Es war ein warmes, sonniges Wochenende mit Übernachtungsbesuch und herrlichen Frühlingsgefühlen, das wir erst in Berlin und ab Samstag Mittag auf dem Land verbracht haben.
Samstag, der 21. April
Wir sind noch in Berlin. Mein erster Gang führt mich ja morgens in unser kleines Gärtchen am Haus, um die Blumen und Blätter anzusehen, die zur Zeit sprießen, und um die gute frische Frühlings-Luft zu atmen. Unsere Tulpen sind endlich aufgegangen:
Hortensien:
Die große Tochter hatte Übernachtungsbesuch einer Freundin. Nach dem Frühstück gehen alle drei Kinder allein auf den Spielplatz einen Block weiter, denn dort gibt es eine tolle Rutsche, die neu entdeckt wurde. Bei uns gibt es im ganz nahen Umfeld ja keinen Verkehr, deswegen dürfen die Kinder hier autonom unterwegs sein. Das liebe ich sehr an unserer direkten Nachbarschaft.
Meine aktuelle Filzpuppe hat noch keine Haare. Ich probiere verschiedene Frisuren aus, u.a. deswegen, weil der Mann sagt, das Gesicht sei so jungenhaft. Ich mache trotzdem ein Mädchen draus, gerade weil das Gesicht so frech ist. Aber die Haare stimmen so noch nicht. Das wird etwas anderes.
Das Übernachtungskind wird abgeholt; wir fahren aufs Land. Die Kinder richten sich auf einer Picknickdecke draußen ein, die große Tochter ist von der Übernachtungs-Action so müde, dass sie sich hinlegt. Kuschelpony Bella wird von der kleinen Tochter versorgt, es ist krank.
Kleine Bastelaktion mit Zapfen, Bucheckern und Wolle. Die Tochter gestaltet hübsche Blüten aus Bucheckern, ich mache Bienen und Hummeln aus Erlenzapfen.
Erholung, Abschalten und „Wochenend-Gefühl“ setzen hier immer sofort ein, wenn wir da sind. Ich bin begeistert über das Grün, das sich seit letzter Woche hier entwickelt hat. Auch hier blühen jetzt die Tulpen um die Linde vor dem Schuppen. Die Linde hat zarte Blättchen bekommen, und der Flieder im Hintergrund ist grün.
Als die Kinder um 19 Uhr völlig erschöpft schlafen, machen der Mann und ich noch eine Runde übers Grundstück. Durchs Fernglas sichten wir Bussarde über der Kuhweide hinterm Haus. Und dann machen wir es uns drinnen vor dem Feuer gemütlich.
Sonntag, der 22. April 2018
Dieses zarte Ahornbäumchen ist eins von 20, die sich zwischen Haus und Schuppen frisch angesiedelt haben. Ich muss sie leider herausreißen, weil wir hier keine 20 Ahornbäume haben können. Die kleine Tochter verpflanzt einige der herausgerupften Triebe auf die „Heide“, die ehemalige Eselsweide. Dort ist viel Platz, dort dürfen Ahornbäume wachsen.
Zum 2. Frühstück gibt es auf Wunsch der Kinder zum heute Ei im Glas, bei uns eher „Ei in der Schüssel“. Das erste Frühstück essen die Kinder ja schon direkt nach dem Aufstehen um 6:30 Uhr, da gab es heute Frühstücksflocken mit roten Früchten und Apfelschnitz.
Der Mann und ich nehmen wieder unsere wöchentliche Elternzeit und machen zu zweit eine kleine Radtour. Direkt im Nachbardorf gehen wir ein Stück zu Fuß am Fluss entlang und sehen vor uns auf dem Weg drei Rehe:
Und auf dem bestellten Feld einen Hasen.
Und zwei faule Stiere. In der Gegend um unser Haus weiden überall die Kühe eines Bio-Gutes.
Der Weißdorn blüht überall am Wegesrand.
Wieder zu Hause, stolpert die große Tochter und verletzt sich übel am Knie. Sie ist so erschrocken, dass sie sich nur ausruhen möchte. Das tut sie in Kissen auf der Hollywoodschaukel draußen und liest ein Buch.
Mittagessen draußen bei der Hollywoodschaukel: Pellkartoffeln mit Butter und Kräutersalz, Sauerkraut und grüner Salat. Schlicht, aber wir essen alles auf, denn das mögen wir alle sehr gern.
Am Nachmittag sind wir auch draußen. Der Mann mäht ein wenig Gras (siehe Hintergrund), die große Tochter puzzelt auf dem Gartentisch, die kleine spielt mit einem Stab und einem großen Luftballon und ich mache einen Brötchenteig für morgen.
Dann fährt die Familie ohne mich nach Berlin. Denn ich werde die nächsten drei Tage hier ganz allein in Ruhe arbeiten. Ein erster Versuch, unser Haus auf dem Land als Refugium für unsere Arbeit zu nutzen. Ein bisschen wehmütig bin ich schon, als ich dem Auto hinterher winke… aber ich freue mich auch total auf drei Tage Autonomie. Um besser mit der kleinen Wehmut zurecht zu kommen, arbeite ich noch draußen – das Wetter ist einfach zu warm und schön, um reinzugehen.
Zucchini pflanzen und gießen:
Zapfen zum Anheizen sammeln:
Und Gras/Heu rechen, von der Mäh-Aktion des Mannes. Ich reche eine Stunde und bringe dann den riesigen Sack Heu noch rüber in den Wald.
Und nun gibt es für mich ein Bad, mit Zecken-Check, denn diese gibt es hier schon reichlich. Dann mache ich noch ein Feuerchen und etwas zu essen, und dann geht es ab ins Bett.
Mehr Wochenenden in Bildern findet Ihr bei Susanne von Geborgen Wachsen.