Kopf- und Kürbis-Bohren: Unser Wochenende in Bildern 27./28. Oktober 2018

Puuh. Dieses Wochenende hatte ich Kopfschmerzen und wir als Familie ein volles Programm. Erst zu Hause in Berlin und dann bei den Großeltern im Spreewald. In meinem Kopf hat es gebohrt, und ich habe Kürbisse angebohrt, wir haben ein Familienbett aus dem 19. Jahrhundert gesehen, und es wurde Wasser mit einem Eimer geschöpft.

Aber hier im Detail:

Samstag, der 27. Oktober 2018

Ich habe rasende Kopfschmerzen; meine Migräne hat sich seit sieben Jahren zum ersten Mal wieder gemeldet. Vor zwei Tagen hatte ich Augenflimmern, da schwante mir schon, dass da was kommen könnte. Nun ja, es hilft nichts: Der Mann ist seit 7 Uhr aus dem Haus, um Arbeit wegzuschaffen. Ich muss mich um die Kinder kümmern und habe auch ein paar Arbeitspflichten und Termine auf dem Zettel. Zum Beispiel schicke ich das Paket mit Puppe Elsa los in die USA. Dazu gehört ja immer liebevolles Verpacken, das Schreiben eines kleinen Briefes und natürlich alles Postalische.

Tschüs, Elsa, und viel Freude Dir bei Deiner neuen Familie in Redmond, Washington!

Für die kleine Tochter beginnt der Tag mit Hüpfen. Bzw. sie macht etwas vor und ich muss es nachmachen. Aber nach einmal Nachhüpfen passe ich – die Kopfschmerzen.

Da backen wir lieber herbstliche Plätzchen für Oma und Opa.

Wir haben einen Friseurtermin. Ich brauche einen neuen Schnitt, die Kinder bekommen nur die Haare gewaschen. Zu Hause mögen sie das nicht sonderlich bzw. es wird oft nicht ordentlich ausgewaschen. Hier genießen sie es sehr, und wir beschließen, ab jetzt einmal pro Woche zum Haarewaschen zum Friseur zu gehen. Das erledigen sie hier gegen ein Trinkgeld. Als wir den Friseur verlassen, haben die Kinder ganz leichte, seidige, weiche Haare. Herrlich.

Wieder zu Haue, bohren wir Kürbisse mit der Bohrmaschine an. Denn den Blog-Beitrag dazu sollte ich heute noch veröffentlichen. Schließlich ist schon in ein paar Tagen Halloween. Ich halte mich ran mit Bohren, Fotografieren und Schreiben, so dass der Beitrag gerade noch fertig wird, bevor wir zu den Großeltern in den Spreewald losfahren. Wir waren schon lang nicht mehr länger dort zu Besuch. Die Kinder freuen sich und entdecken glückselig die Spielzeuge dort wieder. Der Spiel-Hit des Wochenende wird ein gläserner Schwan, den die Großeltern einmal von einem Glasbläser geschenkt bekommen haben.

Ich mache noch eine Dämmerungs-Aufnahme der Kürbisse in Oma und Opas Garten.

Wir sind völlig erschöpft (ich besonders, denn das Bohren in meinem Kopf ist nicht besser geworden), so dass wir nach dem Abendessen mit den Kindern ins Bett gehen.

Sonntag, den 28. Oktober 2018

Die Kopfschmerzen sind besser, auch mit Hilfe von Schmerzmitteln, die ich mir heute genehmige. Nach einem ausgiebigen Großeltern-Frühstück mit Brötchen, Rühreiern und Bacon machen wir uns auf nach Lehde ins Spreewald-Freilichtmuseum. Hier kann man in wirklich schönem, authentischem Ambiente erleben und sehen, wie Spreewaldbauern im 19. und 20. Jahrhundert lebten und arbeiteten.

Sie schliefen zum Beispiel zu siebt in diesem Familienbett (Eltern, Großeltern und die drei kleinsten Kinder); die nächst größeren 3-4 Kinder schliefen in einer Schublade, die man unter dem Bett auszog, und die ältesten Kinder hatten ihr Bett auf dem Heuboden. Tja.

Inspiration für die Einrichtung unseres Hauses auf dem Land finden wir dort auch. So ein Tellerregal hätte ich sehr gern. Meine Mutter hat ein solches mal selbst gebaut; vielleicht mache ich das einfach nach.

Meine Tochter befingert diese grob gestrickten, kratzigen Schafwollsocken und graust sich, als ich ihr erzähle, dass die Spreewaldkinder diese im Winter auf bloßen Füßen trugen. In Holzpantinen. Die darf man im Museum auch ausprobieren. Die Tochter ist danach froh, dass sie wieder in ihre weichen, gefütterten Lederstiefel steigen darf.

Wichtige Lebensmittel wurden in solchen entzückenden Vorratsschränkchen mit Fliegengitter gelagert. Einen solchen hätte ich auch gern für unser Haus auf dem Land.

Unsere Kinder sehen und erleben, wie früher Wäsche gewaschen wurde – mit Waschbrettern und Seife in Zinkzubern. Überhaupt dürfen in Lehde Kinder ganz viel ausprobieren. Es gibt ganz viel „Museum zum Anfassen“. Die Kinder werden an der Waschstelle auch aufgefordert, Kastanien für die Wildtiere zu sammeln und sie in einen Korb zu tun.

Wir sind fast die einzigen Besucher, das ist herrlich. So ganz für uns wirkt das Museumsdorf ganz verzaubert so im Nieseldunst des späten Oktobers.

Die kleine Tochter übt an einer Übe-Kuh das Melken – und bekommt aus der Übe-Kuh tatsächlich ein paar Spritzer heraus.

Mein Mann tauscht inzwischen mit einer der reizenden Museumsführerinnen in Spreewald-Tracht Erinnerungen an Überschwemmungen im Spreewald aus. Er ist ja hier aufgewachsen.

Das Geschirr-Stillleben aus dem Spreewaldhaus sieht aus wie eine moderne Retro-Inszenierung für Instagram.

Ich liebe nostalgische Bauerngärten.

Die Katze macht die Spreewald-Idylle perfekt.

Die große Tochter schöpft Wasser mit einem Eimer. Ja, so wurde das früher gemacht. Heute dürfen die Museumsbesucher das ausprobieren und die Obstbäume damit gießen.

Morgen fahren wir von hier aus endlich mal wieder in unser Haus auf dem Land, wo wir die zweite Ferienwoche verbringen werden. Wir freuen uns auf die herbstliche Natur dort und ich ganz speziell auf einige Projekte, die ich mir für dort vorgenommen habe. Puppen zum Beispiel.

Mehr Wochenenden in Bildern findet Ihr wie immer auf Geborgen Wachsen.

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