Ein wenig Goldstaub: Wochenende in Bildern 20./21. Mai 2023

Wir haben das lange, sonnige Himmelfahrts-Wochenende auf dem Land in unserem Wochenend-Haus nordöstlich von Berlin verbracht. Der Mai zeigte sich von seiner schönsten Seite, mit Wärme und durchdringendem Frühlingsgefühl.

Ich leide immer noch unter Erschöpfung, Antriebslosigkeit und depressiven Gefühlen. Ich warte immer noch auf die Kur-Bewilligung, die anscheinend unterwegs ist. Das dauert alles viel zu lang 🙁

Aber ich habe an diesem Wochenende ein Stück „Lerchenland“ gefunden, das im Gedicht der Woche für ein Stück vom Glück steht. Der Mai ist so schön, dass er auch das traurigste Herz anrühren kann.

Das Gedicht ist von Eva Strittmatter.

Tatsächlich haben wir die Feldlerchen auf unseren Spaziergängen zwitschern gehört – wer mir auf Instagram folgt, konnte in den Stories von gestern einer Lerche lauschen.

Eindrücke von Donnerstag, dem 18. Mai (Himmelfahrt)

Himmelfahrts-Wolken.

Es ist zwar noch kühl, aber der See ist trotzdem schön.

Alles ist so herrlich ergrünt auf dem Land.

Der Weißdorn blüht und zieht die Insekten an.

Wir basteln aus Birkenrinde Täubchen für den Pfingst-Strauß.

Freitag, der 19. Mai 2023

Das absolute Highlight des Tages, vor allem für die kleine Tochter, war unser Afternoon Tea-Picknick am Fluss, natürlich mit Earl Grey-Tee und selbst gebackenen Scones, Clotted Cream (bei un: Mascarpone) und Erdbeermarmelade.

Stilecht mit Tischdecke, Tassen und Teekanne, alles im Rucksack transportiert.

Gurkensandwiches, ein weiteres Highlight für die Tochter.

Samstag, der 20. Mai 2023

Hundespaziergang am frühen Morgen.

Heute ist der Vormittag trüb und kühl. So ist heute auch meine Stimmung.

Ich bin ganz froh, wieder nach Hause zu kommen. Wir bleiben am Vormittag vor allem drinnen und machen es uns mit Lesen, Filmgucken und gutem Essen schön.

Die Maiglöckchen und ihr herrlicher Duft heben die Stimmung ein klein wenig.

Ohne Blüten und Lämmchen geht’s im Mai nicht.

Der Mai steht für Lebenskraft. Das Huhn mit seinen Küken auch.

Später wird es warm. In der Sonne trocknen wir gesammelte Kräuter für Tee (Spitzwegerich, Weißdorn). Auch unsere Teige für Zimtschnecken und Brötchen gehen in der warmen Sonne.

Die Tochter vermengt Butter, Zucker, Kardamom und Zimt für die Zimtschnecken.

Sie sind wie immer fantastisch geworden – dank des seit Jahren unübertroffenen Rezepts von feiertäglich.

Die große Tochter kommt mit dem Zug zu uns gefahren; sie hat bis heute zwei Nächte bei einem Freund in Berlin übernachtet.

Die kleine Tochter kann auch schon auf dem kleinen Damenrad fahren. Sie ist stolz, schon so groß zu sein.

Wir sammeln nochmal Spitzwegerich auf der großen Wiese vor dem Haus für Hustensirup.

Abends gibt’s Salat und von meinem Mann gekochtes vietnamesisches Curry mit Zitronengras und Kokosmilch.

Die Maisonne um 20:30 Uhr beim Abendspaziergang mit den Hunden. Die Sonne geht hier um diese Jahreszeit erst nach 21 Uhr unter.

Es ist noch warm. Der Mai umhüllt einen mit seiner Wärme und Pracht.

Wer sieht hier auch die Frühlingsgöttin ihre Arme in den Himmel recken, die Sonne als Kopf?

Der Wald in der Abendstimmung.

Sonntag, der 21. Mai 2023

Mein Mann und ich machen den frühen Hundespaziergang zusammen. An die dicke Eiche auf dem Feldweg schmiegt sich ein Rotdorn.

Der Rotdorn blüht so schön. Übrigens sollen die weißen und roten Rosenbüsche am Haus von Schneeweißchen und Rosenrot aus dem Märchen ein Weiß- und ein Rotdorn gewesen sein, keine Rosen, wie wir sie uns vorstellen. Weiß- und Rotdorn zählen zu den Rosengewächsen und sind uralte Kultpflanzen mit magischer Bedeutung.

Hier oben sehen wir also Rosenrots Bäumchen.

Die Schwalben huschen über den Graben. Im Feld links versteckt sich ein Feldhase; wir haben ihn nur kurz gesehen, bevor er sich in eine Kuhle duckte.

Die Röhren erlauben es kleineren Tieren wie Mardern, Füchsen, Hasen und Ottern, die Zäune zu durchqueren und sich frei auf den Feldern zu bewegen.

Zu Hause wird erstmal den Kindern vorgelesen. Wir lesen schon wieder „Der geheime Garten“. Die kleine Tochter kann nicht genug davon kriegen; wir lesen das Buch nun schon das zweite Mal in diesem Frühling. Es passt aber auch gar so gut in diese Jahreszeit.

Wir haben hier die wunderbare Ausgabe vom Verlag Urachhaus, mit den wunderschönen Illustrationen von Inga Moore.

Die Tochter hat gerade vom Papa gelernt, dass man trübe Ofenfenster mit etwas Asche wunderbar sauber bekommt. Das muss sie ausprobieren. Die Öfen werden heute geputzt und hoffentlich für den ganzen Sommer außer Betrieb genommen.

Frühstück mit selbst gebackenen Brötchen und Scones.

Dieser Scone sieht aus wie ein einäugiger, blutrünstiger Pirat, der die Zunge herausstreckt.

Die Töchter mähen uns Gehwege auf dem Grundstück frei und harken letzte Blätter vom Herbst zusammen.

Es ist so warm und schwül draußen — um 11 Uhr vormittags schon um die 24°C. Wir sind alle im Garten zugange. Ich setze verschiedene Pflanzen, die auf dem kargen Boden hoffentlich anwachsen. Mein Mann reinigt die Regenrinne des Glashauses, die Mädchen machen dies und das, sitzen auch auf der Bank vor dem Haus und lesen.

Meine Hände nach dem Gärtnern. Ich gärtnere immer ohne Handschuhe; ich kann Handschuhe beim Arbeiten nicht leiden. Ich möchte gern hautnah spüren, womit ich es zu tun habe. Mich stört es nicht, wenn ich dabei Würmchen oder Spinnchen zwischen die Finger kriege.

Zum Mittagessen gibt es Schnitzel und dazu grünen Salat mit draußen am Waldrand gesammeltem Kerbel und Giersch, verziert mit Blüten vom persischem Ehrenpreis.

Der wilde Teil unseres Grundstücks, auf dem viele Nadelbäume stehen. Ich sammle nochmal Fichtenspitzen für den dreifachen Hustensirup, der so gut hilft. Dreifach, weil ich dreimal Spitzwegerich, Thymian und Fichtenspitzen in dem Sud auskoche. So wird der Sirup super intensiv und wirksam.

Der Sirup wird aufgekocht und einen Tag ziehen gelassen.

Die Töchter haben die Hunde gewaschen. Die Handtücher trocknen über dem Gartentor.

Herrlich, ein Bad. Ich war so schmutzig und freue mich, den Schweiß, die Sonnencreme, das Mückenschutzmittel und die Erde von heute abzuwaschen. Danach fühle ich mich rein und sauber und sehr viel besser als heute Morgen noch.

Die große Tochter und ich machen noch einen langen Spaziergang mit den Hunden. Sie erzählt mir von ihrem kreativen Projekt, das sie diese Woche in der Schule präsentieren wird. Ich bin beeindruckt; sie hat fantastische Ideen.

Wir fahren erst um 20 Uhr los, weil wir die Himmelfahrts-Rückreisewelle umgehen wollen. Halb Berlin verbringt ja solche langen Wochenenden im Umland oder an der Ostsee; all dieser Verkehr rollt heute auf unserer Autobahn zurück in die Stadt. Ich schmiere Brote für das Abendessen im Auto. Die Kinder sollen während der Fahrt einschlafen und dann zu Hause in Berlin nur ins Bett huschen.

Weil wir erst spät zu Hause ankamen und noch ausgepackt haben, kommt das Wochenende in Bildern heute auch erst am Montag.

Vor uns liegt eine äußerst gut gefüllte Woche mit vielen Terminen und Verpflichtungen. Gegen Ende des Schuljahres stauen sich ja die Aktivitäten. Klassenfahrten, Musik-Wochenenden und -Vorspiele, Workshops und alles mögliche andere steht an, für alle Familien-Mitglieder. Das bedeutet immer viel Trubel und Mental Load für die Eltern, vor allem für mich.

Es kostet mich im Moment viel Kraft, das alles zu wuppen. Kraft, die ich eigentlich nicht habe.

Ich freue mich aber sehr auf die Sommerferien. Wir machen einen Haustausch mit einer Familie aus Bilbao (spanisches Baskenland und die Stadt mit dem tollen Guggenheim-Museum). So werden wir letzten drei Juli-Wochen in Spanien sein und hoffentlich viel frische Atlantik-Luft an der Biskaya aufnehmen. Unsere Tausch-Familie wohnt nicht weit von wunderschönen wilden Stränden entfernt. Und San Sebastian soll ja auch ganz außergewöhnlich reizvoll sein. Wer schonmal in der Gegend war, darf mir gern Tipps dalassen, für Euer liebstes kleines Restaurant (bitte nichts Teures), oder Euer bestes Ausflugsziel. Wir werden uns zwischen Bilbao und San Sebastian bewegen. Auch das Hinterland interessiert uns sehr.

Ich hoffe, Ihr konntet den Mai an diesem Wochenende auch genießen. ich hoffe, auch im Süden war’s endlich ein bisschen schön!

Über Rückmeldungen freue ich mich immer, also nutz gern mal die Kommentarfunktion!

Ganz liebe Grüße und eine schöne Maien-Woche,

Eure Maike

Das WiB ist verlinkt bei Große Köpfe, dem wunderbaren, berührenden Familienblog von Alu und Konsti aus Berlin.

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2 Kommentare Schreibe einen Kommentar

    • Ich glaube, ich veröffentliche das Rezept bald mal, denn ich habe jetzt schon oft die Rückmeldung von beschenkten erhalten, dass der Saft super gut hilft. Meine Mutter hatte im Frühjahr Corona und dabei einen furchtbaren Husten, und sie sagte, das einzige, was ihr half, war mein Hustensaft. Alles Zeug aus der Apotheke kam da nicht mit, sagte sie. 🙂

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