochter und dem Hund. Am Wegesrand glühen die Hagebutten.

Auf der Champignon-Wiese finden wir Pilze, aber wir sind nicht sicher, ob es wirklich Champignons sind. Sie haben so untypische Hüte und so weiße Lamellen. Wir nehmen sie aber erstmal mit.

Beim Blick in die Bäume stelle ich fest: Es ist eindeutig noch Sommer!

Ja, Sommer!

Zu Hause putzt die Tochter die Pilze mit einem Pinsel. Sie möchte so gern, dass es Champignons sind, aber mein Mann, unser bester Pilzkenner, ist skeptisch, so dass wir den Verzehr nicht wagen. Dafür hat die Tochter Spaß an Wortspielen: “Erst war ich der Pilz-Packesel, jetzt bin ich die Pilz-Putzerin. Vom PP zur PP!” – Da kommt jemand ganz nach der Mama.

Ich dusche erstmal den Hund. Er hat sich auf dem Spaziergang in irgendeiner Stinkebrühe gewälzt und stinkt abscheulich. Nach der Dusche, die er sehr genießt, riecht er wieder fein.

Nach einem ausgiebigen Frühstück mit frischen Brötchen und Leckereien wie Trüffelsalami, Guacamole, gekochten Eiern und Lachs mit Meerrettich machen wir einen langen Spaziergang. Die beiden Fast-Teenager bleiben zu Hause – der junge Mann muss Mathe lernen. Unsere große Tochter ist auch zu cool und will lieber lesen. Die beiden kleinen Mädchen staunen dafür über einen großen Ameisenhügel. Die Ameisen bringen hier mit ihren Hügeln nach und nach alle Zaunpfosten zu Fall.

So ein schönes Wetter! Links übrigens “unsere” Erle, von der ich die Erlenzapfen für die kleinen Bienchen beziehe.

Die Kühe genießen das Gras.

Fast am Fluss angelangt.

Der Fluss ist voller Entengrütze. Und er ist erstaunlich gut gefüllt. Hat das bisschen Regen der letzten zwei Wochen doch was gebracht. Puuh.

Die Mädels werfen Steine in den Flusend wollen gar nicht mehr aufhören.

Der Weg am Fluss entlang ist so schön.

Große Kletten. Die Mädchen machen sich einen Spaß und heften die Kletten heimlich an die Jacken ihrer Papas. Und stecken ihnen Blumen in die Jeanstaschen.

Diese Raupe ist mindestens 10 cm lang. Weiß jemand, was das für eine ist? Sie ist so groß, dass aus ihr doch mindestens ein Segelfalter werden muss!

Nach dem langen Spaziergang haben alle Hunger. Es gibt Chili sin carne, also ohne Fleisch. Wir haben veganes “Hack” verwendet. In die Sauce haben wir Rotwein, Kakao, etwas Zimt. eine halbe Knolle Knoblauch, frische Chili und natürlich Bohnen, Tomaten und Zwiebeln getan. Außerdem gibt es gebratene Pfifferlinge für die Kinder, die das Chili nicht so gern mögen.

Nach dem Mittagessen fahren die Freunde wieder nach Hause. Wir machen noch eine Mittagspause und räumen dann alles auf, packen usw. Bei Sonnenuntergang gehen wir nochmal übers Grundstück und machen ein Familienfoto.

Kurz vor Sonnenuntergang. Adieu, Land, bis bald!

Im Nachbardorf halten wir an, weil über dem See so ein herrlicher Sonnenuntergangs-Himmel zu sehen ist. Wir gehen auf den Steg und schauen zu, wie die Sonne untergeht.

Jetzt ist die Sonne weg. Wir steigen ins Auto und fahren nach Berlin.

Und jetzt beginnt eine neue Woche. Bei uns steht diese Woche einiges an, beruflich und privat. Heute, am Montag, bekommen wir unseren zweiten kleinen Hund. Emmi, die Tochter unseres Oskars. Sie ist noch bei ihrer Mama bei den Nachbarn, aber jetzt ist sie groß genug, um umzuziehen. Sie war in den letzten Wochen jeden Tag bei uns, um sich schon ein bisschen einzugewöhnen.

Wir machen hier ja schon Witze, dass unsere Hunde zufälligerweise nach Film-Auszeichnungen heißen (“Oscar”, “Emmy”). Mein Mann hat schon Angst, dass das nach weiteren Hunden schreit: Lola, Bär, Teddy, Löwe oder gar Palme. Die Palme hat hier schon für einige Lacher gesorgt.

Jetzt wünsche ich allen Leser*innen eine gute Woche. Auf dass gute Dinge passieren oder spannende, dass es für Euch weitergeht, dass Ihr gute Begegnungen habt.

Das wünscht Euch

Eure Maike, die ich immer über Rückmeldungen und Kommentare freut!

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7 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Pingback: Glücksmomente der Woche vom 3. bis 9. September 2020 - feinslieb

  2. Liebe Maike,
    es ist eine große Freude auf deinem Blog zu lesen. Die Raupe, die ihr entdeckt habt, heißt Weidenbohrer. Es gibt die tolle Seite Schmetterling-Raupe.de. Dort bin ich bisher immer fündig geworden. Bei den Bestimmungsbücher erlebe ich oft das Phänomen, dass das gesuchte Tier nicht abgebildet ist.
    Euch eine wunderschöne Woche!
    Liebe Grüße aus dem hohen Norden
    Lydia

    • Liebe Lydia, vielen Dank für die Info mit dem Weidenbohrer und den Tipp mit der Raupen Website! Das kann ich gut gebrauchen! Und ja, inzwischen bin ich sicher, dass es eine Weidenbohrerraupe war. Denn bei Wikipedia steht, dass die Raupen gerne in der Nähe von Salweiden sind, weil sie die Blätter fressen. Und in der Nähe des Ortes, wo wir die Raupe gesehen haben, gibt es sehr viele Weiden. Viele Grüße an dich!

  3. Was für ein wunderschöner Sonnenuntergang! Die Himmelsfarben zeigen die ganze Farbpalette.
    Da hätte ich auch angehalten.

    Eure Raupe ist wohl ein Weidenbohrer, ein Nachtfalter.

    LG von TAC

    • Oh, lieben Dank! Das mit dem Weidenbohrer schaue ich mir mal an. Die Raupe war aber wirklich riesig. Mindestens 10 cm lang. Und ca. 1 cm dick.

  4. Danke wie immer für den Einblick in eure Tage.
    War es evtl. ein Karbol-Champignon oder ein Knollenblätterpilz den ihr gefunden habt?
    Ich wünsche euch eine gute, stressarme Woche.

    • Liebe Stefanie, ja, wir sind nicht sicher… Knollenblätterpilz war es wohl nicht. Der Vater meines Mannes, auch ein wahrer Pilzkenner, sagte, es könne ein Satanspilz gewesen sein. Naja, jedenfalls halten wir uns an die Devise: Nur Pilze essen, bei denen man sich mehr als 100% sicher ist, was es ist.
      Liebe Grüße an Dich!

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