Straffes Arbeitstreffen am Samstag in Berlin für mich, Ausruhen am Sonntag auf dem Land mit der Familie, das war unser Wochenende. Als Gedicht habe ich für dieses Wochenende eines von Rainer Maria Rilke ausgesucht, vor allem, weil das „Ich bin so müd’…“ so gut zu meiner Verfassung dieses Wochenende passt. Auch macht der Sommer hier gerade eine Pause, denn es ist kühl hier im Norden.
Sommerabend
Die große Sonne ist versprüht
der Sommerabend liegt im Fieber,
und seine heiße Wange glüht.
Jach seufzt er auf: „Ich möchte lieber …..“
Und wieder dann: „Ich bin so müd ….“
Die Büsche beten Litanein,
Glühwürmchen hangt, das regungslose,
dort wie ein ewiges Licht hinein;
und eine kleine weiße Rose
trägt einen roten Heiligenschein.
Samstag, der 6. Juli 2019
Weil ich mit meinen zwei Projektpartnern heute noch einmal intensiv arbeiten möchte, habe ich Nervennahrung in Form von Kirschen besorgt.
Wir arbeiten bis zum frühen Nachmittag (und erzielen einen guten Durchbruch bei unseren Planungen), dann räume ich das Haus auf, packe und fahre mit dem Zug aufs Land. Auf der Zugfahrt schlafe ich fast ein, so müde bin ich von vier sehr anstrengenden Tagen in Berlin, mit einem Termin nach dem anderen und anderthalb intensiven Workshop-Tagen ohne Denkpause.
Im Landhaus freuen wir uns alle über das Wiedersehen. Draußen ist es ungemütlich, also bleiben wir drin, lesen, kuscheln und gehen früh ins Bett.
Sonntag, der 7. Juli 2019
Unsere Kinder haben es sich in meiner 4-tägigen Abwesenheit angewöhnt, zum Frühstück Mittagessen zu essen. Heute gibt es um sieben Uhr früh Nudeln mit Tomatensauce, liebevoll von meinem Mann zubereitet.
Ich liebe, liebe, liebe die schönen Blumen auf dem Grundstück, die ich beim Morgen-Spaziergang über selbiges überall neu entdecke. Noch immer blüht hier Neues auf.
Hier die großen Rosen im Vorgarten, aus denen man Rosenöl machen kann.
Und Schafgarbe, die aussieht wie kleine Sternchen.
Weil ich auch heute noch erschöpft bin, schaffe ich nicht viel und mache eine lange Mittagspause, während der ich die letzten beiden Folgen von „The marvelous Mrs. Maisel“ schaue – eine sehr vergnügliche Serie, die auf Amazon Prime läuft und im New York der 1950er Jahre spielt. Die Serie, vom Genre her anspruchsvolle Comedy, handelt vom Aufstieg eines weiblichen Stand-up-Comedian, ihrer jüdischen Familie und ihrem Liebesleben. Sehr, sehr unterhaltsam und göttliche Schauspieler.
Es ist ziemlich kalt heute hier im Norden, während der Süden Deutschlands sich über wunderbar sommerliche Temperaturen freut. Weil es hier nur 18°C hat, heizen wir im Wohnzimmer den Ofen an.
Ich kümmere mich ein wenig um die Blumensträuße im Haus. Der Strauß im Esszimmer…
… und hier der im Bad. Ich liebe es, auch im Bad Blumen zu haben. Ich freue mich jedes Mal daran, wenn ich im Bad bin.
Die Kinder backen in der Zwischenzeit Plätzchen. Die große Tochter hat sich ein Rezept ausgedacht, das sie unbedingt umsetzen möchte: Apfel-Zimt-Plätzchen. Die kleine Tochter darf Zutaten für den Teig einwiegen.
Trotz der kühlen Temperaturen verbringen wir alle den Nachmittag draußen. Die Kinder klettern aufs Schuppendach und veranstalten dort ein Picknick für die Kuscheltiere und Puppen. Zuerst wird das Schuppendach gefegt und sauber gemacht.
Ich schleife einen kleinen Tisch ab und streiche die Tischoberfläche mit Kreidefarbe, weil die grüne Farbe nicht ganz abschleifbar ist. Sie ist an manchen Stellen tief ins Holz eingedrungen.
Zum Streichen mache ich mir den Spaß und ziehe den Blaumann der Vorbesitzerin unseres Hauses an. Ich will ja meinen Kaschmirpulli und die geliebte Hose nicht mit Farbe beschmieren. Irgendwie komme ich mir ein bisschen wie Suzie aus der Marvelous Mrs. Maisel vor, wie ich aufs Schuppendach steige und daliege. Immerhin trage ich zwei Hosen, zwei Pullis und Wollsocken, so kühl ist es heute.
Mein Mann spaltet inzwischen mit einem Keil die Stücke des Birkenstamms, den wir letztes Jahr gefällt haben, und macht Brennholz daraus. Das Spalten der Stammstücke erfordert viel Kraft, einen guten Spaltkeil und eine schwere Axt.
Trotz des kühlen Wetters wollen die Kinder ein Eis essen und genießen es auf dem Schuppendach.
Dann klettern sie beide in die Linde. Die große Tochter klettert hoch in die Krone:
Die Kleine bleibt im unteren Drittel des Baums.
Dann werden die Plätzchen fertig gebacken. Sie schmecken sehr, sehr lecker. Die braunen Kleckse sind Zuckerguss mit Zimt, in den die Tochter Apfelstückchen gedrückt hat. Sie hat alles ganz allein gemacht, von der Idee bis zur kompletten Umsetzung. Mama stolz.
Immer noch müde und erschöpft und ehrlich gesagt ein bisschen krank, gehe ich nun ins Bett und verschiebe alles Weitere auf morgen. Wünscht mir Glück, dass ich gesund bleibe, denn nochmal krank sein kann ich gerade gar nicht brauchen.
Ich wünsche Euch eine schöne Woche, mit mehr Wärme und Ruhe, als ich die letzten Tage hatte!
Maike
Weitere Wochenenden in Bildern finden sch wie immer hier, auf dem Familienblog „Große Köpfe“.
Oje, ich hoffe du bist nicht wirklich krank geworden. Daumen sind gedrückt. Hier ist es momentan auch kühler, so 24 Grad und ich bin auch nicht ganz fit, Anja wird schon wieder.
Toll deine Mädels, so taff!
Liebe Grüße
Leider bin ich wirklich krank geworden, aber jetzt ist es wieder besser. Nur arbeiten konnte ich nicht, dabei habe ich den ganzen Tisch voller Aufgaben…
Gute Besserung!
Deine Töchter beeindrucken mich regelmäßig sehr – diesmal die Große, die schon ihre eigenen Kekse kreiert! Total toll!
Ganz liebe Grüße aus dem kühlen Bremen,
Anna-Maria
Huhu Anna-Maria, ja, ich war auch ganz baff, wie sie das gemacht hat. Aber eigentlich sind meine Töchter ganz normale Kinder, keine Sorge auch hier wird gezetert und gemotzt und was Kinder eben so tun. 🙂 Liebe Grüße und bis hoffentlich bald mal!