Alles ist grün und duftet süß: Wochenende in Bildern 27./28. Mai 2023 (Pfingsten)

Wir sind spontan in Berlin geblieben, obwohl wir eigentlich aufs Land in unser Wochenendhaus fahren wollten. Das Wetter war Pfingst-prächtig – warme 24°C, Sonne und knallblauer Himmel. In Berlin tobte der Karneval der Kulturen, der Mauerpark platzte aus allen Nähten. Wir haben unsere kleine Idylle rund ums Haus genossen und haben am Sonntag einen Ausflug zur Domäne Dahlem gemacht, einem offenen Bauernhof mit tollem Museum zum Thema Nahrungsmittel und Esskultur, Restauration und anderen Attraktionen im Südwesten Berlins.

Als Gedicht habe ich eines unserer Freundin Sabine Bergk herausgesucht, das aus ihrem neuen Gedichtband „Wilde Magneten“ stammt, in dem sie wunderschöne Liebesgedichte versammelt. Ich muss das Werbung nennen, es ist aber unbeauftragt und unbezahlt und ich kann nur sagen: Kauft das Buch; zeitgenössische Lyrik braucht jede Unterstützung, die sie kriegen kann. Vor allem sind aber die Gedichte wirklich richtig toll. Der Verlagstext: „ ‚Liebesgedichte zu schreiben ist ein Drahtseilakt, entweder wird es schnell peinlich – oder es ist so notwendig wie Brot.‘ (Sabine Bergk) Was passiert, wenn uns das Leben überrascht und sich mit einem Mal die ganze Welt in Liebe verwandelt? Ist es nur eine Illusion oder öffnet sich in uns eine tiefere Welt universeller Verbundenheit? – In ihren Gedichten erkundet Sabine Bergk die vielfältigen Facetten einer Reise in das eigene Herz – schonungslos, hingebungsvoll und radikal ehrlich.

Samstag, der 27. Mai 2023

Diese sexy Ausstrahlung von Pfingsrosen, Zartheit und Wucht in einem, so toll.

Gerettetes Essen, ein gutes Gefühl.

Mittagessen aus Gerettetem: Kartoffeln mit Butter und Salz, Brokkoli in Sesamöl gebrutzelt und mit Kernen, außerdem gemischter Salat (nicht im Bild).

Zum Nachtisch Erdbeeren mit Vanille-Sahne. Die Kinder schlecken, besonders die große Tochter und ihr Besuch. Die beiden Teens sind schon seit drei Tagen und Nächten unentwegt beisammen, giggeln, hören Musik, bemalen T-Shirts, spazieren durch den Mauerpark und verlassen das Zimmer der großen Tochter ansonsten nur, wenn sie sich was zum Essen holen oder mit uns essen. Teenager halt.

Geigen mit der kleinen Tochter am Klavier. Sie übt Kammermusik-Stücke ein, ich spiele immer eine der anderen Stimmen auf dem Klavier dazu. Hier notiert sie Fingersätze.

Für die „kleine Maike“-Puppe näht die Tochter einen rosa Sommer-Rock. Die Puppe stellt mich als 11-jähriges Mädchen dar. Ich habe sie vor zwei Jahren im Rahmen der PuppenMitMacherei von Mariengold und 1000Rehe genäht; das war ein sehr schöner Prozess, hier, hier und hier nachzulesen.

Die kleine Tochter und ich fahren mit den Rädern zum Comic-Buchladen „Modern Graphics“ in der Kastanienallee und erstehen Comic-Bücher für die Tochter, denn wir haben zwei Gutscheine für den Laden.

Die Tochter liest die Bücher gleich durch, hier „Enola Holmes“ Band 1.

Ich bade und höre dabei den neuen Podcast von Sabine, von der das heutige Gedicht stammt. In ihrem Podcast geht es um zeitgenössische klassische Lieder. Das ist ein absolutes Nischenthema, aber sehr, sehr schön. Sabine interviewt im Podcast Komponist*innen von zeitgenössischer Klassik. Die ersten beiden haben jeweils ein Gedicht von ihr vertont. Man kann die Lieder (Gesang mit Klavierbegleitung) im Podcast natürlich anhören und erfährt mehr über die Komposition und die Herangehensweise an Musik und Text.

Unser kleiner Berliner Garten ist jetzt so schön, mit den Kräutern und dem überwachsenen Rosenbogen. Wir genießen unsere Terrasse sehr.

Es blüht schon ein bisschen Mohn im Garten.

Am Nachmittag schneiden die kleine Tochter und ich neue Vorhänge fürs Landhaus zu. Wir wollen einheitliche Vorhänge an allen Fenstern, und endlich, endlich kommen wir dazu. Der Stoff und das Zubehör liegen schon seit Monaten hier herum.

Am Abend kredenzt mein Mann uns unseren Lieblings-Cocktail, einen „Old Cuban“. Der schmeckt sehr viel besser als er hier vielleicht aussieht. Die kleinen schwarzen Pünktchen im Drink sind Vanille 🙂

Sonntag, der 28. Mai 2023

Die Tochter hilft, die Ränder der Vorhänge zu versäubern. Das freut mich sehr, denn es sind wirklich viele Nähte und das Versäubern ist recht langweilig. Ihr macht’s Spaß.

Das Wetter ist so toll. Der Himmel ist so blau und die Luft so angenehm warm, dass man das Himmlische der Natur wirklich gut fühlen kann, wenn man eine Weile in den Himmel schaut und die Blätter der Bäume ansieht.

Kleines Pfingst-Täubchen auf unserem Jahreszeitentisch, das die Tochter im Hort bekommen hat.

Ausflug zur Domäne Dahlem. Mein Mann fährt mit dem Fahrrad (dauert eine Stunde, denn Dahlem ist im absoluten Südwesten der Stadt, und wir wohnen in der nordöstlichen Mitte), die Tochter und ich fahren mit S- und U-Bahn. Mein Mann ist früher da als wir; auf der Rückfahrt sind wir dann schneller. — Erstmal Rhabarberlimo.

Wir sitzen im Schatten unter einer traumhaften Linde. Es ist herrlich hier; und seltsamerweise nicht viel los. Das kommt uns entgegen.

Im „Culinarium“, dem hervorragenden interaktiven Museum zum Thema Esskultur und Lebensmittel im alten Pferdestall der Domäne, schauen wir witzige alte Werbefilme aus DDR und BRD.

Hier eine Brötchenformmaschine.

Dann gehen wir den Tier- und Garten-Rundweg und sehen, was auf den Feldern alles wächst. Die Tochter kennt fast alle Pflanzen, der Schule und dem Fach Gartenbau sei Dank. Sie hält uns Vorträge, wie man Kartoffeln pflanzt und wie Möhrenpflanzen aussehen, und sie weiß, dass Kohlrabi viel Platz benötigt. Wir sind ganz schön baff, wie viel sie über Gartenbau weiß.

An der Streuobstwiese blühen Heckenrosen.

So hübsche, schlichte Blüten.

Je näher man rangeht, umso hübscher werden sie.

Tochter am Feldrand.

Zu Hause nähen und lesen wir noch, gegen Abend wird im Garten gegrillt. Dazu kommen auch die beiden Teens wieder aus ihrer Höhle und zeigen uns die T-Shirts, die sie heute bemalt haben.

Morgen fahren wir ganz früh noch für drei Tage aufs Land. Unsere Kinder haben die ganze Woche noch Ferien; mein Mann hat sich bis Mittwoch frei genommen. Ach so, falls jemand sich fragt: Er arbeitet seit April wieder, ist aber immer noch krankgeschrieben. — Diesen Widerspruch nennt man „Hamburger Modell“, wie ich gelernt habe – da wird der Arbeitnehmer nach längerer Krankschreibung stundenweise wieder an die Arbeit herangeführt. Dafür gibt’s noch kein Gehalt, aber Krankengeld von der Krankenkasse.

Bald arbeitet er wieder ganz normal, denn Gott sei Dank geht es ihm fast wieder gut. Er hatte exzellente Ärzte, ohne die es auch ganz anders hätte verlaufen können. Viele Menschen kommen aus dieser Krankheit sehr viel schlechter raus als mein Mann – meist mit furchtbaren chronischen Schmerzen.

Ich habe endlich die Bewilligung meiner schon im März beantragten Kur wegen Erschöpfungsdepression erhalten. Wann ich aber zur Kur fahre, steht noch in den Sternen. Das kann wohl noch dauern. So lang versuche ich, meine Kraft halbwegs zu erhalten, mache so wenig wie möglich – und bin trotzdem ständig beschäftigt. Wir machen ja in den Sommerferien Haustausch, da müssen wir unser Haus in Berlin und auch das Landhaus ein bisschen aufmöbeln. Wir müssen außer der Vorhänge-Aktion noch ein paar Wände streichen, das Bad auf dem Land aufhübschen und vor allem überall noch ausmisten und aufräumen. Das Zimmer des großen Kinds muss auch noch umgeräumt werden.

Obwohl es anstrengend ist und vor allem mich im Moment Nerven kostet, liebe ich das am Haustausch – man ist gezwungen, das eigene Zuhause in Schuss zu bringen, denn man will den Tauschpartnern ja etwas Schönes bieten.

Wie ich letztens schon schrieb — ich freue mich total auf die Reise ins spanische Baskenland, wo unsere Tauschfamilie lebt. Sommer, du darfst jetzt kommen.

Auch Euch wünsche ich Sonne im hellsten Monat des Jahres, der vor uns liegt. Ich beschäftige mich seit einer Weile mit der Energie des Juni, weil ich an dem Artikel zum Juni im Jahreskreis arbeite. Deswegen fühle ich schon die Kraft dieses Monats und freue mich auf ihn.

Auf einen kraftvollen Juni!

Eure Maike

Dieser Artikel ist verlinkt bei den anderen Wochenenden in Bildern auf Große Köpfe.

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2 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Es freut mich, dass deine Kur bewilligt ist. Hoffentlich musst du nicht mehr zu lange warten
    Auch freut es mich, dass es deinem Mann besser geht.
    Mein Mann hat diese Wiedereingliederung auch gemacht. Sehr praktisch.

    Schöne Pfingsten, liebe Maike

    Tany

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