Dieses Wochenende ist etwas geschehen, was mir noch nie passiert ist, zumindest so lange ich zurückdenken kann: Ich war nicht draußen. Denn ich und ein Kind sind krank, und die anderen beiden stehen so auf der Kippe. Und so sind wir hier nach einer ereignisreichen Woche zu Hause in Berlin im Haus geblieben und haben es uns so schön wie möglich gemacht, bis am Sonntag Nachmittag 6-köpfiger Besuch kam.
Samstag, der 15. Dezember 2018
Wie jeden Adventsmorgen werden Maria und Josef auf der Fensterbank einen Schritt weiter in Richtung Krippe gerückt. Alle zwei Tage wird ein weiteres Licht auf ihrem Weg entzündet, und nach und nach bevölkern Schafe, Hirten und andere Figuren die Mooslandschaft auf dem Fensterbrett. Die Maria- und Josef-Figuren hat meine Mutter vor fast 35 Jahren gemacht. Eigentlich hätte ich gern kleinere, zierlichere Figuren, aber ich bringe es nicht übers Herz, die uns lieb gewordenen alten Figuren zu ersetzen.
Im Adventskalender der Kinder waren heute kleine selbstgemachte Mal- bzw. Schreib-Hefte für die Puppen, deren Etiketten von der großen Tochter gleich beschriftet werden. Für die Lieblingspuppen, die bei uns Daisy und Rosenbusch heißen.
Mein Mann geht für 2 Stunden arbeiten und füttert auch die Tiere der Schule, denn wir haben dieses Wochenende Tierdienst. Wir hatten ja gehofft, dass Schaf Milli (rechts) bis heute ihr Lämmchen bekommen würde, aber noch ist es nicht so weit. Vielleicht wird es ein Weihnachts-Lämmchen….
Aber wir zu Hause gebliebenen Frauen bekommen wenigstens ein Foto vom Mann geschickt, auch wenn wir heute nicht dabei sein können.
Ich stricke inzwischen an einem Puppenkleid, das genau so werden soll wie ein Kleid der zukünftigen Puppenmama, von dem mir ein Foto geschickt wurde. Dazu verwende ich die herrliche mit Avocadokern handgefärbte Wolle von Naturkinder, die mir Caro im Oktober zu „Puppen und Packen“ geschickt hat. Ich bin immer noch dankbar, die Farbe ist einfach wunderschön. Ein blasses, gedecktes, warmes Altrosa. Sehr pudrig. Sehr französisch. Danke noch einmal, liebe Caro!
Die kleine Tochter schneidet dem Papa die Haare mit der Rasiermaschine. Das macht sie gern und gut. Und der Papa genießt es auch.
Und am Nachmittag gibt es den ersten, zarten Schnee. Zwar nur auf dem Tisch draußen vor dem Haus zu sehen, aber immerhin. (Ich war also doch draußen, ganz kurz zum Fotografieren der Schneeflocken 🙂
Die kleine Tochter wirft sich in warme Kleider und freut sich draußen über die ersten Schneeflocken. Sie freut sich, dass ein Nachbarskind auch rauskommt. Die beiden vergnügen sich allein draußen rund um die Häuser. Irgendwann holen sie sich Kerzen und sind damit eine Weile unterwegs. Ich bin froh, dass das Kind so ein bisschen Auslauf und Autonomie hat in dieser dunklen, kalten Zeit.
Mit der großen Tochter backen wir drinnen inzwischen Elisenlebkuchen. Ganz kleine, feine; nur mit Nüssen, Honig, braunem Zucker, Mandeln, Eiern, Gewürz, Orangeat und Zitronat. Sie werden sehr fein.
Und mein erstes aus eigenem Anstellgut hergestelltes Sauerteigbrot wird fertig. Es wird sehr gut und duftet fantastisch. Endlich keine Krümelkrume mehr, endlich ein echtes Brot wie vom Bäcker aus dem eigenen Ofen!
Ich bin froh, dass mein Anstellgut offensichtlich gut gelungen ist. Ich habe es zehn Tage lang aufmerksam und liebevoll gezüchtet, immer wieder aufgefrischt, genährt und gerührt. Ich habe den Spruch, den ich als Tipp in einem Sauerteigforum bekommen habe, ernst genommen: „Ein guter Sauerteig braucht nur Roggenmehl, Wasser, Zeit und Liebe.“
Sonntag, den 16. Dezember 2018
Heute war Knete im Adventskalender und sie wird gleich lange intensiv bespielt. Interessanter Weise kneten die Kinder nur bedingt. Die Knete-Rollen werden zuerst zu Stoffrollen auf dem Rücken ihrer Schleich-Pferdchen und werden übers Land zu einer Hochzeits-Location transportiert. Eines der Pferde heiratet nämlich heute. Aus der transportierten Knete formen die Mädchen den Tieren dann Hochzeitskleider und anderes. Sie sind stundenlang beschäftigt mit dem Szenario.
Inzwischen sind unsere Amaryllis in der Küche herrlich aufgeblüht.
Und stehen in schönem Kontrast zu der Struktur unserer hölzernen Küchenlampe.
Ich backe: Zimt-Kardamom-Knoten nach diesem unübertroffenen Rezept für den Besuch am Nachmittag…
… und noch ein Sauerteigbrot, weil ich mehr über die Reaktionsweise meines Anstellgutes herausfinden will. Hier ein Brot aus 90% Roggen-Vollkornmehl und 10% Dinkelmehl. Die Kruste ist leider aufgrund mangelnden Dampfes beim Backen nicht so optimal geworden. Ich lerne daraus.
Puppe Sophia bekommt noch eine graue Mütze.
Und Puppe Lene endlich Zöpfe und ein Porträt-Foto.
Nachmittags kommt Besuch: Meine beiden Freundinnen Kathrin und Jenny mit Anhang, Kathrin aus Berlin mit ihren Zwillingen im Alter unserer großen Tochter, die wir öfter sehen, Jenny aus Wien mit ihrer Tochter im Alter unserer kleinen Tochter und ihrem Mann, die wir lange nicht gesehen haben. Die Kinder spielen sehr schön, verwüsten aber das erste Stockwerk; wir Erwachsenen reden und erzählen. Ich freue mich, dass ich Jenny nächstes Jahr in Wien wieder sehe, denn obwohl alle bis nach dem Abendessen bleiben, war immer noch nicht genug Zeit, um sich gründlich genug auszutauschen.
Nach dem Abendessen zu zehnt bleibt in der Küche noch einiges an Geschirr stehen.
Und nun falle ich sehr müde ins Bett, aber nicht, bevor ich noch mit meinem Mann das dieswöchige „Zu Tisch in…“ auf arte.tv geschaut habe. So wie andere den Tatort schauen, schauen wir Sonntag Abends „Zu Tisch in…“ 🙂
Vor uns liegt die letzte Adventswoche mit vielen schönen Terminen, hoffentlich noch mehr Adventsstimmung, und viel Arbeit. Bei uns wird im neuen Jahr einiges anders werden und wir freuen uns darauf. Manches davon deutet sich jetzt schon an. Das ist wunderbar und macht uns froh. Nächstes Wochenende trudelt schon meine Mutter ein. Wir haben außerdem Hochzeitstag am 23.12. Und dann ist schon Weihnachten.
Ich hoffe, bei Euch weihnachtet es auch, und Ihr seid gesund! Ich freue mich wie immer über Kommentare, denn ich weiß ja immer nicht, ob das überhaupt jemand liest…
Liebe Grüße, Eure Maike
Andere Wochenenden in Bildern von andere Familien findet man ab dieser Woche immer auf dem Familienblog Große Köpfe.
Liebe Maike, ich bin immer wieder verzaubert von deinen stimmungsvollen Fotos! Unglaublich, was ihr alles am Wochenende schafft-selbst wenn du mal gesundheitlich nicht auf der Höhe bist und vor allem wie viel bei euch gebacken und gebastelt oder genäht wird, meine Bewunderung! Macht euch noch einen wundervollen vierten Advent und besinnliche, glückliche Weihnachtsfest.
Liebe Grüße Diana
Euch auch noch schöne Feiertage und einen guten Rutsch, liebe Diana! Mir kommt es ja nicht so viel vor, was wir machen…. wir versuchen eben, möglichst wenige Wege zu haben. Liebe Grüße an Dich!
Hallo Maike,
ich lese seit einigen Wochen ganz regelmäßig von Deinen Wochenenden und lasse jetzt mal einen Kommentar da – was ich sonst nie tue -, damit Du weißt, dass sich hier im Ruhrgebiet immer jemand über Deine schönen Texte und Bilder freut.
Schöne Weihnachten und liebe Grüße,
Simone
Danke, liebe Simone, da freue ich mich! Liebe Grüße ins Ruhrgebiet!
Euch gute Besserung! Ich lese hier so gern mit. Besonders euer Naturbezug inspiriert mich immer wieder. Euch eine schöne weitere Weihnachtszeit.
Vielen Dank, liebe Stefanie! Euch auch noch schöne Weihnachtstage!
Das Brot sieht toll aus (das erste insbesondere, das zweite hat aber auch was)! Und ich glaube, wir haben den gleichen Brotkasten 🙂
Ich wünsche Dir gute Besserung!
Danke, liebe Anna-Maria! Und echt, wir haben den gleichen Brotkasten? Wie witzig…