Dieses Wochenende auf dem Land war mild, trüb und diesig. Der Himmel war grau. Und trotzdem hat uns die Natur mit schönen Stimmungen beglückt.
Mir geht es zur Zeit nicht gut, und hinzu kommt, dass Menschen, die ich um Hilfe ersuche, genau das Falsche tun und sagen. Darum ist mir heute nicht nach vielen Worten.
Dieses Novembergedicht von Georg Britting passt zum Naturgefühl des Wochenendes:
Dieser Beitrag ist wie immer verlinkt bei Große Köpfe.
Samstag, der 13. November 2021
Fahrt mit der Tochter zur Geigenstunde.
Schnell das Gepäck zu Hause holen, denn die kleine Tochter und ich fahren mit dem Zug aufs Land, wo der Rest der Familie schon seit gestern ist.
Die Freundin der Tochter ist auch mit dabei. Hier bei einem kurzen Zwischenstopp in Neustrelitz. Wir müssen heute wegen Gleisarbeiten krumme Wege fahren und sind fast eine Stunde länger unterwegs als sonst.
Wir fahren durch schöne Landschaften.
Mein Mann holt uns am Bahnhof ab und wir fahren noch ein kleines Stückchen durch den Wald zu unserem Haus.
Manche Bäume sind schon kahl, aber die Eichen tragen ihr Laub noch.
Langer Spaziergang zum Sonnenuntergang mit der großen Tochter und den Hunden.
Der Himmel wird immer röter und schöner.
Die Tochter hat eine Einrichtungsidee für den ausgebauten Dachboden, den wir noch nicht richtig gestaltet haben. Sie zeichnet alles ganz genau auf. Sie hat ja viele Berufswünsche, aber die Innenarchitektin kommt immer wieder durch. „Innenarchitektin und Hundezüchterin, das wäre mein Traum!“ sagt sie.
Später spielen wir zu fünft viele Runden Just One. Da müssen Wörter erraten werden, indem die Mitspieler Hinweise geben. Das macht allen am Tisch riesigen Spaß.
Unser Hund Oskar macht es sich auf dem Stuhl gemütlich
Die Mädchen schauen zusammen „Pets 2“, mit dem Beamer an die Wand geworfen.
Ich arbeite noch an einer Puppe, mein Mann kuschelt dabei die Hunde.
Sonntag, der 14. November 2021
Morgen-Spaziergang mit den Hunden über die Felder.
„Harft übern Fluss her der Wind.“
„Findet am Dornstrauch die Beere, die schlau im Laub des Sommers sich barg.“
Zu Hause backt die Tochter auf unseren Holz-Ofen Pfannkuchen zum Frühstück.
Wir haben im Schuppen in einer Lebendfalle eine kleine Maus gefangen. Wir fahren mit ihr ein paar Kilometer weiter in den Wald und setzen sie dort aus.
Hier huscht das Mäuslein ins Laub.
Unser kleiner Apfelbaum bekommt Besuch von einem Buntspecht.
Wieder viele Runden Just One mit den Kindern; dabei nähe ich an der Puppe weiter. Ich bin froh, dass ich neben dem Spiel her so gut nähen kann, denn die Puppe reist morgen ab zu ihrer neuen Familie.
Nur das Gesicht muss ich morgen noch sticken und die Haare aufbringen.
Die Kinder haben den ganzen Tag gespielt, gemalt und gelesen, draußen und drinnen. Ich nehme zum Abschluss noch ein Bad, dann fahren wir zurück nach Berlin.
Ich treffe heute Abend noch meine Brüder in der Wohnung unseres Vaters, der Ende September gestorben ist. Er wäre heute 79 Jahre alt geworden. Wir wollen zusammen an ihn denken und haben auch einiges zu besprechen. Letztes Jahr haben wir an seinem Geburtstag zusammen bei ihm gefeiert.
—
Die dritte November-Woche bricht morgen an. In den nächsten beiden Wochen werden viele Blätter fallen. Die Natur wird still, die Farben verblassen.
Aber gleichzeitig nimmt der Mond wieder kräftig zu. Der Advent ist nah. Ich hoffe, dass ich bald von neuer Energie durchströmt werde. Es sind unschöne Dinge passiert in der letzten Woche, ich habe viel geweint und mache mir Sorgen. Auch fühle ich mich nicht gesehen und von anderen Menschen falsch beurteilt. Beziehungsweise Menschen verletzen mich mit übergriffigen Bemerkungen, die auf Desinformation und/oder fehlenden Informationen beruhen. Ich mag solche schwierigen kommunikativen Missverständnisse nicht; sie machen mich traurig und hilflos. Ich habe keine Lust auf Kampf und Konfrontation, im Moment nicht mal auf Richtigstellung der falschen Informationen. Ich habe nicht die Kraft, für mich selbst zu kämpfen. Ich bin müde. Ich will, dass man mich in Ruhe lässt oder liebevoll in den Arm nimmt. Ich will nicht angegriffen, verletzt und übergriffig verurteilt werden. Nicht jetzt, wo ich dünnhäutig bin und Schutz brauche.
Gibt es nicht solche Sprüche, dass man den Kampf aufgeben soll (den ich gar nicht führe)? Aber was macht man stattdessen? Wer hat hier eine friedvolle Weisheit für mich, die mich weiterbringen könnte?
Ich hoffe, es wird vorübergehen. Ich hoffe, ich finde einen guten, friedvollen Weg, der auch gut für andere ist.
Dass Ihr nicht gar so müde und emotional überanstrengt seid wie ich, wünscht Euch treuen Leser:innen
…du bist zu weit weg liebe maike, sonst käme ich direkt bei dir vorbei :)….und du bist immer herzlich bei mir/uns eingelden….ich bete für dich ganz dolle…..lass mich wissen, wenn ich dir etwas gutes tun kann
herzlichst
annette
p.s. dein hustensirup hat zurzeit hochkonjunktur
Liebe Maike,
ich möchte mich Tanja anschließen (mit der Umarmung). Auch ich habe keinen klugen Spruch für dich, aber ich schicke dir ein virtuelles Zeichen der Verbundenheit.
Und ich möchte mich bedanken für die wunderschönen Naturaufnahmen. Genau wegen solcher Ansichten ist der November mein Lieblingsmonat nach meinem Geburtsmonat Juli.
Und weißt du eigentlich, dass das Abbindegarn auf dem Tisch Goldstaub ist? Der Hersteller ist leider coronabedingt insolvent gegangen und Wollknoll hat das Produkt nicht mehr im Angebot und auch noch keinen guten Ersatz. Also hüten wie deinen Augapfel!
Liebe Grüße,
Maria
Liebe Maria, ich danke Dir von Herzen. Es tut erstaunlich gut, virtuelle Umarmungen zu bekommen 🙂 Zumindest fühle ich da Verbundenheit und Unterstützung. Das tut gut. Interessant und ärgerlich, dass es das Abbindegarn nicht mehr gibt! Auweia… Ich habe glücklicherweise noch anderthalb Rollen. Hoffen wir, dass Wollknoll bald eine Alternative findet. Ich denke, ansonsten kann man Zwirn nehmen. Das Wollknoll-Abbindegarn ist mir manchmal durchgerissen (bei sehr krassen Abbindungen), deswegen habe ich schon länger über eine Alternative nachgedacht. Zahnseide soll ja auch gehen. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass das nicht reißt…. Was sind Deine Erfahrungen?
Ganz liebe Grüße jedenfalls an Dich!
Liebe Maike, ich habe keine Weisheit, aber ich möchte dir eine Umarmung da lassen.
Herzliche Grüße, Tanja
Danke, liebe Tanja, das ist lieb! ♥️