Mit meinem Geisteslichte: Wochenende in Bildern 09./10. Dezember 2023 (London)

Ihr seht hier Fotos von Donnerstag, Freitag und Samstag, denn mein Mann hatte am Donnerstag Geburtstag, und wir waren anlässlich dessen ohne die Kinder (!!) für zwei Nächte in London.

Als Gedicht der Woche der aktuelle Wochenspruch aus dem anthroposophischen Seelenkalender von Rudolf Steiner.

In meines Wesen Tiefen spricht
Zur Offenbarung drängend
Geheimnisvoll das Weltenwort
Erfülle deiner Arbeit Ziele
Mit meinem Geisteslichte
Zu opfern dich durch mich.

Etwas Wichtiges vorab

Auf Instagram hat sich auf meinen Beitrag, unter dem man seinen Weihnachtswunsch posten konnte, eine Familie gemeldet, die zur Zeit unverschuldet kaum Geld haben, um sich eine Adventskerze zu kaufen. Ich habe ihnen ein großes Advents-Paket mit Kranz, Kerze, Plätzchen und anderem geschickt. Ich möchte der Familie aber außerdem einen Einkaufsgutschein schicken, weil sie das am dringendsten brauchen. Dafür sammle ich gerade. Bitte, wenn Ihr 2-10 Euro erübrigen könnt, spendet bitte über Paypal an maike@feinslieb.net mit dem Betreff „Einkaufsgutschein“. Eure Namen kommen mit auf die Karte, die ich beilegen werde.

DANKE 1000x im Voraus!

Donnerstag, der 7. Dezember 2023

Wir fliegen früh und landen schon um 08:15 Uhr in London Gatwick. Mit der Southern Railway fahren wir vom Flughafen zum Bahnhof Blackfriars und laufen von dort fünf Minuten zur Tate Modern, dem besten Museum für moderne und zeitgenössische Kunst, das ich kenne. Mein Mann hat die Tate Modern seit vielen Jahren auf dem Wunschzettel stehen; deswegen hatte ich auch London als Ziel für sein Geburtstagsgeschenk gewählt. Mein Mann hat erst gestern Nachmittag erfahren, dass wir nach London reisen.

In der gewaltigen Eingangshalle der Tate Modern hängen riesige Vorhänge. Einmal in Schwarztönen…

Einmal in Rottönen.

Bevor wir uns Kunst anschauen, genehmigen wir uns im Corner Café im Museum Tee, Kaffee und warme Scones mit Clotted Cream und Himbeermarmelade. Köstlich. Vom Café aus schaut man auf die St. Pauls Cathedral.

Scones.

Eins der beeindruckendsten Kunstwerke, die ich im letzten Jahr gesehen habe. Der Turm zu Babel aus alten und modernen Radios.

In einem Raum hat ein*e Künstler*in ein Schachbrett mit zweidimensionalen Pappfiguren gestaltet. Mein Mann hat sich sehr gut zwischen den Figuren versteckt.

Dieser Raum ist an manchen tagen Schauplatz einer interaktiven Performance. Die Künstlerin Yasmin Jahan Nupur serviert hier den Besuchern der Ausstellung Tee, den sie selbst angebaut und zubereitet hat, und verwickelt sie in ein Gespräch. Schade, dass sie heute nicht da ist; ich hätte das gern ausprobiert.

Die Wand hat die Künstlerin auch gestaltet.

Die Informationen zu den Kunstwerken sind in diesem Museum einfach top. Sie vermitteln immer einen Zugang zu den Kunstwerken und schaffen es, dass man versteht, worum es geht.

Am frühen Nachmittag sind wir müde und hungrig und fahren in unsere Unterkunft. Ich habe uns eine Wohnung in Hackney Wick im Osten Londons über unsere Haustausch-Plattform organisiert. Hackney Wick war früher Industriegebiet, wurde dann von Künstlern und Kreativen besiedelt und seit Olympia 2012 massiv gentrifiziert. Die hübsche Wohnung der Yoga-Lehrerin und Therapeutin Jackie, in der wir wohnen, befindet sich in einem Neubau, der definitiv Teil der Verdrängung von ehemaligen Bewohner*innen ist.

Hackney Wick am Abend. Hier gibt es Kanäle mit Hausbooten, davon manche mit Bars/Restaurants. Im Sommer ist es hier brechend voll mit Leuten. Alles im Schatten des Olympiastadions.

Am Abend erkunden wir Hackney Wick. Es gibt hier unzählige coole Bars, Craftbeer-Brauereien, Pubs, Clubs, Restaurants, Konzert-Locations usw. Wir trinken ein Bier in einer lokalen Brauerei und amüsieren uns über die Gruppen, die hier in Weihnachtspullis zu Firmen-Weihnachtsfeiern zusammenkommen.

Freitag, der 8. Dezember 2023

Heute ist der Himmel blau, keine einzige Wolke. Hackney Wick sieht heute richtig cool aus.

Hier die berühmten zwei roten Buchstaben H und W (für Hackney Wick), die zur Olympiade aufgesprüht wurden. Direkt am nächsten Tag hatte jemand „SHAME“ (Schande) darüber gesprüht. Heute sind die Buchstaben kaum mehr zu erkennen.

Wir laufen durch die Londoner City, denn wir haben eine Reservierung…

… im 36. Stock dieses Hauses. Hier oben ist nämlich der so genannte Sky Garden, den man übrigens kostenlos besuchen kann (aber man muss online reservieren). In einem Café dort oben wollen wir heute frühstücken. Das ist das Geburtstagsessen für meinen Mann.

Wir bestellen Eggs Benedict und englisches Frühstück. Sehr, sehr lecker und genau das Richtige heute. Ich freue mich am guten Earl Grey Tee.

Die Kellnerin fragt, ob sie ein Foto von uns machen darf. Darf sie.

Der Blick aus dem Sky Garden in Richtung Westen.

Nochmal in Richtung Westminster.

Blick in den Süden auf das höchste Haus Londons, „The Shard“.

Das bin ich im Sky Garden.

Kleines Haus in der Londoner City. Darin ist ein privater Business-Club.

Wir schauen uns eine beeindruckende Ausstellung im Bloomberg Headquarter an. Dies sind die Überreste eines Tempels des Mithras-Kultes von ca. 240 n. Chr. Über diesen Kult ist wenig bekannt, aber ein zentrales Bild ist das der Gottheit Mithras, der einen Stier ersticht.

In einer multimedialen Inszenierung erleben wir die Durchführung eines Kultes, wie er in dem Tempel („Mithraeum“) stattgefunden haben könnte. Beeindruckend, dass London als kleine Stadt Londinium ja schon zur Römerzeit existierte.

Dann weiter durch die City zur Guildhall.

Die Guildhall Gallery, in der man u.a. bedeutende Kunstwerke aus der viktorianischen Zeit anschauen kann. In der Mitte der Eingangshalle steht dieser Weihnachtsbaum im viktorianischen Stil.

Im Keller des Museums stehen die Überreste eines römischen Amphitheaters. Das wollten wir uns eigentlich angucken. Die Reste sind aber etwas kläglich. Viel interessanter ist es, einer Schulklasse zuzuschauen, wie sie von inem Museums-Guide über die grausamen Rituale der Gladiatorenkämpfe zu römischen Zeiten unterrichtet werden.

Auf dem Vorplatz des Museums.

Weiter geht’s zu unserem dritten Ziel heute, ins absolut schräge Sloane-Museum. Das ist das Wohnhaus des viktorianischen Architekten John Sloane, das noch genau so eingerichtet ist wie zu seinen Zeiten. Das ganze Haus ist vollgestopft mit antiken Fundstücken von griechischen Statuen bis hin zu einem ägyptischen Sarkophag. Außerdem war der illustre Sloane auch Illuminator, d.h. er hat Lichtshows designt, die in seiner Zeit in London sehr populär waren. Das Ganze ohne Elektrizität.

Im Museum Sir John Sloane. Alles voller antiker Fundstücke.

Auf dem Rückweg.

Am Abend wollen wir eigentlich in einen traditionellen Pub, aber wir sind nach der ganzen Lauferei und den vielen Eindrücken vom Tag so müde, dass wir einfach in unserer gemütlichen Wohnung bleiben und einen Film schauen. Dazu backen wir uns eine Pizza auf und haben es sehr gemütlich.

Samstag, der 9. Dezember 2023

Heute regnet es leider wieder. Aber wie. Wir wollten eigentlich durch den Park in Hampstead Heath laufen und uns das Kenwood House, eine riesige Villa, ansehen, aber bei dem Wetter verwerfen wir das wieder. Stattdessen beschließen wir, nochmal in die Tate Modern zu gehen. Wir haben längst nicht alles gesehen, so groß ist das Museum.

Hackney Wick, auf Wiedersehen. Du warst ein äußerst interessanter und charmanter Wohnort zwischen Chaos, Kunst, Kommerz und Gentrifizierung, vielen Dank!

Unten in der Tate Modern.

Die Künstlerin Farah Al Qasimi hat einen ganzen Raum inszeniert. Die Wände sind collagenartig gestaltet.

Vorne sieht man den Boden des Raumes.

Bedruckte Wand mit aufgehängten Bildern.

Teil einer bedruckten Wand im Raum von Farah Al Qasimi.

Kunstwerk von Giorgio Griffa von 1991.

Mein Mann vor einem Gerhard Richter.

Dieses Foto hat mein Mann gemacht, durch eine regennasse Scheibe der Tate Modern. Er macht so tolle Fotos, ich bin ein großer Fan.

Das ist wieder von mir. Wir laufen noch ein Stück die Southbank entlang, also das südliche Themse-Ufer, an dem auch die Tate Modern steht.

Plötzlich kommt uns eine riesige Weihnachtsmann-Demo entgegen. Es sind ungefähr 1000 Weihnachtsmänner und -frauen, die hier verkleidet durch London marschieren. Wir müssen sehr lachen.

Dann geht’s von hier aus wieder direkt zum Flughafen und zurück nach Hause.

Wie die Kinder und Hunde sich freuen, dass wir wieder da sind! Alle waren zwei Tage anderweitig untergebracht.

Sonntag, der 10. Dezember 2023

Adventskranz in der Küche…

…und Adventskranz im Wohnzimmer.

Ansonsten war der Sonntag ganz faul – wir hatten alle das Bedürfnis zu kuscheln und möglichst wenig zu machen. Am Nachmittag habe ich mit der Tochter Downton Abbey geguckt, das war besonders schön.

An die kommende Woche mag ich gerade gar nicht denken, denn mir kommt gerade alles zu viel vor, obwohl wir schon äußerst wenig Termine haben, wenn ich mich mit anderen Familien vergleiche. Mir geht es aktuell nicht so gut. Auch wenn die London-Reise ein echtes Highlight war, das mir sehr gut getan hat.

Und jetzt bin ich super müde und möchte nur die Augen schließen.

Ich wünsche allen Leser*innen eine gute dritte Dezember-Woche. Nur noch 14 Tage bis Heiligabend, krass!

Und bitte spendet 2-10 Euro für den Einkaufgutschein für die arme Familie an maike@feinslieb.net, Betreff: Einkaufsgutschein. Alle Infos dazu oben unter „Etwas Wichtiges vorab“. DANKE!!!

Alles Liebe und nicht so viele Termine wünscht Euch
Eure Maike

Der Beitrag ist wie immer verlinkt bei Große Köpfe.

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6 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Liebe Maike,
    jetzt ist die Woche, die dir ein wenig bevorstand, schon fast vorüber. Ich wünsche dir, dass du genügend Freiraum zum Durchatmen hattest.
    Danke, dass du uns ein wenig auf die kleine Londonreise mitgenommen hast. Deine Bilder vermitteln einen schönen Eindruck.
    Deinem Spendenaufruf bin ich gern gefolgt. Vielen Dank, dass du dich so kümmerst.
    Ich wünsche einen schönen dritten Advent
    Lydia

    • Liebe Lydia, vielen Dank für Deine Spende! Ich habe es Evi heute mitgeteilt und sie ist vor Freude fast in Ohnmacht gefallen.
      Es sind zusammen 150 Euro geworden! An Spenden kamen 139 zusammen, dann habe ich noch 11 draufgelegt.
      Evi freut sich total!

  2. Liebe Maike, das ist ganz einfach, dass du uns so an der Geburtstagsreise (nachträglich alles Gute) teilhaben lässt.
    Ich war noch nie in London, aber das war schon ein besonderer Einblick.
    Ich hoffe sehr, du findest vor Weihnachten trotz der Termine Zeit für Ruhe und Stille und zum Kraft tanken.
    Das wünsche ich dir.
    Liebe Grüße
    Tanja

  3. Liebe Maike, wie schön, dass dein Mann und du beide an moderner Kunst interessiert seid. Das tollste und spektakulärste Museum für zeitgenössische Kunst, das ich je besucht habe, ist das LUMA in Arles. Einige Kunstwerke sind für den Bau gemacht worden bzw. wurden vom Architekten (Frank Gehry) in den Entwurf einbezogen. Das gesamte Gelände drumherum ist ebenso Bestandteil der LUMA Foundation. Arles ist auch ohne LUMA sehenswert, aber mit diesem neuen Museum eine Reise mehr als wert.

    • Liebe Elisa, danke für den Tipp!! Ich glaube, ich habe schonmal vom LUMA gehört. Wir fahren im Sommer 2024 nach Südfrankreich. Vielleicht schaffen wir es ja, das LUMA einzubauen – ich fände es super!! Klingt wirklich toll! Danke Dir!

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