Seht, dieses Baby ist unter meinen Händen in Marias und Lauras Landpartie entstanden. Meine Töchter haben es Tina getauft. Vor der Landpartie hätte ich meinen Puppen sicher niemals einen Schnuller verpasst – das fand ich immer doof und nicht zu einer Waldorfpuppe passend. Warum ich diesem Baby dann doch einen Schnuller verpasst habe (er hält mit einem Magnet), lest Ihr unter den Fotos.
Der Schnitt von Tinchen ist Mariengolds „Baby Twink“, da wir auf der Landpartie von Maria vorgenähte Puppenteile bekommen haben. Die Schnitte für die Kittelschürze und den gesmokten Overall sind aus Marias „Oh Baby!“-Puppenkleider-Nähanleitung. Die Stoffe für die Kleidung, die Strickmütze und die gestrickten Söckchen hatte ich bereits zur Landpartie mitgenommen.
Tja, warum der Schnuller? Das kam so: Ich fand bei der Herstellung des Kopfes, dass dem Baby-Kopf ein wenig die Pausbäckigkeit fehlte. Im unteren Gesichtsteil fehlte ein wenig Wolle, wie ich fand. Also beschloss ich, ein wenig Bäckchen anzufilzen. Nadelfilzen stand bei der Landpartie eigentlich nicht auf dem Programm, aber ich habe ja schon einige Köpfe gefilzt und so machte ich mich einfach nebenbei selbst ans Werk. Ich filzte hübsche Bäckchen, dann gleich noch eine Nase und schließlich noch ein wenig Stirn und Hinterkopf. Dabei geschah aber, was schon bei Babypuppe Michel passiert war: Da ich keine Lippen filzte, jedoch die Wangen nun ein wenig hervorkamen aus dem Gesichtsprofil, sah die Mundpartie jetzt seltsam flach, irgendwie „zahnlos“ aus. Aber ans Lippenfilzen wollte ich mich jetzt nicht machen; das mache ich lieber allein zu Hause im Kämmerlein. Dafür braucht man große Aufmerksamkeit und Geduld, wie ich finde.
Maria hatte auch ein Puppenbaby mit Schnuller dabei, das ich süß fand, auch wenn ich Schnuller bei Waldorfpuppen bisher immer irgendwie komisch fand (das machen ja nicht so viele). Weil ich bei der Landpartie spielerisch und experimentierfreudig drauf war, beschloss ich kurzerhand, dem Baby einen Schnuller zu verpassen, um die seltsame Mundpartie zu kaschieren. Ich dachte mir: Warum nicht mal ausprobieren? Ist doch lustig, und wann, wenn nicht jetzt? Maria hatte praktischerweise ein paar Schnuller mit Magneten dabei. Das einzige, was mir bei Marias Schnullerpuppe nicht gefiel, war, dass der in der Mundpartie eingearbeitete Magnet so hervorstand. Er war richtig als kleiner Kreis sichtbar, und außerdem wurde er, wenn man den Schnuller abzog, immer ein Stückchen hervorgezogen, weil der Magnet so stark war. Ich filzte meinen Magneten deswegen etwas ein, auch, um die Anziehungskraft des Magneten ein wenig zu schwächen. So gelang es, den Magneten besser zu kaschieren.
Ich finde, Tinchen ist mit Schnuller wirklich goldig geworden!