Wir haben alle aktuellen Termine und Verabredungen auf dieses Berlin-Wochenende gelegt — darum war unser Programm stramm. Aber das Wetter war und bleibt herrlich, darum haben wir das Wochenende sehr genossen. Denn auch hier in Berlin haben wir es ja schön.
Samstag, den 05. Mai 2018
Zur Zeit trete ich jeden Morgen direkt nach dem Aufstehen erstmal in unser Gärtchen und schaue mir die üppig wachsenden Pflanzen und Blumen an. Es macht mich richtig glücklich, die Blüten und ihr Wachsen und Gedeihen zu sehen. Zur Zeit strotzt alles vor Wuchskraft, Leben und Fülle. Es blühen stramme Tulpen, zarte Vergissmeinnicht, Erdbeeren (oh so viele! Sie haben alle den Winter überlebt!), Maiglöckchen, Hortensien, Gänseblümchen,…. Ich gehe ja unheimlich gern in unsere Gärtnerei und nehme dort meist viel zu viele Blumen mit. Aber darum blüht unser Gärtchen jetzt auch so schön. Als wir hier einzogen, waren im ganzen Garten Waschbetonplatten ausgelegt, damit ja nichts wachsen konnte 🙁 Das haben wir gründlich geändert, und es macht mich sehr glücklich. Ich bin jeden Tag dankbar und genieße unsere wenigen Quadratmeter Garten in vollen Zügen.
Geliebte Tulpen:
Erdbeeren:
Flieder vor dem Haus:
Als eine der ersten Handlungen wird bei uns morgens ja immer vorgelesen. Heute lesen wir „Jorinde und Joringel“, ein weniger bekanntes Märchen der Gebrüder Grimm, von dem wir eine sehr schöne Ausgabe mit handgeschriebener Schrift haben. Ich muss es sogar zwei Mal vorlesen, weil die Töchter so fasziniert sind.
Nach dem Frühstück gehen wir wieder zum Zuhören zum Geigenunterricht meiner Schwägerin, wo wie jeden Samstag eine Gruppenstunde für alle Schüler stattfindet. Meine Nichte poliert ihre Geige vor dem Spiel:
Nach dem Geigenspiel nehmen wir die Nichte bzw. Kusine wieder für den Tag mit zu uns. Als erstes geht es in die Schule – wir haben heute Tierdienst. Da müssen wir die Hasen, Hühner, Schafe und die Echse der Schule füttern und aus den Ställen lassen.
Das Kind findet sogar ein Ei im Hühnergehege!
Die Schafe haben Hunger und freuen sich, aus dem Stall zu dürfen.
Die Schafe mit Blättern zu füttern macht den kleinen Mädchen Spaß.
Danach geht’s gleich weiter zum Kindergarten, wo heute Haus- und Hoftag ist. Hier wird heute mit allen Eltern und Erziehern zusammen gegärtnert, gebaut und repariert, und später gemeinsam gegrillt und gegessen. Für mich ist es auch eine Gelegenheit, die beiden Puppen einmal wieder zu sehen, die ich für den Kindergarten gemacht habe. Ich liebe es, wenn meine Puppen geliebt und bespielt aussehen.
Oh, ihn finde ich ja ganz besonders süß:
Die Kinder arbeiten im Garten was mit Holz.
Die große Tochter sägt mit einer Schulkameradin Holzstücke für die Halterung eines Wiegenhimmels, den sie zu Hause ans Puppenbett anbringen will.
Am Nachmittag genießen die Mädchen zu Hause ein Bad im Planschbecken. Und Honigbrot. Im Planschbecken.
Am Abend sind die Mädchen nach dem langen, prall gefüllten Tag völlig groggy. Wir Erwachsenen auch. Der Mann war nachmittags noch arbeiten und hat am Abend die Tiere in der Schule nochmal gefüttert und wieder in die Ställe gesperrt. Jetzt geht nichts mehr bei uns.
Sonntag, der 6. Mai 2018
Um 6:30 Uhr aufstehen, Garten bewundern, Müsli für die Kinder machen, Vorlesen. Wie jeden Tag. Dann Fladen backen, wie fast jedes Wochenende. Diesmal habe ich frisch gemahlenen Roggen an den Teig gegeben. Damit riecht es hier immer wie in einer guten Bäckerei.
Die große Tochter hat für sich und ihre Freundinnen, mit denen sie heute noch zum Schwimmen verabredet ist, Herzen und Sterne gebacken.
Die kleinen Bienen aus Erlenzapfen und Wolle (hier zur Anleitung) haben wir vom Land nach Berlin genommen; sie schwirren jetzt um die Birkenzweige auf der Terrasse. Die Blüte hat die Tochter aus einer Bucheckernschale gemacht.
Die kleine Tochter singt heute mit dem Kinderchor in der Kirche, und wir fahren mit den Fahrrädern hin.
Unsere Kirche ist von hohen Kastanienbäumen eingerahmt und liegt so idyllisch. Und im Gottesdienst sind immer gefühlt mehr Kinder als Erwachsene, und fast keine Menschen über 50. Und immer ist die Kirche voll. Heute werden außerdem vier Kinder getauft, darunter der Sohn eines ehemaligen Kollegen von mir. Wie wir kürzlich erfahren haben, gibt es inzwischen sogar extra Tauf-Gottesdienste am Samstag, weil sonst jeden Sonntag so viele Kinder getauft werden müssten…. Tja, auch daran merkt man, in was für einer Soziotop-Blase wir hier leben.
Die kleine Tochter geht nach dem Gottesdienst mit dem Papa auf den Flohmarkt und bei seiner Arbeit nach dem Rechten sehen; später ist sie noch zu einem Kindergeburtstag in Kreuzberg eingeladen. Ich fahre mit der großen Tochter zum Stadtbad Schöneberg, wo sie mit drei Freundinnen zum Schwimmen verabredet ist.
Nach einem schönen Mama-und-nur-ein-Kind-Nachmittag sind wir wieder zu Hause und wie gestern erschossen von der Sonne und den Aktivitäten. Mit den Öffentlichen waren wir jeweils fast eine Stunde zum Schwimmbad unterwegs – mit Kind und jeweils 2x Umsteigen schlaucht mich sowas, dabei habe ich eigentlich eine gute Konstitution.
Für den Abend haben sich noch meine beiden Brüder für einen Kurzbesuch angesagt, der eine, um uns etwas zum Abendessen zu bringen — eigentlich waren wir mit ihnen bei uns zum Abendessen verabredet und sie wollten das Essen mitbringen, aber sie schaffen es nicht mehr, weil ihr Kind völlig fertig um 17 Uhr eingeschlafen ist…). Der andere Bruder kommt, um uns den Hund zu bringen, auf den wir wieder eine Woche lang aufpassen, während er und seine Frau-in-spe beruflich in Cannes auf dem Filmfestival weilen.
Ich gehe dann noch mit dem Hund raus, während der Mann die Kinder ins Bett bringt. Vielleicht können wir noch einen Film schauen, wenn nicht einer von uns vorher einschläft…
Andere, sicher ebenso sonnige und aktivitätenreiche Wochenenden in Bildern findet Ihr hier, bei Susanne von Geborgen Wachsen.