Einschulungsfest und Spätsommergefühle: Unser Wochenende in Bildern 25./26. August 2018

Dieses erste spätsommerliche Wochenende in Berlin haben wir mit der Einschulungsfeier der Kusine und Omi- und Übernachtungsbesuch in Berlin verbracht. Es war kühl, aber sonnig. Der Herbst kündigt sich leise an, obwohl es bis zum Herbstanfang noch vier Wochen sind.

Samstag, der 25. August 2018

Eine Woche Schule liegt schon hinter uns. Das Wetter ist vor ein paar Tagen umgeschlagen: Die Morgen und Abende sind jetzt kühl, und die Temperaturen steigen tagsüber nicht mehr so sehr an. An Pflanzen und Bäumen nehmen wir jetzt deutlicher die Zeichen des Herbstes wahr: Früchte, Nüsse und erste verfärbte Blätter sind zu sehen. Der Himmel ist dunkelblau, die Sonne strahlt golden. Bei meiner morgendlichen Draußen-Runde sehe ich, dass der wilde Wein im Garten Früchte gebildet hat:

Der Samstagmorgen vergeht mit Spielen, Backen und Handarbeiten. Ich mache die letzten Stiche an diesem nur 13 cm kleinen Schmetterlings-Püppchen, das meine Nichte heute zu ihrer Einschulung bekommt. Wenn man Käppchen und Flügel abnimmt, wird der Schmetterling zum Puppenkind. Es spiegelt den Transformationsprozess des Kindergartenkindes zum Schulkind, soll aber auch ein Kraftgeber sein. Das Püppchen darf mit in den Schulranzen und das Kind in der ersten Zeit in der Schule begleiten.

In diesem Artikel lest Ihr meine Gedanken und die Geschichte, die mich vor zwei Jahren auf die Idee gebracht haben, eine solche Puppe für meine eigene Tochter zu Einschulung zu machen.

Die große Tochter kordelt Armbänder. Seit ein paar Tagen betreibt sie mit drei Freundinnen einen Verkaufsstand im Hort, wo sie zur Abholzeit solche Armbänder anbieten. Sie sammeln Geld für die Tiere des Horts. Außerdem hat sie eine Häkelmütze für die Lieblingspuppe in Arbeit. Die kleine Tochter näht einen Stoffbeutel (im Hintergrund).

Der Mann hat von der Arbeit einen großen Ballon-Buchstaben mitgebracht, übrig geblieben von einer Geburtstagsfeier. Unsere Töchter lieben ja Gasballons und können ewig und kreativ mit Ballons spielen (der Link führt zu einem Wochenende in Bildern im Februar, wo die Kinder das ganze Wochenende mit Ballons spielten). Auch heute legt die kleine Tochter den Ballon kaum aus der Hand – nur zum Fotografieren; das Foto von ihrem Ballon-Liebling hat sie gemacht.

Der Ballon wird sogar aufs Sofa gebettet und zugedeckt, wie eine Puppe:

Ich backe ein Brot aus Dinkel, Weizen und Buchweizen. Ich sammle zur Zeit Erfahrung mit der 3-stufigen Teigführung, um meine Brote weniger krümelig und länger haltbar zu machen. Eines der Brote ist ein Mitbringsel für heute Mittag.

Zum Mittagessen und Kaffee/Kuchen sind wir nämlich bei der Familie meines Bruders und meiner Schwägerin eingeladen, zur Einschulungsfeier meiner Nichte. Sie wohnen nur ein paar Minuten von uns entfernt, einmal durch den Mauerpark , der hier den Prenzlauer Berg vom Wedding/Brunnenviertel trennt.

Die Plätze am Tisch sind mit gefüllten Eistüten-Schultüten geschmückt, die mit einem Muffin verschlossen sind:

Das frisch gebackene Schulkind freut sich über die Sachen aus der Schultüte, hier ein Mäppchen mit Bastelmaterial:

Meine Schwägerin ist eine äußerst kreative Köchin. Sie ist ja amerikanischer Herkunft, und in ihrer Familie wurde schon immer kreativ und leidenschaftlich gekocht, mit jüdischen und klassisch amerikanischen Einflüssen (ihr Vater hat jüdische Wurzeln). Ihre Mutter, die zusammen mit dem Vater aus den USA angereist ist, hat einen unfassbar leckeren Chicken Salad mit Walnüssen, Trauben, Äpfeln und Stangensellerie gemacht, meine Schwägerin hat eine Buchstabensuppe, Melone und Schinken, einen Blattsalat mit Fenchel, getrockneten Tomaten und Nüssen und ihre 4 Lieblings-Sandwichs aus ihrer eigenen Schulzeit zubereitet.

Leider ist mein älterer Bruder nicht da, weil er in zwei Tagen Premiere in der Ost-Ukraine hat. Er ist Opernregisseur und studiert in einem internationalen Projekt „Don Giovanni“ ein. Musik, um Grenzen und Konflikte zu überwinden (der Link führt zur Website des Projektes).

Zum Kaffee gibt es Zitronen-Muffins und einen Mandelkuchen meiner Mutter.

Mein Vater hat ein Gedicht auf das Schulkind geschrieben. Als er es vorliest, stehen einigen von uns Tränen in den Augen, so schön ist es, dazu halb auf deutsch, halb auf englisch geschrieben.

Von der Feier nehmen wir die Kusine bzw. Nichte noch mit zu uns zum Spielen. Auf die große Tochter wartet schon Übernachtungsbesuch – ihre „BFF“. Die Freundinnen haben umfangreiche Pläne für die Nacht gemacht: Es gibt eine Liste mit 10 Punkten, was sie alles unternehmen wollen. Punkt 9 ist eine Mitternachtsparty…

Sonntag, den 26. August 2018

Bei meinem Morgenrunde ums Haus sind die Zeichen des Herbstes nicht mehr zu übersehen.

Direkt vor der Haustür sehe ich auf der Rutsche vor dem Haus oben einen Fuchs stehen. Seit vielen Jahren ist hier schon ein Fuchs ansässig. Dieser hier ist überhaupt nicht scheu. Ich bin ihm dieses Jahr einmal auf ca. 4-5 m nahe gekommen, bevor er sich langsam umdrehte und wegging, ganz gemächlich. Heute geht er ebenso unaufgeregt an mir vorbei und dreht nach links ab. Bevor ich die Kamera geholt habe, ist er leider schon ein Stück weg.

Wer sieht den Fuchs?

Die Übernachtungsmädels waren viel zu lange wach und sind schon seit 7 Uhr auf. Zum Frühstück gibt es Pfannkuchen aus frisch gemahlenem Dinkel-Vollkornmehl mit Apfelmus und das gestern gebackene Brot mit Kräuterbutter:

Nach einem Spielplatzbesuch mit meiner Mutter wird das Übernachtungskind abgeholt; die große Tochter geht nochmal schlafen. Meine Mutter geht mit der kleinen Tochter los, um die Kusine zu einem Ausflug abzuholen:

Am Abend machen wir einen Spaziergang durch den Kiez. Hier hat gerade ein Laden zugemacht und wir sind neugierig, ob endlich mal etwas Spannendes aufmacht. Die (neuen!) Außeninstallationen aus Europaletten lassen hoffen, dass es endlich mal nicht die 100. Aufback-Bäckerei („Back-Shop“) wird.

Weiter zum Fühl- und Bewegungsparcours im Block nebenan. Wir ziehen alle unsere Schuhe aus und machen den kleine Parcours mehrfach durch. Hier geht es um Gleichgewicht, Balance und das Fühlen verschiedener holziger Untergründe.

Ich auch:

Und dann ab nach Hause und ins Bett (die Kinder, gebracht vom Mann), vor den Rechner (ich, um diesen Beitrag zu schreiben) und vor den anderen Rechner (mein Mann und ich), um noch eine schöne Doku auf arte.tv zu gucken.

Ich hoffe, auch Euch hat dieses Wochenende der Spätsommer geküsst!

Weitere Wochenenden in Bildern findet Ihr auf Geborgen Wachsen.

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