Mit der älteren Tochter war ich dieses Wochenende in Bergamo im Norden Italiens. Bergamo ist zusammen mit Brescia Kulturhauptstadt Europas 2023 (wussten wir aber bei der Buchung der Reise nicht). Die Tochter feierte am Sonntag ihren 14. Geburtstag; dies war der Anlass dieser kleinen Mama-Tochter-Wochenend-Reise.
Am Freitag Morgen, noch in Berlin, ist der Tochter erstmal schlecht. Sie hat auch Bauchweh und wir befürchten schon, nicht reisen zu können. Aber nach einmal Erbrechen ist ihr gegen 11 Uhr deutlich besser, so dass wir beschließen, die Reise zu wagen. Es wäre doch zu schade, es ausfallen zu lassen. Gepackt haben wir schon gestern. Also auf zum Flughafen.
Am Nachmittag kommen wir in Bergamo an und finden eine entspannte, wunderschöne Kleinstadt vor.
Der Innenhof unseres Airbnb.
In diesem Airbnb haben wir eines von 10 Zimmern gemietet. Es befindet sich einem alten Palazzo mit herrlichen alten Böden und verblichenen Deckenbemalungen in allen Zimmern.
Unser Zimmer.
Das Bett ist total gemütlich.
Alter Spiegel in unserem Zimmer.
Unser Bad, das wir mit zwei anderen Zimmern teilen.
Ich liebe die alten Böden.
Diese herrlich bröckelnde Pracht im Innenhof.
Wir wollen noch ein bisschen die Stadt erkunden und gehen los. Hier ein uralter Wehrturm um die Ecke vom Airbnb.
Wir fahren mit der Funiculare (Standseilbahn) in die obere Stadt, der ganz alte Teil der Stadt. Vom Campanone, dem großen Glockenturm, hat man einen herrlichen Ausblick auf die ganze Stadt und bis ins Voralpengebiet.
Bergamo liegt am Fuß der Alpen, nicht weit vom Gardasee.
Bergamo war die Verbündete Venedigs und ein wichtiger Handelspartner. Den uralten Reichtum der Stadt sieht und spürt man bis heute.
Blick in die andere Richtung.
Der Palazzo del Podestà, wo im 12./13. Jahrhundert der Bürgermeister, der Podestà, residierte. Heute ist hier das Museum für Stadtgeschichte untergebracht, das wir uns anschauen.
Alte Wandgestaltung im Palazzo Podestà. Die behutsame Restaurierung lässt die Spuren der Zeit sichtbar. Das finde ich immer wunderbar.
Das Museum nutzt ideenreiche Film-Projektionen, um die Geschichte der Stadt erlebbar zu machen.
Hier kann man verfolgen, mit welchen Techniken die Handwerker um 1200 die 5km lange Festungs-Mauer herstellten, die die ganze Altstadt von Bergamo umfasst. Die Mauer ist noch vollkommen erhalten und gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Eine der prächtigen Sehenswürdigkeiten in der Altstadt, die Cappella Colleoni.
Zum Abschluss des Tages ein Gelato. In Bergamo soll ja das Stracciatella-Eis erfunden worden sein.
In Bergamo gibt es überall tolle Restaurants und Cafés. Auch „Bio Fusion Food“ hat in Italien bereits die Gastronomie erobert.
Wir sind nach dem Ausflug in die Altstadt total müde und gehen im Airbnb sofort schlafen. Die Tochter ist extra müde, fühlt sich aber glücklicherweise wieder gesund.
Samstag, der 18. Februar
Blätter in einem Park, den wir auf dem Weg zum Museum für moderne Kunst durchqueren.
Im GAMeC, dem Museum für moderne und zeitgenössische Kunst Bergamo, findet eine interessante Ausstellung statt – „Salta nel vuoto“ (= Sprung ins Leere). Bei der Ausstellung geht es um die Dematerialisierung von Kunst durch neue Medien und Digitalisierung. Es geht auch um das Verhältnis von Materiellem und Immateriellem an sich in der modernen und zeitgenössischen Kunst.
Die Ausstellung hat Kunstwerke versammelt, die sich genau mit diesem Thema beschäftigen.
Diese Spiegel untersuchen das Verhältnis von Betrachter, Bild und Wirklichkeit.
Betrachter (wir) im Spiegel.
Hier wird der materielle Aspekt des Immateriellen sichtbar: Anfassbare Festplatten aus Materie, die Daten (das Immaterielle) speichern.
Der Mann mit Walkman auf dem Stuhl ist natürlich ein Kunstwerk. Der Mann erlebt etwas vollkommen Immaterielles: Musik aus dem Walkman.
Dieses bekannte kubistische Werk von Picasso zeigt die Dekonstruktion von materiellen Strukturen und ist darum als geistiger Vorläufer der hier gezeigten künstlerischen Bewegung zu sehen.
Vor einem Laden gegenüber vom GAMeC wacht dieser Border Collie, der die Tochter an Nicks Hund Nelly aus der Comic-Buchreihe „Heartstopper“ erinnert. „Nelly“ muss also ausgiebig gestreichelt werden.
Wir folgen „Nelly“ in den hübschen Laden, in dem es Blumen und Dekorationsobjekte zu kaufen gibt. Alles hier ist äußerst geschmackvoll. Und äußerst teuer.
Auf Wiedersehen, Nelly.
Am Nachmittag gehen wir zu Fuß hoch in die Altstadt, weil die Schlangen vor der Funiculare zu lang sind.
Teil der Befestigungsanlage um die Altstadt. Hier sind wir gerade hochgekommen.
Verliebtes Paar an der Stadtmauer.
Vor der Kirche Santa Maria Maggiore.
Venezianische Löwen an der Kirche.
Dieser Weinladen heißt „Vineria Cozzi“. Findet die Tochter sehr lustig. — Die Oberstadt Bergamos ist voller solcher atmosphärischer Läden.
In diesem Laden kann man handgemachte Masken kaufen.
Die Stadt kann ihre Verbindung zu Venedig nicht leugnen. Auch heute nicht.
Wieder die lange Treppe runter in die Niederstadt zu unserem Airbnb.
Street Art am Fuße der Altstadt.
Zum Abendessen gibt es im Airbnb Pizza und Spiegelei, dann das wohlverdiente gemütliche Bett.
Sonntag, der 19. Februar 2023
Während das Geburtstagskind noch schläft, gehe ich Frühstück bei einem Panificio (Bäckerei) holen. Auf den Straßen liegen überall Luftschlagen und Konfetti von Kindern, die gestern Karneval gefeiert haben. Wir nehmen diese Spuren als Geburtstagsgrüße für die Tochter.
Improvisierter Geburtstagstisch mit 14 Kerzen auf den Frühstücks-Hörnchen und kleinen Geschenken im Beutel. Wir wollen am Nachmittag zu Hause noch richtig feiern, deswegen habe ich nur symbolische Geschenke mit nach Bergamo genommen. Wir sind nur mit Handgepäck gereist.
Spaßiges Geburtstags-Telefonat per FaceTime mit der restlichen Familie zu Hause in Berlin. Die kleine Tochter hat das Bär-Memoji auf dem Telefon meines Mannes eingestellt. Wir lachen uns kaputt, es ist einfach so doof 🙂 Ich stelle bei mir dann die Giraffe ein.
Ein Milchkaffee zum Abschied von Bergamo, von dem die frisch gebackene 14-Jährige auch ein paar Schluck nimmt. Noch faszinierter ist sie aber von den Filmpostern an der Wand der Kaffeebar.
Dann mit dem öffentlichen Bus der Linie 1 zum Flughafen und zurück nach Berlin.
Zu Hause wartet ein geschmückter Geburtstagstisch mit Blumen, Lieblingskuchen New York Cheesecake, Kerzen und Geschenken auf das Geburtstagskind. Mein Mann und die kleine Tochter haben sich extra Mühe gegeben.
Das muss ich auch noch zeigen: Diese kultige alte robotron-Schreibmaschine, die die kleine Tochter von den Großeltern im Spreewald mitgebracht hat. Mein Mann und die kleine Tochter haben nämlich die Großeltern besucht, während die Große und ich in Bergamo waren. Die Tochter hat wohl den ganzen Tag begeistert auf der Schreibmaschine geschrieben.
__
Der Winter neigt sich jetzt hoffentlich endlich dem Ende entgegen, auch wenn er ja offiziell noch einen Monat dauert. Hier im Nordosten Deutschlands ist es noch definitiv winterlich. In Berlin sind gerade erst die Schneeglöckchen erblüht. Anderes Grün lässt noch auf sich warten. Erfahrungsgemäß wird es in Berlin tatsächlich erst Ende März, Anfang April vorsichtig frühlingshaft.
Jetzt startet erstmal die Fastenzeit. Ich möchte dieses Jahr ja richtig fasten, das heißt für eine Weile wirklich komplett auf Essen verzichten. Mein Immunsystem ist so runter (ich war praktisch seit Oktober ständig krank). Fasten soll da ja Wunder wirken. Und es passt einfach so gut in diese Jahreszeit.
Ich möchte inklusive Entlastungstag und Kostaufbau (2-3 Tage) gern zwei Wochen fasten. Ich möchte kurz vor dem 21. März starten, weil es sich anscheinend empfiehlt, bei Neumond mit dem Fasten zu beginnen. Am 21. März ist Neumond.
Bis dahin wollen wir die Fastenzeit zum Ausmisten nutzen. Dazu habe ich das Workbook von Birgit Fazis von zeitstattzeug.com erworben. Außerdem verzichte ich wieder auf Alkohol und wir wollen bis zum 21. März unsere gesamten Vorräte aufbrauchen. Wir entlasten uns also auf mehreren Ebenen.
Wer noch nicht weiß, wie er/sie fasten könnte (es gibt ja so viele verschiedene Arten zu fasten), der/die kann ja mal in meinem ausführlichen Beitrag mit 19 Fasten-Ideen schauen. Da gibt es wirklich Ideen für jede*n, auch welche, die gar nichts mit Verzicht auf Essen zu tun haben. Stichworte Plastik- und Klima-Fasten, oder auch mehr Bewegung, mehr Natur, mehr Schönes oder mehr Liebe und Gutes ins Leben lassen. Schau einfach mal rein in den Beitrag, da ist sicher auch was für Dich dabei.
Auf eine gute Vorfrühlings- und Fastenzeit, die Licht und Hoffnung bringen, für uns alle.
Deine Maike
Wie immer ist dieser Beitrag verlinkt bei Große Köpfe.