Im Alltagstrubel vergessen wir modernen Menschen sehr oft, uns etwas Schönes zu gönnen, uns Zeit für uns selbst zu nehmen und das Leben zu genießen. Das hierzu passende Stichwort Selbstfürsorge schwimmt ja seit einigen Jahren ganz oben auf der Achtsamkeits-Welle. Meine neue Rubrik „Ein perfekter Tag“ im feinslieb Blog soll es Euch (und mir!) leichter machen, uns Selbstfürsorge zu gönnen.
Die monatlichen Beiträge sollen Euch dazu anregen, Euch einmal im Monat Zeit für Euch zu nehmen. Und sei es nur für einen Vormittag oder Nachmittag. Ich selbst habe ganz kühn vor, mir jeden Monat einen ganzen Tag zu gönnen und Euch dann davon zu berichten.
Ich bin schlecht in Selbstfürsorge
Ich bin nämlich ganz besonders schlecht in Selbstfürsorge und kann darum den Ansporn, mir einmal im Monat einen „perfekten Tag“ zu gönnen, selbst gut gebrauchen. Wenn ich nicht bewusst darauf achte, arbeite ich rund um die Uhr und gönne mir keine Pause. Auch nicht am Wochenende.
Ich habe mich schon oft gefragt, warum das so ist. Vermutlich habe ich als Kind gelernt, dass ich nur „gut“ und liebenswert bin, wenn ich etwas leiste. Dass Entspannung, Sich-etwas-Schönes-gönnen und Tätigkeiten ohne ein erkennbares Ergebnis nichts wert und unnütz vertane Zeit sind. Tatsächlich kann ich mich nicht daran erinnern, dass meine Mama in meiner Kindheit und Jugend jemals untätig war. Was natürlich auch verständlich ist – sie hatte drei Kinder, ein Haus und war zeitweise berufstätig. Für Haushalt, Kochen und Angelegenheiten uns Kinder betreffend war sie, wie damals üblich, ganz allein zuständig.
Lieb zu mir selbst sein
Ich habe aber einen längeren (jahrelangen) Prozess hinter mir, der mich überzeugt hat, dass ich gut, fürsorglich und lieb zu mir selbst sein möchte. Nicht nur, weil es mir dann besser geht, und ich dadurch sanfter, fröhlicher und entspannter werde. Sondern auch, weil es dadurch meinen Kindern besser geht. Ich möchte nicht, dass meine Kinder Leistungsmaschinen werden, die sich selbst abwerten, wenn sie sich entspannen und sich etwas Gutes tun. Deswegen möchte ich ihnen vorleben, dass ich mir selbst mit Freude schöne Dinge gönne. Dass ich Genuss verdient habe und ihn mir zugestehe. Ich weiß auch, dass ich, wenn ich entspannt bin und auf meine Bedürfnisse achte, liebevoller und wärmer mit den Kindern bin.
Was ist „Ein perfekter Tag“?
Hier im Blog werde ich Euch jeden Monat meinen persönlichen perfekten Tag vorstellen. Das heißt: Ich schreibe auf, was ich von morgens bis abends gemacht habe. Natürlich mit vielen, vielen bunten Bildern. Das wird ähnlich aufgebaut wie die Wochenenden in Bildern. Nur eben mit dem Fokus auf das, was ich mir Gutes und Schönes gegönnt habe, und warum.
Selbstredend werden das wahrscheinlich im Regelfall keine teuren und aufwändigen Unternehmungen wie „Ganzkörperkosmetik im Luxus-Bodystudio“ oder „Dreigang-Menü im 4-Sterne-Hotel“ sein. Die Beiträge der Rubrik „Ein perfekter Tag“ werden eher einfache Dinge wie ein schönes Bad, gutes Essen, Spaziergänge und gute Bücher beinhalten.
Die Besonderheit bei meinen Inspirationen für Euch wird es sein, dass die Unternehmungen im Geist der aktuellen Jahreszeit stehen:
Im Einklang mit der Natur der Jahreszeit
Ich versuche seit einigen Jahren bewusster, die Vorgänge in der Natur draußen stärker wahrzunehmen und mich nach diesem Rhythmus auszurichten. Ich versuche, die Jahreszeiten, das Werden und Vergehen, das Aufblühen, Fruchten und Erstarren zu erleben und mich innerlich davon leiten zu lassen.
Die Menschen haben früher ganz automatisch im Einklang mit den Vorgängen in der Natur gelebt. Weil es kein elektrisches Licht gab und Kerzenwachs und Petroleum kostbar waren, war es in den kalten Monaten eben oft dunkel oder dunkler im Haus. Weil es im Winter kalt war, war man mehr drinnen, reflektierte und plante, sang, erzählte Geschichten, handarbeitete und reparierte. Im Sommer war man viel draußen und schaffte, im Herbst wurde geerntet, im Frühling ausgesäht. Ihr wisst, was ich meine. In diesem Sinn werde ich meine „perfekten Tage“ gestalten.
Verbindung mit der Natur
Ich bin überzeugt, dass es uns von der Natur entfremdeten, modernen Menschen gut tut, wenn wir uns wieder stärker mit den natürlichen Rhythmen und Vorgängen in der Natur verbinden. Dafür muss man aber nicht gleich Bäume umarmen, Bienen züchten oder eine Reise in eine unberührte Wildnis unternehmen.
Man kann einfach darauf achten, was in der Natur gerade vor sich geht, und es auf das eigene (Innen-)Leben übertragen. Auf das eigene Fühlen, Denken und Tun. Man könnte etwas esoterisch auch sagen: Die Seele oder das Gemüt so stimmen wie die Natur draußen es auch tut.
Und wie geht das?
Ideen, wie man diese Verbindung zur Natur nun ganz konkret umsetzt, zeige ich Euch in den „Perfekten Tagen“. Die „perfekten Tage“ werden immer dem betreffenden Monat und der Jahreszeit zugeordnet. Im kontemplativen, ruhigen Januar könnte es eine kleine Jahresanfangs-Meditation sein. Im Mai vielleicht eine Anregung, sich mit seinen Sinnen zu beschäftigen. Im Frühsommer um die Sommersonnenwende herum ist es vielleicht etwas um das Johanniskraut herum. Im Erntemonat September oder Oktober ist es vielleicht ein kleines Ritual zum Thema Dankbarkeit. Und im Dezember vielleicht eine Idee, wie man die Dunkelheit positiv für sich nutzen kann – zum Beispiel bei einem Abendspaziergang im Wald.
Ich bin fest überzeugt, dass solche Dinge uns schnellen, überreizten, viel beschäftigten Menschen gut tun. Mir tun sie jedenfalls gut, denn sie haben meist mit Ruhe und innerlicher Einkehr zu tun, die ich mir viel zu selten gönne.
Was gibt es noch bei „Ein perfekter Tag“?
Außer solchen seelisch-geistigen Anregungen werden sich in den „Perfekten Tagen“ aber auch andere schöne Dinge finden:
- Naturbeobachtungen
- Ideen für jahreszeitlich passende Speisen
- Wellness-Ideen zum Nachmachen (einfach und unkompliziert)
- Tipps für schöne Unternehmungen auf dem Land und in der Stadt
- Gedanken zur aktuellen Jahreszeit
- Literatur- und Filmtipps
- und das alles manchmal besonders, ausgeflippt oder schräg, und manchmal ganz einfach.
Den ersten „perfekten Tag“, der für Januar und Februar passt, habe ich schon hinter mir. Oooh, es war wunderbar! Der Bericht kommt in Kürze.
Was sagt Ihr dazu?
Ich würde mich total freuen, von Euch zu hören, ob Euch das interessiert. Ob Ihr die Rubrik lesen würdet. Sehr gern hier in den Kommentaren, aber gern auch per e-mail, auf Instagram oder Facebook.
Ich freue mich jedenfalls total auf diese neue Rubrik. Nicht nur, weil es mir Riesen-Spaß macht, solche Tagebuch-ähnlichen Berichte zu schreiben, sondern auch, weil ich mich auf die vielen schönen „perfekten Tage“ freue, die ich mir jetzt jeden Monat gönnen werde. Orrrr, das ist so toll! 😀
Liebe Grüße von Eurer Maike,
….die jetzt schon den nächsten perfekten Tag plant!
Pingback: Mein perfekter Tag: Januar 2020 - feinslieb
Das ist eine ganz tolle Idee und ich freue mich darauf, deine Erfahrungen und Anregungen zu lesen. Selbstfürsorge – mir fällt das auch schwer und ich erledige immer erst Dinge, die getan werden müssen, bevor ich mich dem widme, was mir guttut. Und dann sind meine Akkus schon längst leer und ich bin oft gestresst und genervt.
Liebe Jennifer, oh, das kenne ich so gut! Ich finde auch immer noch so viel, das getan werden muss, und stelle mich meist ganz hinten an. Aber ich habe schon dazu gelernt, weil ich einfach weiß, dass es nichts bringt, wenn ich selbst immer am Rande des Zusammenbruchs bin. Liebe Grüße an Dich!