Ein wenig Goldstaub fand: Wochenende in Bildern 6./7. April 2024

An diesem wunderbar warmen, ersten wahren Frühlingswochenende des Jahres haben wir ein wenig Goldstaub auf unserem Grundstück auf dem Land gefunden.

Wir sind ja zur Zeit sehr von großen Sorgen geplagt, deswegen passt das ausgewählte Gedicht von Eva Strittmatter gut. Insbesondere, weil man überall ums Haus die Feldlerchen schwirren und tirilieren hört. Unser Landhaus steht in der Tat mitten im Lerchenland.

von Eva Strittmatter

Der Beitrag ist wie immer verlinkt bei Große Köpfe.

Freitag, der 5. April 2024

Puppe Anouk geht auf die Reise zu ihrer neuen Familie nach Stuttgart. (Es geht ja hier oft unter, dass ich auch Puppenmacherin bin, also, hier mal wieder ein Zeichen davon.) Ein Kind wird die Puppe zum Geburtstag bekommen. Ich mache aus Gründen ein besonders schönes Paket zurecht, mit etwas Extra-Garderobe (nicht im Bild) und einem Häkeltäschchen mit einer „Puppe für die Puppe“ drin.

Angekommen auf dem Land. Im Garten blühen überall die Schlüsselblümchen.

Und die Blausterne.

Um den Brunnen stehen ganz viele Traubenhyazinthen.

Die Lärche treibt aus.

Ich hole ein wenig Blüten ins Haus.

Das große Kind ist bei seiner Freundin in Berlin, mit uns aufs Land sind die kleine Tochter und ihre zwei besten Freundinnen gekommen. Die Tochter hatte eine Schatzsuche für die Freundinnen vorbereitet, Oben der Schatz, eine Pralinenschachtel, unten die Zettel und die Schatzkarte.

Samstag, der 6. April 2024

Mein Mann und ich gehen kurz nach Sonnenaufgang mit den Hunden raus über die Felder. Überall neben uns fliegen die Lerchen auf und lassen ihren schwirrenden Gesang ertönen.

Wir laufen bis zum Fluss, der ganz ruhig da liegt. Zartes Grün ist jetzt sichtbar.

Wieder im Haus: Frühstück für hungrige Fünftklässlerinnen vorbereiten.

Ich sammle Wildkräuter auf dem Grundstück – Giersch (Foto), Vogelmiere, Taubnessel und Zitronenthymian aus dem Kräutertopf.

Die Wildkräuter kommen grob gehackt auf mein Frühstücksbrot. Dazu frische Papaya-Würfel.

Während ich bade, schaue ich einen Beitrag von Wolf-Dieter Storl an und frühstücke außerdem (herrlich!).

Währenddessen fährt mein Mann mit den Kindern einkaufen in Polen. Auf der sehr schönen Fahrt dorthin kommt man an einem Hof vorbei, wo man Esel und Ziegen streicheln kann, wo sie natürlich anhalten. Der Weg führt außerdem durch traumhafte Natur; man sieht eigentlich immer Tiere. Oft Fasane, Kiebitze, Kraniche, Graugänse, Hirsche und Rehe, manchmal auch einen Fuchs.
Heute sehen die Kinder vom Auto aus ein riesiges Wildschwein mit Jungen und sind ganz beeindruckt.

Auch beeindruckt sind sie davon, dass sie sich alle eine kleine Leckerei im polnischen Supermarkt aussuchen dürfen. Sie nehmen Hörnchen, die unsere Tochter sehr mag, und so Überraschungseier zum Auslöffeln. Kinderglück, würde ich sagen.

Nach meinem Bad gehe ich ins kleine Wäldchen und pflücke ein Sträußchen Anemonen.

Hündchen Emma lässt mich nicht aus dem Blick.

Auf der großen Kuhwiese pflücke ich ganz zarte Schafgarbe-Blättchen. Die schmecken ganz fein, wenn sie noch ganz jung sind. Wenn sie älter sind, schmecken sie nicht mehr, dann werden sie nämlich bitter.

Das Anemonen-Sträußchen kommt auf den Wohnzimmertisch.

Mittlerweile ist es sehr warm geworden und der Himmel knallblau. Unsere Wildpflaumen blühen.

Ich bereite das Mittagessen vor. Wir wollen grillen. Zu den Würstchen gibt es einen grünen Salat mit Wildkräutern, die ja vor Vitaminen und Vitalstoffen nur so strotzen. Hinein kommen gehackt die gesammelte Schafgarbe, Giersch, Vogelmiere, Purpur-Taubnessel, Löwenzahn und Wiesenkerbel, außerdem Ostereier-Reste.

Außerdem einen Obstsalat zum Nachtisch.

Während die Mädels (im Hintergrund) schaukeln und sich Stöcke fürs Stockbrot schnitzen, facht mein Mann Grill und Feuer an.

Ich freu mich nochmal an der Oster-Deko im Glashaus.

Die Mädchen sind noch mit ihren Stöcken beschäftigt.

Mit Picknickdecke sitzt sich’s besser.

Stockbrot-Rösten.

April-Himmel.

Vor Sonnenuntergang machen die drei Mädels einen langen Spaziergang über die Felder und kommen anderthalb Stunden später begeistert zurück: „Wir haben zwei Rehe mit ihren Kitzen gesehen!“ Außerdem gab es wohl abenteuerliche Versuche, über die kaputte Brücke den breiten Graben zu überwinden. Die Natur erfreut glücklicherweise auch heute noch 11-Jährige.

Ich gehe noch eine große Runde mit den Hunden und freu mich am Licht.

Die andere Seite des Himmeln (Osten) sieht so aus.

Zarte Regenschleier am Himmel. Ob das Wasser wohl unten auf der Erde ankommt, oder ob es sich irgendwie zerstreut?

Aus dem restlichen Stockbrot-Teig mach ich noch Zimtschnecken (eher so Knoten) nach dem Rezept von feiertäglich – die mit Abstand besten Zimtschnecken, die mich seit Jahren überzeugen!

Die Kinder schauen nach dem Abendessen einen Film. Sie wollen alle nochmal „Barbie“ schauen. Mein Mann und ich versuchen währenddessen nach dem Aufräumen und Küchemachen, das zauberhafte „Empire of Light“ von Sam Mendes zu gucken, aber mein Mann wird nach einem Drittel schwer müde und geht ins Bett. Ich lese den Kindern nach ihrem Film noch eine Gutenachtgeschichte vor, wobei sie einschlafen. Und auch ich bin nach drei Minuten im Bett schon ins Traumland geglitten.

Sonntag, der 7. April 2024

Ich habe so gut geschlafen wie seit Monaten nicht mehr. Ich bin in der Nacht NICHT aufgewacht, sondern habe bis 7:30 Uhr durchgeschlafen, unglaublich!

Ich merk’s gleich an meiner Kraft – ich bin voller Tatendrang. Ich schnapp mir die Hunde und mache mit ihnen einen langen Spaziergang. Heute ist der Himmel verschleiert, aber die Sonne steht schon hoch und will unbedingt durch.

Ich beobachte Milane über dem Kiefernwald.

Einer der drei Milane.

Zu Hause sind die Tulpen mit dem zerrissenen Rand aufgeblüht.

Um dem fiesen Rückreiseverkehr von der Ostsee zu entgehen, fahren wir schon um 11:30 Uhr los nach Berlin.

Und stellen fest, dass hier in den zwei Tagen, die wir weg waren, voll der Frühling ausgebrochen ist. Plötzlich sind die Bäume grün, und überall blüht es!

Wir haben noch ein paar schöne Stunden auf unserer Berliner Terrasse. Ich sähe Blumen und Kräuter in Töpfe und in die Erde unseres kleinen Gartens, was mich immer glücklich macht. Jetzt hoffe ich, dass unsere lieben Nachbarn meine Nachricht bekommen haben und noch auf ein paar Snacks und ein Getränk zu uns rüberkommen.

Morgen fangen meine Sorgen-Bewältigungs-Aktionen wieder an. Das kostet mich im Moment alle Kraft und Zeit.

Ich freu mich sehr über Kommentare und Grüße und wünsch Euch eine sorgenfreie und frühlingshafte Woche!

Eure Maike

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2 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Liebe Maike,
    vielen Dank fürs Mitnehmen aufs Land…ich freu mich immer riesig über Deine Beiträge von dort und die Naturbilder.
    Bei den Annemonen hab ich an „Lustigin Bullerbü“ denken müssen, mein liebstes Frühlingsbuch ever! 😉
    Ich wünsche Dir unbekannterweise Kraft für den Wochenbeginn und die schweren Aufgaben – ich fühle mit. Bei mir ist in einigem der Knoten geplatzt und ich bin dankbar dafür – aber schwere Zeiten sind genau das. Schwierig. Alles Gute an Dich!
    Herzliche Grüße von Astrid aus Rostock

    • Liebe Astrid, vielen Dank für Deine netten Worte! Das tut gerade sehr gut, auch wenn wir uns nicht kennen. Ich wünschte, auch hier würden Knoten endlich platzen, aber im Moment sieht es noch nicht so aus, leider. Im Moment bin ich hauptsächlich damit beschäftigt, Hilfe zu organisieren.
      Ganz liebe Grüße an Dich – und das Lustig in Bullerbü-Bilderbuch haben wir auch und lieben es sehr! („Die sind danz wild!“)

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