Zwei heiße Tage zu Hause in Berlin, ein aktiver Samstag und ein träger Sonntag, das war dieses Wochenende. Am Samstag haben wir mit anderen Eltern der zweiten Klasse das Buffet zur Einschulung an unserer Schule gerockt; nachmittags waren wir im Schwimmbad. Am Sonntag waren wir alle erschöpft und haben den Tag rund ums Haus verbracht – im Garten, im ruhigen, grünen Wohnareal und drinnen, in den kühlen Räumen.
Dieser Beitrag ist verlinkt bei Große Köpfe, wo jeden Sonntag die Wochenenden in Bildern gesammelt werden.
Die Phrase aus dem Titel stammt aus dem Gedicht „Sommerbild“ von Friedrich Hebbel:
In dem Gedicht deutet sich an, dass der Herbst bevorsteht. Dass nach der Ernte und der Fülle des Sommers das Vergehen des Herbstes kommt. Ich sehe darin nichts Negatives, obwohl die Wörter „schauern“ und „Tod“ im Gedicht stehen. Denn nach dem Vergehen kommt das erneute Aufblühen und ein neuer Sommer.
Samstag, der 15. August 2020
Heute ist wie an allen Berliner Grundschulen auch an unserer Schule Einschulung. Traditionell organisieren die Eltern der zweiten Klasse ein schönes Buffet für die Familien der neuen Erstklässler, während die Kleinen ihre erste Schulstunde haben. Mein Mann ist schon seit 8:30 Uhr am Aufbau dabei. Die kleine Tochter und ich kommen mit einem Teller Flammkuchen mit Lauch nach, den wir zum Buffet beisteuern.
Nachdem die kleine Tochter mit ihrer Klasse zur Begrüßung ein Lied gesummt hat (Singen ist wegen Corona nicht erlaubt), muss ich sie wieder nach Hause nehmen. Leider sollen sich die Familien der Erst- und Zweitklässler nicht mischen. Die Tochter ist richtig sauer; ihr hat das so keinen Spaß gemacht.
Berlin-Mitte leuchtet in Sommerfarben; es hat um 11 Uhr schon 29°C.
Seine kleinen weißen Blütensterne sind zauberhaft. Aber ansonsten bin ich keine Freundin des Knöterich. Alle, die schon einmal mit zu viel Knöterich im Garten zu tun hatten, wissen, wovon ich spreche.
Am Nachmittag ziehen ein paar Wolken auf, aber heiß ist es trotzdem. Wir sind wieder glückliche Besitzer von Schwimmbad-Tickets. Das ist das große Los in diesem Sommer, denn wegen Corona sind die ansonsten grauenhaft überfüllten Bäder Berlins wunderbar leer. Die einzige Herausforderung besteht darin, Tickets zu bekommen, denn die Bade-Slots sind kurz nach Öffnung des Verkaufs ausverkauft.
Die große Tochter ist viele Bahnen geschwommen und getaucht und macht eine kurze Pause. Wenn das Sommerbad Humboldthain doch immer so schön leer wäre wie dieses Jahr!
Und dann erleben wir noch eine wunderbare Überraschung. Die kleine Tochter schwimmt plötzlich los. Sie kann die Schwimmbewegungen schon lange, aber sie hat sich nie getraut, ohne Schwimmbrett einfach loszuschwimmen. Auch Hilfestellung oder Tipps wollte sie nicht annehmen. Aber heute kommt plötzlich etwas über sie. Erst schwimmt sie einen, dann zwei, dann drei Züge. Und eine Viertelstunde später kann sie sicher schwimmen und wagt sich sogar in einen Bereich, wo sie nicht mehr stehen kann. Die Zeit hierfür war wohl wirklich reif.
Die Freude beim Kind ist riesig. Sie platzt fast vor Stolz und erzählt jedem, der oder die ihr begegnet, dass sie jetzt schwimmen kann. Heute gibt es nur noch ein Thema bei ihr: „Ich kann schwimmen!“
Abends bei der Hunderunde leuchten die Wolken und die Sonne über unserer Wohnanlage.
Später setze ich noch Brötchen- und Brotteig an, dann gehen wir erschöpft und müde ins Bett.
Sonntag, der 16. August 2020
Die Kartoffelbrötchen mit Weizen- und Vollkorn-Roggenmehl sind sehr, sehr gut geworden. Besonders gut schmecken sie mit der Mirabellenmarmelade aus den Früchten unseres eigenen Baums, die mein Mann gekocht hat. Diese hat eine deutliche Zimtnote, ohne dass Zimt beigegeben wurde. Mirabellen sind wundervolle Früchte.
Wir decken den Tisch mutig auf der Gartenterrasse. Weil die Wespen uns das Leben schwer machen, stellen wir ihnen einen Teller mit einem Rest Obstsalat und Marmeladenklecksen hin, um sie von unserem Tisch abzulenken. Das klappt erst erstaunlich gut.
Aber nach einer Viertelstunde werden wir trotzdem von zwei Wespen so genervt, dass wir das Frühstück im Garten abbrechen und nach drin umziehen.
Nach dem Frühstück vollende ich einen Blogartikel mit vielen Fotos und der Anleitung für diese Blumenvasen aus Getreideähren und diesen Vasen mit Grasrock:
Nach einer langen Mittagspause braucht der Hund Auslauf. Mein Mann und die kleine Tochter kommen mit auf unsere klassische Runde durch die Wohnanlage. Bei der Hitze will der Hund aber schnell wieder nach Hause. Er kann Kälte besser aushalten als Hitze.
Die Tochter hat ihre Puppe mitgenommen.
So schön grün ist es in unserer kleinen Oase mitten in der Großstadt.
Die Tochter spielt den ganzen Nachmittag mit Nachbarskindern draußen. Zwischendurch holt sie gekühlte Melone für alle, denn es ist heiß. 32°C im Schatten. Ich habe nichts dagegen. Ich finde es wundervoll. Nur die durstenden Tiere und Pflanzen tun mir leid.
An dieser Stelle die dringende Bitte an alle Stadtbewohner: Stellt Schalen mit Wasser nach draußen, an sichere Stellen, für Insekten, Vögel und Kleingetier wie Igel. Danke für den Hinweis auf Instagram @kinderbuecherei, dass viele Igel aktuell sterben, weil sie sich halb verdurstet auf der Suche nach Wasser auf unsichere Pfade begeben und überfahren werden 🙁
Wir haben immer Schälchen mit Wasser draußen stehen. Im Garten eines für die Vögel und Insekten, und eines vor dem Gartentörchen für die Igel. Darum kümmert sich mein Mann.
Und vergesst auch nicht, die Bäume vor Euren Häusern zu gießen. 100 Liter Wasser kosten etwa 20 Cent, wie @mamaarbeitet kürzlich ausgerechnet hat. Und retten Eurem Baum vielleicht das Leben. Auch 10 oder 20 Liter helfen schon!
Das Kleine ist kein Plüschtier, sondern Emmi, das Töchterchen unseres Hundes Oskar. Emmi wird in ein paar Wochen zu uns ziehen. Seit einer Woche darf sie uns jeden Tag für eine Weile besuchen. Wenn sie da ist, spielen Oskar und Emmi wie verrückt Fangen, bis ihnen die Zunge raushängt. Hier hat Oskar Emmi erwischt. Aber Emmi, so klein sie ist, bietet ihrem Vater wacker Paroli.
Dieses Brot kommt am frühen Abend aus dem Ofen. Es knistert verführerisch und wird jetzt gleich von meinem Mann und mir probiert. Dazu gibt es Butter und einen Eier-Tomaten-Salat sowie „Zu Tisch in…“ auf ARTE.
Die Woche soll ja nochmal heiß werden. Regen ist im Moment nicht in Sicht. Die Kinder waren nach der ersten Schulwoche total erschöpft. Mal sehen, wie es diese Woche wird.
Ich muss fleißig arbeiten und habe viele Dinge zu erledigen. Nächstes Wochenende sind wir leider wieder nicht auf dem Land, weil wir Besuch von meinem Onkel und seiner Frau bekommen. Der Bruder meines Vaters kommt nach Berlin, damit die beiden Brüder sich nochmal sehen. Beiden geht es gesundheitlich nicht besonders gut. Da kommt dann meine ganze Familie zusammen.
Ich wünsche Euch kühle Stunden in der nächsten Woche und viel Freude am Leben. Ich genieße die Wärme und die Üppigkeit des Sommers, so lange es geht.
Eure Maike
Recht hat deine Tochter: Schwimmen können ist ein Meilenstein. Davon dürfen ruhig alle erfahren. Vor allem in Zeiten, wo zu viele Menschen nicht oder nicht richtig schwimmen können.
LG von TAC
Liebe TAC, ja, das finde ich auch! Es war total süß, wie sie wirklich jedem, der oder die ihr begegnete, entgegenrief: „Ich habe heute schwimmen gelernt!“ – sogar wildfremden Leuten im Park 🙂